Beiträge von hanseat

    Jedes Forum hat einen Papst, der denkt aus Himmelhöhe mal eingreifen zu müssen.
    Anscheinend hast du den Thread entweder nicht gelesen oder nicht verstanden.


    Leider behältst Du den hochnäsig-aggressiven Stil bei, den ich schon an Deinen vorherigen Beiträgen kritisiert hatte. Diesen Ton solltest Du Dir nicht mal leisten, wenn Du wirklich Ahnung von der Materie hättest.
    Wenn ich den Thread nicht gelesen oder Verständnisprobleme hätte, dann würde ich hier nichts schreiben.


    Zitat von der FF Homepage:
    "Die FLUID FILM Produkte, deren Basis auf Schafswollfett besteht, bilden eine Weichbeschichtung, die langfristigen Korrosionsschutz bieten. Da sie keine Lösungsmittel enthalten, heben sie sich von herkömmlichen Korrosionsschutzmitteln durch ihre Umweltfreundlichkeit hervor."


    Wenn der Hersteller das Schafswollfett als Basis für seine Produkte nennt, naja.... Siehe auch Post #7.


    "Hersteller" ist nur die halbe Wahrheit. Vielmehr trifft zu, dass die Firma Hodt in Wentorf, der ich auch schon mal einen Besuch abgestattet habe, lediglich ein Abfüller und Lizenznehmer ist. Hodt vertreibt die Fluid-Film-Produkte für die Eureka Chemical Company aus San Francisco auf dem europäischen Markt. Ich hatte Dich gebeten, zwecks Weiterbildung in die zugehörige Patentschrift zu schauen. Aber wie schriebst Du doch selbst? "Hauptsache klugscheißen und wehe was über das Thema lesen, denn das tut weh".


    Schauen wir mal, woraus die Öl-Komponente von Fluid Film besteht:

    Zitat

    As the oil component of my composition, various petroleum oils are suitable. Preferably, the oil is one which is not readily volatile so that diesel fuel oil, lubricating oil or bunker fuel oil can be used. Mixtures of vario grades of oil are often advantageous.


    Dem "Rezept" ist zu entnehmen:
    Auf rund 453 kg Wollfett kommen insgesamt 990 Liter Dieselöl.


    Kiefernöl ist übrigens neben weiteren Zutaten auch vertreten, daher der eigentümliche Geruch.


    Also: Laut Patentschrift enthält Fluid Film zwar auch einen großen Anteil Wollfett. Hauptkomponente aber ist Mineralöl. Das erklärt auch, warum manche Anwender über angegriffene Gummiteile nach der Behandlung mit Fluid Film berichten.


    Auszug aus dem SDB von Hodt:

    Zitat

    Das Produkt verteilt sich gut und gleichmäßig im Wasser, was aquatisches Leben (z.B. emulgierte Mineralöltröpfchen können
    Fischkiemen überziehen, wonach die Fische ersticken) und Trinkwasser gefährdet.


    Das macht aus FF kein Teufelszeug. Das Mittel ist als "schwach wassergefährdende Flüssigkeit“ eingestuft. Aber die Sache mit der Wollfettbasis, die in der Produktwerbung gerne in den Vordergrund gestellt wird, ist Schönfärberei.


    MfG, Hanseat [Blockierte Grafik: http://www.abload.de/img/vanishcbrh.gif]


    Hauptsache klugscheißen und wehe was über das Thema lesen, denn das tut weh und man kann von Weiterbildung ja bekanntlich tot umfallen.

    Hallo,
    wenn man selbst nicht die große Ahnung hat, sollte man besser keine Beiträge in diesem hochnäsig-aggressiven Stil verfassen. Informiere Dich doch bitte aus der Fluid-Film-Patentschrift über die Zusammensetzung dieses Mittels. Dann können wir gerne weiter darüber debattieren, ob Fluid Film auf Schafwollfett "basiert". Dazu stellt sich auch die Frage, wie hoch der Anteil von Lanolin sein müsste, um von "basieren" sprechen zu könnnen.


    MfG, Hanseat [Blockierte Grafik: http://www.abload.de/img/vanishcbrh.gif]

    Wenn man dann im Internet fragt woher der TÜVler in seiner Bibel lesen kann dass das Feuerverzinken verboten ist - dann wird es plötzlich ganz still.

    Direkte Frage: Hast Du selbst beim TÜV angefragt, ob das Feuerverzinken von Felgen erlaubt ist? Und hast Du selbst dafür vom TÜV dafür grünes Licht bekommen, ganz explizit? Oder ist dieser Punkt noch ungeklärt? Ich frage nicht ohne Grund. Es kann ja sein, dass Menschen keine Ahnung haben. Aber wenn diese ahnungslosen Menschen beim TÜV arbeiten, dann kann es mit der Feuerverzinkung schwierig werden.

    Zitat

    Ich war Heute beim TÜV um Nach zu Fragen ob ich den Rahmen von meinem SJ Verzinken lassen kann.Was der TÜV Prüfer verneinte!
    (Quelle)

    Zu Deiner eigentlichen Frage: Hast Du Protewax in Erwägung gezogen? Ein Überzug wie Klarlack, nach Angaben des Korrosionsschutzdepots aber mechanisch belastbarer, etwa auch für Trittbretter geeignet.
    MfG, Hanseat[Blockierte Grafik: http://www.abload.de/img/vanishcbrh.gif]

    Hallo,


    bevor Du Deine Felgen feuerverzinken lässt, google diese Idee doch bitte mal gründlich. Auch unter den Aspekten TÜV und Verzug.


    Hier ein paar Fundstücke:


    - felgen, die feuerverzinkt wurden kann man direkt auf den schrott schmeissen


    - es ist nämlich verboten, Felgen zu Feuerverzinken.


    - Feuerverzinken ist nicht erlaubt. Die Felge wird sich dabei verziehen und unbrauchbar


    - Feuerverzinken geht auf gar keinen Fall, weil die Felgen durch die zu schnelle Abkühlung verspröden würden und sich zudem verziehen. Wenn der TÜV das raus bekommt, legen sie Dir deshalb (zu Recht) die Karre sofort still.


