Beiträge von 1965er_mustang

    nein, wir haben die karosse komplett gestrahlt und dann geschweißt.
    das dauert je nach aufwand 2-3 wochen, also ca. 100-150 arbeitsstunden. inbegriffen sind hier auch arbeiten wie anbauen und anpassen zb. eines neuen kotflügels oder so. die karosserie steht dann während dieser zeit ungrundiert. allerdings in einer (auch nachts) beheitzten werkstatt, um kondenswasser aufgrund temperaturschwankungen zu vermeiden. da ist noch nie was passiert. solange deine raumfeuchte unter ca 70% bleibt (das ist auch der wert, bei dem es in räumen zu schimmeln beginnt), ist das ok.

    na ja, ich würde schweissen, hab ja die möglichkeit dazu. bleche nur einkleben ist amerikanisch! :) auf jeden fall: rost ist wie karies, alles muss raus. wenn das nicht geht, muss chemiekeule (rostumwandler) ran. auf jeden fall must du die schweissnähte (am unterboden und an der innenseite der kotflügel) mit karosseriedichtmasse abdichten.

    wie gesagt, fetan ist bei mir das mittel erster wahl, wenn es um ein sichtbares finish geht. allerdings sollte man die anwendungshinweise genau befolgen. das befeuchten eine stunde nach dem auftragen mache ich zb immer mit einem pflanzensprüher aus grosser entfernung, da ich ein vorzeitiges abwaschen vermeiden will...


    fetan gibt es auch in 500ml sprühflaschen...

    Zitat von husky250

    Habe die technische ausrüstung dafür.
    Soll das heisen evtl Fertanbehandlung dann Konservierung mit wachs oder so und dann auch noch Farbe oder Lack in die Hohlräume??


    MfG Husky


    das wachs kommt immer zuletzt. es bildet eine zusätzliche schutzschicht, da farben und lacke ja irgendwann durchhärten. wenn diese nun durch vibration und torsion der karosserie feine risse bekommen (und das tun sie mit der zeit), kann wasser und sauerstoff zum blech durchdringen. die grundbedingungen für korrosion sind geschaffen.
    zuerst wandelt man den rost, den man mit mechanischen mitteln nicht entfernen kann, mit rostumwandler um. da dieser in den meisten fällen jedoch keine dauerlösung ist, muss farbe drauf. und da farbe auch nicht immer alles kann und zb. durchhärtet, versieglet man sie mit einer zähelastischen schicht wachs. welche produkte hier gut sind, steht zb in der oldtimer markt sonderheft #35. da diese ausgabe aber leider vergriffen ist, kann ich dir sagen, dass du mit terroson hohlraumwachs eine gute wahl triffst. es ist glaub ich bei dem test von wachsen und ölen auf platz 2 gelandet. es soll zb, wie manche wachse das tun, nicht durchhärten. aber vorsicht, irgendwann baut auch das beste wachs ab, und die behandlung muss wiederholt werden...

    Zitat von husky250

    Will die Karosse sandstrahlen dann bleche ersetzen,und nun??
    soll ich die Hohlraume mit Fertan behandeln und dann Grundieren und dann mit Mike sanders behandeln oder wie würdet ihr vorhehen.



    da die hohlräume in den meisten fällen vom sandstrahlen unberührt bleiben, ist eine behandlung mit fetan sicherlich zu überlegen. allerdings weiss ich nicht, ob du das zu hause machen kannst. fachwerkstätten verwenden hier hohlraumpistolen, um fetan in alle ecken der hohlräume zu blasen. die wasserspühlung erfolgt auf die selbe weise. danach kommen die fahrzeuge in eine trockenbox. um farbe in die hohlräume zu bekommen, verwenden manche werkstätten (unter anderem auch die fa. in der ich arbeite) einen sog. hähnchengrill. die hohlräume werden zunächst abgedichtet, dann wird farbe eingefüllt und die ganze karosse mehrmals geschwenkt. genau wie das hähnchen am grill. zum schluss wird die überschüssige farbe wieder abgelassen...

    der typ hätte sich wohl mal die anleitung der einzelnen produkte durchlesen sollen. fetan soll nach 24h mit wasser abgewaschen werden. das IST WICHTIG um den chemischen prozess zu stoppen!


    so sieht ein von mir behandelter steinschlag an einer motorhaube aus, nachdem fetan ca 1 jahr vorher angewendet wurde. WOHLGEMERKT gibt der hersteller an, das fetan rostumwandler ca 6 monate nach der anwendung unbehandelt bleiben kann. in dieser zeit sollte eine lackierung erfolgen.


