und Bleimennige für immer ...??!!

  • Hallo,
    viele die neu mit dem Entrosten anfangen nehmen gerne das, was allgemein als legendär angepriesen wurde, ohne damit selbst Erfahrungen gesammelt zu haben So habe ich auch mal angefangen. Viele kaufen sich dann einfach Kunstharz Bleimennige im nächsten Farbenhandel. Was viele nicht wissen: Kunstharz ist für die moderne Lackierung völlig ungeeignet! Bleimennige ist natürlich eine super Rostschutzgrundierung - auch wenn nicht perfekt entrostet wurde. Früher wurden fast alle Stahlbauten damit gestrichen. Habe ich früher auch gerne genommen (auch für Gartenzaun u.s.w.). Bis ich da noch mal ran musste! So ein Mist. Das Zeug werde ich jetzt nicht mehr verwenden. Schleifen oder schweißen ist dann absolut nicht mehr möglich - auch mit Maske nicht. Ich selber kenne einen Fall, der sich damit beim Schleifen schwer vergiftet hat! Blei sammelt sich auch unbemerkt im Körper an (Spätschäden nach Jahren). Das ist mir die Sache absolut nicht wert, zumal ich gemerkt habe, das BM auch keine Wunder bewirkt. Dringt Wasser in Fugen, wurde schlecht entrostet oder Blättert das Zeug ab, rostet es auch, nur eben langsamer. Wie kriegt man den Dreck dann aber wieder runter? Und üblicher BM auf Kunstharzbasis blättert gern (z.B. beim Aufschieben/Anschrauben einer Zierleiste oder Schrauben anziehen) und lässt sich auch nicht mit Acryllack überstreichen (KH Bleimennige kommt sofort hoch).

    Die Vorarbeit (Entrostung in Sandstrahlqualität) und Nahtabdichtung ist immer das Wichtigste, das verwendete Mittel eher Nebensache. Und dann am besten vorher 2K Epoxy Grund nehmen. Das Zeug haftet extrem gut und lässt sich mit allem überlackieren (extreme Chemiebeständigkeit). Ich nehme immer mit Zinkstaub (kann man aber auch als Bleimennige bekommen). Dann ist ein Washprimer zur Passivierung nicht mehr nötig. Zinkstaubfarbe eignet sich jedoch nur für völlig rostfreie Flächen. Das Zeug lässt sich nur schwer mit dem Schraubenzieher vom glatten Untergrund lostreiben. Und mit der Lackhaftung hatte ich bisher auf dem Zeug auch noch keine Probleme - trotz Zinkstaub. Die Bleimennige Wischmethode (stark verdünnt nur in die Rostporen einwischen und sonst abgewischt) halte ich allerdings für gar nicht so schlecht. Aber nur Epoxy nehmen. Der Erfolg ist jedoch wie immer fraglich.

    Viele hier meinen wohl: Man nehme dieses oder jenes legendäre Wundermittel (z.B. FF, BM, Fertan) und dann hat man für immer Ruhe. Und ob das Zeug giftig ist oder nachfolgende Arbeiten unmöglich macht spiel absolut keine Rolle, man muss da ja nicht mehr ran. So dachte ich auch mal. Für immer kann aber sehr schnell vorbei sein. Nichts ist für immer.

    Gruß
    Martin


  • > Bleimennige ist natürlich eine super Rostschutzgrundierung - auch wenn nicht
    >perfekt entrostet wurde. Früher wurden fast alle Stahlbauten damit gestrichen.
    >Habe ich früher auch gerne genommen (auch für Gartenzaun u.s.w.). Bis ich da
    >noch mal ran musste! So ein Mist. Das Zeug werde ich jetzt nicht mehr
    >verwenden. Schleifen oder schweißen ist dann absolut nicht mehr möglich - auch
    >mit Maske nicht.

    Der Schleifstaub muß in der Tat übel sein. Muß jeder selber wissen.


