Owatrol und Bremsleitungsdichtungen

  • Hi Leute,


    ich bin dabei, unseren 2.-Wagen mit Owatrol zu behandeln, da er mittlerweile doch viel Rost angesetzt hat. Insbesondere die Hinterachse ist ziemlich angefressen, hat aber noch genügend Substanz.


    Doch nun zu meiner Frage: Da ich auch die Ankerplatten der hinteren Trommelbremsen versiegeln möchte, würde ich gerne in Erfahrung bringen, ob Owatrol den Bremsleitungsdichtungen evtl. schaden könnte (DOT4). Diese sollen ja empfindlich gegenüber anderen Füssigkeiten reagieren, bspw. für den Fall, dass die falsche Bremsflüssigkeit eingefüllt wird (DOT anstatt LHM oder umgekehrt).


    Zur Erläuterung: Da Owatrol ja sehr dünnflüssig und damit kriechfähig ist, kann man nur schwer ausschließen, dass geringe Mengen von Außen an die in der Ankerplatte befindlichen Dichtungen gelangen. Und ich würde gerne ausschließen, dass jenes Owatrol die DOT4-Dichtungen angreift. Nicht dass mir schließlich nach erfolgreicher Rostversiegelung die Bremsflüssigkeit wegläuft. ;(


    Hat da einer von Euch Erfahrungen oder Informationen?


    Danke im Voraus!

  • Hallo,
    mit Owatrol und Bremsleitungsberührungen hab ich bisher noch keine schlechten Erfahrungen gemacht.
    Wobei ich regelmäßig nur verpinsle und eher selten sprühe.
    Die Testbereiche, die ich (man soll ja nicht immer alles glauben, was in den Verarbeitungshinweisen steht) seinerzeit anfangs angelegt habe, waren die angerosteten Übergänge von Bördelung zum Schlauch. Nach Wochen hatte sich nichts bemerkbar verschlechtert, Fingernageldruckprobe und -Reibprobe.
    Aus meiner Sicht macht Owatrol nichts an Bremsleitungen aus seriöser Herstellerquelle. Behaupte ich für mich nach jetzt über 2 Jahren. Und 2x Plakette. Und jedesmal haben die Prüfer dorthingefasst, hielten es für "leichte Undichtigkeit", waren es aber nicht.
    Aus der Nähe von Bremsbelägen und damit verbundenen beweglichen Teilen würde ich aber dennoch weiter weg bleiben. da hab ich mich nur vorsichtig rangepinselt und während der Trocknungszeit die Weiterkrabbelstrecke im Auge behalten...
    Noch weitere Empfehlungen:
    Owatrol braucht weitere Pflege, "es" ist nicht reinigungsmittelfest. (Merkt man gut daran, dass man mit lauwarmem Wasser und wenig Seife gut die Spritzer von der Schutzbrille wieder runter bekommt.) Will heissen, dass die Owatrolschicht in der Waschanlage leidet und gelegentliche Nachschau+Nacharbeit sich lohnt.
    Habe meine Starrachsen auch kpl. mit Owatrol mehrmals in Schichten behandelt und danach mit Protewax versiegelt. Ich finde die Komination gut, man sieht wegen des klaren Durchblicks, ob man was übersehen hat und kann rechtzeitig nacharbeiten.
    Temperatur: ich würd die Mittel generell nicht unter 15 Grad verarbeiten. Darunter dringt es zwar je nach Rostgrad auch noch ein, aber nicht durch. Schade um die Arbeit...

  • Lohnt sich das denn bei der Hinterachse generell? Wenn die schon stark angefressen ist dann hilft Owatrol da ja auch nur bedingt. Vielleicht wäre abschleifen und dann mit 2k EP-Grundierung schützen an diesen Stellen besser? Oder zumindest mit Zopfbürste und Flex einmal richtig richtig lange und gründlich blankbürsten und dann 2k EP.


    Ich hab das bei meinem Alltagsrenner vor 6 Jahren auch gemacht und da ist bisher nichts wieder durchgekommen. Lediglich an zwei Schweißnähten an die man nicht herankommt zum schleifen oder sonstwie säubern, kommt langsam wieder ein ganz bissel Pickel durch. Ich hatte da nichtmal Lack oder so drübergemacht, nur etwas billiges Sprühwachs aus der Sprühdose. Damit das halt ein bissel versiegelt ist. Diese einfache Hohlraumversiegelung aus der Sprühdose geht auch um das ein bissel zu schützen.


    Je nachdem wie die Achse aufgebaut ist, vielleicht mit geschlossenem Hohlraum (Bei meiner ist es ein Rohr) kann man da noch von innen versiegeln, sonst rostet es von da weiter. Ich hab da Fluidfilm AS-R aus der Sprühdose reingemacht. Das ist so das einzige was dauerhaft kriechfähig bleibt und sehr sehr gut schützt. Ist halt nur nicht so beständig an Stellen wo immer Dreck und Wasser durchspült, dann ist es irgendwann auch mal weitgehend weggespült.

