Heftiger Rost im Rahmen eine Fahrzeugs

  • Hallo,
    wie der eine oder andere schon weiß, habe ich ja mein "Rost-Test-Auto" in Kenia stehen.
    Dort wird der Nissan momentan generalüberholt (mal wieder :( ) und es ist mal wieder am Rahmen eine Stelle vorhanden, die VON INNEN HERAUS extrem rostet. Ist aufgefallen, als ich letztens dem Mechnaiker meines Vertrauens schrieb, er solle mal den Rahmen von innen reinigen mit einer Art Sprühsonde für einen Kärcher, den ich ihm letztens schickte. Hat er wohl gründlich gemacht und es kamen wohl einige dicke Abrostungen mit raus. Irgendwie die Rache der Vergangenheit, als ich am Natronsee war und dort dieser elend ätzende Matsch in den Rahmen lief ohne das ich ihn raus spülte.


    Nun, das einzige Mittel, was ich nun wüsste, wäre Fluidfilm A und einige Zeit später dann ein Wachs (Elaskon, Teroson Hohlraumwachs, Permafilm) oder sowas drüber. Nach einigen schlechten Erfahrungen mit Fertan Rostumwandler/Entferner wollte ich das Zeug eigentlich nicht benutzen.


    Klar, richtig wäre es nun, die Karosserie abzunehmen, die Stelle auch von innen zu sandstrahlen (was hierzulande ja geht) und dann ... aber es ist Kenia, da gehts halt nicht.


    Hat einer von Euch eine bessere Idee?


    Gruß
    Frank

  • Hallo Frank,


    womit, wo und wie kommt man denn in das Innere des Rahmens? Gibt es Öffnungen, wie weit liegen die auseinander, und welchen Durchmesser haben die? Ist die betroffene Stelle irgendwie einzusehen und zu bearbeiten?


    Ohne eine Antwort abzuwarten, hoffe ich mal, dass der Rahmen von einer Durchrostung noch weit entfernt ist. Mir fallen mir zwei Lösungen mit "Flaschenbürsten" ein. Ich habe so ein Ding mit Kunststoffborsten und einem armlangen Stiel mal bei einem fliegenden Händer auf einem Jahrmarkt gekauft, weil ich dachte, dass sich sowas gut für Längsträger und FF Liquid A oder NAS brauchen lässt. Mit so etwas könntest Du den Rahmenträger von innen mit Wasser schrubben und nach dem Trocken damit auch Liquid A oder NAS einbringen. Oder Du könntest mehrmals einen satt mit Liq. A oder NAS getränkten Lappen durchziehen - aber bitte nicht den und erst recht nicht den.


    Außerdem gibt es so eine "Flaschenbürste" ebenfalls mit armlangem Stiel, aber mit Metallborsten. Mein Vater hat sowas im Heizungskeller rumliegen, kann also sein, dass man die beim Installateur bekommt, um irgendwas an der Heizung zu säubern. Mit so einer Metallbürste könntest Du den Träger innen zumindest grob entrosten, falls das nötig ist. Hätte zwar vielleicht den Nachteil, dass Du die noch vorhandene Grundierung angreifst, das wäre aber nicht so schlimm, wenn Du hinterher eh irgendeinen Rostschutz einbringst. Permafilm halte ich für das Innere eines Rahmens für nicht so ideal, weil man das Mittel kaum überall hinbekommt und man teilweise vielleicht "blind" arbeiten muss. Besser FF Liquid A oder NAS oder Mike Sanders Fett.


    Fluid Film hat auch ein paar Sachen relativ neu im Programm, habe ich aber noch nicht ausprobiert:
    FLUID FILM WRN-EP ist beständig gegen Erwärmen und Salzwasser "und eignet sich deshalb auch besonders gut für die Anwendung im Karosseriebereich des gesamten Unterbodens." - Klingt aber nicht so, als wäre es kriechfähig. Dann haben sie noch Liquid AR, das irgendwo zwischen NAS und FF Gel einzuordnen ist, und da liest sich die Produktbeschreibung so, als sei es sehr gut für Dein Problem mit dem Rahmen geeignet: Es wird eingesetzt in Bereichen, "in denen aus kostenbedingten Auflagen eine reine Untergrundvoraussetzung mittels Sandstrahlen nicht erbracht werden kann." Das ist doch genau so, wie Du es oben schilderst. Also könnte erst säubern und grob entrosten, dann zuerst FF Liquid A und dann FF AR die beste Lösung sein, vielleicht noch mit einem Wachs hinterher.


