Darf ich auch noch meinen Senf dazu geben, auch wenn ich die Sache nur vom Lesen kenne und daher nur die Erfahrungen anderer zitieren kann?
Im Offroad-forum ist das Thema "Verzinken" ein ständiges Thema, denn nichts rostet so hervorragend, wie ein als solcher auch genutzter Geländewagen.
Das Fahren in Matsch und Schlamm lässt Rahmen und Unterboden ständig mit einem nassen Schmodder zurück. Da vor allem das Rahmen-Innere nur sehr schlecht gründlich gereinigt werden kann, ist Rost da Dein ständiger Begleiter, wenn keine rechtzeitige Vorsorge in Form von Sanders-Fett und Co getroffen wurde.
Es gibt dort Leute, die den Wagen komplett zerlegt haben und das anfälligste Teil, den Leiterrahmen, verzinken ließen.
Der Aufwand hierfür ist sehr hoch: als erstes muss eine Firma gefunden werden, die so große Teile verzinken kann. Das Teil muss äußerst penibel gereinigt und noch extremer entrostet werden, Rost wird sonst mit Zink überzogen mit den bekannten Folgen, gerade im Rahmeninneren DAS Problem. Dann muss in dem entsprechenden Verzinkungsbetrieb entlackt werden. Der Rahmen muss eingespannt werden und der Abkühlvorgang muss extrem langsam erfolgen, damit die Geschichte sich nicht verzieht. Alle Gewinde müssen danach nachgeschnitten werden. Der Laden muss sich also so richtig gut auskennen und auch Arbeitsbeispiele aufzeigen können, die älter als 10 Jahre sind.
Spritzverzinkung kann nur äußerlich angewendet werden. Gerade die gefährdeten Hohlräume können nicht behandelt werden.
Der ganze Wagen muss gestrahlt werden. Wenn ich bedenke, wie sich die Motorhaube meiner Frau verzogen hat, nur nachdem wir nur die rostigen Verstärkungs-Streben strahlen ließen, auch in einem Fachbetrieb.
Die Oberfläche wird sehr rauh und erfordert einen großen Aufwand bei der Nachbehandlung, wie schon Michael schrieb. Ich habe gerade in Google nur kurz die Firma http://www.fahrzeugbau-schuster.de gefunden. Frag doch mal nach den Preisen, interessieren würde mich das auch.
Für den wirklich ultimativen rostschützenden Lackaufbau musst Du aber auch Aufwand treiben: Auto komplett zerlegen, jedes Teil einzeln abschleifen und lackieren, jede rostige Schraube ersetzen und mit geeigneter Paste (Sicherungs-, Keramik-, Kupfer-) neu einsetzen.
Und als Lackaufbau? Sprich mit 5 Lackierern und Du bekommst 4 Meinungen. Ich hatte heute zufällig etwas Zeit und habe in einem Schiffsbauforum gelesen. Hier finden sich ganz interessante Sachen. Such mal nach den Begriffen BILGE und ROST. Nur muss man beim Schiffsbau wiederum bedenken, dass ein Schiff weniger vibriert wie ein Auto und daher deren Produkte nicht so flexibel sein müssen. Hammerite ist ja eigentlich auch nicht so wirklich ganz schlecht, wenn es nicht so spröde wäre (empfehlen werde ich das natürlich nicht).
Bei meinem Wagen, der mich jetzt nicht unbedingt überleben muss, es reicht, wenn er so alt wird wie ich, setze ich auf Sichtbarkeit aller Problemstellen und die Möglichkeit der einfachen Nacharbeit: Plastikverkleidungen weg lassen, keine dicke Pampe unters Auto, öfters den Unterboden reinigen und VIEL Fluidfilm (was jedoch Deinen Anforderungen widerspricht). Bei wirklich jeder Reparatur steht eine Dose Wachs und Fett bereit, zugegebenermaßen auch Leinöl+Brantho Korrux statt 2K-Epoxy, weil einfacher anzuwenden und auch kriechfähiger.
Zum Thema "einfach": unterschätze Deinen eigenen Faulheitsfaktor nicht! Es ist meiner Meinung nach wesentlich zweckmäßiger, viele Arbeiten mal eben auf die Schnelle zu machen, als sich zu sagen, dass man dass bei nächster Gelegenheit gründlich mit Sandstrahlen und Epoxy macht, irgendwann, wenn man Zeit hat.
Ach ja, noch ein paar Takte zu nicht rostenden Blattfedern: wenn Du Dich da vom Fett fern halten willst, halte ich die Rostfreiheit für ausgeschlossen. Die einzelnen Federpakete reiben aufeinander und jegliche Beschichtung ist dazu verdammt, sich aufzulösen. Es gibt die Möglichkeit, die Federpakete in Fettband einzuwickeln (den Erfolg wage ich zu bezweifeln) oder Fettband zwischen die Federn zu legen. Aber wie Du sagtest: niemals nicht Fett....
Frank