Thermoplast soll runter? Abbeizen oder Sandstrahlen oder gar nichts tun?

  • Servus!

    Ich bräuchte dringend Rat vom Profi:

    Folgendes Problem:

    Ich besitze einen Geländewagen, der neu Lackiert werden soll.
    Da es sich um einen AMi handelt der mit Thermoplast lackiert ist, sollte der Lack ab.
    Meine erste Idee: Sandstrahlen
    Da der Wagen aber nahezu rostfrei ist (Lack ist ausgebleicht und sieht sehr schlecht aus) (wurde anscheinend noch nie gespachtelt oder geschweisst), Frage ich mich, ob ich mit Sandstrahlen nicht mehr Schaden anrichte als es gut ist.

    Konkret gefragt:

    Soll ich den Lack lieber Abbeizen (das Korrosionschutzdepot bietet da was an) und nur rostige stellen (ganz ganz wenige) sandstrahlen? Funktioniert das mit dem Abbeizen wirklich so gut?

    Vielen Dank für euere Antworten, ich weiß echt nichtmehr was ich tun soll!


    Viele Grüße an alle Restaurierenden ;)


    Gruß


    Flo


  • ... soll laut KS-DEpot umweltfreundlich usw. sein.

    Um meine vorherige Frage anders zu stellen:


    Wie kann man auf 19 Jahre altem Tehrmoplast einen haltbaren und bestmöglichen neuen LAckaufbeu erstellen?


    An und für sich finde ich es Schade, dass der alte LAck und die Grundierung runtersollen, obwohl sie doch sehr gut hergehalten haben.

    Stimmt es eigentlich, dass nach dem Abbeizen kein guter Lackaufbau mehr möglich ist=?


    Gruß

    Flo

  • >... soll laut KS-DEpot umweltfreundlich usw. sein.
    >Um meine vorherige Frage anders zu stellen:
    >
    >Wie kann man auf 19 Jahre altem Tehrmoplast einen haltbaren und bestmöglichen neuen LAckaufbeu erstellen?

    Ordentlich anschleifen und dann kommt eine Trennschicht drauf. Soll laut diversen Experten gut funktionieren.

    Anja

  • >... soll laut KS-DEpot umweltfreundlich usw. sein.
    >Um meine vorherige Frage anders zu stellen:
    >
    >Wie kann man auf 19 Jahre altem Tehrmoplast einen haltbaren und bestmöglichen neuen LAckaufbeu erstellen?
    >
    >An und für sich finde ich es Schade, dass der alte LAck und die Grundierung runtersollen, obwohl sie doch sehr gut hergehalten haben.
    >Stimmt es eigentlich, dass nach dem Abbeizen kein guter Lackaufbau mehr möglich ist=?
    >
    >Gruß
    >Flo

    Hallo Flo,

    sofern der alte TPA Lack noch OK und ohne Risse ist, kann man ihn mit 2K Primer, am besten Washprimer, isolieren und normal weiterlackieren. Man muss nur sehr genau auf die Ablüftung der einzelnen Schichten achten, da der Verdünner die alten TPA Schichten anlöst. Mit Abbeizern habe ich fast nur schlechte Erfahrung gemacht. Alle Abbeizer die man als Privatperson bekommt sind nicht das Geld wert. Einzig die Abbeizer von Farbengroßhändler (z.B. von Brillux) sind gut, aber auch extrem Gesundheitsschädlich, so das man eine Maske beim Abbeizen tragen muss.

    Rufus

  • Hallo,
    muss der alte Lack wirklich erneuert werden? Ist doch rostfrei. Thermoplastik kenne ich zwar nicht, aber soweit ich sonstige Lacke kenne, kann man diese fast immer aufpolieren. Es sieht meist (mit Kaufhaus-Lackreiniger) erst aussichtslos aus und viele meinen dann, da geht nichts mehr, verlieren schnell die Gedult. Nimmt man jedoch Schleifpaste und holt die oberste Schicht runter und poliert dann mit feiner Politur weiter ist das Ergebnis fast immer mehr als gut.
    Ich habe von Thermoplastiklack gehört, dass dieser von den Amis deshalb eingesetzt wurde, weil die meisten Werkstätten dort keine staubfreien Lackierkabinen besitzen. Der Lack wird also in jedem Fall noch mal fein nachgeschliffen. Was dann gemacht wurde kann ich nicht mehr sagen. Temperatur soll auch Kratzer verschwinden lassen. Die Lackqualität soll aber mit Acryllack absolut nicht vergleichbar sein. Die Lackierstandards in Deutschland sind sehr viel höher und die Werks-Einbrennlackierungen (kein Acryllack!) sind unübertroffen.

