Wäre das Thema Bleimennige nicht mal einen FAQ-Punkt wert??

  • Hi,

    also ich bin ja nun seit Jahren Stammleser hier und versuche auch ab und zu mit meinem spärlichen Youngtimer-Wissen dem einen oder anderen weiterzuhelfen.

    Das Thema Bleimennige verfolge ich auch mit großem Interesse, aber inzwischen ist so viel dazu geschrieben worden, dass ich leicht den Durchblick verloren habe.

    Könnte nicht mal jemand, "der sich damit auskennt", eine Rubrik FAQ dazu zusammenbasteln?

    Ich würde mir da folgende Punkte drin vorstellen:

    - Was ist Bleimennigge? Verschiedene Arten...
    - Wie wirkt Bleimennige?
    - Wie muss vorgearbeitet werden?
    - Wie geht der Lackaufbau auf Mennige?
    - Bezugsquellen


    Klar, im Prinzip könnte ich mich Stunden lang durch die Suchfunktionen quälen, aber alles auf einen "Klick", vielleicht als lebendes Dokument (speziell regelmäßige Ergänzung der Bezugsquellen) würde sicher vielen helfen...

    Denkt mal drauf rum und vielleicht fühlt sich ja jemand berufen...


    Danke und Gruß

    Carsten

  • Hallo,

    ok, ich fühlte mich einfach mal berufen ;) und habe die Beiträge der letzten 6 Monate zu diesem Thema durchforstet und daraus eine FAQ zusammengestellt (nachfolgend als separater Beitrag). Die Foren-Suchfunktion funktioniert momentan leider nur bezogen auf die letzten 6 Monate, daher fehlen sicher noch einige Informationen und Links. Die Gestaltung läßt derzeit auch noch ein wenig zu wünschen übrig, aber ich bleibe da am Ball und werde das Ganze bei Gelegenheit verbessern und erweitern.

    Hinweise auf Fehler oder Ungereimtheiten, weitere Informationen, Ergänzungen, Links, gutgemeinte HTML-Tips für einen Freund des Texteditors sind ebenfalls willkommen. :)

    Gruß

    Ha-Jü

  • den größten respekt vor dem Produkt, von dem mir heute jeder Maler sagt, dass es das nicht mehr gibt.
    Damlas habe ich an meinen Autos nur Bleimenige von der BB empfohln verwendet, mit größtem Erfolg.
    Ich habe sogar die durchgerosteten Ecken der Türen meines /8 230, 6-Zylinder mit einer Mischung der hellblauen Farbe, die der Wagen hatte, gemischt, in die Ecken laufen und dann trocken lassen, alles bestens, dan geschliffen, gesprüht hat 4 Jahre gehalten und ich habe den Wagen anstandslos verkaufen können.
    1 Jahr später Anruf vom Käufer: schönes Auto, topp ok: ja, Bleimenige.
    Hätte ich auch gerne wieder, zumindestens da, wo man lackieren will.
    Weiter so und rein in Tipps und Tricks, also irgendwohin, wo man es wiederfindet, frag mal Pleff aus dem Alte-S-Klasse-Forum, der hat ne spezielle Ecke für solche Beiträge der besonderen Art,- wäre dienlich, auch dort
    Gruß mit Dank
    Reinhard


  • "Achtung: Bleivergiftungen (z.B. durch Einatmen von Schleifstaub) sind unheilbar!"

    Wer Bleimennige verarbeitet oder schleift, sollte also wissen, was er tut.

    Gruß

    Ha-Jü

  • Hallo Ha-Jü,

    einen direkten Link zur Arbeitssicherheit mit Bleimennige habe ich nicht gefunden, im allgemein gelten die "Technische Regeln für Gefahrstoffe (TRGS 505)" für den Umgang mit bleihaltigen Gefahrstoffen, Zubereitungen und Erzeugnissen, die einen Bleigehalt von 0,5 Gewichts-Prozent oder mehr haben.

    http://www.baua.de/prax/ags/trgs505.pdf

    IMHO: Nichts ist für die Ewigkeit, und bei allen Vorzügen von Bleimennige im Hinblick auf den gebotenen Korrosionsschutz verzichte ich lieber auf das Zeug, weil ich meine Oldtimer möglichst lange gesund überleben will.

