Karosserie überarbeiten

  • Hmm, Epoxymastic ist mir unbekannt, noch nie gehört und nix drüber zu finden, scheint eine Bezeichnung des Herstellers zu sein. Leider gibts da kein MSDS-Datenblatt wo man direkt sieht was drin enthalten ist. Aber okay, es ist wenigstens ein 2k-System. Obwohl ich aufgrund dessen dases mir unbekannt ist natürlich nicht verwenden weil ich damit noch keine Erfahrungen gesammelt habe.


    Mir kommts auch komisch vor das da steht es wäre für Ausbesserungsarbeiten gedacht, also eher nicht für großflächigen Rostschutz aus irgendwelchen Gründen?


    bikemaniac,
    wie sind deine Erfahrungen mit diesem Material denn?

  • Epoxy mastic ist so eine komische Industriebezeichnung für surface tolerant epoxies, also oberflächentolerante Epoxide. Im Vergleich zu "richtige" Epoxide kann man also diese Produkte auf nicht perfekte Oberflächen benutzen. Deshalb die Bezeichnung für Ausbesserungsarbeiten. Auf dem Schiff kann man also grob mit zB Hochdruck Rost entfernen und direkt danach ein Epoxy mastic draufpinseln oder rollen. Die Epoxy mastics sind weiterhin so formuliert dass sie einigermassen gut verlaufen ... also ähnlich schlecht wie Brantho Korrux 3 in 1.


    Richtige epoxide sind noch wilder und noch besser als epoxy mastics aber verlangen sandgestrahlte Oberflächen a la SA 2 1/2. Sie verlaufen extrem schlecht und können somit nur gespritz werden ... also nicht ideal wenn die Mannschafft auf dem See Ausbesserungsarbeiten machen soll. Bedenke, es ist genial wenn man das Schiff während der Fahrt warten kann und nicht im Hafen wo jede Std gleich Verlust ist.


    Also sind epoxy mastics ideal für den Hobbyschrauber. Laut Prospekt gehört Smartpack zu den mastics und Jotamastic 87 bewegt sich im Zwischenfeld zwischen hardcore non surface tolerant epoxies und den epoxy mastics. Ich finde das Jotamastic so gut wie Smartpack verlauft und ich habe beide ohne verdünnen gepinselt. Da entstehen keine Blasen oder ähnliches. Es härtet selbst mit 200-300 mu völlig durch. Ich erlebe nicht die Probleme wies es mit EP Grundierungen berichtet wird: Ist die EP Schicht zu dick, dann härtet es niemals durch, weswegen pinseln gefährlich sein kann weil man die Schicht nicjt so gut kontrollieren kann.


    Ich habe keine wahre langzeit Praxiserfahrung mit den Jotun Produkten. Nur das sie mechanisch besser als 3 in 1 sind.

  • So wild ist das eigentlich garnicht mit den EP-Grundierungen. Man muss halt beachten das man es nicht endlos dick aufpinseln sollte. Aber das ist ja eigentlich bei jeder Grundierung so, nur das EP im schlimmsten Fall halt Bläschen bekommen kann und dort dann auch etwas brüchig wird, eben wegen den Luftbläschen. ist ja normal das so eine poröse Stelle auch bröseln kann. Die Haftung auf dem Untergrund ist aber trotzdem gegeben, es bröseln nur die Luftbläschen halt weg.


    Durchtrocknen tut es immer, auch wenn es 1cm hoch in irgendeiner Kante steht. Dafür ist der Härter ja da. Es dauert halt länger, aber nicht ewig, vielleicht doppelt so lang wie normal. Also das ist nicht so das es an so einer Stelle Monate weich und gummiartig ist oder so. Solche Effekte hat man höchstens bei 1k-Materialien, aber auch eher selten. Von Baumarktähnlichen Sachen mal abgesehn.

  • Vor 2 Monaten habe ich die Arme von einer 2 Säulen Hebebühne lackiert. Die waren nicht schön und hatten einen 2K Lack als Schicht. Da war fast kein Rost. Ich habe alles mit Lackentferner (pastös) eingeschmiert bis es abblätterte. Alles abgewaschen und an den wenigen rostigen Stellen mit der Drahtbürste gearbeitet. Am Ende waren alle Teile sauber und entfettet und sahen aus wie komplett neu, aber nicht sandgestrahlt. Nach sorgfältiger Entfettung mit alkalischem Reiniger, viel Wasser und Trocknen wurde 1 Schicht Brantho Nitrofest draufgerollt. Nach 1 Woche 1 Schicht 3 in 1 und nach einer weiteren Woche eine zweite Schicht 3 in 1. Nach 1 Monat fühlte sich alles schön trocken an und der Fingernagel konnte keine Kerben in den Lack mehr machen. Ich war besonders zufrieden mit dieser Arbeit ... sehr gelungen und typisch Branth ... 1 Monat warten bis alles trocken ist.


    Die Teile hingen noch 1 weiteren Monat auf der Schnur. Vor einer Woche musste ich in der Garage aufräumen und habe deshalb die lackieten Teile gestapelt um mehr Platz zu schaffen. Jedes Teil wiegt etwa 10 kg. Ich war jetzt eine Woche weg und es war durch den Tag 30 bis 35 Grad in der Garage gewesen ... es ist ja Sommer zur Zeit. Heute wollte ich die Teile anfassen, aber sie klebten zu einander. Als ich das oberste Teil wegzog der Grund: An den Druckstellen war es so klebrig geworden, das die komplette Schicht auf einem Teil weg war und jetzt auf dem anderen Teil klebte. Die Schicht hatte sich also komplett vom Untergrund bis zum Stahl delaminiert und klebte jetzt auf der anderen Seite wo jetzt die Nitroschicht zu sehen war. So war es bei 4 bis 5 Stellen und es war unterschiedlich ob das delaminierte (etwa 5 mal 5 mm) auf dem einen oder anderen Teil war. Man kann also nicht daraus schliessen das ein Teil besonders schlecht oder gut entfettet wurde.


    Also:


    1. Die Hafteigenschaften von Branth sind schlecht.
    2. Das 3 in 1 ist so dermassen thermoplastisch dass es sich bei 30 Grad verklebt.


    So eine Erfahrung finde ich komplett unakzeptabel.


    Lucas

  • Ich würde das auch garnicht einsehen so lange darauf zu warten das eine Grundierung überhaupt trocknet. Völligst inakzeptabel. Spätestens am nächsten Tag muss das gut sein sonst taugt es in der Praxis eben nix. Zudem muss es 2k sein, von 1k-Material bin ich da weg, bringt einfach nix auf Dauer.

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