    - sofern ein TÜV-Mensch halbwegs auf Ingenieurshöhe ist, wird er einem Auto mit feuerverzinkten Felgen die Weiterfahrt unterbinden


    - Feuerverzinken würde ich vorher mit dem Tüv absprechen. Da geht es um Temperaturen von ca. 450 Grad. Bei diesen Temperaturen wird Stahl Spannungsarm geglüht, d.h. es kann sein das deine Felgen hinterher Schrott sind. Verzug ist auch nicht auszuschließen. Noch dazu müssen die Felgen vorher in ein Säurebad.


    - Felgen feuerverzinkten geht gar nicht wg. Wärmeverzug und der TÜV meckert maximal


    Ergebnis einer kurzen Suche. Das kann alles falscher Alarm sein. Oder auch nicht. Ich würde Felgen nicht feuerverzinken lassen.


    MfG, Hanseat [Blockierte Grafik: http://www.abload.de/img/vanishcbrh.gif]

    Dass es sich um Lanolin als Basis handelt muss ich ja nicht erzählen, das weisst Du ja sicher. Über die Zusammensetzung der gesamten Substanz wird vermutlich auch der Hersteller schweigen (Geschäftsgeheimnis?!)

    Hallo zusammen,
    Lanolin macht sich natürlich in der Vermarktung von Fluid Film sehr gut, das gibt dem Produkt so einen Öko-Touch. Tatsächlich enthält Fluid Film ungefähr zur Hälfte Mineralöl. Im SDB wird Mineralöl genannt, allerdings nicht die Höhe des Anteils. Der Mineralöl-Gehalt ergibt sich aus der Patentschrift von FF aus den USA. Das sind auch nicht meine Erkenntnisse, die Info zum Mineralöl in FF kursiert schon länger und erklärt auch, warum manche Gummisorten auf FF empfindlich reagieren.


    Statt an der Molekülgröße würde ich mich eher an der Viskosität orientieren. Wenn man Mike Sanders Fett oder PX-11 heiß verarbeitet, dann ist es dünnflüssiger als Ballistol bei Zimmertemperatur, also auch dünnflüssiger und kriechfähiger als FF Liquid A bei normalen Temperaturen. Kühlt es ab, dann ist die Kriechfähigkeit natürlich wesentlich geringer. Aber mit Hilfe der Heißluftpistole bekommt man MS-Fett und PX-11 so dünnflüssig und kriechfähig eingestellt, dass es sofort in Falzen verschwindet und auch gut in Rost eindringt.


    Trotzdem spricht auch nichts gegen die Methode, erstmal mit FF Liquid A vorzubehandeln und dann mit einem zähen, beständigen Fett drüberzugehen.


    MfG, Hanseat [Blockierte Grafik: http://www.abload.de/img/vanishcbrh.gif]

    Avia listet das Produkt noch, offenbar hat man vergessen, es von der der Website zu nehmen.
    Du gehst auf die folgende Seite:


    http://www.avia.de/geschaeftsk…rodukt-informationen.html


    Dann durchklicken:


    9. Spezialitäten
    .. 9.29
    .... 9.29.1
    ...... AVIA VASELINE GELB 29.6.M


    Das PDF-Datenblatt zum Download ist vom 16.06.2009.
    Ein älteres Datenblatt zu AVIA VASELINE GELB, überarbeitet am 02.10.2007, war identisch mit dem Datenblatt zu Mike Sanders Korrosionsschutzfett. Deswegen fand ich AVIA VASELINE GELB auch interessant, als das Thema vor fünf Jahren hier Forum diskutiert wurde. Trotzdem hätte ich sie nicht gekauft.


    Pharmazeutische weiße Vaseline kriegt man in der Bucht derzeit für 7 - 8 Euro / kg plus Versand, wenn man ein wenig sucht. Nimmt man vier Kilo ab, ist man schon auf 5 Euro / kg runter. Wird zu den Preisen häufig von Tattoo-Shops angeboten. Die ist nur höher gereinigt, aber zum Rostschutz ebenso geeignet. Siehe auch hier.


    Update:
    Weiter habe ich erfahren, dass Avia das Zeugs selbst auch nur eingekauft hat, und zwar von der Fa. Sasol Wax, dort hiess das Produkt "COX GX".Jetzt frage ich mich, ob das MS-"Fett" weiterhin noch das gleiche bleibt und weiterhin so zu kaufen gibt?! Falls ja, scheint MS wirklich etwas eigenes zusammengebraut zu haben. Oder er kauft sein "Rohmaterial" neu irgendwo anders ein und niemand bekommt etwas davon mit?!


    Was meint Ihr zu dem ganzen?

    Weil Petrolatum in einer Mineralöl-Raffinerie als Nebenprodukt entsteht, wird Michael Sander sicher nicht sein eigenes Produkt erzeugen, wenn Sasol die Sorte COX-GX nicht mehr anbietet. Sasol hat weltweit ca. 1000 Mitarbeiter und spielt in diesem speziellen Markt in einer Liga mit Shell oder Total, dagegen ist Michael Sander nur Abnehmer und ein kleines Licht. Er hat früher eine bestimmte Vaseline-Sorte bei Sasol bezogen, so wie auch Avia. Wenn es diese Sorte bei Sasol nicht mehr gibt, dann nimmt er eine so ähnliche, ein Nachfolgeprodukt oder sucht sich einen anderen der wenigen Lieferanten, der eine vergleichbare Sorte zu bieten hat. So ganz neu ist das Thema nicht:

    ...
    Ich gehe davon aus, dass die etlichen verschiedenen Anbieter ihre Vaseline von Sasol oder Parafluid beziehen.


    Ein Ausschnitt aus dem Datenblatt zu COX-GX-Vaseline, Stand 2007:


    [Blockierte Grafik: http://abload.de/img/cox-gx-vaseline-hns3a.gif]


    Merkur ist von Sasol geschluckt worden.


    MfG, Hanseat [Blockierte Grafik: http://www.abload.de/img/vanishcbrh.gif]

    Sorry, aber Soda ist Natriumcarbonat und nicht Natriumbicarbonat. Natriumbicarbonat ist Natriumhydrogencarbonat!
    Die eifrigen Mitleser sollten schon die richtige Chemikalie bestellen.

    Warum nehmt Ihr nicht einfach Vollwaschmittel-Lauge und eine alte Zahnbürste zum Abschrubben? Persil o. ä. hat einen ph-Wert von ungefähr 8-9, ist also alkalisch und somit gut zum Neutralisieren von Säure geeignet. Hinterher noch mit klarem Wasser spülen und dann schnell trocknen und grundieren.