    Gruß von
    RennSemmel

  • Hallo Semmel,
    ich denke, das sollte man nicht zu eng sehen, denn die Arbeitsschutz... gelten oder besser sind doch gemacht für Leutchen, die dauernd täglich damit umgehen, wenn man mal nen Schweller damit streicht, wat solls..?
    Ich habe jahrelang BM benutzt und die auch als Auflage an den arbeitenden Betrieb ins Auto gestellt und gesagt : NUR DAMIT.
    Vor einigen Wochen baue ich die Schweller, die ich ihm auch neu gekauft hingelegt hatte und siehe da, er hat die alten mit BM bestrichen, die neuen wahrscheinliche verscherbelt, und die mit BM behandelten Oberflächen stehen da wie ne 1.
    Jetzt nur FF oder Gel drüber, mal sehen, wie das in einigen Jahren ausschaut...
    Also, ICH hätte da gerne wieder ein Töpfchen, mir hats bisher nicht geschadet, ich denke, die Familien, denen ein Fiebertermometer in der Wohnung auf den Bodenfällt und die kügelchen jahrelang unterm Schrank liegen ...sind da eher betroffen.
    Gruß
    Reinhard

  • Hallo Reinhard,

    100% ACK, solange man sich (wie Du) bewußt ist, mit welcher Art Gift man arbeitet. Wenn alles korrekt verarbeitet wird, sind keine Gefahren damit verbunden.

    Leider ist meine Erfahrung, daß Einige erstmal privat drauflossandstrahlen, -bürsten oder ihre Rostschüsseln sonstwie "vom Lacke befreien", und sich - wortwörtlich - einen Dreck um die tieferliegenden Schichten kümmern, auch wenn's knallorange leuchtet. Pause machen, überlegen, Schutzmaßnahmen treffen, oder erstmal aufhören, bis man geeignet abgesichert hat (z.B. Mundschutz, Folien, Absaugen etc.)- Fehlanzeige! Oft wissen die ja nicht einmal, was das für ein Zeug ist, und machen munter weiter, bis zum Abwinken. Einer wolte mir weismachen, das sei eine Originallackierung aus den Siebzigern... da blieb mir echt die Spucke weg.

    Gruß von RennSemmel

  • Ohr gehauen in dem er die Schweller gar nicht getauscht hat sonder die alten drin ließ? Hab ich das richtig verstanden?

    Gruß

    Dirk



    >Hallo Semmel,
    >ich denke, das sollte man nicht zu eng sehen, denn die Arbeitsschutz... gelten oder besser sind doch gemacht für Leutchen, die dauernd täglich damit umgehen, wenn man mal nen Schweller damit streicht, wat solls..?
    >Ich habe jahrelang BM benutzt und die auch als Auflage an den arbeitenden Betrieb ins Auto gestellt und gesagt : NUR DAMIT.
    >Vor einigen Wochen baue ich die Schweller, die ich ihm auch neu gekauft hingelegt hatte und siehe da, er hat die alten mit BM bestrichen, die neuen wahrscheinliche verscherbelt, und die mit BM behandelten Oberflächen stehen da wie ne 1.
    >Jetzt nur FF oder Gel drüber, mal sehen, wie das in einigen Jahren ausschaut...
    >Also, ICH hätte da gerne wieder ein Töpfchen, mir hats bisher nicht geschadet, ich denke, die Familien, denen ein Fiebertermometer in der Wohnung auf den Bodenfällt und die kügelchen jahrelang unterm Schrank liegen ...sind da eher betroffen.
    >Gruß
    >Reinhard

