Tribokorrosion

  • Ich habe heute zum ersten Mal den Begriff Tribokorrosion gehört und direkt mal etwas darüber nachgelesen.
    Es ist wohl eine Kombination aus normaler Korrosion und Verschleiß durch Bewegungsabläufe.


    In einem anderen Forum schrieb jemand, dass er ein unendlich teures Mittel der Firma Klüber bei der Befestigung seines Getriebes benutzt hat um diese Form der Korrosion zu vermeiden.


    Hat jemand echte Erfahrung mit dieser Form der Korrosion?
    Gibt es "echte" Unterschiede zur normalen Korrosion und einen Grund für Tribokorrosion -Schutzfette für 600 Euro/Kilo (außer die der tollen Geschäftsidee)


    Gruß
    Frank mit einer Frage zur Allgemeinbildung - und sei es nur die eigene :)

  • Hallo,


    eigene Erfahrung mit Tribokorrosion kann ich nicht bieten. Habe den Wälzer


    Corrosion
    Prevention and Protection
    Practical Solutions


    aus meinem Fundus mal nach allem durchsucht, was mit "Tribo..." zu tun hat. Auf Seite Seite 397 wird erwähnt, dass es so etwas wie "tribological oxidation" gebe, wenn Grenzreibung zwischen Gleitflächen auftritt, weil der Ölfilm zu dünn ist, um die Reibpartner noch voneinander zu trennen. In diesem doch sehr umfangreichen Fachbuch über Korrosion war sonst aber nichts über Tribokorrosion zu finden.


    Dann noch ein zweiter Fund aus heimischen Beständen, diesmal aus dem Shell-Produktkatalog:


    "AeroShell Grease 14
    Wälzlagerfett auf Basis eines niedrigviskosen
    Mineralöls und einer Kalziumseife. Es enthält
    Alterungsschutz- und Korrosionsschutzzusätze. Es ist
    besonders geeignet in Anwendungen, bei denen
    es aufgrund von sehr geringen Drehzahlen und
    hohen Schwingungen zu Tribokorrosion kommen
    kann. Temperatureinsatzbereich -54°C bis +93°C."



    Aus Neugier habe ich auch noch Google befragt. Die Funde sind aber doch alle sehr fachspezifisch und, soweit ich das sehen konnte, nicht im Kfz-Bereich verankert. Der Klüber-Schmierstoff gegen Tribokorrosion heißt MICROLUBE® GL 261, GL 262. Fundstelle war eine Seite für Kinotechnik, hier der Link (PDF).


    Also, ich glaube, Tribokorrosion wird mir keine schlaflosen Nächte bereiten. Aber gut zu wissen, dass es sie gibt.


    MfG, Hanseat[Blockierte Grafik: http://www.abload.de/img/vanishcbrh.gif]

  • Tribokorrosion könnte vielleicht das sein was an Nockenwellen auftreten kann. Habe mehrfach Nockenwellen in den Händen gehabt die Korrosionsnarben auf den Nockenflächen hatten. Das waren Teile aus laufenden Motoren, also ohne Kondenswasser / weissem Schlamm im Ventildeckel. Also ohne hohe Standzeiten.


    Die Narben sahen aus wie diese Oxidationsnarben bei Aluminium. Nicht richtig braun, nur leicht bräunlich dunkel verfärbt. Sah eher aus wie weggeätzt durch Säuren.


    Kann mal im Delta-Team fragen ,da haben wir viele Motorspezialisten. Vielleicht kennen die das ja. Aber ich denke das ist nix was uns Karosseriemässig oder ansonsten betrifft. Glaub nicht das Tribokorrosion was ist das man effektiv verhindern oder später durch irgendwas direkt so beseitigen kann.

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