    Fertan verwende ich nur nach der Pelox RE behandlung die ich weggeschliffen habe. Habe dann nämlich Blankes Metal ohne rost was ich dann mit der Fertan Schicht schützen will.

    Wie die anderen schon schrieben: Fertan auf blankem, entrostetem Blech ist sinnlos. Dafür gibt´s Primer / Grundierung. Fertan ist ein Rostumwandler, und manche sagen, dass er auch in der Rolle sinnlos ist.


    Mit nem Negerkeks bekommst Poren aber auch nicht anständig weg? Hab die vor ein paar Jahren mehrmals probiert, so für Flächen die glatt sind waren die ja super und die Fläche ist auch schön gatt geschliffen. Aber in Poren gingen die kein Stück rein. War da recht Erfolglos.

    Mit dem Negerkeks auf der Bohrmaschine und mit einem Korund-Schleifstift auf dem Dremel zum Nacharbeiten besonders übler Stellen kriegt man den Zustand hin, den man auf dem Foto sieht:


    [Blockierte Grafik: http://www.abload.de/img/w124-radk-nr06-i8q1.jpg]


    Bei diesem Entrostungsgrad kann man problemlos mit Brantho Korrux 3in1 lackieren und ist dann mit dem Thema durch. Wie man am Datum sieht, habe ich die Stelle vor vier Jahren gemacht. Rost hätte sich da schon längst gezeigt, denn der lässt erfahrungsgemäß keine vier Jahre auf sich warten, wenn er wieder hochkommt. Da passiert nach vier Schichten 3in1 mindestens die nächsten 25 - 30 Jahre nichts mehr, ist meine Prognose.


    MfG, Hanseat [Blockierte Grafik: http://www.abload.de/img/vanishcbrh.gif]

    Aus dem Grund gibt es ja halt auch Produkte fürs Auto, und eben andere.

    Aber auch welche, die man nach Herstellerangabe für beides nehmen kann. Jut, ich kann auch nicht sagen, ab welcher Schichtdicke ein 2K-EP am Auto problematisch wird. Dazu müsste man einen Biegetest machen. Ich denke aber, dass z. B. Kräne oder die Lukendeckel eines Schiffes, die dickschichtig mit 2K lackiert sind, auch einiges Verwindungen aushalten müssen, ohne dass das Zeug rissig wird und abplatzt. Generell: Je höher die Schichtdicke, desto besser der Rostschutz. Im Gegenzug gilt, was Martin Semmelrogge in "Das Boot" sagt: "Irgendwann ist natürlich Schluss".


    Kommt dann auch auf das Auto an. Ein Mercedes G verwindet sich weniger als ein Mercedes SLK. Also müsste der G höhere Schichtdicken vertragen. Fälle aus der Praxis, wo jemand zu dick 2K-EP-Primer aus dem Schiffsbereich am Unterboden aufgetragen hat und das Zeug dann rissig wurde und abgeplatzt ist, sind mir noch nicht untergekommen. So was wird kaum zu finden sein.


    Einen Biegetest habe ich zu POR15 gefunden, scheint bei richtiger Anwendung einiges auszuhalten. Hier der Link.


    MfG, Hanseat [Blockierte Grafik: http://www.abload.de/img/vanishcbrh.gif]

    Ja das Problem ist das Autoblech aus überlappen Blechen besteht. Dazu vibriert es, arbeitet, Spalte öffnen und schliessen sich dabei.

    Na ja, für den Rostschutz zwischen überlappenden Bleche nehme ich weder 2K-EP noch sonst irgendeinen Primer oder Lack. Sondern PX-11 oder die dünneren Sachen von Fluid Film. Wenn man PX-11 oder Mike Sanders mit der Heißluftpistole verflüssigt und zwischen die Bleche treibt, hat man dort einen sehr dauerhaften Rostschutz. Den wenig aussichtsreichen Versuch, zwischen aufeinanderliegenden Blechen wirksam zu entrosten und zu lackieren, spare ich mir doch lieber.


    Wie man an den Beispielen im Posting weiter oben sieht, unterscheiden sogar einige Hersteller von 2K-EP nicht zwischen der Anwendung am Kfz und am Boot. Selbstverständlich kann man einen 2K-EP-Primer für beides nehmen. Einem 2K-EP-Primer sind die Verwindungen und Vibrationen am Auto völlig egal. Der haftet in jedem Fall. Da kann ruhig auf der Dose stehen, dass es sich um einen Primer für Schiffe handelt, das ist völlig wurscht. Wenn Otto Normalverbraucher einen 2K-EP-Primer für Unterboden oder Radkästen sucht, dann kann er auch den Hempel Light Primer nehmen. Den findet man bei Bauhaus in der Bootsabteilung, und er ist deshalb nicht schlechter.


    Brillux teilt für seinen 2K-Epoxi-Haftgrund 855 auch nur ganz allgemein mit, dass er Rost passivierend ist und als Grundierung eingesetzt wird "auf Stahlteilen, an die hohe mechanische und chemische Ansprüche gestellt werden." Ob diese Stahlteile nun an einem Boot oder an einem Auto oder sonstwo sind, lässt Brillux offen.


    Die These, dass es wegen der Materialstärke des Stahls beim Rostschutz im maritimen Bereich nicht so drauf ankommt, stimmt so nicht. Wegen der extremen Korrosionsbelastung würde der Rost so schnell voranschreiten, dass es nach relativ kurzer Zeit zu schweren Schäden kommt. Je häufiger ein Schiff zur Überholung in der Werft liegt, desto weniger fährt es kein Geld ein. Und je länger der Rostschutz an einem Offshore-Windpark hält, um so billiger für die Betreiber.


    Für maritime Anwendung sind die Schichtdicken der Rostschutzanstriche viel höher als für Onshore, außerdem werden Opferanoden eingesetzt. Den Korrossionschutz für Schiffe und Offshore-Objekte mit einem Gartenzaun-Rostschutz gleichzusetzen, das ist schon sehr abseitig.

    Wiederum können die Sachen fürs Auto auch für ein Schiff geeignet sein weil die Flächen am Auto stärker beansprucht sind hinsichtlich Bewegung, Vibration usw.

    Wie gesagt, Bewegung und Vibration sind einem 2K-EP-Primer völlig wurscht. Echte Beanspruchung entsteht durch mechanischen Abrieb und Salzwasser, und diese Beanspruchung ist am Schiff logischerweise viel höher als am Auto. Um damit fertig zu werden, zählt vor allem die Schichtdicke eines Anstrichs.


