Tank reparieren?

  • Hallo zusammen,

    beim Überholen der Hinterachse hab ich einige ca. fünfmarkstückgroße Rostflecken auf dem Tankboden entdeckt. Ist normalerweise von unten nicht sichtbar, da noch ein Kunststoff-Unterschutz drunter ist, den ich jetzt abmontiert habe.

    Da der Tank z.Zt. randvoll ist hab ich auch nicht weiter daran rumgekratzt. Dicht scheint er aber noch zu sein. Ich befürchte aber, daß das Blech beim Entrosten zumindest sehr dünn wird, und daher ausgebessert werden sollte.

    Frage: wie?

    Ich stelle mir folgenden Ablauf vor:

    1. Tank leermachen, Spritpumpe ausbauen (ist im Tank drin)
    2. randvoll mit Wasser füllen, wg. evtl. Dämpfen
    2a. Wasser wieder raus, oder zum Schweißen lieber drinlassen?

    3. Blech schweißen
    Wie am besten? Einzelne Flicken auf die Roststellen (Rest ist i.O.), oder ein großes Blech über den ganzen Boden? Punkten (wird das dicht?) oder durchziehen (das wird krumm...).

    Altes Bodenblech ausschneiden? Das wollte ich möglichst vermeiden, wg. Dichtigkeit und Stabilität. Ich will aber auch keinen Rost zwischen den übereinanderliegenden Blechen provozieren.

    4. Dichtigkeitsprüfung mit Wasserfüllung und ggf. Wasserindikator-Papier (Cobaldchlorid) über min. 24 Stunden

    5. Blech behandeln
    Wie, womit? Die Innenseite müßte ja möglichst bereits vor dem Einbau grundiert/beschichtet werden, da man hinterher nicht mehr gut drankommt (ginge zur Not aber, ca. 20 cm Eingriffsöffnung auf der Oberseite). Da das Blech aber geschweißt wird, kommt vorher m.E. nur Schweißnahtversiegler in Frage.

    Von außen stell ich mir das unproblematisch vor, Grundierung und Lackaufbau halt, ist ja eh noch der Unterschutz drunter.

    6. Pumpe rein, volltanken.

    Ideen/Tips/Anregungen/Warnhinweise dazu?

    Danke schonmal

    Thomas

  • Ich weis nicht welches Fahrzeug das ist aber ist es nicht besser einen besseren Ersatz zu kaufen oder besseren vom Schrott und neu aufbauen.Wenn die ersten starken Rostfresser sichtbar sind kommen in kürze weitere hin zu.Den alten neuen entrosten (bei bedarf innen)und mit Tankschutzfarbe behandeln.Aussen anständigen Rostschutz drauf und fertig.Ich hatte an meinem HANOMAG ein 2 Mark grosses Loch ,das ich unterwegs mit Knetmetall reparierte,das hält heute noch.
    Gruss Ralf

  • Hallo Thomas,

    ich stehe exakt vor der selben Aufgabe. Ich habe mir einen mittelguten 2. Tank besorgt, der inzwischen gut ausgegast ist. Den Tank werde ich mit Flex und Stahlbürste so gut wie möglich entrosten und dann an den gefährdeten Stellen großzügig verzinnen. Danach Grundierung des gesamten Tanks mit Washprimer und dann kommt Alufarbe drauf. Innen wird der Tank mit Bleischrot gefüllt und ordentlich durchgeschüttelt (nur bei Auto ohne Kat!)

    Ciao
    Andi

  • Hallo zusammen,

    ist ein Audi 200 20V turbo quattro, der Komplettausbau des Tanks ist leider nicht ganz einfach, da ich gerade die komplette Hinterachse neu gelagert habe, und diese völlig raus muß zum Tankwechsel.

    Der Wagen hatte beim Vorbesitzer offensichtlich mal aufgesetzt (viele Leute heizen mit diesem Fahrzeugtyp wohl vor dem Verkauf gerne mal ordentlich durchs Gelände, da der Wiederverkaufswert momentan noch nicht sooo hoch ist), und das hat wohl den Tank in Mitleidenschaft gezogen.

    Ich jedenfalls bin Audifan und möchte das Fahrzeug in gutem Zustand erhalten - daß es vermutlich billiger ist einen C4 (oder noch später) A6 zu erhalten weiß ich wohl.
    Das ist aber auch nicht das Argument schlechthin. Ich will halt den 200er. :) Meint Ihr denn, ich kann den Tank auf diese Weise reparieren?

    Thomas

  • Hallo,
    kann leider nur was zu

    >2. randvoll mit Wasser füllen, wg. evtl. Dämpfen

    schreiben.