    MfG, Hanseat

  • Hallo Hanseat,
    es gibt im gesammten Rahmen Löcher, durch die man halt einen dünnen Schlauch mit einer Düse einführen kann, habe ich ja so machen lassen. Am hinteren Querträger sammelt sich bei diesem Auto immer der Dreck (ist Tradition), weil da keine Ablauflöcher drin sind. Da kommt man einigermaßen erträglich dran, z.B. mit einer KLOBÜRSTE (ja ja, vorher gereinigt).
    Reingucken kann man natürlich nicht, habe kein Endoskop und ich glaube in ganz Kenia gibts keine, außer im Aga Khan Krankenhaus.
    Ja ja, das gründliche Entrosten ist innen ein echtes Problem, man sieht nix, und das, was man nicht sieht, muß auch noch entfernen...
    Wenn Du auch keine andere Idee hast, bleibt nur Fluidfilm A und danach ein Wachs, wobei der Transport da runter immer so ein Akt ist wegen der Flug-Bestimmungen.


    Gruß
    Frank

  • Zitat von stobi_de


    Wenn Du auch keine andere Idee hast, bleibt nur Fluidfilm A und danach ein Wachs, wobei der Transport da runter immer so ein Akt ist wegen der Flug-Bestimmungen.


    Hallo Frank,


    nur FF Liquid A, gefolgt von Wachs - das könnte nicht reichen. Liquid A ist für den "ersten Angriff" ideal, aber eben nur das dünnste Mittel aus dem FF-Programm, also keine allzu dauerhafte Lösung. Ein Wachs hört schnell auf zu kriechen, und Du siehst nicht, welche Stellen im Rahmen nichts davon abbekommen haben. Irgendwas wäre gut, das die genannten Nachteile nicht hat. Deswegen hatte ich noch das neue FF AR mit ins Spiel gebracht, MS-Fett könnte auch gehen. Oder mindestens FF NAS zusätzlich nehmen.


    Wenn Du da mit der Bürste reinkommst, ist das doch schon mal ein Ansatz. Denkbar: Erst FF Liquid A rein. Ein paar Tage später MS-Fett in Blechdose heiß machen, Bürste eintauchen und diese sofort durch den gesäuberten Rahmen ziehen. Vielleicht nochmal aus der anderen Richtung wiederholen, den Rest erledigt die Hitze Afrikas. Das halte ich für deutlich besser als die Wachs-Lösung. Eine harmlose Dose Fett macht beim Flug wohl auch weniger Schwierigkeiten als etwas Flüssiges.


    Wenn Du da mit der Bürste reinkommst, dann klappt es vielleicht auch mit einem flachen Winkelpinsel, vielleicht mit verlängerten Stiel. Mangels Kompressor trage ich Mike Sanders Fett nur so auf.


    Als Werkzeug für solche schwer zugänglichen Stellen kann auch sowas wie das hier dienen. Je nach Rahmendurchmesser musst Du halt sehen, ob Du sowas vielleicht in der Version für Großkaliber-Flinten oder leichte Artillerie bekommst. DAS könnte in Afrika immerhin leichter sein als hierzulande.


    MfG, Hanseat

  • Na ja, wenn ich "Wachs" schreibe, meine ich meistens sowieso Elaskon K60ml. Ist halt irgendwie Sanders-ähnlich und wird bei höheren Temperaturen auch wieder flüssig. Bin ziemlich begeistert von dem Zeug, wird aber immer als ehemaliges DDR-Produkt und damit als wirkungslos verschriehen, da im Westen ja alles besser ist (ha ha).


    Gruß
    Frank

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