    Beispiel Standox Grundierfüller fürs Auto: Man benötigt 2 bis 3 Spritzgänge für eine Schichtdicke von gerade einmal 90 Mikrometern. Für Decksflächen eines Schiffes wären sechs bis sieben Spritzgänge mit dem Standox-Grundierfüller nötig, um auf die nötigen 210 Mikrometer als Trockenfilmdicke zu kommen. Das tut sich im professionellen Schiffbau niemand an. Mit Hempadur 17630 schafft man 150 Mikrometer pro Schicht. Mit Intergard 475HS (2K-EP-Zwischenbeschichtung für den Offshore-Bereich, Kräne und Brücken) lassen sich 200 Mikrometer Trockenfilmdicke in einem Arbeitsgang erzielen.


    Mit den Eisenglimmer-Varianten von Brantho-Korrux 3in1 schafft man 60 bis 120 Mikrometer in einem Arbeitsgang. Das ist nicht 2K-EP, funktioniert aber für Unterboden und Radkästen trotzdem einwandfrei, so meine Erfahrung.


    Zu den Verwindungen, denen ein Schiff ausgesetzt ist, lohnt sich ein Blick in dieses Video.


    MfG, Hanseat [Blockierte Grafik: http://www.abload.de/img/vanishcbrh.gif]

    Aber wie machst Du das in den Hohlräumen wenn dort schon Rost ist? Da kann man ja nicht viel machen ausser einer chem. Entlackung und das ist dann vielen zu teuer.

    Hallo Matthias,
    wenn bereits viel Rost vorhanden ist, nimmt man zunächst ein sehr kriechfähiges Öl, das nicht aushärtet. Also kein Owatrol. Bewährt hat sich Fluid Film Liquid A. In Frage kommen auch andere niedrigviskose Mittel, etwa Vaselineöl bzw. Weißöl. Dann wartet man eine Weile, bis das Öl in den Rost eingedrungen ist. Dafür kann man einige Monate veranschlagen. Anschließend bringt man ein fettartiges Mittel ein, das eine höhere Schichtdicke ermöglicht. Etwa PX-11, FF AR oder Gel, Timemax 2000 oder Mike Sanders Fett.


    Wenn nur wenig Rost vorhanden ist, genügen die fettartigen Mittel, um diesen Rost zu stoppen. Deren Kriechfähigkeit reicht, und man kann sich die Vorbehandlung mit einem dünnflüssigen Mittel sparen.


    Das ist ja im Grunde die Methode, die Du selbst anwenden willst, wenn Du zunächst FF AS-R und später Mike Sanders nimmst. Aus eigener Erfahrung kann ich Dir sagen, dass Du bei wasserdichten, geschlossenen Hohlräumen mit AS-R einige Jahre hinkommst. Bei meinem Wagen ist das AS-R auch nach fünf und sechs Jahren noch so weit vorhanden, dass ich über eine Nachbehandlung mit PX-11 bzw. Mike Sanders gar nicht nachdenken muss.


    Bei heftigem Blätterteig-Rost in mehreren Schichten sollte man prüfen, ob überhaupt noch brauchbares Blech vorhanden ist. Vor einigen Jahren wurde mal dieses Foto hier eingestellt, um zu zeigen, dass Mike Sanders Fett wirkungslos ist:


    [Blockierte Grafik: http://www.dekarl.de/MS-Kriecheigenschaft1.jpg]


    Das ist eher ein Beispiel dafür, dass Rostschutzmittel ab einem gewissen Punkt nichts mehr bringen. In solchen Fällen helfen weder FF Liquid A noch Mike Sanders Fett, sondern nur noch neues Blech. Also Flex und Schweißgerät.


    MfG, Hanseat [Blockierte Grafik: http://www.abload.de/img/vanishcbrh.gif]

    Das pelox re würd ich weglassen, das mindert alles nur die Haftung des Epoxid. Das geht grundsätzlich nicht, wird nie gehen, wird sich auch nie was dran ändern. Epoxy muss auf blankes Blech.

    Hm, ich denke schon, dass man beim Korrosionsschutzdepot die Eigenschaften der Produkte einigermaßen kennt:


    "Das Blech ist nach der Pelox-Behandlung
    absolut rostfrei, wie neues Metall, dies ist
    der große Unterschied zu den Rostkonservierern
    und Rostumwandlern, die immer eine
    Beschichtung auf dem Metall erzeugen.
    "


    Stobi, wie nimmst du was aus dem Schiffsbau? Ein Auto ist kein Schiff und die Anforderungen sind völligst verschieden. Ich kanns nur immer wieder sagen, was fürn Gartenzaun oder fürs Schiff gut ist kann am Auto nur versagen.

    Die Anforderung ist am Schiff wie am Kfz gleichermaßen, den Stahl von Wasser und Sauerstoff abzuschirmen und damit am rosten zu hindern. Einsatz am Schiff bedeutet die höchste Korrosionsklasse C5-M. Höher können die Anforderungen an den Rostschutz nicht sein.


    Eine fundierte Erklärung, warum z. B. der Hempel Light Primer (2K-EP) bei Bootsstahl auch im Unterwasserbereich einen dauerhaften Korrosionsschutz bietet und am Kfz-Unterboden nichts taugen soll, würde mich sehr interessieren.


    Was sagen denn die Hersteller dazu?


