Test: Verträglichkeit Karosseriedichtmassen

  • Hallo,


    Beim Korrosionsschutzdepot wird behauptet dass viele Karosseriedichtmassen Probleme mit Brantho Korrux 3-1 verursachen: Wird die Dichtmasse mit Brantho Korrux 3-1 lackiert, dann härtet es nicht aus und verbleibt klebrig. Deshalb verkauft das Korrosionsschutzdepot ihre eigene MS Polymer Dichtmasse die Brantho 100% verträgt.



    Für diesen Test hatte ich folgende Dichtmassen, die leider alle etwa 1 Jahr zu alt waren (laut mindesthaltbarkeitaufkleber ... weiss nicht wie "gefährlich" das ist):



    Sikaflex 221i


    Sikaflex 527


    Sikaflex 529


    Sikaflex 710


    Teroson Terostat 9320


    Teroson Terostat 9120


    Korrosionsschutzdepot KSD Korroflex



    Ich habe auf einem Blech etwa 5-10 mm breite Stränge von jedem Produkt mittels Kartuschenpistole rausgedrückt. Dann 1 Woche gewartet bis alles schön trocken war. Dann habe ich alle Stränge mit



    1. Brantho Korrux 3-1 RAL 3001


    2. Jotun Hardtop XP (ein 2K PU Lack)



    gepinselt.



    Ergebnisse:



    1. Bei Brantho gab es grosse unterschiede. Alle Sikaflex (ausser 710) Produkte samt Teroson Produkte scheiterten - am schlimssten war 221i - es war nach 3 Tagen immer noch nass. Die anderen Sikaflex waren so komisch feucht und klebten noch. Das Sikaflex 710 ist ein Butylprodukt und hier war Brantho nach 1 Tag trocken - aber 710 ist extrem weich (weil Butyl) und die Brantho Schicht bricht wenn man kräftig reindrückt. Das KSD Korroflex hat eindeutig gewonnen - nach einem Tag war die Schicht trocken. Ich bin ein bisschen schockiert dass so namhafte Hersteller mit dem Brantho Probleme verursachen.



    2.Beim 2K PU Lack gab es kleine Unterschiede: Alle härteten aus (weil 2K) aber das beste Ergebnis stellte KSD wieder dar: Schöne satte Schicht und furztrocken nach 1 Tag. Das Sikaflex 710 war auch OK. Aber all die anderen waren ein bisschen komisch:



    a) Es sieht aus als wäre die Lackschicht an einigen Stellen weggeperlt - also: Stellenweise ist die Lackschicht extrem dünn damit man die Dichtmasse drunter sieht und an anderen Stellen satt und 100% deckend. Mann könnte es als Flecken bezeichen die da entstehen.


    b) Die Schichten waren trocken aber hatten ein bisschen mehr griff, also waren sie mehr Gummiartig (der Finger spürt mehr Reibung wenn man rüber gleitet) als beim völlig trockenen KSD Korroflex.



    Bin wieder ein bisschen schockiert dass nahmhafte Hersteller kein perfektes Ergebnis verursachen. Ich muss dazu sagen, dass die frisch gepinselten Schichten perfekt und flächendeckend die Dichtmassen überzog - die komischen Ergebnisse kamen über Nacht.



    Lucas

  • Diese Flecken wie du sie beschreibst sind vielleicht Durchblutungen gewesen. Das entsteht wenn Lösemittel sich sammeln und dann an einer Stelle halt sozusagen durchbrechen. Das Problem kenne ich aber nur von MS-Polymer wenn man den Lack zu früh aufträgt, also nach einer Stunde oder weniger. Bei PU hab ich das noch nie gehabt, Sikaflex ist glaub ich auch überwiegend PU.


    Aber mir bestätigt das eigentlich wieder das Sachen wie 3in1 vielleicht doch nicht so toll sind wie gedacht. Denn ich hab diese Probleme wie du die beschreibst noch nie gehabt, niemals nicht. PU oder MS-Polymer drauf, 2k EP hinterher und alles wird gut. Wozu eine Woche warten nur damit man dann 3in1 auftragen kann. Das ist irgendwie nicht nur aus wirtschaftlicher Sicht für mich überhaupt nicht nachvollziehbar. Wer hat denn Zeit so lange zu warten wenn er am Auto was machen will und das womöglich so lange nicht bewegen kann damit alles auch in Ruhe trocknet usw.

  • Alle Sikaflex (ausser 710) Produkte samt Teroson Produkte scheiterten - am schlimssten war 221i - es war nach 3 Tagen immer noch nass. (...) Ich bin ein bisschen schockiert dass so namhafte Hersteller mit dem Brantho Probleme verursachen.