    [Blockierte Grafik: http://img359.imageshack.us/img359/4391/p1010008jw7.jpg] deutlich sind hier die schwarzen stellen zu erkennen, an denen fetan zink eingelagert hat. andere gesunde blechabschnitte sind blank geblieben und von einer hauchdünnen schutzschicht überzogen.


    diese motoraube stand nach der VORSCHRIFTSMÄSSIGN anwendung von fetan rostumwandler unbehandelt ca 1 jahr im freien an der garagenwand angelehnt!
    die minimale rostbildung nach dem doppelten der vom hersteller angegbenen zeitraum, in der das produkt unbehandelt bleiben kann, und die tatsache, dass das werkstück im freien stand, sprechen glaube ich für das produkt.


    sorry frank, aber wenn selbsternannte "fachleute" mit solchen "testergebnissen" aufwerten, ohne sich vorher mal die anwendungsbedingungen zu verinnerlichen, dann bringt das mich ein bisschen auf die palme... ausserdem hat der tester in feld 2 und feld 3 fetan mit einem anderen produkt kombiniert, was so denke ich doch mal auch vom hersteller nicht vorgesehen ist. in feld 3 ging es wohl gut, in feld 2 nicht...
    wer die bedienungsanleitung lesen kann, ist klar im vorteil!

    ok, cool dass das mit den bildern so schnell geklappt hat!


    ich wüde sagen, das blech ist hier noch in einem brauchbaren zustand...
    zu aller erst solltest du die hintere stoßstange demontieren, nur um bei der folgenden arbeit beschädigungen vorzubeugen. farbe und rost sollten nun im bereich der radläufe entfernt werden. am besten machst du das mit einer flex und einer nylonfaserscheibe, auch "negerkeks" genannt. (man möchte mir diesen ausdruck verzeihen, aber das teil wird von einigen wirklich so genannt). bei rost ist es wie bei karies, alles muss raus. wenn du nicht alles rückstandsfrei entfernen kannst, muss rostumwanler ran. fetan eignet sich in diesem fall ganz gut, da später lackiert werden soll, und dieses produkt eine schutzschicht in kaum beeinflussender höhe hinterlässt. ganz anders hier z.b. teroson rostumwadler. er ist eifach aufzutragen und erfordert keine wassernachbehandlung, aber die eingetrocknete schicht, die ja auch nicht wieder angeschliffen werden darf, ist für mich bei einem sichtbaren finish nicht akzeptabel. von der schutzschicht der fetan- behandlung ist, nachdem es nach ende der einwirkzeit mit wasser abgewaschen wurde, so gut wie nichts mehr zu sehen. danach kannst du deinen normalen lackaufbau machen. ein tipp noch: nicht auf dem blanken blech spachteln, sondern vorher grundieren...


    viel spass, alex

    Zitat von Martininii


    Spritze darüber dieses Terotex, rostet es weiter?


    da wären wir wieder beim thema aktiver rostschutz. ein wachs oder ein unterbodenschutz auf kautschuk-basis verhindert KEINEN neurost, es bekämpft auch keinen altrost. ein wachs hemmt lediglich das das durchdringen von wasser. ein unterbodenschutz tut das gleiche, und schützt die farbe zusätzlich vor beschuss aus der umwelt (steinschläge!). ein fett, z.b. mike sanders, kann durchaus durch seine öligen bestandteile rostlösend wirken, aber der hauptzweck ist hier mit dem wachs gleich. einfach ein blankes blech mit wachs oder fett zu betreichen, reicht NICHT aus, um ausreichend vor korrosion zu schützen. rost schafft es sogar, wenn man ihm genug zeit lässt, sauerstoff und wasser durch die lackierung zu ziehen. DESHALB ROSTEN AUCH ÜBERLACKIERTE FETTFINGERABDRÜCKE UNTER DEM LACK!
    es gibt von fast jedem hersteller aktive rostschutzfarben. diese schaffen es tatsächlich für eine gewisse zeit rost aktiv zu bekämpfen (10-15 jahre). für einen sinnvollen lackaufbau frag doch mal holger...

    hab mir den link mal angesehen. scheint gar nicht so schlecht zu sein, das zeug. (falls der hersteller hier nicht vorgeht wie mit einer hotelbeschreibung). werde die ausgedruckte broschüre mal meinem chef zeigen, der is ami. mal sehen ob er das kennt und was dazu weiss...

    ich kann deine probleme durchaus nachvollziehen. ich habe beruflich jeden tag mit amerikanischen oldtimern zu tun. was da manchmal als "restauriert" aus den staaten kommt, ist zum überwiegenden teil unter aller kanone. tüv- no way. da werden bleche mit nieten befestigt, mit klebeband abgedichtet und mit bitumen überstrichen. rahmenträger haben löcher in der schweißnaht und bremsleitungen sind geknickt.


