POR 15 Totalkur...

Moin, ich bin der Neue hier!

Bei meinem 114er Coupe will ich diesen Winter die Totalkur beginnen: Motor Raus, Achsen runter, innenraum ausräumen - Alles Sandstrahlen lassen, Löcher flicken, Grundieren. Das ganze "beschränkt" sich allerdings auf den Unterboden und die Bodenbleche innen, sowie den Kofferraum. Der Rest - sprich "oben" - ist Lack und Rostmäßig gut beisammen. Ich möchte POR 15 in Grau nehmen und habe nun ca. 1000 Fragen (grob geschätzt)

1. Was habt Ihr allgemein für Erfahrungen mit POR 15?
2. Es heißt ja man müsse mit "Marine clean" entfetten und mit "Metal Ready" vorbehandeln. Das man entfetten muss ist ja klar, aber gibt's da nix anderes(billiger)?
Da die Oberfläche ja ohnehin rauh ist vom Strahlen, muss man tatsächlich nochmal mit diesem "metal ready" drüber?
3. Mit was wird POR 15 zum sprühen verdünnt bzw. muss man es überhaupt verdünnen?
Und zu guter letzt:
4. Welche Menge an POR 15 benötigt man ca. für 2 Sprühgänge?

So: Genug gelabert...

Vielen Dank schonmal für eure (hoffentlich zahlreichen) Antworten!

Grüße aus Hamburg,

Jarrwoll

>Moin, ich bin der Neue hier!
>1. Was habt Ihr allgemein für Erfahrungen mit POR 15?
Langzeiterfahrunge habe ich keine, aber:
Lässt sich recht gut verarbeiten (mache alles mit Pinsel).
Der Rostschutzgrund verläuft sehr gut und glatt, die Decklacke sind deutlich dicker und es bleiben deutliche Pinselspuren zurück.
Habe etliche Kleinteile und den gesamten Unterboden von meinem Caddy damit gemacht.

>2. Es heißt ja man müsse mit "Marine clean" entfetten und mit "Metal Ready" vorbehandeln. Das man entfetten muss ist ja klar, aber gibt's da nix anderes(billiger)?
>Da die Oberfläche ja ohnehin rauh ist vom Strahlen, muss man tatsächlich nochmal mit diesem "metal ready" drüber?
Wenn du Sandstrahlst kannst du dir "metal ready" sparen. das ist nur um bei glattem Metall eine haftfähige Oberfläche zu bekommen.
Das "Marine Clean" allerdings würde ich verwenden! Auch wenns teuer ist, aber nichts ist ärgerlicher als wenn nach viel Arbeit die Farbe wieder runtergeht wie ne Plastikfolie. Das Zeug ist auch ziemlich konzentriert, habe den 4 Liter Kanister gekauft, davon ist noch viel übrig.

>3. Mit was wird POR 15 zum sprühen verdünnt bzw. muss man es überhaupt verdünnen?
>Und zu guter letzt:
Am besten nur mit dem speziellen (sauteuren) Por Solvent.

>4. Welche Menge an POR 15 benötigt man ca. für 2 Sprühgänge?
Ich hab zwar nicht gesprüht sonder wie gesagt gepinselt, aber ich habe mit ca. einer 475ml Dose ca 4 Quadratmeter in 2 Schichten gestrichen.
Man könnte sagen es ist ziemlich ergiebig.

Noch ein Tipp: wenn du in Etappen arbeiten willst kaufe lieber kleine Dosen.
Wenn die Dose nicht wieder 100% dicht verschlossen wird ist das Zeug nach ein paar Wochen hinüber, so wie bei mir geschehen. grummel!!

Gruß Mike

hier noch ein paar Bilder von meiner Aktion:
http://meista.verbrauchsrechner.de/2005_caddy/Restauration/

Hallo,

wenn Du Dir schon die Mühe machst, alles zu strahlen, würde ich besser 2K-Epoxi-Grundierung nehmen.

1. ist POR-15 nichts anderes als eine spezielle Polyurethangrundierung, die einfach sauteuer ist,

2. von der Idee her eine typische US-Bastellösung ist, damit auch jeder Heimwerker Rostschäden "reparieren" kann.

POR-15 eignet sich sehr gut für leicht angerostete Teile, wie Achsaufhängungen usw. die nicht ausgebaut werden können. Auch Kleinteile kann man gut mit POR lackieren, weil die Farbe wirklich gut verläuft. Habe einen Diffdeckel vom Benz W116 mal mit POR lackiert und wirklich zufrieden damit. Aber für einen so gut vorbereiteten Unterboden ist 2K-Epoxi die bessere Wahl.

Wenn Du unbedingt POR nehmen willst, dann nach dem Strahlen nicht mit Marine-Clean entfetten, sonst hast Du gleich wieder Rost in den Poren. Dann musst Du zwangsläufig Metal-Ready nehmen. Besser einen guten Silikonentferner aus dem Lackierbedarf, der entfettet auch hervorragend und ist nicht auf Wasserbasis.

Beim 2K-Epoxi hast Du auch nicht das Problem, dass Dir die Farbe in der Dose eintrocknet.

Gruss
Andi

Hallo nochmal!

Also Danke erstmal für die Tips!

