Beiträge von Christoph1968

    Zitat von hanseat


    Es gibt auch einen Thread mit Beiträgen des Lackierers Holger, der sich zum Lackaufbau mit Bleimennige eindeutig negativ äußert.


    Ok, das klingt plausibel. Dann werde ich die Mennige wohl nur in den Tür-Hohlräumen usw. einsetzen, wo sie nicht mehr überlackiert werden muß und wo ich es nicht schaffe, den Rost vom Untergrund komplett zu entfernen. Ein Bekannter hatte mir jedenfalls mal erklärt, daß die "modernen" Lackaufbauten immer so funktionieren, daß eine wasserdichte Sperre zwischen Metall und Luft hergestellt wird, und daß die Voraussetzung dabei immer sei, daß der Rost vorher komplett entfernt wurde. Bei Mennige dagegen handelt es sich ja, wenn ich es richtig verstanden habe, um einen elektrochemischen Schutz (also ähnlich wie beim Verzinken), und das Zeug wirkt auch auf bereits rostigen Flächen. Diese beiden Eigenschaften haben mir sehr zugesagt ... ;)
    Wenn mir beim Überlackieren dagegen anschließend der Lack abplatzt, wäre es ja vergebliche Liebesmüh. Außerdem habe ich nicht vor, das Zeug, wo es einmal aufgebracht wurde, nochmal anzufassen. In den Türen dagegen findet ja weder Steinschlag statt, noch muß dort das grelle orange überlackiert werden ...


    Vielen Dank für die Antworten!
    Christoph

    Zitat von Hohlraumtrüffelschwein


    Ich würde nach dem blankschaben erst das blanke Metall mit Rostschutzfarbe, dann Wagenfarbe und erst dann dieses Leinöl draufschmieren.


    Naja, es geht hier ja gerade darum, daß das Leinöl selbst schon einen sehr guten Rostschutz darstellen soll (angeblich besser als viele übliche Rostschutzfarben), da es aufgrund seiner kleinen Molekülstruktur den fast immer vorhandenen "Restrost" besonders gut unterwandern und das Metall auf diese Weise auch in feinsten Rissen "imprägnieren" kann. Anschließend bildet es einen (sehr langsam) trocknenden Film.
    Das setzt aber natürlich voraus, daß das Leinöl die erste Schicht auf dem Metall ist ...


    Viele Grüße
    Christoph[hr]

    Zitat von hanseat


    Folgende Bemerkung kann ich Dir nicht ersparen:
    Bleimennige = Sondermüll, seit Jahrzehnten (!) nicht mehr zeitgemäß. Für effektiven Rostschutz braucht´s keine Bleimennige. [...] Im schweren professionellen Korrosionssschutz sind aber nur noch 2K-EP- oder 2K-PU-Anstriche zu finden.


    Ja, das ist mir natürlich bekannt. Meines Wissens ist die Mennige aber immer noch ziemlich unschlagbar, was den Rostschutz angeht, und wird nur deshalb nicht mehr eingesetzt, weil sie giftig ist, und nicht, weil andere Produkte besser sind. Und giftig ist sie wiederum nur, wenn man sie einatmet (z.B. beim Spritzen oder Schleifen) oder bei der Verarbeitung mit kontaminierten Fingern etwas ißt. Beides habe ich nicht vor. Das Auto soll mich überdauern, aber nicht deshalb, weil ich vorher an einer Bleivergiftung zugrundegehe ... ;)


    Den Grundierfüller und das Nitrofest werde ich mir mal anschauen; danke für den Tip ...


    Viele Grüße
    Christoph

    Hallo liebes Forum,


    habe mich gerade neu hier angemeldet und gleich einige Fragen ... ;)


    Stand der Dinge: Nach dem Winter sind bei meinem MB W123-Kombi, Bj, 79, einige Rostblasen unter dem Lack aufgetaucht. Desweiteren reißt am hinteren Radlauf eine Stelle auf, die offensichtlich vom Vorbesitzer mal gespachtelt wurde (darunter ist natürlich Rost). Der Wagen wurde vom Vorbesitzer vor gut 2 Jahren komplett neu lackiert; dabei wurde aber anscheinend sehr geschludert, was den Korrosionsschutz anging; offensichtlich ging es nur um den schnellen Erhalt des H-Kennzeichens ...


    Nun meine Fragen: Ich habe Bleimennige (auf Leinölbasis :) ), reines Leinöl und Leinölfirnis zur Verfügung. Kann ich die "Spachtelecke" blankschaben, mit Bleimennige streichen, darüber dann nach dem Trocknen 2K-Epoxidharz und Glasfasermatte auftragen, dann den Spachtel (naß) glattschleifen und anschließend mit Fahrzeuglack in Wagenfarbe überlackieren, oder ist diese Konstruktion nicht tragfähig?
    Bei den Rostblasen (die sich beispielsweise rund um das Antennenloch und an der unteren inneren Falz der Heckklappe gebildet haben) habe ich überlegt die Farbe mit einem scharfen Schaber abzukratzen, das blanke Metall dann mit einem Gemisch aus Leinöl/Leinölfirnis einzupinseln und anschließend (nach dem Trocknen) in Wagenfarbe zu lackieren. Wird das halten?


    Mit anderen Worten: Hält die 2K-Spachtelmasse bzw. "Standard-Fahrzeuglack aus der Spraydose" auf einem Untergrund, der mit leinölbasierten Farben gestrichen wurde, oder vertragen sich diese Komponenten nicht?


    Die Mennige habe ich ursprünglich für die Tür-Innenräume, Fußräume, Reserveradmulde, den Unterboden und die Bremsleitungen besorgt, das Leinöl zum Spritzen für die Hohlräume in Längsträgern und Schwellern ... Sinnvoll oder nicht?


    Viele Grüße aus Münster und schonmal herzlichen Dank für die Antworten
    Christoph


    PS: Über die Umweltgefahren von Bleimennige bin ich mir natürlich im klaren; es geht mir hier "nur" um den Korrosionsschutz.