    Nein!

    Wasser einzufüllen, ist die mit Abstand beste Möglichkeit, den Tank innen in ein Rostbiotop zu verwandeln, das dann Filter, Pumpen etc. ständig verstopfen läßt. Man kann zwar mit Innenbeschichtungen den Rost stoppen bzw. beseitigen, aber warum den Rost erst entstehen lassen?

    Entlüften mit Druckluft:
    Tank entleeren. Alle Deckel, Verschraubungen, Hähne, Geber etc. entfernen.
    Den Druckluftschlauch in eine geeignete Öffnung einlegen. Druck auf ca. 0,2-0,3 bar einstellen, so daß ein leichter Luftstrom die Gase abführt. Kann je nach Tankgröße (bei uns Motorradtanks) 4-12 Stunden dauern. Nichts anderes geschieht bei lange eingelagerten (mehrere Monate/Jahre) Tanks, die ebenfalls keine zündfähigen Gase mehr enthalten.

    MfG
    wolfgang

  • Das leuchtet ein, und werde ich so machen.
    Aber welche Möglichkeit habe ich dann, die Dichtigkeit hinterher zu prüfen? Oder kann ich darauf vertrauen, daß die Schweißnaht schon ok sein wird, wenn sie gut aussieht?

    Und welche Möglichkeiten zur Innebeschichtung gibt es / sind sinnvoll / realisierbar?
    Ich glaube nach wie vor, daß er Tank durch den Aufsetzer nur diese zwei-drei Rostflecken hat, und sonst gute Substanz. Daher möchte ich den Tank nicht tauschen. Aber zusätzlicher Rostschutz schadet ja bestimmt nicht.

    Grüße
    Thomas

  • >Aber welche Möglichkeit habe ich dann, die Dichtigkeit hinterher zu prüfen? Oder kann ich darauf vertrauen, daß die Schweißnaht schon ok sein wird, wenn sie gut aussieht?
    Wir haben immer eine Dichtigkeitsprüfung gemacht. An einer Tanköffnung druckdicht einen Luftschlauch anbringen, alle anderen Öffnungen verschließen und den Tank mit der Reparaturstelle unter Wasser halten (wie früher beim Fahrradschlauch). Dann die Luft langsam öffnen und die Reparaturstelle auf aufsteigende Luftblasen beobachten. ACHTUNG: Druck keinesfalls höher als 0,2 bis 0,3 bar, sonst kann man in einen 70-Liter-Tank nachher 90 l einfüllen.
    Man sieht schön, wie ein Tank bei nur 0,2 bar "dicke Backen" kriegt, daher langsam von 0 heraufregeln. Einmal aus Versehen 3 bar und der Tank ist Schrott.
    >Und welche Möglichkeiten zur Innebeschichtung gibt es / sind sinnvoll / realisierbar?
    Dazu kann ich leider nichts sagen, waren bei uns immer nur Vibrationsrisse meistens an einer Rollschweißnaht, also Schweißstelle relativ klein.

    MfG
    wolfgang

  • Hallo,

    ich habe meien Tank (war allerdings Diesel) mit dem Dampfstrahler innen und außen gereinigt. Danach habe ich Ihn außen sandgestrahlt und zum Spritzverzinken gebracht und anschließend nach einem Dichtigkeitstest grudiert und lackiert.
    Da man einen Tank nicht schweißen sondern weich löten sollte bieted die Spritzverzinkung eine ideale Basis zum Löten, falls man ein Leck findet.
    Innen habe ich nichts gemacht (war auch nicht rostig.....)

    Gruß Jürgen

  • Ehrlich weich löten?
    Das wäre ja deutlich einfacher als Schweißen! Vor allem, weil ich das "mal eben" in der Garage (nach Entleerung und Entgasung natürlich) in der Garage machen könnte.

    Zum Schweißen müßte ich erstmal zu meinem Schweißgerät fahren, was bei meinen Eltern steht, denen ich dann für einige Zeit die Ausfahrt blockieren würde.
    Und halt über dem Kopf schweißen, was ohne Bühne/Grube auch nicht sooo lustig ist.

    Also könnte ich den auch LÖTEN? Und das ist besser?

    Grüße
    Thomas

    (dersowiesoumeinigesbesserlötenkannalsschweißen)


  • Also mein Vater hat meinen Tank damals auch gelötet, ob weich oder hart weiß ich nicht mehr. Hält aber heute noch und war anscheinend völlig unproblematisch. Ich hatte allerdings kein Rostloch sondern einen Riß von einem Unfall im Blech.

    Jürgen

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