Wie ist das denn nun mit dem Sprühen? Das Zeug ansich kann ja nicht so fürchterlich Dickflüssig sein, da (lt. Anleitung von Hoesler) max. 5%von der Verdünnung drauf müssen...
Bei normalem 2k Autolack (Farbe + Härter) ist das Verdünnungsverhältnis ja deutlich höher (2zu1). Wobei die reine Farbe ohne Härter doch von der Konsistenz her auch schon sprühbar wäre - oder?

Danke für alle Anmerkungen.

MFg aus dem grauen Hamburg,

Jarrwoll

Hallo,

spritzen geht mit einer 1,6er Düse (ich habe meine Grundierpistole SATA KLC RP mit Düse NA genommen). Allerdings muß man mehr als 5% zugeben, teilweise deutlich mehr. Manches POR-15 ist dünner, manches dicker. Da gibt es anscheinen bei der Produktion erhebliche Schwankungen - typisches schlampiges Ami-Produkt - am besten mit nem Viererbercher auf ca. 30 Sekunden einstellen. Dirk Schucht vom Korrosionsschutzdepot meinte, das mit den max. 5 - 10% sei kein Dogma.

Was ich aber festgestellt habe: der Sprühnebel von dem Zeug ist eklig. Ich lackiere in der Garage und bei den üblichen Autolacken geht es mit einer Atemmaske - ich mache es ja nur alle heiligen Zeiten. Aber bei dem Zeug hatte ich echt hinterher am Abend und am nächsten Tag Atemprobleme. Ich werde das Zeug nicht mehr spritzen.

Herzliche Grüße,
Bernhard

Ich hab bis jetzt nur gute Erfahrung mit POR15 gemacht. Habs an meinen alten Lancias angewendet und hatte an den Stellen keine Rostprobleme mehr. Ich hab mich nur teils an die Verarbeitungshinweise gehalten, also nur mit Marine Clean entfettet. Metal Ready hab ich nicht benutzt, hatte auch ohne das keine Probleme mit der Haltbarkeit (Stellen wurden vorher mit der Flex entlackt und entrostet (Negerkeks oder Zopfbürste)). POR15 wird sehr hart, es gab auch vorn im Steinschlag- und Spritzbereich keine Probleme mit der Haltbarkeit.

Ich hab immer mit dem Pinsel aufgetragen, es verläuft sehr glatt. Spritzen würde ich die Zyanidverbindung wegen der erheblichen Giftigkeit nicht. Die Dosen hab ich nur zum Entnehmen von Lack geöffnet und hinterher immer sofort mit einer Plastiktüte als Abdichtung verschlossen. Damit hats ca. 1 jahr gehalten ohne auszuhärten. Das Zeug ist recht ergiebig, hab meist weniger gebraucht als ich dachte. Das relativiert dann den recht hohen Preis. Und als Hobby-Restaurierer braucht man das ja auch nicht so oft.

>1. Was habt Ihr allgemein für Erfahrungen mit POR 15?

Gute - hab meinen Karmann-Ghia 2000-2002 damit restauriert - bzw Bodengruppe, Technik
und auch Motorverblechung mit POR 15 Produkten behandelt...

[Blockierte Grafik: http://www.die-oldtimer-garage…a/2002.karmannghia.01.jpg]


>2. Es heißt ja man müsse mit "Marine clean" entfetten und mit "Metal Ready" vorbehandeln.
> Das man entfetten muss ist ja klar, aber gibt's da nix anderes(billiger)?

Habe alles aus dem POR 15 Programm genommen - dann passt wenigstens alles zusammen.
Nix ist schlimmer als soetwas mal später wieder runterkratzen zu dürfen. Dann doch gleich richtig.
Aber frag mal bei den Lackierern um die Ecke...


>Da die Oberfläche ja ohnehin rauh ist vom Strahlen, muss man tatsächlich nochmal mit
diesem "metal ready" drüber?

Laut Anleitung ja - es geht um die Bindung zwischen den Lack und Metall.
Also um die chemische Haftung - nicht um die physikalische Haftung.


>3. Mit was wird POR 15 zum sprühen verdünnt bzw. muss man es überhaupt verdünnen?

Habe ich verdünt mit POR 15 Verdünner.


>Und zu guter letzt:
>4. Welche Menge an POR 15 benötigt man ca. für 2 Sprühgänge?

Ich weiss es nicht mehr 100%ig - ich tippe darauf ich hatte für alles eine 500ml Dose Rostschutz
+ Chassis Coat + Motorlacke... in meiner Restaurationsbilanz stehen 340 Euro für POR 15 Lacke.


[Blockierte Grafik: http://www.badura-software.de/…ion/video/badura.1287.jpg]

mehr Bilder unter:
http://www.badura-software.de/…ration/restoration32.html


[Blockierte Grafik: http://www.vw-karmann-ghia.de/…load/2005.gemahue.001.jpg]


Grüße aus Berlin,
1963er Mercedes-Benz 220Sb Automatic
1970er Volkswagen Karmann-Ghia Coupe

Hey, das schaut ja Super aus... Schöner VW. An so einen dachte ich auch mal. Nun isses ein Strichachter geworden.
Danke für die Tips und die Super Fotos!
Gruß aus HH,
Jarrwoll