Beiträge von phosphorsäurejunkie

    Denke grundsätzlich nicht.
    Der Klarlack sollte eine ausreichend "dichte" Schicht über der BOB Grundierung bilden.


    Meinst Du einen Acryl-Auto-Klarlack aus der Spraydose (normalerweise über Basis-Lack) oder Acryl-Klarlack aus dem Baumarkt?
    Können Beide ziemlich empfindlich reagieren, wenn Du jetzt noch einen 2K-Lack auftragen wolltest.


    Das Wichtigste ist eigentlich die möglichst gründliche Rostentfernung am Anfang und die Rostversiegelung hinterher.
    So wie die Fotos aussehen hast Du ja reichlich Grundierung aufgetragen denke ich.


    Phosphorsäure ist auch in Metal Ready (von POR 15 ) enthalten.

    Denke, Deine Vorgehensweise ist richtig (lediglich Säurereste von der Essigsäure könnten bei nicht peniblem Abwaschen problematisch sein. Würde zum Entfernen des Rostes eher Phoshorsäure nehmen-Nomen est Omen.. - greift das gesunde Blech kaum an und bildet eine dünne Eisenphosphatschicht).


    Würde Dir definitiv zum Auftragen eines Endlackes raten:
    Laut meiner persönlichen Erfahrung, Anleitung vom Korrosionsschutzdepot und Telefonaten mit dem Hersteller der Versiegelung (nicht Weyer = nur Vertrieb), "ist ...das Auftragen der Grundierung -und eines weiteren Lackes... - bei der BOB Rostversiegelung wichtig, da die Rostversiegelung nur den Rost stoppen kann, aber nicht lange vor neuem Rost schützt. Diese Aufgabe übernehmen die folgenden Schichten Grundierung und Lack".


    Die BOB Rost-Isolierung ist nur dazu da, dem vorhandenem Restrost die Feuchtigkeit zu entziehen, ist aber von der Schichtstärke zu "dünn" um die Metalloberfläche langfristig gegen Diffusion von Wasser / Sauerstoff zu schützen.
    Deswegen der weitere "konventionelle" Aufbau mit Grundierung und abschließendem Decklack.

    Nach Auftrag von Fluidfilm / MS Fett kannst Du Hammerit nicht mehr anwenden - und auch keinen anderen Lack, da auf den Fetten kein Lack mehr haften kann.


    Hammerit ist (wie z.B. POR 15) ein einkomponentiger PUR Lack, der mit Feuchtigkeit (vom Rost oder von der Umgebungsluft) aushärtet.
    Diese Lacke sind ziemlich „empfindlich“ gegenüber Verunreinigungen der Metalloberfläche, haften dann nicht und lassen sich wie ein „Film“ wieder abziehen.



    Bei Unterböden wäre eine komplette Entfernung des Unterbodenschutzes zur Kontrolle des Rostes optimal – in der Praxis für Dich natürlich nicht möglich.


    Deswegen würde ich Dir eine sehr sorgfältige Kontrolle des Unterbodens empfehlen – speziell an allen Ecken und Kanten und stark Steinschlag-belasteten Bereichen.
    Im Zweifelsfalle dann dort grobe Entfernung des Unterbodenschutzes mit Winkelschleifer und Drahtbürste und anschließende Rostentfernung mit „Negerkeksen“ / CSD-Scheiben.
    Wenn Du es ganz genau machen willst, für die mit Flex und Bohrmaschine unzugänglichen Ecken anschließend noch Entrostung per Dremel (Keramik-Schleifstifte, Diamant/Bornitrid-Schleifer, etc.).


    Bist Du Dir sicher, dass die Oberfläche absolut fettfrei ist, „Schließen“ der Rest-Rost-Poren mit BOB Versiegelung (reagiert mit der Feuchtigkeit des Rostes), nach Trocknung kurzes Anschleifen und „konventionelle“ Weiterbehandlung – oder Auftragen von POR15 / Rust Bullet.


    Willst Du nicht so genau und penibel arbeiten, würde ich Dir nach den Negerkeksen die „konventionelle“ Behandlung empfehlen:
    Grundierung des Unterbodens mit Epoxi-Füller und anschließende Decklackierung, z.B. mit „Chassis-Lack“ oder Grundierung mit Zinkstaub-Füller und anschließende Decklackierung.


    Bei Deinem Nissan würde ich abschließend dann wieder einen Unterbodenschutz aufsprühen der das Blech wieder vor Steinschlägen schützt und optisch ähnlich ist wie der originale Unterbodenschutz.


    An den Stellen, wo Du den originalen Unterbodenschutz nicht entfernen kannst/willst, würde ich Fluid-Film auftragen – dringt in eventuelle Kapillar-Risse ein und verdrängt dort die Feuchtigkeit.