    Ich bin allgemein kein Freund von Neulackierungen. Sie zerstören unwiederbringlich den rostfreien Originalzustand. Ich würde nie ein neulackiertes neueres Auto kaufen. Hatte der Rost? Die Qualität von Acryllack kann zumindest bei neueren deutschen Autos mit der Werks-Einbrennlackierung (bei fast 200°C eingebrannt) nicht mithalten. Diese ist (wenn rostfrei) fast immer irgendwie aufpolierbar (der Originalton ist unten fast immer noch unverändert bei voller Leuchtkraft vorhanden) und ist dann auch noch (obwohl viel älter) sehr viel alterungsbeständiger. Die Erfahrung habe ich bei meinem 22 Jahre alten und 17 Jahre unter freiem Himmel (volle Sonne) stehenden Mercedes (Uni-Lack) machen können. Die wenigen kleineren Stellen (Beulen und Kratzer) habe ich so klein wie möglich beigespritzt, die Übergänge feinst geschliffen und poliert. Nachlackierte Stellen kreiden nach Jahren (obwohl erst so glänzend und strahlend) deutlich sichtbar ab und halten auch nach dem Polieren nur noch sehr kurze Zeit Glanz. Wie sich Zweischicht verhält kann ich nicht sagen. Dieser lässt sich vermutlich genauso aufpolieren, kleinere Macken kann man sicherlich auch mit Klarlack ausgleichen (beispritzen und dann nachpolieren). Die Metallic-Basis ist vermutlich ein Problem.

    Gruß
    Martin

  • martin:
    vielen Dank für die Ausführliche Antwort. Ich kann deine Argumente sehr gut verstehen. Leider ist der alte Lack schon sehr stumpf und rau. außerdem müssen diverse Dellen (gottseidank nur im vorderen bereich) entfernt werden. scheibenrahmen ist rostig, einstiege sind abgewetzt und fangen an zu rosten. kurz: es gehört einiges gemacht.

    @Thermoplast:

    der neue Lack wäre von Spieß und Hacker (auf Wasserbasis) ist es wirklich kein Problem den alten Thermoplast anzuschleifen und dann mit genannten Trennprimern oder derartigen Produkten zu behandeln, ohne dass dann der neue Lack in naher Zukunft abblättert? diesbezüglich bin ich halt recht skeptisch...




    Gruß

    Flo

  • Der Lack ist außerdem großflächig (vor allem am Dach u. an der motorhaube) ausgebleicht. also ich glaube nicht dass dein vorschlag bei mir viel bringen würde.
    die alte lackschicht beizubehalten ist aber sicher sinnvoll und ich hoffe auch, dass das geht. vor rost hat der alte lack die letzten 20 jahre sehr sehr gut gschützt!


    gruß

    flo

  • Hallo,
    wie gesagt, ich kenne Thermoplastik nicht wirklich. Wie verhält der sich denn beim erwärmen? Kann der weich werden wenn der in der vollen Sonne steht (ein Auto kann ja sehr heiß werden)? Wenn Ja, dann hätte ich auch bedenken, besonders wenn der neue Lack (durch Sonne) noch richtig hart wird. Abblättern wird der vermutlich nicht, wohl eher an einigen Stellen Risse (nach Jahren?) bekommen. Ich würde mal Versuche mit einem Heißluftgebläse machen. Immerhin haben ja hier einige Experten schon erfolgreich Thermoplastik überlackiert.

    Das mit dem Polieren kann man vorher nicht unbedingt sagen, man muss das einfach mal (mit scharfer Schleifpaste) probieren. Bei den anstehenden Arbeiten würde sich das natürlich erübrigen (aus Spaß würde ich das aber trotzdem mal probieren). Da Thermoplastiklack nicht so beständig ist wird der unter der Ami-Sonne erheblich gelitten haben. Besonders Rot sieht immer total übel aus. Fertig ist der aber nur, wenn er bis Grundierung hinüber ist. Obere verwitterte Schichten wirken jedoch wie ein Filter.

    Gruß
    Martin

  • probieren). Da Thermoplastiklack nicht so beständig ist wird der unter der Ami-Sonne erheblich gelitten haben. Besonders Rot sieht immer total übel aus.

    He he, er ist Rot ;)

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