    >Die Vorarbeit (Entrostung in Sandstrahlqualität) und Nahtabdichtung ist immer
    >das Wichtigste, das verwendete Mittel eher Nebensache. Und dann am besten
    >vorher 2K Epoxy Grund nehmen. Das Zeug haftet extrem gut und lässt sich mit
    >allem überlackieren (extreme Chemiebeständigkeit). Ich nehme immer Zinkstaub
    >(kann man aber auch als Bleimennige bekommen). Dann ist ein Washprimer zur
    >Passivierung nicht mehr nötig. Zinkstaubfarbe eignet sich jedoch nur für völlig
    >rostfreie Flächen. Das Zeug lässt sich nur schwer mit dem Schraubenzieher vom
    >glatten Untergrund lostreiben. Und mit der Lackhaftung hatte ich bisher auf dem
    >Zeug auch noch keine Probleme - trotz Zinkstaub.

    Es gibt Zinkstaubfarbe, Zinkstaubfarbe und Zinkstaubfarbe.

    Wenn du von 2K-Epoxidharzfarbe redest, stimme ich dir zu. Das Zeug härtet
    ziemlich gut aus.
    Es gibt außerdem noch Zinkstaub in Kunstharzfarbe. Da hast du das selbe
    Problem wie bei der Kunstharzbleimennige, nämlich Kunstharz.
    Und es gibt quasi einfach Zinkstaub in Lösungsmittel, was mehr oder weniger
    physikalisch trocknet. Die 'Farbe' kann man fast mit dem Fingernagel abkratzen.

    2K-Zinkfarbe ist halt schweineteuer. Ich hab's letzten Herbst erstmalig
    verwendet, also in 4 oder 5 Jahren weiß ich, was es taugt.

    Washprimer wird vielleicht mein nächster Versuch. Wenn ich das Zeug auftreibe.
    Farbenhändler können schon ein stures Volk sein.
    Auf den Primer könnte man dann eine Schicht Epoxidharz machen, wegen der
    Widerstandfähigkeit. Da reicht dann auch eine günstige Sorte ohne Zink.

    >Viele hier meinen wohl: Man nehme dieses oder jenes legendäre Wundermittel
    >(z.B. FF, BM, Fertan) und dann hat man für immer Ruhe. Und ob das Zeug giftig
    >ist oder nachfolgende Arbeiten unmöglich macht spiel absolut keine Rolle, man
    >muss da ja nicht mehr ran. So dachte ich auch mal. Für immer kann aber sehr
    >schnell vorbei sein. Nichts ist für immer.

    Die fettigen Wundermittelchen sind nicht giftig. Ich habe die Wahl, die
    Rostansätze in Hohlprofilen entweder mit FF/MS einzuschmieren oder die
    Hohlräume aufzuflexen. Ein paar hoffnungslose Hohlräume hab ich schon
    aufgeflext und neu geschweißt, aber wenns nicht wirklich nötig ist, vermeide
    ich solche Materialschlachten.
    Ich nehme erstmal FF/MS. Wenn das den Rost stoppt, gut. Wenn nicht, kann ich
    immer noch flexen.

    Abgesehen davon dürfte Schleifstaub von einer 2K-Zinkfarbe auch nicht wirklich
    gesund sein...

    N.


  • >Wie kriegt man den Dreck dann aber wieder runter? [...]

    und lässt sich auch nicht mit Acryllack überstreichen (KH Bleimennige kommt sofort hoch).

    Hallo!

    Da hast du dir doch gleich die Antwort selbst gegeben! Abbeizen. Was Acryllack schafft, geht mit Beize entweder auch, oder man nimmt eben den billigsten Acryllack, den man auftreiben kann, als Abbeizer :-))

    Muß aber sagen, daß mir momentan die Washprimer fast besser gefallen, als Bleimennige...

    Grüße,
    Daniel

  • Das wäre sehr interessant zu erfahren.



    Gruß


    Dirk

    >



    >>Wie kriegt man den Dreck dann aber wieder runter? [...]
    > und lässt sich auch nicht mit Acryllack überstreichen (KH Bleimennige kommt sofort hoch).
    >Hallo!
    >Da hast du dir doch gleich die Antwort selbst gegeben! Abbeizen. Was Acryllack schafft, geht mit Beize entweder auch, oder man nimmt eben den billigsten Acryllack, den man auftreiben kann, als Abbeizer :-))
    >Muß aber sagen, daß mir momentan die Washprimer fast besser gefallen, als Bleimennige...
    >Grüße,
    >Daniel

  • >Welche Erfahrungen hast Du denn mit Washprimersn?
    >Das wäre sehr interessant zu erfahren.
    >Gruß
    >

    Noch gar keine... Ich meinte, daß mir die Eigenschaften gut gefallen!

    Gruß, Daniel

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