Fertan in Hohlräumen

  • Ich möchte leicht angerostete aber schwer zugängliche Hohlräume am Kfz mit
    "Fertan" behandeln und anschliessend mit M.Sanders Fett oder Owatrol Öl
    konservieren.
    "Fertan" schreibt das behandelte stellen "gründlich mit Wasser " vor der weiter-
    behandlung gereinigt werden sollen, was an den besagten Stellen nur schwer oder
    garnicht möglich ist.
    Wer hat Erfahrungen mit der Verträglichkeit und der Sinnhaftigkeit der o.g. Produkte untereinander
    und hat weitere Langzeiterkentnisse über" Fertan".

    mfg.m.g.




  • Als Antwort auf: Fertan in Hohlräumen geschrieben von M.Graether am 02. September 2001 13:59:27:


    >"Fertan" schreibt das behandelte stellen "gründlich mit Wasser " vor der weiter-
    >behandlung gereinigt werden sollen, was an den besagten Stellen nur schwer oder
    >garnicht möglich ist.

    Hallo,

    leider hab ich mit Fertan keine "Langzeiterfahrung" möchte dir aber trotzdem was von meinen kleinen Erfahrungen über Fertan berichten!
    Als ich Fertan zum ersten mal in der Hand hatte ist mir der "stechende" Geruch aufgefallen, ich hab mir überlegt woran das liegt? Als zweitens hab ich Fertan dann, so zum spaß auf ein stück angerostetem Blech aufgetragen! Der Rost färbte sich langsam tief schwarz, so wie ich das mal beobachtet hatte als ich Reinigungssäure (Phosphorsäure) auf Rost aufgebracht habe. Da hab ich dann so ein Indikatorpapier, zum feststellen des pH-Wertes, genommen und mal in dieses Fertan gehängt. Das zeug iss sauer wie Säure! Nur, Fertan "neutralisiert" sich (oder baut sich ab) beim reagieren mit Rost, irgendwie. Aber, was ist mit den Resten Fertan das keinen Rost findet, oder auf Holraumschutz trifft oder sich in irgendwelchen Nischen sammelt? Genau, dass bleibt wie es ist, sehr Sauer! Was dem Blech so gar nicht gut tut. Deshalb denke ich, dass Spülen sehr wichtig ist, vor allem wenn größere Hohlräume "blind" behandelt werden. Wie Fertan sich in kleinen spalten, wie z.B. Falze, verhält weis ich nicht! Würde mich aber mal interessieren, denn da kann man ja wirklich nicht Spülen!

    Gruß wolpi





  • Als Antwort auf: Re: Fertan in Hohlräumen geschrieben von wolpi am 02. September 2001 21:22:43:

    >
    >Hi Leute,

    Fertan ist chemisch "Tanninsäure" nix anderes als in einem guten Bordeaux vorkommt. Das riecht irgendwie auch nach Rotwein.

    Wenn es auf Blech gerät, bildet sich Eisen- Tannat. Das Ist das schwarze Zeug.
    Was abgewaschen werden soll, ist der auch (neben dem Blech) umgewandelte Rost. Der Rest Fertan trocknet auf dem Blech. er ist aber weiter wasserlöslich! Was passiert, wenn ich eine Fertangetränkte Karosse in den regen stelle? Fertan löst sich und neutralisiert (frißt, wandelt um) sofort entstehenden Rost.
    Sie ist nicht sehr stark, die Säure, kann kein Blech durchnagen, zumal sie ja recht schnell trocknet. Im trocknen ist der Rostschutz auch dahin, wenn nicht überlackiert wird. Denn Rost, bedingt durch die Luftfeuchte unterwandert das fertan. Das Fertan hat jedoch nicht die Möglichkeit sich zu lösen und Rost umzuwandeln. Ich habe das selbst erfahren, als ich blechteile im Herbst nicht mehr grundieren konnte aber dachte: mit Fertan is ja alles klar. Nichts ist klar.

    Ich lasse Fertan jetzt liegen, denn in Hohlräumen kann ich mir nicht wirklich dauerhaften schutz vorstellen, eher verzögerung. sauberste Rostentfernumng und klassisches Grundieren ziehe ich jetzt vor.






