Angerostete Blechüberlappungen vor dem weiterrosten schützen?

  • Restauriere gerade meinen Motorraum von Motorhaube bis Dreieckslenker, an meinem Kadett E
    Vor ein paar Jahren wurde der Wagen restauriert. Das war eine Zeit zu der ich noch kaum Ahnung von diesem Thema hatte. Heute ist für mich alles pfusch... Denn der Motorraum wurde schlecht bis garnicht behandelt. An den Blechüberlappungen kommt wieder der Rost hervor. Wie kann ich den nun dauerhaft entgegen wirken? Ich habe Maik Sanders Hohlraumfett bei mir. Dachte das ich alles erst so gut wie möglich entroste und danach rostumwandler drauf gebe (oder nicht?) und DANACH Maik Sanders Fett gebe und dieses im Zusammenhang mit einem Heissluftfön in den Falz ziehen lasse. Danach alles mit Silikonentferner entfette und dann lackieren. Klappt das so? Nicht das wieder nach einem Jahr der Rost vor kommt :rolleyes:

  • Moin.


    Vor der Lackierung sollte man kein Fett oder sonst irgend welche Oel/Wachs Mittelchen auftragen.
    Die Silikon und Haftungsprobleme würden die Lackierung nur erschweren.


    Besser währe ein 2 K Epoxyd Grund mit einem Pinsel in die Überlappung, nach dem gründlichen entrosten, an schleifen des Altlackes und Reinigung, rein laufen zu lassen.
    Diesen ein paar Tage Trocknen lassen und die Pinsel Spuren neben den Fugen Plan schleifen und nach Reinigung den Gesamten Bereich mit EP zu spritzen.
    Nach erneuter Trocknung und Trocken schliff mit grauem Patt und 400er Trocken Papier, wird mit einer überlackierbaren Dichtungsmasse
    jede Fuge oder Überlappung sauber versiegelt und nach Trocknung mit dem Lackauftrag begonnen.


    Erst nach Gründlicher Trocknung wird mit Fett/Wachs oder anderen
    Mittelchen die Karosse bearbeitet.


    Zu Fertan ist meine Berufliche Meinung ja Bekannt.


    Gruß


    Holger

  • Moin.


    Du kannst nicht unter einem Grund und Lackaufbau mit Fett Arbeiten.
    Du würdest arge Probleme bekommen, jeder Lackaufbau sollte nur auf gereinigter und Silikonfreien Untergründen gemacht werden.


    Wenn die Lackierung fertig ist und gut getrocknet, dann kannste
    mit Schutzmitteln den Lack zusätzlich Konservieren.


    Zitat

    Spreche ich mit Holger von "DieSpritzer"?


    Naja, sprechen könnten Wir bei nem Bier oder auch mal per Tel., was ich schon mal mit anderen Usern ganz gerne mal mach, natürlich Nummern Austausch nur per PN, es gibt ja auch Leute die einen nich Mögen. Ach so, ja der bin ich:D


    Gruß


    Holger

  • Das ist noch ne Menge arbeit.... Oh man. Ich fange immer mit meinen Arbeiten an und danach ein Kraus.
    Das mit dem Epoxygrund klingt jedenfalls sehr gut. Denn so wie ich es da verstanden habe, kann man mel die eine Seite vom Motorraum bearbeiten und danach die andere. Zischendurch am Ende eines jeden Tages, die blanken stellen gleich grundieren. Mal gucken wie´s geht. Das schlimmste wird das entrosten sein. :( Könnt grad nur noch ausreisen.

  • Zitat von Martininii


    Das ist noch ne Menge Arbeit....



    Viel Spass dabei und immer Locker bleiben.


    Von unten und in den Federholmen muss Du aber auch was tun, sonst kommt der Rost von der anderen Seite.


    Gruß


    Holger

  • Zitat von Martininii


    Oder nützt es etwas vorher mit irgend einem Zeugs zu spülen?


    Dazu gibt es hier ja einige Tipps.





    Zitat von Martininii


    Am liebsten würd ich es strahlen, aber das Auto ist nimmer bewegbar.


    Das währe natürlich die beste Methode um den Rost aus den Ecken zu bekommen.


