Schraubenfedern-beschichten, verchromen ...?

Hallo Gemeinde,

die Schraubenfedern meiner Konis haben im Laufe der Jahre sehr gelitten. Jetzt denke ich darüber nach sie irgend wie gegen Rost zu schützen und weiß nicht wie. Ich dacht z.B. an verchromen. Aber Chrom ist eine sehr harte Schicht, die evtl. durch die Bewegung der Feder brechen kann - stelle ich mir vor. Kunststoffbeschichtet wird ja auf das blanke Metall, dem traue ich nicht so viel zu, eben wegen der Bewegung der Feder. Wie sieht es mit Epoxidbeschichtung aus, wenn man die Feder vorher verzinkt?
Oder hat jemand von Euch einen anderen brauchbaren Vorschlag?

Gruß

Der Bundschuh

>Hallo Gemeinde,
>die Schraubenfedern meiner Konis haben im Laufe der Jahre sehr gelitten. Jetzt denke ich darüber nach sie irgend wie gegen Rost zu schützen und weiß nicht wie. Ich dacht z.B. an verchromen. Aber Chrom ist eine sehr harte Schicht, die evtl. durch die Bewegung der Feder brechen kann - stelle ich mir vor. Kunststoffbeschichtet wird ja auf das blanke Metall, dem traue ich nicht so viel zu, eben wegen der Bewegung der Feder. Wie sieht es mit Epoxidbeschichtung aus, wenn man die Feder vorher verzinkt?
>Oder hat jemand von Euch einen anderen brauchbaren Vorschlag?
>Gruß
>Der Bundschuh

Pulverbeschichtung auf den Federn hält bei mir schon 4 Jahre ohne Probleme

@Claudio: Wie hast du denn die alte Schicht von den Federn bekommen? Hab da echt Probleme

>@Claudio: Wie hast du denn die alte Schicht von den Federn bekommen? Hab da echt Probleme
Hallo, bin zwar nicht Claudio, aber hier schreib ich mal wie ichs gemacht habe.
Habe die Beschichtung mit Setta-Lackentferner abgebeizt. Ging super einfach. Einfach draufschmieren, etwas warten und Lack kann fast wie ein Schlauch abgezugen werden.
Wenn Du sie Pulverbeschichten willst kannst du sie dort vorher evtl. auch Glasperlstrahlen oder zur Chemischen-Entlackung geben. Aber auf keinen Fall Sandstrahlen lassen sonst sind die Federn hinüber weil Sand kleine Riise in der Feder hinterläßt und sie dann brechen kann.
Gruß, Torsten.

>>@Claudio: Wie hast du denn die alte Schicht von den Federn bekommen? Hab da echt Probleme
>Hallo, bin zwar nicht Claudio, aber hier schreib ich mal wie ichs gemacht habe.
>Habe die Beschichtung mit Setta-Lackentferner abgebeizt. Ging super einfach. Einfach draufschmieren, etwas warten und Lack kann fast wie ein Schlauch abgezugen werden.
>Wenn Du sie Pulverbeschichten willst kannst du sie dort vorher evtl. auch Glasperlstrahlen oder zur Chemischen-Entlackung geben. Aber auf keinen Fall Sandstrahlen lassen sonst sind die Federn hinüber weil Sand kleine Riise in der Feder hinterläßt und sie dann brechen kann.
>Gruß, Torsten.

Hi Torsten,

man kann die Federn auch Sandstrahlen, da die Oberfläche wie mit Hammerschlägen verdichtet wird, und nicht Risse enstehen. Habs aber auch abgebeizt.

Claudio

Hallo Ihr 2, vielen dank, dann werde ich auch abbeizer nehmen

Gruss Peter

Hallo,
Federn (Sicherheitsbauteile!) dürfen weder Verchromt noch (galvanisch) verzinkt werden! Durch galvanische Bäder diffundieren Wasserstoffatome in das Metallgitter und reduzieren (durch Blasenbildung) die Bruchdehnung - es kommt zur gefürchteten Wasserstoffversprödung! Motorradrahmen dürfen deshalb auch nicht verchromt werden. Es gibt ein spezielles Wärmeverfahren (Tempern) welches dies verringen kann, für den Privatmann aber nicht machbar sind.

Normale Lackfarben (besonders Epoxy) werden auch abplatzen. Pulverbeschichtungsverfahren sind sicherlich am besten geeignet. Ich würde es vermeiden Federn von der Beschichtung zu befreien. Normalerweise zeigen Federn durch hohe Legierungsbestandteile nur eine geringe Korrosionsneigung - aber wenn es schön aussehen soll...

Gruß
Martin

Hallo Martin,

danke für Deinen Beitrag. Wenn die Federn nicht verchromt werden dürfen, warum gibt es dann so viele ab Werk verchromte Federn?
Ach ja, daß Federstahl nicht so korrossionsanfällig ist habe ich auch schon gehört. Aber meine Federn von Koni-Motorradstoßdämpfern rosten munter vor sich hin *grmp*. Wenn ich die Dinger nun Kunststoffbeschichten lassen würde, dann gerne Epoxidbeschichten. Hat natürlich zur Voraussetzung, daß sie verzinkt werden. Auch wieder ein galvanischer Prozess. Hm, bin echt verunsichert, was nun das Haltbarste ist.

Gruß

Der Bundschuh

>Hallo,
>Federn (Sicherheitsbauteile!) dürfen weder Verchromt noch (galvanisch) verzinkt werden! Durch galvanische Bäder diffundieren Wasserstoffatome in das Metallgitter und reduzieren (durch Blasenbildung) die Bruchdehnung - es kommt zur gefürchteten Wasserstoffversprödung! Motorradrahmen dürfen deshalb auch nicht verchromt werden. Es gibt ein spezielles Wärmeverfahren (Tempern) welches dies verringen kann, für den Privatmann aber nicht machbar sind.
>Normale Lackfarben (besonders Epoxy) werden auch abplatzen. Pulverbeschichtungsverfahren sind sicherlich am besten geeignet. Ich würde es vermeiden Federn von der Beschichtung zu befreien. Normalerweise zeigen Federn durch hohe Legierungsbestandteile nur eine geringe Korrosionsneigung - aber wenn es schön aussehen soll...
>Gruß
>Martin

Hallo,
Natürlich wird in der Industrie galv. verchromt und verzinkt, es ist dann eine Temperaturnachbehandlung (Tempern) vorzusehen. Privat ist dies aber alles nicht machbar, zumal man das Materialverhalten nicht kennt. Ich selbst habe schon bei nachträglich verzinkten Teilen Wasserstoffversprödung erlebt. Die Industrie kennt auch diese Probleme und verwendet schon andere Verfahren wie Dacromet, Geomet, Delta-Magni, Delta-Tone oder Delta-Seal. Diese sind auch umweltfreundlicher (siehe auch weiter unten verzinkte Schrauben und Stahlblech).

Werden die Teile pulverbeschichtet, so ist eine Verzinkung nicht erforderlich. Eine Pulverbeschichtung erfüllt ohne weiteres höchst Ansprüche bei einem Salzsprühtest - ohne Grundierung und Verzinkung. Was es da alles so für Pulver gibt - keine Ahnung. Pulver wird elektrostatisch (direkt auf Stahl) aufgebracht und dann durch Temperatur zu einem plastischen extrem schlag- sowie abplatzsicheren und Witterungsbeständigen Film verschmolzen (besser als jede Lackierung). Ob es Epoxy gibt glaube ich nicht - ist eh zu hart für deine Anwendung.

Gruß
Martin