    Und ich bin ein bisschen schockiert, dass Du zu 3in1 so häufig Probleme meldest. Die Kombination aus Brantho Korrux 3in1 und Sikaflex 221 (ohne i) hat bei mir einwandfrei funktioniert. Dass 3in1 ungefähr zwei Wochen bis zur Durchtrockung benötigt, Pinselstriche sichtbar sind und eine 3in1-Schicht nicht überspachtelt werden sollte, sind gegebene und bekannte Eigenschaften, die man entweder akzeptiert oder halt ein anderes Produkt nimmt.


    Aus meiner Erfahrung mit dem Produkt kann ich in etwa bestätigen, was ein anderer User schreibt:

    Zitat

    Wenn es drei dicke Schchten Brantho 3:1 sind dann kann es etliche Tage dauern bis es trocknet. Wenn es dann auch noch kalt und feucht ist, können es 2 Wochen sein, und klebrig bleibt es auch lange. Wärme hilft.


    Aber um die Frage zu beantworten, auf Sikaflex kann es aufgetragen werden, bisher noch keine Probleme damit gehabt. (Link)

    Habe Ende Juni / Anfang Juli den Querträger meine Anhängerkupplung mit 3in1 gestrichen, und die Trocknungszeit von ungefähr zwei Wochen im Sommer hat sich auch dabei erneut bestätigt.


    Eine weiterer User zur Trocknungszeit von 3in1:

    Zitat

    Ich hab letztes Jahr mit Brantho Korrux 3in1 einen Suzuki Samurai komplett lackiert. Das dauerte ca. 2 Wochen bis der durchgetrocknet war. Waren allerdings auch 3 Schichten und ca. 3,5l auf dem Auto. (Link)

    Eine Stelle im Radkasten, bei der 3in1 und Sikaflex 221 zum Einsatz gekommen sind, habe ich 2011 und dann zwei Jahre später fotografiert. Bin mit dem Ergebnis nach wie vor zufrieden, würde ich jederzeit wieder so machen.

    [Blockierte Grafik: http://abload.de/img/2011-2013-radkasten-sn7j8w.jpg]


    Geht es mit 2K-EP denn wirklich so viel schneller? Nun ja, man hat sich auf Trockenzeiten von etwa einer Woche bei Raumtemperatur bis zur vollen Belastbarkeit einzustellen. Drei Beispiele:


    Lafazit 2 K-Epoxidharz–Deckbeschichtung eisenglimmerhaltig, Bundesbahn Blatt 87
    "Physikalische und chemische Belastbarkeit nach 5 - 7 Tagen" (Herstellerangabe)


    FEYCOPOX 533 - 2K EP-Eisenglimmer:
    "Voll ausgehärtet: 7d" (Herstellerangabe)


    Eldekor Merepan-2K-EP-Eisenglimmerfarbe
    "durchgetrocknet : ca. 7-10 Tage" (Herstellerangabe)


    MfG, Hanseat [Blockierte Grafik: http://www.abload.de/img/vanishcbrh.gif]

  • Hmm, also diese Trocknungsangaben die du da erwähnst sind mir fremd.


    Mit der Pistole in zwei normalen Schichten mit 15 Minuten Zwischenablüften aufgetragen sind beide EP die ich so benutze nach etwa 15 Minuten staubtrocken, nach etwa 2-3 Stunden je nach Wetter kann man es weiterbearbeiten, schleifen, spachteln, oder sonstwas. Benutzt man 20 Minuten Infrarot mit ungefähr 60 Grad Objekttemperatur kann man in der Regel so nach 30 Minuten wenn es wieder abgekühlt ist weiterarbeiten.


    Selbst am Unterboden wo ich EP in zwei Schichten aufpinsel, was dann ja deutlich dicker ist, wird das eigentlich in 4-5 Stunden so das ich es weiterbearbeiten könnte. Wobei sich das dann natürlich auf das auftragen von Dichtmasse beschränkt. Wenn ich vorsichtig mit einem Fön nachhelfe kann ich das dann aber auch nach einer stunde schon machen. Immer wieder etwas fönen das es durchwärmt, abkühlen lassen, wieder etwas fönen. So gehts auch, wenngleich nicht so komfortabel wie mit Infrarot. Ich hab da aber auch nur einen billigen Infrarot Terassenstrahler, hat die falsche Wellenlänge, aber es wärmt das Material gleichmässig durch ohne wie beim fönen zuerst die Oberfläche zu verschliessen. Das führt nämlich dazu das die Lösemittel nicht rauskönnen, und das führt dann wiederum dazu das die ganze Sache lange lange Zeit weich bleiben kann. Manchmal entstehen sogar Luftbläschen.

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