    Hallo Karl,


    ahemm, kann ich mir nach allerübelstem Nachgrübeln nicht wirklich erklären.


    Ne´schlechte Ausführung der Reparatur der verzinkten Karosserien würde bedeuten, das an den Kontaktstellen "originale - verzinkte Karosserie"- und "reparierte - nicht verzinkte Bleche" aufeinandertreffen.


    Kontaktkorrosion in Verbindung mit dem Phänomen der SAUERSTOFF-EINFANG-FLÄCHE kann es nicht sein, denn dazu müsste daß "größere" Metallteil (= alte verzinkte Karosserie) "edler" sein (= würde elektrochemisch auf einer höheren Spannungsreihe liegen == das angeschweißte Material würde schneller rosten als die alte Karosse).
    Da aber die alte verzinkte Karosse elektrochemisch "unedler" ist = korrodierrt schneller als das angeschweißte Blech) würde die "alte" Karosse schneller korrodieren.


    Tippe deswegen eher auf unprofessionelle Oberflächenbehandlung der neu eingeschweißten Bleche:
    Das Zink verdampft an der Schweißstelle und hinterlässt einen "undefinierten" Schweißrand ohne Zink an beiden Blechen. Diese (geschätzt ca 1- 2 cm große ??) Schweißzone (- bitte professionellen Kommentar zur wirklichen Ausdehnung!!!) hat keinen Korrosionsschutz und zudem - einen , wenn sie nicht mechanisch entfernt wird, sicherlich auch die anschließende Beschichtung massiv negativ haftungs-beeinflussenden Effekt, da die entstehenden Oxide nicht komplett kompakt mit dem geschweißten Blech verbunden sind.


    Auf Deutsch, MEINER "STUDI-Meinung" nach brauchen eingeschweißte verzinkte Bleche auf verzinkten Karosserien eine (eigentlich logische) "professionelle" Nachbearbeitung).
    Aber da hakt eventuell die ganze Sache möglicherweise, denn jeder "Reparateur" hat ja per Se die einzig seligmachende Antwort...


    Da ich bis jetzt nur mit nicht verzinktem ROST = KÄFER zu tun hatte, kann ich bis auf mein "Studi-Wissen" leider keine ERFAHRUNGSWERTE beisteuern.


    Mich würde ein professioneller Karosseriebau-Kommentar ebenfalls interessieren.

    Mein PERSÖNLICHER Rat würde lauten:
    Eingeschweißte verzinkte Bleche und alte verzinkte Bleche von "vorne" anschleifen und ideal mir säurehaltigem Primer grundieren, in der Praxis aber eher realisierbar: mit Epoxi-Grundierung beschichten (A und O ist di9e "perfekt" saubere Oberfläche...).


    Von "Hinten" Korrosionsschutz mit Fetten, Ölen oder Wachsen - siehe unzählige Threads....


    Zur passivierenden Schicht von "originalen" Blechen.


    Ich PERSÖNLICH denke, das die meisten GEFERTIGTEN Einschweißbleche ab Produktionswerk eine fürs Erste schützende Grundierung haben - in wie weit diese langfristig wirkt habe ich keinerlei Praxiserfahrung (ich persöhnlich schleife diese komplett beidseitig ab..) .


    Selbst ohne Lack-Beschichtung hergestellte Bleche können eine (geringe) Schutzschicht aufweisen:
    Entweder eine (sehr minimale) Oxid-Schicht durch den Produktionsprozess - oder eine sehr dünne Phospatschicht- oder eine wie auch immer geartete "Lackierung".


    Da müssen andere Dir Rede udn Antwort stehen ...

    Kann mich Karl nur anschließen,


    bei vorhandenem Rost in Schwellern kan "per Se" eine Rostgrundierung nicht wirklich helfen.


    Lacke/ Grundierungen sind nur dann interessant, wenn die zu schützende Stelle wirklich pikobello sauber ist - was in einem Hohlraum nie gewährleitestet is, es sei denn das alte Blech wurde entfernt und an der Stelle ein neues Blech "jungfräulich" eingeschweisst.


    Die einfachste Methode ist Fluidfilm und Nachbehandlung, ansonsten wie tausendmal empfoheln MS Fett.

    Sorry für die weitere Verwirrung, trotzdem zuerst meine Frage an an Stobi (damit ich nicht blöd sterbe..):


    Welche Eisenoxide, die sich in Wasser lösen meinst Du?