    Angaben zu Bricazink 2K-Epoxy-Zinkstaubfarbe:
    Für sandgestrahltes Eisen und Stahl wie Metallkonstruktionen,
    Brücken, Fahrzeugaufbauten, Container usw. und als Punktschweissfarbe
    oder Unterwasseranstrich.
    "


    Hersteller-Angaben zu 2K-Zinkstaubgrundierung EP806 von Epiform:
    "Vorzugsweise im Stahlschiffsbau, Stahl- u. Stahlwasserbau, Brückenbau,
    Chemieanlagenbau, Zisternen, Tanks, Silos, Masten, Rohrleitungen,
    Stahlträger, Zäunungen etc., Fahrzeugbau (Restaurationen > Kaltverzinkung von Fzg.-Karrosserien)
    "


    1K-Penetriermittel - oxidgelb von "Militärlacke"
    "Der Primer, ursprünglich für den Schiffsbau entwickelt und dort immer noch eingesetzt, findet seit Jahrzehnten
    auch erfolgreich Anwendung im Bereich der Oldtimerrestauration und Metallbau!
    Kenner schwören auf dieses Mittel und möchten es nicht mehr missen.
    "


    Mipa-Grundierfüller:
    ""Mipa EP-Grundierfüller ist ein chromatfreies 2K-Epoxidharzmaterial für die
    rationelle PKW- und Großfahrzeuglackierung, Bootslackierung und ähnliches.
    "


    Die Fluid-Film-Produkte stammen ursprünglich ebenfalls aus dem Schiffsbereich.
    Brantho Korrux 3in1 ist nach Herstellerangaben auch als Überwasser-Anstrich für schwimmende Seezeichen zugelassen.
    Und der Bootslack, den ich vor sieben oder acht Jahren auf den Unterboden gestrichen habe, hat sich bis heute bewährt. Würde ich jederzeit wieder nehmen.


    MfG, Hanseat [Blockierte Grafik: http://www.abload.de/img/vanishcbrh.gif]

    Zitat

    Ok, die Hohlräume sind klar, aber was mache ich mit dem Unterboden der voll Seilfett ist?

    Mike Sanders Fett ist als Hohlraumschutz gut, aber als Unterbodenschutz ist es nach m. E. nur eingeschränkt tauglich. Die Nachteile liegen auf der Hand: Es ist übelst, unter einem Wagen zu arbeiten, dessen UB großflächig mit MS-Fett eingeschmiert ist. Und da das Zeug so ungefähr bei 65 Grad flüssig wird, kann man es in der Nähe des Auspuffs nicht einsetzen. Wo hohe Spritzwasserbelastung herrscht, ist es nach ca. 2 bis 4 Jahren aufgebraucht. Mit gefällt das nicht.


    Wenn Du Seilfett auf dem Unterboden hast, musst Du allerdings "im System" bleiben. Also wieder was Fettiges drauf, weil Wachs oder andere Beschichtungen nicht auf dem Fett haften.


    Oder alles GRÜNDLICH entfetten. Und dann z. B. UBS 220 auftragen. Oder klaren Bootslack. Oder Protewax. UB-Schutz von Timemax würde ich auch in Erwägung ziehen.


    MfG, Hanseat [Blockierte Grafik: http://www.abload.de/img/vanishcbrh.gif]

    Zitat

    Ich tu mich irgendwie schwer mit der Vorstellung, dass der alte Unterboden VOLLSTÄNDIG von MS oder FF durchdringt wird.

    Geht mir auch so. Ich würde mich nicht zu 100 Prozent darauf verlassen, dass das FF durch eine dicke PVC-Schicht dringt. Es kann klappen, im kleinen Rahmen: Habe mit AS-R einige Hohlräume behandelt, die sich hinter den Heck-Radkästen verbergen. Da ist inzwischen zu erkennen, wie das AS-R ganz allmählich rund um die Hohlraumstopfen von innen nach außen gewandert ist, und zwar ist es in die Steinschlag-Schutzschicht des Radkastens hineingezogen. Das hat aber Monate bis Jahre gedauert.


    Wenn Du aber eine versteckte Unterrostung etwas größerer Art hast, ist die Methode nicht wirksam. Da stimmt das Verhältnis nicht: Wenn Kriechöl durchdringt, dann ist es zu wenig, um ein Rostnest zu stoppen.


    Zitat

    Eine innere Stimme sagt mir immer "Abschleifen, nur dann hast du Gewissheit".

    Die andere Möglichkeit ist, den Original-Unterbodenschutz sorgfältig nach Unterrostungen abzusuchen und dann nur diese Stellen zu sanieren, falls Du welche findest. Das wird auch häufig empfohlen, da ein gut haftender Original-Unterbodenschutz seinen Zweck weiterhin prima erfüllt und außerdem entdröhnend wirkt. Ziemlich frustierend, den ganzen Unterbodenschutz zu entfernen und dann zu merken, dass es eigentlich nicht nötig war.


    Vielleicht vorhandene Unterrostungen musst Du suchen: Du kannst den Unterboden mit dem Griff eines Schraubenziehers abklopfen und dabei die Ohren spitzen. Oder schauen, ob irgendwo minimale Beulen in der Schutzschicht zu sehen sind. Oder nach berüchtigten Roststellen für Deinen Fahrzeugtyp fragen und dort gezielt "bohren".


    Habe auch überlegt, ob ich den Unterboden komplett strippe - und mich dagegen entschieden. Der Zustand der Beschichtung war noch gut, und ich habe dann nach gründlicher Reinigung klaren Bootslack aufgetragen. Der Unterboden hat damit eine salzwasserbeständige Schutzschicht, bleibt aber inspektionsfähig:


    [Blockierte Grafik: http://www.abload.de/img/w124-yachtlack-radkastw5ln.jpg]


    [Blockierte Grafik: http://abload.de/img/w124-2009-09-20-05-10ou.jpg]


    Ein paar weitere Sätze schreibe ich in Deinem anderen Thread.



    MfG, Hanseat [Blockierte Grafik: http://www.abload.de/img/vanishcbrh.gif]

    Hallo zusammen.

    Zitat

    Ich wäre für eine Erklärung echt dankbar.

    Petroleum ist ein klassischer Rostlöser und ein Hauptbestandteil von Mitteln wie WD40. Ganz tief vergraben im Archiv dieses Forums gibt es dazu einen Beitrag aus dem Jahre 2001, wo es sehr gut erklärt wird. Fluid Film hätte mir für diese Anwendung eine zu hohe Viskosität. Ballistol wäre eine weitere Möglichkeit, aber mit Petroleum sollte es auch klappen, und Petroleum ist billiger.


    Auf die Frage des TE: Genau, stinknormales Petroleum, im wahrsten Sinne des Wortes. Gibt ja auch Duftpetroleum. Könnte wohl auch damit klappen.


    MfG, Hanseat [Blockierte Grafik: http://www.abload.de/img/vanishcbrh.gif]

    Zitat

    Hanseat,
    das die 1974 aufgetragene Grundierung heute noch hält glaub ich dir ungesehen, wirklich. Da gabs noch bleihaltiges Zeug, das war auch super, gibts aber nicht mehr.