  • Hallo und naja,
    der Themeneröffner kbup hat ja endlich nur Befürchtungen nach der Einwirkung von Owatrol auf den Bremsschlauch bzw -Dichtung gefragt.
    Wenn wir uns jetzt davon weg und auf Rost an Achsen hinbewegen, verändern wir ja den Anfrageinhalt.
    Und ggf. wischen die Admins dann mal durch... ?
    Rost an Achsen, besser: den rostfähigen Stahlteilen derselben, ist immer ein heftiges Thema und die Gegenmaßnahmen und-Möglichkeiten hängen auch jedesmal von den persönlichen Vorgehensweisen, Zeitbudget, technischen Hilfsmitteln und Geld ab.
    Owatrol ist ein gutes Mittel (von vielen) für "zuerst mal den Rost stoppen und versiegeln" und immer besser als nix machen.
    Dadurch, dass OWA unter guten Umgebungsbedingungen tief in den Rost eindringt, ist erstmal für ne gewisse Zeit Ruhe.
    Natürlich sind danach die nächsten Schritte je nach persönlichem Vorsatz fällig; schleifen, bürsten, ggf. Chemiekeule usw. usw.
    Kann letztlich bis zum Ausbau und Komplettbehandlung getrieben werden.
    Über die finale Endbehandlung (gibts die überhaupt?) ist jeder sein eigener Chef; z.B. ob man das Ganze mit undurchsichtigem Dingen den zukünftigen Kontrollblicken entzieht.


    Mit FF AS-R, und insgesamt mit der ganzen FF-Produktreihe sowie Hodt und Perma (das sind meine überwiegenden Favoriten), kann man viel machen, da ist für jeden Fall was dabei. Und hier im Forum vielfältig/bestens beschrieben, vieles hab ich mir hier angelesen und dann (erfolgreich) umgesetzt, ich freu mich, dass es dieses Forum gibt.
    Gruß an Alle

  • Naja klar, das kann ein separats Thema werden mit der Rostbeseitigung. Sollte man nur halt rechtzeitig ansprechen um das in die Überlegungen mit einzubeziehen.
    Sonst macht sich der Fragesteller viel Arbeit und steht am Ende mit der Frage da "Was hab ich falsch gemacht?".

  • Absolut richtig, michselz, das sollte angesprochen werden mit den Achsen.
    Und beratungsseitig bist Du hier ja schon länger sehr gut unterwegs und aufgestellt. Neben Anderen, die ähnlich professionelle Beiträge wie Du hier im Forum eingestellt haben, hab ich persönlich sehr viel von Dir gelesen, gelernt und umsetzen können. Das hat mir einiges an Fehlern, Fehlinvestitionen und damit verbundenen Zeit/Materialsackgassen erspart.
    Hier an dieser Stelle mal ein herzliches Dankeschön an Dich. (Und auch die Anderen, klaro.)


    Vielleicht meldet sich ja kbup noch mal mit ner Ansage, ob er mit der Beratung hier weitergekommen ist und was er mit den Achsen vorhat oder schon gemacht hat?


    Wenn nach Deiner Behandlung (und als Hauptnutzfahrzeug) erst nach 6 Jahren in den "schwierigen Behandlungswinkeln" ein paar Pickel durchkommen, dann hast Du aus meiner Sicht grossen Respekt verdient. Da hat Deine an den Stellen mögliche Vorbehandlung gestimmt
    Ich kenn die Achsen-Ecken bei mir und hab die unter Beobachtung. Neben anderen Rostansätzen an und hauptsächlich unter dem Wägelchen (sowie diversen, gelegentlich unvermittelt auftauchenden, technischen außerordentlich interessanten "Vorfällen"), die mich an meiner geliebten Dauerbaustelle (Jeep Grand Cherokee Ltd WG, Bj.2001, 4,7L) seit ca. 3 Jahren auf Trab halten.
    Und überlege schon länger, ob ich dazu mal nen neuen Trööt eröffne.....

  • Hi Leute,


    danke für die Beiträge!


    Ich habe mich bewusst dafür entschieden, den Rost mit Owatrol zu versiegeln. Wie man es besser/dauerhafter machen könnte, weiß ich auch. Dafür fehlt jedoch momentan die Zeit.


    Ich habe schon etwas Erfahrung mit Owatrol und bin davon recht angetan. Kunststoffe greift es normalerweise nicht an. Wenn es um die Bremsen geht, frage ich lieber jedoch zweimal nach. Daher meine Anfrage an dieser Stelle. Ich lasse deshalb jetzt etwas Abstand von den Bremsleistungsdichtungen. Dann kann in jedem Falle nichts passieren.


    Grüße

  • Dran denken das du das Owatrol eher schlecht wieder aus den Rostporen rausbekommst wenn du später was anderes auftragen willst. "k EP würd da z.B. rein garnichts mehr nutzen solang das Owatrol noch in den Poren sitzt usw. Da wäre dann eher Sandstrahlen angesagt.

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