Aus gegebenem Anlass:
Viele benutzen immer noch Fertan, obwohl Coca Cola preiswerter und unschädlicher ist.
Der große Rostschutztest:
Rostumwandler und Rostschutzmittel im Test
(Abschlussuntersuchung)
Der Test
Egal, ob Gartenstuhl, Autokarosserie, Zaun oder Balkongeländer: weil neuer Stahl
selten sofort feuerverzinkt und damit relativ dauerhaft gegen Rost
geschützt wird, beginnt der Heimwerker seinen Kampf
gewöhnlich erst, wenn das Metall bereits tiefbraun gerostet ist.
Obwohl besonders einige Hersteller von Rostumwandlern in ihrer
Werbung das Gegenteil behaupten, kann der Vorgang der
Oxidation nicht wirklich rückgängig gemacht werden. Die Qualität
einer Rostschutzbehandlung wird vielmehr daran gemessen, wie
lange die rosthemmende Wirkung vorhält. Um die Frage zu
klären, welche Mittel und Systeme wirklich gegen Rost helfen,
hat der ARD Ratgeber Technik zusammen mit dem Institut für
Korrosionsschutz in Dresden (Adresse: Gostritzer Str. 61-63,
01217 Dresden) im Sommer des vergangenen Jahres einen
umfangreichen Test an 33 Rostschutzmitteln gestartet. In der
Sendung vom 20.2.00, d.h. nach einem halben Jahr, wurden erste
Ergebnisse dieses Tests vorgestellt.
Weil nach der Veröffentlichung einige der Hersteller, deren
Produkte schlecht abgeschnitten hatten, mit dem Ergebnis
unzufrieden waren, haben wir den Test um ein weiteres halbes
Jahr verlängert. Bei dem Langzeitversuch sollte unter anderem
geklärt werden, ob sich die aufwendigen Rostschutzsysteme mit
mehreren Schichten wirklich von den einfacheren Mitteln bei der
Bewertung absetzen. Bei den Mehrschicht-Systemen wird häufig
mit Langzeitwirkung geworben.
Die Testbedingungen:
Um realitätsnahe Testbedingungen zu schaffen, haben wir die
Rostschutzprodukte auf verrosteten Testblechen verarbeitet. Für
jedes Produkt gab es drei Bleche:
Blech A: Gründlich entrostet mit der Drahtbürste.
Blech B: Gründlich abgebürstet mit der Wurzelbürste.
Blech C: Gründlich abgebürstet mit der Wurzelbürste
(dient als Farbrückstellmuster fürs Archiv).
Auf dem Wetterstand des Instituts für Korrosionsschutz wurden
die Bleche insgesamt ein Jahr bewittert und in regelmäßigen
Abständen mit einer Salzlösung besprüht. Auf den Blechen
wurde vor der Bewitterung sowohl vorne, als auch hinten ein Ritz
bis aufs Blech angebracht.
Bei der Auswertung nach einem Jahr, haben wir dann die
Rostunterwanderung am Ritz in Millimetern gemessen. Die
Haftung der Rostschutzmittel auf dem Blech wurde mit einer
Gitterschnittprüfung ermittelt.
Das Testergebnis nach einem Jahr Bewitterung
Nach der Auswertung der Testbleche haben wir die Mittel in vier
Gruppen eingeteilt.
1.Gute rosthemmende Wirkung
2.Befriedigende rosthemmende Wirkung
3.Mäßige rosthemmende Wirkung
4.Schlechte rosthemmende Wirkung
(Verwendete Abkürzungen: L: Lösemittelhaltig. W:
Wasserlöslich)
Gruppe 1: Gute rosthemmende Wirkung
-Kreidezeit Rostschutzfarbe (L, Ökoprodukt)
-Streich mit Anti Rost (L)
-Krautol Metallgrund (L)
-Aglaia Rostschutzfarbe (L, Ökoprodukt)
-Bahr Meisterklasse Rostschutzgrund (L)
-Genius Rostschutz Haftgrund (L)
Gruppe 2: Befriedigende rosthemmende Wirkung
-Auro Naturharzöl-Rostschutzgrund (L, Ökoprodukt)
-Livos Duro Rostschutz (L)
-Hornbach Rostschutz, Kunstharzbasis, für außen und innen (L)
-Alpina Eisen, Stahl Rostschutz (W)
-Supernova Rostschutzgrund (L)
-Obi Classic Rostschutzgrund (W)
-Hornbach Rostschutz für außen und innen (W)
-Glasurit Anti Rost Grund Dickschicht (L)
-Mipa Rostversiegelung und Mipa Primer (L,
Dreischicht-Verfahren)
-Histor Rostschutz (L)
Gruppe 3: Mäßige rosthemmende Wirkung
-Noverox Formel gegen Rost. Wirkt direkt auf Rost
(Rostschutzemulsion)
-Erbedol Rost- und Haftprimer (L)
-BOB Rostversiegelung und BOB Primer (L,
Dreischicht-Verfahren)
-Hagebau Rostschutzgrund (L)
-Einza Korral Primer (L)
-Correpair 1,2,3 (L, Dreischicht-Verfahren)
-Hammerit Metallschutzlack (L, Einschicht-Verfahren)
Gruppe 4: Schlechte rosthemmende Wirkung
-Fertan und Ferpox Grundierung (W, Dreischicht-Verfahren)
-Corroless No 1 (L)
-Owatrol (L)
-Coca Cola (enthält geringe Mengen rostlösender Phosphorsäure)
-Bahr Meisterklasse Acryl Rostschutzgrund (W)
-Dulux Acryl Rostschutzgrund (W)
-Noverox Color Anti Rust (Einschicht-Verfahren)
-Krautol Metallgrund (W)
-Brunox (Rostumwandler)
-Tannox (Rostumwandler)
Fazit
Die Auswertung der Prüfbleche im Juli nach der insgesamt
einjährigen Bewitterung hat sich nur unwesentlich vom ersten
Testergebnis aus dem Frühjahr unterschieden.