    War keine Bleimennige. Sondern vermutlich Eisenmennige, eben dieses typische Rotbraun. Lässt sich heute noch auf damals gemachten Fotos sehen. Der Untergrund war neuer, rostfreier Stahl. Die 1K-Grundierung und den 1K-Decklack haben Bekannte mitgebracht, die auf einer Werft arbeiteten. Einwandfreier Untergrund, hochwertige Lacke - da kommt dann auch mit 1K-Produkten eine Haltbarkeit von über 40 Jahren raus.


    Bleimennige auf KH-Basis habe ich zwar auch mal benutzt, zuletzt Anfang der 80er. Der Anstrich hält nach mehr als 30 Jahren ebenfalls noch einwandfrei. Aber Bleimennige würde ich heute wegen der Giftigkeit nicht mehr nehmen.


    Zu 3in1 und Nitrofest:


    3in1 scheidet als Primer für eine 2K-Lackierung sicher aus. Schleifen lässt es sich auch nicht, und es ist nicht beständig gegen Lösungsmittel. Es hat also seine Grenzen. Als Rostschutzfarbe am Unterboden, in Radkästen, an Fahrwerksteilen usw. sind meine Erfahrungen mit 3in1 in DB 703 aber seit Jahren sehr gut. Würde ich jederzeit wieder nehmen. Belastbar und kratzfest. Außerdem sehr elastisch, was man von 2K nicht sagen kann. Schnell und einfach zu verarbeiten. Am wichtigsten ist aber die Schutzdauer von mehreren Jahrzehnten bei hoher Schichtdicke.


    Nitrofest wird von vielen Lackierern als Grundierung zwar nicht gerne gesehen, aber nach Herstellerangaben ist Nitrofest verträglich mit 2K-Lacken. Und man findet auch genügend Erfahrungsberichte von Anwendern, bei denen das funktioniert hat. Aus dem Fahrzeuglackiererforum: "Nun, wir haben in den letzten zwei Jahren ne Menge mit dem Zeug gemacht, auch Unterboden... obwohl es 1K ist, lässt es sich wie versprochen wunderbar mit 2K überarbeiten und ist auch in vielen Farbtönen erhältlich, problemlos zu spritzen." (Link)


    Der Effekt, dass ein lösemittelbasierter Decklack das Nitrofest etwas anlösen kann und mit diesem "verschmilzt", soll nach Angaben von Branth so gedacht sein, also kein Nachteil. Habe das selbst allerdings nicht ausprobiert.


    Generell sollte man im System bleiben, 2K auf 1K geht eigentlich nicht. Nitrofest ist da eine Ausnahme. Für eine paar kleine Stellen im Sichtbereich, die später gespachtelt und in der Werkstatt lackiert werden sollen, würde ich ohne weiteres auf Nitrofest setzen. Geht es um zügiges Arbeiten, größere Teile und höhere Summen, etwa eine komplette Motorhaube, würde ich mich an die Standards der Branche halten und mit 2K grundieren.


    Zitat

    Was ich vergessen hab, probier doch selber mal 2k EP aus. Kein überteuerter Wunder-EP, sondern ganz normalen aus dem Lackierbereich.

    Habe vor einigen Jahren schon 2K-Grundierfüller aus der Spraydose verwendet. Würde ich auch wieder nehmen und keinem von 2K-EP abraten. Natürlich ist das Zeug gut, keine Frage.


    Mir ging es nur darum, dass man 1K nicht generell schlechtreden sollte. Es gibt 1K-Produkte, die in vielen Anwendungsfällen sehr gut und sehr lange funktionieren und zumindest meinen Anforderungen genügen, obwohl die nicht niedrig sind. Beim Anmischen von 2K besteht auch immer das Risiko, dass man entweder zu viel angemischt hat und überschüssigen Lack wegkippen muss oder zu wenig angemischt hat und erneut anmischen muss. Von meinem Spraydosen-2K-Grundierfüller ist damals ein erheblicher Teil mit abgelaufener Topfzeit in die Mülltonne gewandert. Ein paar Kompromisse muss man bei fast jedem Produkt eingehen.



    Das ist ein Aufbau für die Ewigkeit, sofern der Untergrund keine Probleme macht. Für Schiffsaufbauten sind 50 μm für die Grundierung, 80 μm für die Zwischenbeschichtung und 80 μm für die Endbeschichtung vorgesehen, also insgesamt 210 μm Trockenfilmdicke. Welche Schichtdicken Deine Produkte ermöglichen, müsste in den Datenblättern stehen. Wenn Du auf eine etwas höhere Trockenfilmdicke kommst, ist das kein Nachteil. Nach wieviel Stunden Du überlackieren kannst, steht ebenfalls im Datenblatt. Weil es sich um eine chemische Reaktion handelt, ist diese Zeit stark von der Temperatur abhängig. Gängig ist: Verarbeitungszeit von 8 Stunden (Topfzeit), dann überlackierbar nach 4-6 Stunden, bei 20 Grad. Vollständig durchgetrocknet sind aber auch 2K-EP-Beschichtungen erst nach ca. 1 Woche. Und es gibt starke Abweichungen. Wenn eine Firma unterschiedliche Härter anbietet, dann kann es beim einen Härter nur 3 Stunden bis zur Überlackierbarkeit dauern, beim anderen Härter hingegen 8 Stunden. Und 2K-EP-Grundierfüller aus der Spraydose hat eine Topfzeit von 4 Tagen. Also immer das Kleingedruckte zum jeweiligen Produkt lesen.


    MfG, Hanseat [Blockierte Grafik: http://www.abload.de/img/vanishcbrh.gif]

    Zitat

    Es gibt eine Dampfdurchlässigkeit bei Materialien die man beim lackieren verwendet. Das heisst das jedes Material im Prinzip Wasser durchlässt, Wasser zieht, Wasser aufnimmt. Wie auch immer man es bezeichnen will. 1k-Material steht da auf unterster Stufe. 2k-Material ist besser.

    Darf ich mal nach Deinen eigenen Langzeit-Erfahrungen bezüglich der Haltbarkeit von 1K-Beschichtungen fragen? Meine eigene Erfahrung besagt nämlich, dass mit guten 1K-Produkten eine Haltbarkeit von mehr als 40 Jahren zu erzielen ist: Stahlrohrgestell mit ständiger Bewitterung im Freien in Norddeutschland, im Frühjahr 1974 grundiert mit rotbraunem 1K-Primer und grünem 1K-Wasserlinienlack. Hält bis heute ohne jedes Nacharbeiten. Meinst Du nicht auch, dass ein solcher Zeitraum von mehr als 40 Jahren den meisten Anwendern reicht? Anwendungsfälle für 2K gibt es am Auto durchaus. Aber dieses undifferenzierte Miesmachen von 1K geht nach m.E. doch an der Realität etlicher Anwender vorbei.