    Gruß


    Holger

  • Hallo Martininii,
    endlich mal wieder was zu tun in diesem Forum!


    Holger sagte es schon: die beste Lösung ist Sandstrahlen und dann eine ordentliche Grundierung drauf, da hat er die beste Erfahrung von uns allen hier. Wobei eine Grundierung nicht in vorgerostete Falzen kommt! Daher ist die Nachbehandlung mit Sanders gut geplant.


    Es gibt aber immer Situationen, wo die optimale Lösung nicht optimal ist, und wenn Du schreibst, dass Dein Auto absolut unbewegbar ist, so gibt es auch noch andere Lösungen gegen den Rost, die aber immer mit dem einen oder anderen "LEIDER" verbunden sind.


    Klar: alle erreichbaren Roststellen müssen so gut es geht blank geschliffen werden. Wenn Du nun keine großflächige Grundierung mit Epoxi-Grundierung in Betracht ziehen kannst, so benutze für Falzen Kreidezeit Schuppenpanzer Farbe. Diese beruht auf Leinölbasis (jetzt kein dummer Kommentar) dieses verhindert dort weitestgehend fortschreitende Verrostung und Unterrostung (habe dies in Kenia an meinem Wagen dort, der öfters am NarTonsee unerwegs is, getestet (mist, jetz ist die t-TasTe kaputt - also nicht wundern, wenn jez einige Ts fehlen). Die kann allerdings nicht mit Normalfarbe überlackiert werden und ist nicht geeignet für mech. belastete Stellen.
    Wovon ich noch sehr viel halte: Por15. Schau Dir mal deren Programm an. Ist eine tolle Alternative, wenn Du Zeit hast und kontollierbare Rahmenbedungen (Temp und Luftfeuchtigekeit).



    Gruß
    Frank, der sich morgen eine neue TastaTur besorgt

  • von Por 15 habe ich mal kurz was gelesen, aber wollte mich trotzdem informieren.
    Habe mir jetzt eine Strahlpistole ( http://www.fixversand.de/product_info.php?products_id=103867 ) ausgesucht die mein Kompressor auch noch füttern kann. Für die Ecken unerreichbaren Sachen. Weis nur nicht welches Strahlgut ich dafür verwenden soll. Habe dazu auch schon nen Thread gestartet. Ich will leicht ölige Ecken entrosten. Speziell da wo die Dreieckslenker befestigt sind. (Kadett E) Dort ist es etwas fettig und Ölig.
    Die ganzen Blechfalze und überlappungen werde ich gründlichst mit Sanders Fett behandeln und im Zusammenhang mit Wärme einfließen lassen. Leider habe ich gesehen das die Werkstatt welche die Maske vorne neu gemacht haben, echt viel pfusch gebaut hatten. Denke ich werde da selbst nochmal mein Schweißgerät schwingen. Ich find das so grauenvoll. Wenn alles verbaut ist, sieht man es zwar nicht aber ich sehe das ganze jetzt anders wie vor 4-5 Jahren. Denke ich werde jetzt jedes Jahr ein bisschen was dran machen. Doppelte Arbeit nennt man sowas. Diesen Winter ist der Motorraum dran... Stabistange wird verchromt usw :)


    Aber wieso "endlich mal wieder was zu tun"?¿ Für ich ist dieses Forum erste Wahl wenn es um Rostschutz geht. Bisher hatte ich viel über die Suche gefunden :)

  • Nee- deine Meinung zu FERTAN- mir unbekannt: bitte, könntest du diese differenziert darlegen? Habe damit die letzten 3 Jahre am 190 D( 22J. alt) gearbeitet; aber es hebt sich im Moment wieder an 3 Stellen der Lack ab u. zwar aussen, an den Türen; d.h. wo ich gut hinkonnet, gut entrostet habe! Aber, es arbeitet wieder im "Untergrund" weiter! FERTAN widerspricht sich ja selbst in der Anwendung; Einer hier sagt: nach Trocknung die schwarze Schicht wieder entfernen; dann grundieren; Ein anderer; extra noch Wasser draufsprühen, damit es langsamer trocknet; was ist die Wahrheit? McRoad

  • Holgers Meinung zu Rostumwandler ist: Wenn es wirklich richtiges Rostumwandler geben würde, der Rost zu Eisen verwandeln könnte, dann wäre der Mensch von heute auf morgen Reich!