  • Als Antwort auf: Fertan in Hohlräumen geschrieben von M.Graether am 02. September 2001 13:59:27:


    moin!

    ich hab durch nen dummen zufall rausbekommen was der hauptbestandteil von fertan ist: phosphorsäure.. die reduziert den rost und trocknet sich dann eins.

    draufgestoßen hat mich ein ehemaliger arbeitskollege der an einem schweineteuren elektronenmikroskop mit reiner phosphorsäure innerhalb von minuten ("wir gehen ma eine rauchen") die rostigen säulenteile entrostet hat. mechanische entrsotung war aufgrund der mechanischen eigenschaften des mikroskops (2 tonnen schwer, kost neu ca 1.2mio DM) nicht möglich..

    also: kauft 25 liter säure und nen gartenschlauch zum spülen.. is billiger wie 5 liter fertan...

    gruß, wolfi

    PS: wer was über mikroskipe der art wissen will: http://www.jeol.com

    >Ich möchte leicht angerostete aber schwer zugängliche Hohlräume am Kfz mit
    >"Fertan" behandeln und anschliessend mit M.Sanders Fett oder Owatrol Öl
    >konservieren.
    >"Fertan" schreibt das behandelte stellen "gründlich mit Wasser " vor der weiter-
    >behandlung gereinigt werden sollen, was an den besagten Stellen nur schwer oder
    >garnicht möglich ist.
    >Wer hat Erfahrungen mit der Verträglichkeit und der Sinnhaftigkeit der o.g. Produkte untereinander
    >und hat weitere Langzeiterkentnisse über" Fertan".
    > mfg.m.g.





  • Als Antwort auf: Fertan ist chemisch...... geschrieben von l.a. am 03. September 2001 10:44:23:

    >>
    >>Hi Leute,
    >Fertan ist chemisch "Tanninsäure" nix anderes als in einem guten Bordeaux vorkommt. Das riecht irgendwie auch nach Rotwein.
    >Wenn es auf Blech gerät, bildet sich Eisen- Tannat. Das Ist das schwarze Zeug.
    >Was abgewaschen werden soll, ist der auch (neben dem Blech) umgewandelte Rost. Der Rest Fertan trocknet auf dem Blech. er ist aber weiter wasserlöslich! Was passiert, wenn ich eine Fertangetränkte Karosse in den regen stelle? Fertan löst sich und neutralisiert (frißt, wandelt um) sofort entstehenden Rost.
    >Sie ist nicht sehr stark, die Säure, kann kein Blech durchnagen, zumal sie ja recht schnell trocknet. Im trocknen ist der Rostschutz auch dahin, wenn nicht überlackiert wird. Denn Rost, bedingt durch die Luftfeuchte unterwandert das fertan. Das Fertan hat jedoch nicht die Möglichkeit sich zu lösen und Rost umzuwandeln. Ich habe das selbst erfahren, als ich blechteile im Herbst nicht mehr grundieren konnte aber dachte: mit Fertan is ja alles klar. Nichts ist klar.
    >Ich lasse Fertan jetzt liegen, denn in Hohlräumen kann ich mir nicht wirklich dauerhaften schutz vorstellen, eher verzögerung. sauberste Rostentfernumng und klassisches Grundieren ziehe ich jetzt vor.

    _________________________________________________________________________



    Hallo an I.a. vom 03. September.

    Es ist uns eine sehr große Freude, wenn Sie FERTAN mit einem guten Bordeaux vergleichen.

    Aber bitte nicht trinken, es ist auch kein Grand Cru, selbst wenn er aus gutem „Chateau“ kommt.

    Natürlich ist Tannin in FERTAN, aber es ist eine Tanninrezeptur aus unterschiedlichen Tanninen,
    bei der Produktion auf 4 Stellen hinter dem Komma .

    Aber Tannin ist nur einer der Bestandteile, wie Sie wissen.

    Sie schreiben Sie haben Blechteile mit FERTAN im Herbst behandelt und liegen lassen.

    Jetzt ist wieder Herbst ! Also lagerten die Teile ca. 1 Jahr im Freien ohne jede Schutzbeschichtung
    wie Sie schreiben. Nach all‘ unseren Hinweisen und Anleitungen, Verarbeitungshinweisen usw.
    ist die ungeschützte FERTAN – Schicht ca. 6 Monate ohne Schutzbeschichtung, auch im Freien
    lagerfähig. Dies wurde in Ihrem Fall um 100 % übertroffen.

    Bitte bedenken Sie, daß die mit FERTAN erzeugte Schutzschicht eine neue Metallverbindung ist,
    welche bei ca. 6 – 9  liegt. Diese muß, wie jede andere auch, als Opferanode zuerst wegkorrodieren.

    Verhindern lässt sich das, indem man innerhalb der von uns angegebenen 6 Monate einen Endschutz
    aufbringt, welcher dann die neue Metallverbindung stabil hält. Und zwar solange, wie der Endschutz
    selbst stabil bleibt !

    Also, behandeln Sie mit ganz ruhigem Gewissen Ihren Hohlraum so wie wir es vorgeben, trinken Sie
    dann in aller Ruhe einen guten Bordeaux und genießen dessen Aroma.

    Mit freundlichen Grüssen
    FERTAN GmbH






  • Als Antwort auf: Re: Fertan ist chemisch...... geschrieben von FERTAN GmbH am 04. September 2001 14:00:13:

    >>>
    Übrigens kommt Tannin nur in Eichenfass gelagerten Wein vor, der oft im Bordeaux gekeltert wird!