    Die folgende Tabelle zeigt die Schutzdauer von 3in1. Bei drei Schichten werden selbst im Offshore-Bereich mehr als 15 Jahre erreicht, die Zeitangabe gilt für normales 3in1. Die Sorten, die mit Eisenglimmer pigmentiert sind, erreichen aufgrund höherer Schichtdicke (bei drei Schichten max. 360 Mikrometer) auch entsprechend höhere Schutzzeiten von mehr als 23 Jahren bei C5. Für normale Objekte an Land gelten aber meist die Korrosionsschutzklassen C3 bis C4, so dass Schutzzeiten von 40 Jahren und länger für gute 1K-Beschichtungen möglich sind. MIR genügt das.

    [Blockierte Grafik: http://www.abload.de/img/3in1-schutzdauer-tab-dqada.gif]


    Auszug aus dem 3in1-Datenblatt:


    Will gar nicht in Abrede stellen, dass 2K-Beschichtungen z. B. in Bezug auf Chemiekalienbeständigkeit oder kurze Trockenzeiten den 1K-Produkten überlegen sind. Als Autolackierer würde ich selbstverständlich auf 2K setzen. Habe 2K-Grundierfüller auch schon selbst für Stellen im Sichtbereich benutzt, die hinterher mit Metallic- und Klarlack beschichtet wurden. Wenn ich mir eine Grundierung kaufen sollte, würde ich trotzdem höchstwahrscheinlich zu Nitrofest greifen - passt am besten zu meinem Anwenderprofil.


    Zitat

    Wenn ich aber im Fahrzeuglackierforum die Beiträge so durchlese scheint es so, als bin ich komplett im Hobby-Sektor gelandet mit dem Brantho Nitrofest!

    Nein, bist Du nicht. Schau Dir mal diese Seite eines Fachbetriebes an, vor allem den letzten Absatz. Aber, letztlich bist Du doch Hobby-Anwender, oder nicht? Die Trocknungszeiten von BK Nitrofest sind für eine Lackierwerkstatt zu lang, das Zeug scheidet für diese Berufsgruppe meist aus. Deshalb wirst Du auch schwerlich Lackierer finden, die wirklich eigene Erfahrungen mit BK Nitrofest haben. Ich würde mich bei Leuten umhören, die etwas Ähnliches gemacht haben wie Du, nämlich ein altes Auto über einen längeren Zeitraum in Eigenarbeit wieder aufzubauen. Dazu ist Nitrofest als Primer offenbar sehr wohl geeignet. Wenn Du nach Infos in Foren suchst, dann halte ich einen Thread wie diesen >> für aussagekräftig. Zur These, dass Nitrofest sich nicht mit 2K verträgt, findet man auch diesen Beitrag:
    "Ich habe - um auf Nummer Sicher zu gehen- bei Branth angerufen und der Senior persönlich hat mir gesagt das auf Brantho nitrofest problemlos 2-K Lacke verwendet werden können." (Link)


    Auszug aus dem Nitrofest-Datenblatt:

    Zitat

    "nitrofest'' kann mit allen geprüften 2-K-Lacken
    überlackiert werden, z.T. sind 24 Stunden Wartezeit
    empfehlenswert (kein Zwischenschliff notwendig) PDF

    Im Gegensatz zu 3in1 habe ich BK Nitrofest noch nicht benutzt und auch noch nichts beim KSD gekauft. Aber wenn Dir das KSD das BK Nitrofest empfiehlt und etliche Anwender in ähnlicher Situation wie Du mit dieser Grundierung gute Erfahrungen gemacht haben, dann würde ich diese Grundierung nehmen.


    Zitat

    Aber der Lack den der Lackierer aufträgt hält aller Warscheinlichkeit nach nicht so lange wie er soll auf dem Nitrofest. Weil das ganz einfach völlig verschiedene Lacksysteme sind die nicht so recht zusammenpassen.

    Wie oft hast Du BK Nitrofest schon benutzt?


    MfG, Hanseat [Blockierte Grafik: http://www.abload.de/img/vanishcbrh.gif]

    Zitat

    Ich wollte Fragen weil ich mit dem Auto sehr sehr zufrieden bin, was man machen könnte um
    den Polo richtig zu konservieren (Hohlraum, Unterboden, Steinschlag), dass er mir in den voraussichtlichen nächsten fünf
    Jahren auch noch Spaß macht.


    Welche Produkte/ Marken nehme ich dazu?

    Hallo Max,


    die kommenden fünf Jahre sollte der Wagen eigentlich auch so überstehen. Ist ja noch nicht so alt. Aber Vorsorge ist immer gut, und vielleicht entschließst Du Dich ja in fünf Jahren, den Wagen noch länger zu fahren.


    Für den Unterboden empfiehlt sich UBS 220, ein braun-transparentes Wachs. In Frage kommen auch Timemax 300 WAX oder Terotex Ultra. Ich habe den gereinigten und entfetteten Unterboden mit klarem Bootslack gestrichen, das geht auch, etwas Vergleichbares in der Art wäre Protewax.


    Eine recht ordentliche Hohlraumkonservierung bekommt man ohne Extra-Werkzeug und großes Vorwissen mit Fluid Film AS-R hin. Vier Sprühdosen plus der passenden 60-cm-Hohlraumsonde sollten für den Anfang reichen, bei Bedarf müsstest Du halt nochmal nachordern. Wenn Du einen Kompressor hast, dann nimm Fluid Film NAS, ist im Grund dasselbe wie FF AS-R, nur eben nicht in Spraydosen. Ein Hinweis: Fluid Film enthält Mineralöl und ist nicht das reine Wollwachs-Öko-Produkt, als das es gerne bezeichnet wird. Manche Gummiteile reagieren allergisch, wenn man sie mit FF einjaucht, deshalb dabei ein wenig aufpassen.


    Nach Hohlraumplänen müsstest Du in einem Fachforum für Deinen Fahrzeugtyp fragen. Und Dich bei der Gelegenheit gleich erkundigen, ob es bestimmte Roststellen gibt, die für Deinen Polo typisch sind.