    Hau das Zeug weg. Nimm lieber die Umständliche Metode, kleb alles ab und Sandstrahl die Stelle, oder lass das Strahlen machen. Ich hab für 20Minuten Stahlen 20€ bezahlt. Oder eben so eine Pistole zum selber machen. Ich muss meinen Astra auch nochmal zum Teil neu lacklieren, wegen dem Rostumwandler. Überall da wo er war, blüht es jetzt...

  • Zitat von Martininii


    Holgers Meinung zu Rostumwandler ist: Wenn es wirklich richtiges Rostumwandler geben würde, der Rost zu Eisen verwandeln könnte, dann wäre der Mensch von heute auf morgen Reich!


    Moin.


    Diese Meinung oder auch Erfahrung haben auch andere, die sich mit der Materie, Beruflich oder Hobbymäßig beschäftigen.


    Wer aber anderer Meinung ist, sollte das nicht als Problem sehen,
    sondern nur als Hinweis, dem man ja nicht verpflichtet sein muss, zu folgen.


    Gruß


    Holger

  • Das Problem beim unerfahrenem Hobbymonteur ist, manchmal will man es eben doch erstmal selbst erlebt haben müssen. Ging mir doch genauso. So erfährt man wenigstens seine eigenen Erfahrungen... Daraus lernt man das (wieder mal) das viel nicht viel gut ist.

  • Was sich Leute "einfach denken? Mike S. Fett drauf, dann wieder mit Silikon entfernen? und dann drauf alckieren ? Oh No- Schnapsideen gibt es; McRoad

    Zitat von Martininii


    Restauriere gerade meinen Motorraum von Motorhaube bis Dreieckslenker, an meinem Kadett E
    Vor ein paar Jahren wurde der Wagen restauriert. Das war eine Zeit zu der ich noch kaum Ahnung von diesem Thema hatte. Heute ist für mich alles pfusch... Denn der Motorraum wurde schlecht bis garnicht behandelt. An den Blechüberlappungen kommt wieder der Rost hervor. Wie kann ich den nun dauerhaft entgegen wirken? Ich habe Maik Sanders Hohlraumfett bei mir. Dachte das ich alles erst so gut wie möglich entroste und danach rostumwandler drauf gebe (oder nicht?) und DANACH Maik Sanders Fett gebe und dieses im Zusammenhang mit einem Heissluftfön in den Falz ziehen lasse. Danach alles mit Silikonentferner entfette und dann lackieren. Klappt das so? Nicht das wieder nach einem Jahr der Rost vor kommt :rolleyes:

  • .

    Zitat von McRoad


    Was sich Leute "einfach denken? Mike S. Fett drauf, dann wieder mit Silikon entfernen? und dann drauf alckieren ? Oh No- Schnapsideen gibt es; McRoad


    Hallo,

    auch wenn Martininii es letztlich anders gemacht hat, eine "Schnapsidee" ist die Methode nicht. Sie ist sogar gut durchdacht. Es ging darum, Mike Sanders Fett mit der Heißluftpistole in den Falz zu bringen - schon mal ne gute Idee - und anschließend drumrum zu lackieren. (Den Zwischenschritt mit dem Rostumwandler halte ich für überflüssig.)


    Alternativen hätten Nachteile. Würdest Du etwa erst nach dem Lackieren einen Versuch starten, das MS-Fett in den Falz zu bekommen? Die Farbe würde stören, man sollte den Falz besser nicht aufbiegen, weil sonst außen der Lack reißen kann, und mit der Heißluftpistole muss man auch vorsichtiger sein. Oder sollte man auf MS-Fett im Falz verzichten, obwohl es dafür optimal geeignet ist und solche Stellen 1a-Rostnester sind?


    Also, erst MS-Fett einbringen, danach drumrum mit Grundierung und Lack drangehen. Und weil beim Fettauftragen sicher etwas Fett nicht nur in den Falz gelangt, sondern auch auf dem zu lackierenden Blech zurückbleibt, muss das Fett außerhalb des Falzes eben vor dem Farbauftrag wieder sorgfältig entfernt werden, weil sonst die Farbe nicht hält.