    ich will dir auch nicht unbedingt fetan schmackhaft machen. die mittelchen sind überzeugungssache, auf die wirkung kommts an. wichtig ist farbe auf dem blech, wenn möglich ein aktiver rostschutzgrund. (was nicht heisst, das du dir die arbeit machen musst, und ein mit schwarzer lackierung geliefertes reparaturblech blank bürsten und mit rostschutzgrund lackieren musst). wichtig ist, das blech einmal vor dem schweißen und einmal nach dem schweißen mit dem rostschutzgrund zu behandeln. danach ist wichtig, um die zum schweißen weggebürstete und evtl. durch das schweißen verbrannte farbe zu erneuern. auf den rostschutzgrung dann später nochmal eine farbe lackieren. am unterboden tuts ein 1k schwarz aus der dose, bei der nach durchtrocknung der unterbodenschutz drauf muss. bei in wagenfarbe zu lackierenden flächen kannst du dir das 1k schwarz schenken, allerdings solltest du den rostschutzgrund mit einer epoxidharzgrundierung isolieren. die zwei-komponenten lacke, die bei der anschliessenden lackierung verwendet werden, können die 1k produkte aus der dose anlösen. ergebnis ist ein sich komplett vom metall ablösender lack. denkbar schlecht als korrosionsschutz.
    im grossen und ganzen hab ich mich jetzt nochmal wiederholt, aber ich möchte dir nochmal ans herz legen, bei der grundierung der einschweißbleche eine AKITVE rostschutzgrungieung zu verwenden, und nicht einfach "das schwarz-matt aus der dose".


    kannst ja mal ein paar bilder von deinen roststellen einstellen...


    gruss alex

    hi frank!


    deinen fehler kann ich dir schon mal sagen, denn hohlraumwachs eignet sich nicht zur rostbekämpfung. wachs ist ein vorbeugendes mittel. wenn schon rost vorhanden ist müssen andere mittel eingesetzt werden. zum beispiel fetan (benutze ich gerne wenn die flächen nachher ein lackfinish bekommen sollen) oder teroson rostumwandler (nehme ich gern am unterboden oder in hohlräumen, da es eine recht dicke schicht bildet)


    wenn dich die anwendung dieser produkte interessiert schreib ich dir gerne was dazu...


    zu den schweißarbeiten:
    wenn du ein vorgefertigtes reperaturblech kaufst, und es schon lackert ist, so musst du den lack nicht extra entfernen. das solltest du nur da tun, wo später geschweißt wird. deshalb rate ich dir von einem alu-spray oder sonstigen sachen ab. beim schweißen entstehne temperaturen jenseits der 900°. jede farbe und jedes spray verbrennt da, und das zum großen nachteil auch noch in der schweißnaht. diese bekommt dann häufig einschlüsse und korrodiert später regelrecht von innen heraus. grundsatz also: wo geschweisst wird ist das metal blank zu machen.
    ich gehe bei meinen arbeiten wie folgt vor:
    1. altes blech großflächig ausschneiden, und die ränder, an denen später geschweißt wird, blank bürsten (flex und gezopfte topfbürste).
    2. reperaturblech anfertigen (oder gekauftes blech anpassen)
    3. reperaturblech grundieren (ich nehme einen rostschutz-füllergrund von dupli-color aus der dose. ist eine 1k mischung aus aktiver rostschutzfarbe und füller.) deshalb darfst du auch ruhig die schwarze lackierung drauflassen, dann kannst du dir schritt 3 nämlich sparen.
    4. nach dem ablüften der grundierung zu schweißende stellen blank bürsten.
    5. verschweißen. ich bevorzuge wo immer es geht eine lochnaht.
    6. verschweißte stellen nochmal übergrundieren.
    7. nach erneutem ablüften die schweißnähte mit karosseiredichtmasse abdichten. das ist ganz wichtig um späteres eindringen von wasser in die schweissnaht zu verhindern.
    8. lackieren mit decklack. beim unterboden oder im kotflügel den steinschlagschutz nicht vergessen - und fertig.

    du solltest hier vielleicht mal "rostegal" in erwägung ziehen. hier im forum gibt es schon einen thread dazu. ist eine rostschutzfarbe, die direkt auf rost gestrichen werden kann. sie stoppt altrost und verhindert neurost. einziger nachteil hier, da diese farbe auf fischölbasis ist, bracht sie sehr lange zum trocknen. bei pinselanstrich ca. 1 woche. das auto in der sonne parken hilft hier.


    da ich nicht annehme, dass du deinen unterboden später in wagenfarbe lackieren willst, ist hier die problematik mit rostegal und 2k lacken ziemlich nebensächlich.