    Ansonsten sind die möglichen Roststellen immer so ziemlich die gleichen: Schweller, Radläufe, Falze, Träger, Böden von Türen und Kofferraumdeckeln, Karosseriedurchbrüche, Anbauteile. Rostgefahr besteht überall dort, wo Wasser reinzieht und sich halten kann und wo sich Dreck sammelt.


    Weil ein bestimmter Bereich bei vielen Autos immer wieder Probleme macht, möchte ich ihn extra erwähnen: Unbedingt die hinteren Radläufe von innen konservieren. Das sollte ganz weit oben auf der Liste stehen. Gemeint ist der Bereich, der durch den Kofferraum nach Abbau der Seitenverkleidungen zugänglich ist.


    Für Verschraubungen, Kontaktflächen von Anbauteilen, Kabeldurchbrüche, Karosseriedurchbrüche an Stoßdämpfern usw. würde ich als Extra-Schutz PX-11 einsetzen. Also Vaseline, gemischt mit Bienen- oder Kerzenwachs im Verhältnis 9:1.


    Ein großer Teil der Arbeit wird darin bestehen, etliche Teile abzubauen (Verkleidungen, Stoßstangen, Plastik-Innenkotflügel, Räder usw.), um die Rostschutz-Mittel an die entscheidenden Stellen zu bringen.


    MfG, Hanseat [Blockierte Grafik: http://www.abload.de/img/vanishcbrh.gif]

    Zitat

    So eine richtig gute Idee hab ich da auch nicht. Das alles zu entrosten wird dich eventuell sehr sehr lange beschäftigen.

    Das habe ich auch gedacht. Vor allem, als ich das dritte Foto gesehen habe. Selbst wenn man mit zwei oder drei Leuten drangeht, würde es viel Zeit und Aufwand brauchen, um diese Arbeit einigermaßen hinzukriegen.


    Rostumwandler allein kann man vergessen, dafür funktioniert der einfach nicht gut genug. Es gibt auch Rostentferner auf Phosphorsäure-Basis in größeren Kanistern, aber für den gilt das gleiche wie für Rostumwandler: Bei Rost im größeren Ausmaß ist das Zeug überfordert. Groben Rost muss man immer erstmal mechanisch entfernen, anschließend kann man mit der Chemie bestenfalls noch geringen Restrost in Schach halten oder - eindeutig besser - entfernen. (Gilt nicht für das unten erwähnte Säurebad im Fachbetrieb, das ist eine ganz andere Hausnummer und taugt durchaus zur Total-Entrostung von Teilen.)


    Ein Vorschlag:
    Einen großen Kanister Fluid Film Liquid A besorgen. Im Wetterbericht ein paar trockene Tage abwarten. Liquid A aufpinseln und einige Zeit in den Rost kriechen lassen. Dann ein stabiles Korrosionsschutzfett auftragen. Das müsste eines sein, dass es billig in größeren Mengen gibt. Mir fällt dazu Hydrantenfett ein, vielleicht gibt es noch andere oder bessere Produkte in der Art. Wie gesagt, eine schmutzige Lösung, hält auch nicht so lange wie ein guter Anstrich auf entrostetem Untergrund.


    Ich denke, wenn man von vornherein ausschließt, den Rost wegzuschleifen, dann ist das weitere Vorgehen mit Rostumwandler/Rostentferner und irgendeinem Lack zwecklos, die Mühe und Kosten sollte man sich sparen. Da ist die Öl-/Fett-Beschichtung der praktikablere Weg.


    Die Leisten, die sich demontieren lassen, könnte man zu einem Fachbetrieb geben, wo sie im Säurebad entrostet und anschließend verzinkt werden. Hier eine Webadresse, unter der man einige Betriebe finden kann. Der Aufwand lohnt sich aber nach m.E. nur, wenn man bereit ist, die übrigen Metallteile, die nicht demontierbar sind, vor Ort mechanisch zu entrosten.


    Wenn es einen Preis für den übelsten Entrostungs-Job gäbe, der jemals in diesem Forum angefragt wurde, dann wäre das hier mein Favorit.


    MfG, Hanseat [Blockierte Grafik: http://www.abload.de/img/vanishcbrh.gif]

    Falls Du sowas kaufen willst:
    In Frage käme u. a. der 2K-Epoxi-Haftgrund 855 von Brillux. Im Farbton Lichtgrau gibt es den auch in 500-Gramm-Dosen.


    Auf dieser Seite kannst Du nach Niederlassungen in Deiner Nähe schauen. Einige Brillux-Niederlassungen verkaufen direkt an privat. Das müsstest Du erfragen, es hängt davon ab, ob es viele oder wenige Brillux-Vertrags-Fachhändler in der Nähe gibt. Fabrikverkauf findet dann statt, wenn es nur wenige Fachhändler im Umkreis gibt, denn denen möchte der Hersteller nicht das Wasser abgraben.


    Den Härter 846 gibt es entweder im Set gleich mit dazu, oder Du musst ihn extra kaufen. Mischbecher brauchst Du auch. Wenn Du nicht mit Einweg-Pinseln arbeiten willst, brauchst Du außerdem 2K-Verdünnung (Brillux 854).


    Kannst statt Brillux auch einen anderen bewährten Anbieter nehmen, etwa Mipa oder Standox (Spies Hecker). Gibt es in etlichen Online-Shops. 2K-EP-Primer habe ich sogar schon im Baumarkt gesehen, und zwar den Hempel Light Primer. Stand bei Hellweg im Bootslack-Regal.


    Eine Anmerkung:
    Sofern Du nicht über entsprechende Erfahrung verfügst, würde ich allerdings dazu raten, die Lackierarbeiten im Sichtbereich von einem Profi machen zu lassen, anstatt dort eigene Versuche mit 2K-Grundierung und Decklack zu starten. Für Bleche außerhalb des Sichtbereiches (Unterboden, Radkästen, Fahrwerksteile) würde ich Brantho Korrux 3in1 mit Eisenglimmer nehmen, falls Du nicht auf kurze Trocknungszeiten angewiesen bist. Du brauchst dann keinen Härter, keinen Mischbecher, keinen Decklack, keinen 2K-Verdünner und nicht auf die Topfzeit zu achten.


    MfG, Hanseat [Blockierte Grafik: http://www.abload.de/img/vanishcbrh.gif]