Probleme beim Karosseriebauer

  • Mein Nissan war am Anfang diesen Jahres bei einem Karosseriebauer. Es sollten folgende Arbeiten gemacht werden, Rost komplett entfernen betroffene Stellen waren Bodenbleche,Spritzwand, beide Seitenschweller, Heckblech und der Federdom vorne links.


    Durch Zufall habe ich letzte Woche etwas sehr unschönes am vorderen linken Dom entdeckt. Das Blech was man auf dem Foto sieht wurde erst im März vom Karosseriebauer eingeschweißt. Aber nicht nur der Dom macht mir Sorgen, auch die neuen Seitenschweller die im März neu gemacht wurden setzen Innen an den Schweißnähten wieder Rost an, obwohl mit Mike Sanders und fluid film versiegelt wurde (wahrscheinlich nicht sauber gearbeitet).


    Der Karosseriebauer ist mit seiner Arbeit zufrieden und versteht nicht warum ich damit nicht ganz einverstanden bin.
    Was sagt ihr zu der Arbeit?


    Die grün markierte Stelle in dem Schweller ist so eine Art Kasten, in diesem Kasten ist noch fast genau soviel Rost wie vorher. Der Karosseriebauer meint das der Rost sich nicht weiter ausdehnen würde.

  • Moin!
    Erstman vorweg: in Sachen Schweißen habe ich leider wenig Ahnung, daher kann ich die Qualität der Schweißarbeit nicht wirklich beurteilen.
    Es ist leider ein recht verbreitetes Vorgehen, dass Rost einfach "überbraten" wird. Blech drauf, kein Rost mehr zu sehen, fertig.
    Rost, den man nicht sieht, gibt es nicht.
    Eine gute Arbeit sieht so aus, dass man zuerst die Roststellen herausschneidet und dann mit kleiner Überlappung ein neues Blech aufschweißt. Rost wirkt ansteckend, da beim Vorgang des Rostens nicht einfach Eisenoxyd entsteht, sondern eine ganze Reihe von sauren Nebenprodukten, die dann das gesunde Blech angreifen. Sanders kann auch keine Wunder vollbringen.


    Da aber das Kind schon in den Brunnen gefallen ist und Dein Schweißer seinen Fehler nicht einsehen will (ist aus seiner Sicht ja kein Fehler), solltest Du die Sache mit Fluidfilm NAS nacharbeiten. Eine bessere Idee habe ich momentan nicht.


    Frank

  • Hallo,


    grundsätzlich ist eine "Ferndiagnose" sehr schwer.


    Die Blecharbeiten überzeugen mich in keinster Weise. Bitte, meine persl. Meinung, die rein Subjektiv ist und keine Aussagekraft hat.



    Mein Vorschlag:


    Es gibt gerade für diese strittigen Situationen bei der IHK sogenannte "Schlichtungsstellen"! :rolleyes:


    Diese mit mindestens dem Bildmaterial konfrontieren, ggf. auch mit dem Fahrzeug und um fachliche Stellungnahme bitten.


    Alles andere und das von und auf neutraler Basis, erfolgt dort.


    So erhälst du fachlich wie neutral eine kompetente Antwort, ggf. wenn nötig mit einem Vorschlag der für beide Seiten verbindlich sein kann.


    Das kostet nix, das Verhältnis zum Karosseriebauer bleibt bewahrt und sollte keine Einigung erzielt werden, der Weg zum Gericht ist dann immer noch möglich.


    ;)

  • Hallo zusammen,
    auf den ersten Blick und nur von außen ist der Job vielleicht akzeptabel.


    Aussagekräftiger sind aber die Fotos, die einen Blick hinter die Kulissen erlauben:
    Solche Arbeiten bringen einen Wagen noch ein- oder zweimal über den TÜV. Bei meinem letzten VW Passat, vor mehr als 20 Jahren, hat die Werkstatt auch einen neuen Schweller über den rostigen alten Schweller gesetzt, um nochmal die HU zu schaffen. Für viele Werkstätten ist damit der Job getan, und oft ist damit auch für viele Auftraggeber der Zweck erfüllt.


    Wenn der Wagen aber länger halten soll, bringt solche Arbeit nichts. Nur eine Frage der Zeit, bis die nächste Überbrat-Orgie ansteht, falls dann noch gesunde Substanz vorhanden ist, wo man was dranflicken kann.