    MS-Fett zwischen den Blechen, dann von außen gründlich entfettet, grundiert und lackiert, wird sich da mit Rost auf Dauer nichts mehr abspielen. Als Option könnte man den Falz mit Sikaflex o.ä. versiegeln, was ebenfalls das Entfetten sinnvoll macht. Das ganze Vorgehen wurde mit Erfolg an einem verrosteten unteren Türfalz von mir praktiziert, vor fünf Jahren.


    Und zum Entfetten wollte Martininii kein Silikon nehmen, wie Du geschrieben hast, sondern Silikonentferner (siehe Ausgangsbeitrag). Sollte man nicht verwechseln. Bremsenreiniger geht übrigens auch.


    In welcher Reihenfolge wärst DU denn vorgegangen?


    MfG, Hanseat

  • Also direkt auf den Falz zu lackieren, ist keine gute Idee, wenn der zuerst mit Fett behandelt worden wäre, da die Lackierung dann nicht aushärten könnte. DENN ich hatte es mal mit Klarlack probiert. Die Stelle die mit Fett unterzogen war, konnte man nach dem Aushärten leicht abkratzen. Was funktionieren würde, ist wenn man Karosseriekleber drüber schmiert. Danach wie gewöhnlich lackieren.


    So habe ich jetzt alle Falze mit verdünnter Epoxy Grundierung versiegelt. Im Unterbodenbereich auch Epoxiert, dann lackiert und danach Unterbodenschutz drauf.

  • Hallo,
    natürlich bringt es gar nichts, Farbe auf Fett zu bringen. Es ist aber auch schwierig, zwischen zwei aufeinander liegenden Blechen überhaupt hinreichend entrosten zu können und anschließend überall Farbe hinzubekommen. Außerdem trocknet Farbe dünn auf und lässt einen Zwischenraum mit Luft zwischen den Blechen übrig; dieser Freiraum kann sich mit Wasser füllen und Rost begünstigen. Im besseren Fall ist es nur Kondenswasser, im schlimmeren Fall und bei mangelhafter Versiegelung ist es salzige Dreckbrühe, die sich durch Kapillarwirkung in den Falz hineinzieht.


    IM Falz kann Mike Sanders Fett seine Vorteile voll ausspielen und ist für solche Problemstellen nach m.E. die erste Wahl. Schon weil es aufgrund seines Volumens den Raum zwischen den Blechen ausfüllt, also keinen Platz für Wasser lässt, und dann natürlich wegen der Dauerkriechfähigkeit. Mit den Eigenschaften ist es jeder Farbe an der Stelle beim Rostschutz überlegen. Dass es aus dem Falz heraus wieder rosten könnte, kann man nach dem Einsatz von MS-Fett echt vergessen.


    Es geht dann nur noch darum, die hinterher zu versiegelnden bzw. zu lackierenden Stellen wieder fettfrei zu bekommen, und das kriegt man mit etwas Mühe hin. Wenn man ein Stück (Millimeterarbeit) bis in den Falz hinein entfettet und dann zügig mit Farbe und/oder Dichtmasse aufs entfettete Blech geht, wird das MS Fett SPÄTER wieder bis zur lackierten Fläche vorkriechen und für lückenlosen Rostschutz sorgen - lässt sich mit dem Fön beschleunigen.


    Von der Blechfalz an der Tür-Unterkante, die auf die Art "verarztet" wurde, hatte ich damals zwischendurch ein Foto gemacht.
    [Blockierte Grafik: http://www.abload.de/thumb/2004-tuerfalzcmyr.jpg]


    Zum Einsatz kamen nacheinander, wenn ich das noch richtig zusammenkriege: Dremel mit Trennscheibe, Schleifstein und Drahtbürste, Staubsauger, Mike Sanders Fett und Heißluftpistole, Bremsenreiniger und Lappen, BOB-Grundierung, Sikaflex, Filler, Lack.


    Will jetzt aber nicht behaupten, dass das die einzig funktionierende Methode ist. Wenn Du die Grundierung überall zwischen die gut entrosteten Bleche bekommen und anständig versiegelt hast, wird das vermutlich ebenfalls klappen. Auch wenn ich das Vorgehen mit MS-Fett für sicherer halte.


    MfG, Hanseat

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