Rostporen entfernen

  • Hallo,
    ein Leidensgenosse aus einem Nachbarforum fährt den gleichen Wagen wie ich, hat aber noch heftigere Rostprobleme.
    Er hat tiefe Rostnarben in einen Gelenkkopf eines Radlagers (mal grob gesagt)
    [Blockierte Grafik: http://s6.up.picr.de/3911034.jpg], das sollte eigenlich glatt sein.
    Das Teil gehört zu einem Achsschenkel, der für diesen Nissan fast soviel kostet, wie ein komplettes Auto, also irgendwo im unbezahlbaren Bereich für einen 20-jährigen Wagen liegt.
    Hat hier jmd. eine wirklich sinnvolle Idee, wie man diese Rostnarben ausgleichen kann. Ich will jetzt nichts von 2000 Schweißpunkten und abschleifen hören. SINNVOLL !!!!


    Frank

  • Was istn das fürn Teil? Ist das die Aussenfläche von dem Teil? Oder ist das eine Lagerfläche?
    Ich kann mir das grad nicht so richtig bildlich vorstellen.


    Den Rost aus den Poren entfernen wäre einfach, aber die Fläche glatt zu bekommen ist unmöglich. Also glatt im Sinne von Rostporen auffüllen damits eine glatte Metallfläche ist.


    Wenn es nur eine Aussenfläche ist dann kann man es ja einfach glattschleifen. Aber wenn es eine Lagerfläche ist dann muss das Teil auch vom Maß her passen damit man nicht noch einen Lagerschaden bekommt. Ich seh da wirklich null Chance.


    Vielleicht könnte man mit Hartlot / Silberlot auffüllen und dann soweit runterschleifen bis nur noch die Poren aufgefüllt sind. Silberlot hat ja eine niedrige Schmelztemperatur, aber das Teil wäre trotzdem rotglühend und das hat Auswirkungen auf die Härte des Materials. Es verzieht sich, kann platzen, Risse bekommen usw. Auch das anschliessende Abkühlen verursacht dann Risse wenn es zu schnell abkühlt.


    Ausserdem ist Lot weicher als das Metall und man bekommt auch keine wirklich glatte Fläche hin so das sie für ein Lager genau genug wäre.

  • Zitat von michaelz


    Den Rost aus den Poren entfernen wäre einfach, aber die Fläche glatt zu bekommen ist unmöglich. (...) Aber wenn es eine Lagerfläche ist dann muss das Teil auch vom Maß her passen damit man nicht noch einen Lagerschaden bekommt. Ich seh da wirklich null Chance.


    Hallo zusammen,


    schließe mich dieser düsteren Analyse an. Auch nach Betrachten der Fotos habe ich nicht den Eindruck, als könnte man folgenlos die zerklüftete Oberfläche sauber abschleifen, z.B. um einen halben Millimeter. Man hätte zwar wieder eine plane Fläche, aber es sieht so aus, als wenn es auf Passgenauigkeit ankommt, und dann fehlt überall ein halber Millimeter. Materialabtrag geht also vermutlich nicht, und auch zum Materialauftrag ist mir für so einen Fall kein geeignetes Verfahren bekannt.


    Mir fallen nur diese drei Möglichkeiten ein, ansteigend nach Kosten geordnet:


    1. Das Teil möglichst in diesem Zustand erhalten.
    Erstmal evtl. strahlen lassen. Dann ein geeignetes Lagerfett nehmen, um von nun an Korrosion und Verschleiß vorzubeugen. Als geeignetes Fett ist mir zuerst das Castrol LMX eingefallen (oder ein vergleichbares Fett).


    2. Ein besser erhaltenes Gebrauchtteil auftreiben. Das könnte viel Zeit und Mühe brauchen, aber manchmal hat man Glück, wenn man sich umhört.


    3. Ein Neuteil kaufen.


    Nicht das, was man hören will. Aber andere Alternativen sehe ich nicht, leider.


    MfG, Hanseat

  • Okay also das ist ein Fall für Essigsäure. So wird der Rost zerfressen und das Metall bleibt erhalten. Die einzige Möglichkeit um das Teil zu erhalten ohne restliches Metall abzutragen.


    Die anderen Teile die ich da so gesehn habe wären auch dafür geeignet.


    Essig-Essenz holen (die normale füre Küche), Teil darin für einen Tag einlegen. Vorher gut entfetten damit die Säure da auch in den Rost reinkann sonst wirkt die nicht.


    Nach einem Tag kann man das einfach abwaschen und der Rost ist weg.


    Ein typisches Entrostungsbad halt.


    Zitronensäure geht auch aber die frisst auch das Metall ein wenig weg. Daher lieber erstmal Essigsäure.


    Um dem Rost Einhalt zu gebieten kann man das Teil dann verzinken. Für son bissel reicht das E-Zink-Gerät. Oder halt in der Galvanik machen lassen wenn man noch andere Teile hat die mit verzinkt werden sollen lohnt sich das ja auch.


    Als Abschluss dann halt Fett drauf, Öl, oder Farbe, oder wie auch immer.

  • Habe gerade was Interessantes über Spritzverzinkung gelesen.
    Das könnte die Lösung sein, wenn man es dick genug auftragen kann. Nur ist andererseit Zink mit einer Härte von 2,5 recht bescheiden...


    "Korrisionsschutz mit hervorragender Haftung
    Flüssiges Zink wird auf behandelte (z. B. gestrahlte) Untergründe aufgespritzt. Das Verfahren ist besonders geeignet bei sperrigen, voluminösen und bereits montierten Stahlkonstruktionen wie z. B. Silos, Tanks, KFZ-Karosserien, Treppenkonstruktionen , Gussteilen, Nachverzinken von Schweißnähten, etc."


    Nachtrag:
    Das Prinzip hat nur den Nachteil, dass die Oberfläche recht rauh wird und extrem sauber nachgeschliffen werden muss.

  • Also dies Teil ist ein Kugelkopf oder so ne? Und die Fläche auf dem Foto ist die Aussenfläche von dem Teil und nicht die Lagerfläche?


    Aber ich glaube das es ein Kugelkopfgelenk ist und die Lagerfläche scheint dementsprechend innendrin zu sein.


    Ich hab immer noch nicht ganz geschnallt wie das Teil funktioniert :(


    Spritzverzinkung wäre ne Möglichkeit. Aber das Zink hat natürlich keine Haltbarkeit in dem Sinne das es Druckbelastung oder so widersteht. Es geht auch keine direkte Verbindung mit dem Material ein glaub ich.Das könnte abplatzen. Galvanischer Zink ist dünner und kann auch nicht abplatzen. Aber dafür reicht Galvanischer Zink nicht lange als Rostschutz, da muss dann noch was drüber.


    Also ich würds Galvanisch verzinken und dann schön schwarz lackieren.

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