  • Nochmal ein persoenlicher Erfharungsbericht, hier zum Thema Rostschutzgrundierung (ist wahrscheinlich laengst bekannt):

    Nachdem Zinkchromat & Co. dem blauen Umweltengel zum Opfer gefallen waren, war ich, damals noch im suedlichen Baden aber nach Diplomarbeit im Ruhrgebiet, auf die heavy-duty Rostprimer-Varianten von Sikkens gestossen. Im Karosseriebau und Lackierbedarf werden die als ''Washprimer'' schwarz und grau angeboten, der Haerter des Zwei-Komponenten-Produkts enthaelt, wie koennte es anders sein, Phosphorsaeure. Behandelt werden damit, Sikkens' Website verzeichnet heute mehrere Produktvarianten, unlackierte sowohl als auch entrostete Bleche.

    Zum Zeitpunkt des Einsatzes auf meinen eigenen Auto gab Sikkens damals - man war im Ruhrpott mit dem erfolgreich rostvernichtenden Anstrich von Foerdertuermen und Bahnbruecken mutig geworden - 2 Jahre Garantie gegen Neurost, sogar ohne zweiten Lackueberzug! Ich hab's an mehrern Steinschlag-Schaeden am Schweller, die ich nur mit der Dahtbuerste intensiv entrostet hatte, mit zwei Lagen der Grundierung ausprobiert, hab nicht ueberlackiert und bin das Auto dann zwei Winter lang durch Schnee und Salz in Schwarzwald, Schweiz und Bayern gepfluegt. Rost kam in der Tat keiner wieder durch, und nach dem Abschleifen war auch nur anthrazitgraue Grundierung in den ehemaligen Rost-Poren zu finden.

    Sicher gibt's da mittlerweile noch eine Reihe von anderen wirksamen Anti-Rost-Grundierungen fuer die Restaurierung, aber wer Bleimennige nun garnicht mag, da mag der Stoff von Sickens vielleicht eine Alternative sein.

    Gruss,
    Wolfhard.

  • >Nochmal ein persoenlicher Erfharungsbericht, hier zum Thema Rostschutzgrundierung (ist wahrscheinlich laengst bekannt):
    >Nachdem Zinkchromat & Co. dem blauen Umweltengel zum Opfer gefallen waren, war ich, damals noch im suedlichen Baden aber nach Diplomarbeit im Ruhrgebiet, auf die heavy-duty Rostprimer-Varianten von Sikkens gestossen. Im Karosseriebau und Lackierbedarf werden die als ''Washprimer'' schwarz und grau angeboten, der Haerter des Zwei-Komponenten-Produkts enthaelt, wie koennte es anders sein, Phosphorsaeure. Behandelt werden damit, Sikkens' Website verzeichnet heute mehrere Produktvarianten, unlackierte sowohl als auch entrostete Bleche.
    >Zum Zeitpunkt des Einsatzes auf meinen eigenen Auto gab Sikkens damals - man war im Ruhrpott mit dem erfolgreich rostvernichtenden Anstrich von Foerdertuermen und Bahnbruecken mutig geworden - 2 Jahre Garantie gegen Neurost, sogar ohne zweiten Lackueberzug! Ich hab's an mehrern Steinschlag-Schaeden am Schweller, die ich nur mit der Dahtbuerste intensiv entrostet hatte, mit zwei Lagen der Grundierung ausprobiert, hab nicht ueberlackiert und bin das Auto dann zwei Winter lang durch Schnee und Salz in Schwarzwald, Schweiz und Bayern gepfluegt. Rost kam in der Tat keiner wieder durch, und nach dem Abschleifen war auch nur anthrazitgraue Grundierung in den ehemaligen Rost-Poren zu finden.
    >Sicher gibt's da mittlerweile noch eine Reihe von anderen wirksamen Anti-Rost-Grundierungen fuer die Restaurierung, aber wer Bleimennige nun garnicht mag, da mag der Stoff von Sickens vielleicht eine Alternative sein.
    >Gruss,
    >Wolfhard.

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