    Eisen(II,III)-oxid (Magnetit) ist laut meines Wissens und Wikipedia "unlöslich in Wasser, Säuren und Laugen".
    Eisen(III)-oxid (Eisenoxidrot) ist als Pigment in vielen "älteren" Rostschutzfarben enthalten (daher die dunkel-rote - braune Farbe) und ist laut Wapedia auch nicht löslich in Wasser (siehe auch Arnold F. Holleman, Nils Wiberg: Lehrbuch der Anorganischen Chemie....)
    Eisen(II)-oxid (Eisenoxydul) ist laut Wapedia auch unlöslich in Wasser (siehe auch Arnold F. Holleman, Nils Wiberg: Lehrbuch der Anorganischen Chemie....).
    Eisenhydroxide (Eisen(III)-oxidhydrate) entstehen laut Wikipedia "wenn Eisen an feuchter ...schwefeldioxidhaltiger Luft = Abgase anfängt zu rosten. Ist aber auch nicht in Wasser löslich. Ist zwar löslich in Säuren. wenn aber Säure auf blankes Eisen einwirkt, rostet´s sowieso.


    Meine (nicht exakt wissenschaftlich belegten) Meinungen zu den Fragen von Dir:
    1. Denke, der schon vorhandene, aber noch nicht "zur vollen Oxidationsstufe" gebildete Rost (= orange, rot, rehbraun) wirkt als Katalysator für das blanke Blech. Da er noch mehr Elektronen bis zur vollständigen Umwandlung benötigt, "zieht" er diese vom unkorrodierten Eisen ab und beschleunigt auf KLEINEM RAUM - NICHT ÜBER "GROSSE DISTANZEN" das Rosten des blanken Bleches.
    Rosten kann das benachbarte Blech also nur in unmittelbarer Umgebung und - wenn nicht sandgestrahlt -bei einer Luftfeuchtigkeit größer 50%.
    Ist das Blech aber sandgestrahlt, tritt bei den sehr kleinen "Löchern" durch das Sandstrahlen der Effekt der "Kapillarwirkung" auf (= bei sehr kleinen Hohlräumen "saugt" der Hohlraum die umgebende Flüssigkeit auf,, bzw. die "umgebende" Luftfeuchtigkeit gibt Ihr Wasser an den Hohlraum ab, wodurch die Feuchtigkeit dort über 50% steigt und das Eisen rostet).


    Ahemm: Ziemlich verquast, die Theorie isn´t it...
    In der Praxis heisst dass, WIRKLICH so schnell wie möglich nach dem Sandstrahlen ne´Grudndierung drüber - sontst rostets speziell im Sommer schneller als einem lieb ist.

    2. Kontaktkorrosion kann eigentlich bei "Raumtemperaturen" (= keine Hochtemperaturkorrosion, z.B. am Auspuff) nur soweit 'strahlen', wie eine leitfähige Flüssigkeit zwischen den verschiedenen Metallen existiert.
    Das hängt aber demzufolge von der "Praxis" ab.
    Wichtig ist IN DER PRAXIS, das bei verschiedenen Metallen der DIREKTE metallische Kontakt unterbunden wird.
    Bei Alu-Karrosserien auf einem Metall-"Gestell" oder Kupfer (Leitungen, Batterie-Bänder, etc.) auf der Karosserie ist das wichtig.
    Meines Erachtens bei deinem Polo NICHT.


    Zur wirklich aussagekräftigen Beurteilung des Rostens Deines Polos an den "anderen" Stellen müssten diese genauer betrachtet werden, denke aber, das hat möglicherweise andere Ursachen (sandgestrahlte Bleche die nicht sofort grundiert wurden, unzureichende Rostbeseitigung der verrosteten NICHT gestrahlten Bleche, alte Lackierungen auf vorhandenem Restrost durch die der Rost wieder durchdrückt, etc.)

    Hallo Chris,


    möchte mich Stobi anschließen, wenn schon Fett, Öl oder Wachs in die Falze eingedrungen ist, am Besten die Farbe von Kreidezeit.


    Ist der Falz aber fettfrei, würde ich die Rostversiegelung von BOB nehmen. Die ist dünnflüssiger als Wasser und reagiert mit der Restfeuchtigkeit des Rostes.
    Die graue Grundierung von BOB danach zum "Groben" des Falzes ist nicht unbedingt nötig, bei Deiner Anwendung ohne Kompressor etc. aber sehr praktisch.
    Ich würde abschließend irgendeine elastische PUR-Dichtmasse auf den Stoß geben, um Kapillarefekten bei eventuellen "Mini-Rissen" der Grundierung vorzubeugen.


    Anstatt des Lackstiftes kannst Du Dir bei vielen Autolackhändlern 1-K Spraydosen mit deinem Farbton anmischen lassen (bei Metallic-Lack die erforderliche Spraydose mit 1-K Klarlack nicht vergessen).

