Wie Druckbehälter hohlraumkonservieren?

  • Tach,


    da sucht man so durch's Internet nach Rostschutz und Konservierung und findet ein "Rostschutz-Forum" :)


    Ich habe einen mittelgroßen Kompressor gekauft.


    Das gute Stück wiegt geschätzt 500kg und hat einen Druckbehälter von 400l. Der alleine wiegt 350kg.


    Der Behälter hat eine kleine Öffnung, durch die man einen Arm (mit etwas Geschick auch das Gelenk) fädeln kann.


    Da das gute Stück 1973 gebaut wurde hat sich etwas Rost im Druckbehälter angesammelt. Wie viel von dem Behälter noch übrig ist, messe ich heute mal nach - ist ja mein Fachgebiet


    Wenn der Behälter noch i.O. sein sollte, möchte ich das Teil gern entrosten und versiegeln.


    Zum entrosten dachte ich an Oxalsäure (z.B. 5kg) aus der ich ca. 100l Brühe mache und in den Behälter fülle. Die Oberseite würde ich im Sprühverfahren entrosten - da ist nur leichter Flugrost zu sehen.


    Die große Frage ist: was dann?


    Ich meine was rein in den Behälter? Hohlraumwachs, Unterbodenschutz, Lackieren oder gar ein 2k Lack?


    So schaut das Ding aus:


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  • Kommt vermutlich drauf an, was Du damit machen willst. Einen ölartigen Hohlraumschutz würde ich nicht für einen Lackierkompressor verwenden, sonst hast Du irgendwann überall Öltröpfchen und kannst nix mehr damit anfangen.
    Grundsätzlich würde ich also Lack nehmen.


    Ist aber eine theoretische Überlegung...


    Wolf

  • Naja ..


    Da ich damit strahlen will, werde ich noch einen Wasser-/Ölabscheider einbauen. Wasser kommt sowieso immer mit ...


    Wenn es ein Holhraumwachs oder etwas auf Bitumenbasis werden sollte, dann müsste das Zeug relativ fest werden - oder halt Gummiartig


    nun ist die Frage - gibt es sowas bzw. wenn ja - "was"?


    Weiterhin wäre etwas in einer Sprühdose nicht schlecht .. die Öffnung durch das ich das machen muß ist oval - 120x80mm ...

  • Hallo Kutt!
    Vergiss das mit dem Bitumen ganz schnell. Wird mit der Zeit spröde.
    Da so ein Lufttank sich ja ganz minimal unter Druck ausdehnt, brauchst Du da schon was Flexibles.
    Entrosten: statt Oxalsäure würde ich Phosphorsäure (auf 20% verdünnt) nehmen. Das ist in der von Dir benötigten Menge nicht wirklich billig, löst aber Rost schnell und "phosphatiert" die Oberfläche, was bereits einen eigenen Rostschutz darstellt.
    Wenn innen noch Restrost ist, ist auch eine Hohlraumversiegelung auf Wachsbasis als Erstes nicht unbedingt optimal. Die weinigsten Wachse stoppen zuverlässig Rost. Die sind eher geeignet, um neue Oberflächen vor beginnendem Rosten zu schützen. Du müsstest dann auch sicherstellen, dass der Druckbehälter niemals zu warm wird, sonst wird das Wachs flüssig und wandert in Deinen Luftkanal.
    Idee: einen Liter Owatrol mit einer 360Grad Düse einbringen. Nach 1-2 Stunden unbedingt die Owatrol-Pfütze, die sich am Boden des Behälters sammeln wird, wegwischen/irgendwie entfernen. Das sättigt vorhandenen Restrost.
    Die Deckbeschichtung fürs Owatrol (muss unbedingt beschichtet werden) ist irgendwie ein Problem, Du kannst ja nicht normal flächendeckend Lackieren. Owatrol kriecht ganz gut, aber Brantho Korrux 3in1 (was man normalerweise so nimmt) wirst Du kaum zuverlässig deckend spritzen können - wäre, wenn es klappt, erste Wahl (eine Druckbecherpistole mit Hakensonde wäre da vielleicht geeignet)
    Mir käme hier noch ein Mittel namens PERMAFILM in den Kopf, was auch ein Unterbodenschutz ist, aber gut aushärtet und zusätzlich etwas flexibel bleibt bei geringer Wärme-Empfindlichkeit (Achtung: die Lufftansaugung irgendwie schützen).
    PERMAFILM wird normalerweise mit ein wenig Fluidfilm "grundiert", sollte aber bei Deinem Problem nicht gemacht werden, da ja eine gute Anhaftung am Metall sehr wichtig ist.
    Mache aber bitte einen Vorversuch, ich habe Owatrol nie im Zusammenhang mit Permafilm eingesetzt. Nicht, dass es da eine chemische Unverträglichkeit gibt (und diese Unverträglichkeiten sind gar nicht mal so selten)
    Aber damit hast Du auch noch das Problem der deckenden Beschichtung.


    Vielleicht gibts hier noch ein paar mehr Ideen....


    Frank

  • Eine andere Idee (habe es jedoch nie probiert):


    1 Zuerst entrosten. Da ist wohl die Phosphorsaüre am besten.
    2 Alle Teile vom Behälter abbauen.
    3 Dann 1 dose Brantho Korrux 3-1 oder Nitrofest reinkippen. Alles zu machen.
    4 Dann den Behälter auf dem Boden herumrollen, mehrmals hin und her damit sich der Lack überall verteilt. Vielleicht müssen hier 2-3 Männer anpacken wegen des Gewichtes. Zwischendurch mit Spiegel und Taschenlampe schauen ob alles Farbe bekommen hat.
    5 Ein Loch öffnen und den Behälter so drehen dass das überschüssige Brantho rausfliesst/tropft.
    6 Das ganze trocknen lassen und gegebenfalls nochmals wiederholen.


    Ich denke man nennt sowas Tauchbauchlackierung.


    Lucas

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