Die Abweichungen zur ersten Auswertung (Gruppenwechsel) :
-Histor (L, Zweischicht): Aufgestiegen von "Mäßig" zu
"Befriedigend".
-Supernova (L, Zweischicht): Abgestiegen von "Gut" zu
"Befriedigend".
-Bob (L, Dreischicht): Abgestiegen von "Befriedigend" zu
"Mäßig".
-Corroless (L, Zweischicht): Abgestiegen von "Mäßig" zu
"Schlecht".
Insgesamt haben die lösemittelhaltigen Mittel deutlich besser
abgeschnitten als die wasserlöslichen. Die Rostumwandler
Brunox und Tannox konnten nicht überzeugen, sie kamen mit
stark verrosteten Prüfblechen in die letzte Gruppe.
Lediglich die Rostschutzemulsion von Noverox hat sich beim um
ein halbes Jahr verlängerten Langzeittest leicht verbessert, blieb
mit relativ gutem Flächenschutz, aber sichtbarer Blasenbildung in
der Beschichtung jedoch in der dritten Gruppe.
Die Ökoprodukte aus dem Bioladen haben sich durchweg gut
geschlagen, sie erreichten alle die erste oder zweite Gruppe. Die
Rostschutzfarbe von Kreidezeit belegt den ersten Platz.
Das relativ schlechte Abschneiden der beiden eigentlich
bewährten Dreischichtverfahren von Bob und Mipa erklären die
Tester vom Institut für Korrosionsschutz damit, dass die
angestrebte Verkapselung des Rostes durch die erste
rostversiegelnde Schicht nicht vollständig gelungen ist.
Abweichend von den Gebrauchsanleitungen empfehlen die Tester
mehrfachen Auftrag der ersten dünnflüssigen Schicht, um
hochstehende Rostpartikel sicher einzubinden.
Tipps
Weil die meisten Korrosionsschutzmittel in Bezug auf mögliche
Folgen für die Umwelt und für den Anwender nicht ungefährlich
sind, gilt der Grundsatz, dass es besser ist, Rost erst gar nicht
entstehen zu lassen. Dr. Wolf Dieter Kaiser vom Institut für
Korrosionsschutz in Dresden empfiehlt, z.B. bei Gartenmöbeln
verzinkten Stahl. Die Mehrkosten bei der Anschaffung werden
später eingespart. Teurer und teilweise sehr umweltschädlicher
Korrosionsschutz, der alle paar Jahre erneuert werden muss,
entfällt.
Für gute Ergebnisse bei der Rostschutzbehandlung ist eine gute
Entrostung unerläßlich. Wenn möglich, d. h. wenn das
Werkstück transportabel ist, sollte der Stahl in einem
Fachbetrieb sandgestrahlt werden. Nur so können verwinkelte
Ecken, wie z.B. bei einem alten Gartenzaun, annähernd entrostet
werden. Bei der anschließenden Behandlung sollten jeweils zwei
Grundier- und Lackschichten aufgetragen werden. Die
Schutzschicht bildet so eine wirkungsvollere Barriere gegen
Feuchtigkeit und Sauerstoff. Bei der Auswahl der Mittel ist darauf
zu achten, dass sie wenn möglich aus der gleichen Produktlinie
eines Herstellers stammen und zueinander passen. Die von den
Herstellern empfohlenen Schichtdicken, die häufig mit der Anzahl
der Anstriche angegeben werden, sind einzuhalten.
Allerdings halten wir Verarbeitungsvorschriften wie bei Correpair
von bis zu 10 Arbeitsgängen für eine Zumutung.
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>... Auf den Blechen
>wurde vor der Bewitterung sowohl vorne, als auch hinten ein Ritz
>bis aufs Blech angebracht.
>Bei der Auswertung nach einem Jahr, haben wir dann die
>Rostunterwanderung am Ritz in Millimetern gemessen.
Daß der Lackaufbau wieder durch einen Ritz zerstört wurde, halte ich für etwas fragwürdig.
Wichtiger wäre gewesen, diese Prüfung bei intakter Lackschicht durchzuführen.
So wurde meiner Meinung nach vorwiegend die Korrosionsbeständigkeit ungeschützten Blechs geprüft. -
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>>... Auf den Blechen
>>wurde vor der Bewitterung sowohl vorne, als auch hinten ein Ritz
>>bis aufs Blech angebracht.
>>Bei der Auswertung nach einem Jahr, haben wir dann die
>>Rostunterwanderung am Ritz in Millimetern gemessen.
>
>Daß der Lackaufbau wieder durch einen Ritz zerstört wurde, halte ich für etwas fragwürdig.
>Wichtiger wäre gewesen, diese Prüfung bei intakter Lackschicht durchzuführen.
>So wurde meiner Meinung nach vorwiegend die Korrosionsbeständigkeit ungeschützten Blechs geprüft.
der test ist für den arsch.
wenn ich einen stark aushärtenden lack wie hammerite einritze,
splittert er und hat dadurch ausserhalb des ritzes risse
ritze ich einen eher weichen lack, splittert er nicht.
was sollen diese blöden tests?
ich habe ein hammerite gestrichenes gitter, da ist seit 6! jahren Ruhe, obwohl es voll im wetter liegt, und direkt auf rost in weiss gestrichen wurde.
am auto würde ich so einen harten lack aber nicht anwenden.
bei dem dünnen blech ist das immer käse.
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