    Ich hatte mein Blech nur 5 Monate (bis jetzt Frühjahr) fertanbeschichtet gelagert. Leider waren ihre Vermutungen diesbezüglich falsch.

    Ich hatte auch einen Versuch im Freien über Winter gestartet und dieses Blech ist erst nach 1 Jahr etwas rostig geworden. Bin damit sehr zufrieden!!

    Allerdings in der Garage bei hoher Luftfeuchte ohne Regen kann ich mir es nicht erklären, warum entgegen den Aussagen ihrer Firma doch rost auftrtat.
    Ich lasse mich gern belehren, nur habe ich alles genau nach Anweisung gemacht.

    Bitte durchaus um chemische Infos, da ich damit etwas anfangen kann!

    MfG L.A.




  • Als Antwort auf: Re: Fertan geschrieben von wolfi am 03. September 2001 22:54:51:

    >
    >
    Dann müßte es bei HautkontAkt gut jucken, ätzend. Tut es aber nicht, es hinterläßt nur rote Flecke auf der Haut wie bei Rotweinflecken!!!
    Dann wird wohl nur wenig P- Säure drinsein!




  • Als Antwort auf: Dat juckt aber garnich! geschrieben von l.a. am 10. September 2001 10:33:01:

    dauerts mit fertan auch so lange.. mit der puren säure gehts verdammt schnell, ein total vergammeltes mikroskop hammer auf die art in ca 15 minuten absolut rostfrei gehabt..

    das mikroskop hat übrigens ein eigengewicht von ca 1.2 tonnen, war also eine etwas größere sache..
    man muß es nur absolut sauber machen danach, sonst werden die dichtungen (hochvakuum) angefressen..

    soweit...


    >>
    >>
    >Dann müßte es bei HautkontAkt gut jucken, ätzend. Tut es aber nicht, es hinterläßt nur rote Flecke auf der Haut wie bei Rotweinflecken!!!
    >Dann wird wohl nur wenig P- Säure drinsein!





  • Als Antwort auf: Hallo fertan gmbh! geschrieben von l.a. am 09. September 2001 19:27:06:

    >>Bitte durchaus noch immer um erklärungsunterstützung zu meinem letzten Beitrag.
    >MfG L.A.

    ________________________________________________

    Antwort an L.A. geschrieben am 05. Sept. 2001

    Wenn Ihr Blech erst nach einem Jahr, bei Lagerung im Freien, nach der
    FERTAN Beschichtung ohne Endschutz wieder begonnen hat zu
    korrodieren, ist dies auch ein Zeichen dafür, dass die atmosphärischen
    Belastungen in Ihrer Region nicht zu stark sind.

    Diese Belastungen variieren doch sehr stark, je nach Region in der BRD.
    Bei der Lagerung in Ihrer „ feuchten“ Garage, wo bereits nach 5 Monaten
    ohne Endschutz erneut Korrosion auftrat, kann die Belastung der Luft
    durchaus dazu geführt haben.

    Ursache hierfür können z.B. eine Batterieladestation, eingelagerte
    Säuren, aber auch andere Baustoffe wie z.B. Zement und natürlich
    Haustiere, Tauben, Hühner usw. sein:

    Eventuell kann das eingelagerte Blech auch mit anderen Metallen
    in Kontakt gekommen sein und dadurch ist Kontaktkorrosion ent-
    standen. Die Ursache kann sicherlich von Ihnen überprüft werden.

    Noch ein Wort zur Entrostung mit Säure z.B. Phosphorsäure:

    Natürlich ist mittels Säure eine Entrostung von Metallen möglich.

    Der erhebliche Nachteil aber ist, dass diese Säure, gleich welche,
    in die Metallporen eindringt und dort verbleibt. Eine Neutralisation
    ist praktisch nur im industriellen Verfahren möglich.
    Also nach der Entrostung ein Spülvorgang, auch mittels Hochdruck-
    Reiniger, dann ein Bad in vollentsalztem Wasser bei ca 35 – 45 ° C,
    danach ein Bad in Aktivierungslösung, gleiche Temperatur, erneut
    spülen und wieder ein Bad in VE – Wasser.

    Nur dann, wenn überhaupt, ist eine Beschichtung dieser Metalle
    zuverlässig wieder möglich, wenn die Bleche durch die Vorgänge
    nicht wieder in den alten, rostigen, Zustand versetzt wurden.

    Wenn nach dem Säurebad keine Reinigung erfolgt, muß das Blech
    innerhalb kürzester Zeit erneut vollständig korrodiert sein und eine
    Beschichtung mit Farbe/ Lack usw. kann keine Haftung haben.

    Mit freundlichen Grüssen
    FERTAN GmbH
    S. A. Lang






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