    Hallo Thomas,


    grundsätzlich ist Passivieren sicherlich eine tolle Sache
    (-> Zink-Phosphat-Passivierung).
    Wird meines Wissens aber derzeit im Reparaturbetrieb nicht mehr angewandt: Ist ein zusätzlicher Arbeitsschritt.
    Metallseifenbildung kenne ich vornehmlich von Bleimennige.


    Würde Dir bei Deiner Fragestellung persönlich zu einem kostengünstigen "Standardaufbau" raten, da Du wahrscheinlich keinen Restrost (und somit keine Feuchtigkeit, die zu entziehen ist) nach dem Strahlen mehr hast:


    2K Epoxi-Grundierung spritzen, anschließend nach Aushärtung anschleifen und mit Chassislack Deiner Wahl beschichten.


    mfG Werner

    Is ja schon´bischen her,
    aber kann die alten Kamellen bezüglich Altöl und Straßenstaub betätigen.
    Hatte vor 10 Jahren eine 19´58 er Käfer, der genau auf die Art von seinen Vorbesitzern behandelt wurde.


    Ergebnis:
    Habe den Unterboden komplett sauber gemacht: Nur minimale Rostansätze, keine einzige Durchrostung oder tieferer Rost!


    Hi ROSTI,


    Bin kein Profi, hatte aber das Problem mit ausgehärteten Kleberrückständen auch schon an meinem Krabbeltier.
    Ging nich mit Nitro oder anderen Verdünnungs/Lösemitteln wech. Alle ausprobierten "Baumarkt" Lackentferner auch tote Hose. Wirklich gewirkt hat nur ein Altbestand alter "harter" Lackentferner (ist soweit ich weiss seit längerem verboten).
    Die einzige Alternative, die ich ansonsten erfolgreich ausprobiert hatte war "Wegschleifen" des Klebers mit Drahtbürsten (eigentlich eher ein ziemlich "zähes" wegschwabbeln" durch "Plastischmachen" des Klebers.
    Anschließend Schleifmaterial P120 zum Entfernen des Restes (Excenter, Fein-Schleifer, Bohrmaschine mit Kunststoffbürsten hart.


    Wenn dann keine Rostporen vorhanden sind (= Ganzes Blech ist "hell", keine dunklen Punkte) Entfetten mit Sprizitus (= billig) oder Silikonentferner oder als "Keule" mit Aceton (nich wirklich gesundheitsfördernd).


    Ist der Rost wirklich zu 100 % weg, kannst Du jeden gewünschten konventionellen Lackaufbau machen.
    Optimum: 2K Epoxid Grundierung, nach Trockung anschleifen mit z.B. P 400 bis P 800, 2k Autolack oder 1 K PUR-Lack als Schlussschicht (für den Boden - für Außen P 800 bis P 1500).


    Sind aber noch dunkle Punkte vorhanden
    (= Restrost, eventuell "zugeschmiert" durch die Drahtbürste) wäre der OPTIMALE nicht-Profi Weg, diese mit dem "Dremel" auszuschleifen.


    Haben die dunklen Punkte/Flächen eine schwarze bis bläuliche Farbe, ist wahrscheinlich die oberste Rostschicht (frisch: rötlich, mittel-alt: rehbraun bis dunkelbraun) durch die Hitze der Bürste umgewandelt (= keine Poren mehr, kein Wasser mit dem POR 15 reagieren kann).


    Wenn Dir das entfernen der "Poren" zu aufwendig ist (.. is wirklich ne ECHTE! Schinderei), wäre mein Tipp mit einem "Bohrmaschinen-Negerkegs" den Restrost so gut es geht zu entfernen (Abschließend wieder Entfettung).


    Anschließend mit POR15 lackieren (OPTIMAL erste Schicht mit dem Pinsel einmassieren, dann nach Aushärtung) mit P400 anschleifen und zum Schluß mit der Pistole endlackieren.


    Praktikabel für mich ist eine Schicht mit dem Pinsel einmzuassieren und dann, wenn der Lack "handtrocken" ist, eine zweite Schicht auftragen.


    (Wirkungsweise des POR15: Verbindet sich mit der vin den Poren vorhandenen Restfeuchte des Rostes, entzieht dem Rost damit den "Nährgrund" für weiteres Wachstum und härtet durch die Feuchte aus.


    (Deswegen immer: Zu verarbeitende Menge POR 15 in ein anderes Gefäß schütten, NIE!!! die "Arbeitsgeräte" (Pinsel, Walzen, Rührer etc.) in die Originaldose tauchen. Kleinste Wassermengen führen zum Aushärten des POR 15 in der Dose.
    Den Deckel von POR 15 nach dem ersten Gebrauch mit einer Plastikfolie bedecken und erst dann auf die Dose).


    War ein bischen lang für meine ersten Beitrag ....