    Auch das letzte Foto "Innenansicht Rost Kasten" im Anfangsbeitrag zeigt, dass der Auftrag zur Rostbeseitigung schlampig ausgeführt wurde. Die Rostkante in der oberen Bildhälfte sieht übel aus; da weiß man nicht mal, ob darunter überhaupt noch gesundes Blech zu finden ist.


    Frank und Gentleman-Driver haben ja schon geschrieben, wie man es besser gemacht hätte und welche Lösungsmöglichkeiten es gibt. Es sollte wenigstens nachträglich noch soviel Gammel-Blech wie möglich rausgetrennt werden.


    Wahrscheinlich muss man schon bei der Auftragsvergabe unmissverständlich und unter Zeugen mitteilen, dass man keine von den üblichen Kurzzeit-Schnellbrat-Reparaturen möchte, sondern etwas Dauerhafteres. Man muss sich darüber im klaren sein, dass das mehr kostet.


    Im Strich-Acht-Forum ist über mehrere Seiten und mit vielen Fotos dokumentiert, wie guter Karosseriebau aussehen kann. Allerdings restauriert da offenbar jemand mit Können und ohne größeren Zeitdruck sein eigenes Fahrzeug. Besser gesagt, er baut das Ding weitgehend neu. Kann man mit einem Standard-Auftrag an eine normale Werkstatt sicher nicht vergleichen. Die Arbeitsstunden, die in den 250CE geflossen sind, würden ein Vermögen kosten. Trotzdem ist es Anschauungsunterricht für saubere Blecharbeiten.
    [url=http://www.strichacht-forum.de/read.php?1,81140,page=1]Hier zum erwähnten Thread >>[/url]


    MfG, Hanseat [Blockierte Grafik: http://www.abload.de/img/vanishcbrh.gif]

  • Zitat von hanseat


    Wahrscheinlich muss man schon bei der Auftragsvergabe unmissverständlich und unter Zeugen mitteilen, dass man keine von den üblichen Kurzzeit-Schnellbrat-Reparaturen möchte, sondern etwas Dauerhafteres. Man muss sich darüber im klaren sein, dass das mehr kostet.


    Hallo,


    das ist auch meiner Erfahrung nach der richtige Weg. Die meisten Kunden wollen eben billig über den TÜV - "nur noch dieses eine Mal". Da muss man klarstellen, dass man eine andere Interessenlage hat.


    Ich spreche vorab mit dem ausführenden Betrieb Umfang und Kosten der Arbeiten ab. Dazu demontiere ich vorher alle Teile so weit nötig (und möglich im Fall des Transfers zur Werkstatt auf eigener Achse). Dann wird am Fahrzeug der Schadensumfang gemeinsam begutachtet und die möglichen Reparaturalternativen werden abgewogen. So kommt man dann gemeinsam zu einem Reparaturauftrag. Dieser sollte schriftlich festgehalten werden.


    Ich wende mich nicht an namhafte Betriebe, eine Instandsetzung der Alltagschlurre beim Kienle kann ich mir (leider) nicht erlauben. Man braucht aber m.M.n. auch keinen Glaspalast, in dem einen Krawattenträger erstmal einen Kaffee servieren.
    Ich bevorzuge die kleine Dorfwerkstatt, in meinem Fall ist das ein Einmann-Betrieb. Hier habe ich den Vorteil, dass der Meister selbst den Schaden begutachtet und zugleich auch die reparaturausführende Person ist. Auf eine schriftliche Fixierung des Reparaturumfangs kann ich bei meiner Werkstatt z.B. verzichten - das würde ich aber bei größeren Betrieben nicht tun.


    Anmerkung: wenn ich das Eingangsposting richtig deute so wurde der Auftrag schon deutlich erteilt, d.h. die Rostbeseitigung war Auftragsbestandteil. Wenn diesem Teil nicht nachgekommen wurde so ist der Betrieb zur Nachbesserung verpflichtet. Knackpunkt ist die Beweisbarkeit der Auftragserteilung, wenn hier Aussage gegen Aussage steht ist der Zug wohl abgefahren. Versuchen würde ich es dennoch. Ich habe auch schon die kalte Schulter gezeigt bekommen als ich vertraglich vereinbarte Garantieleistungen, die mit einem Meister terminiert waren, in Anspruch nehmen wollte. Die Drohung, den wegen der Reparatur genommenen Urlaubstag dann eben zu einem Besuch bei der Staatsanwaltschaft und Gewerbeaufsicht zu nutzen, hat dann aber auf einmal alle spuren lassen wie geschmiert.


    Gruß,
    g40

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