test rostschutzfarben

  • Hallo zusammen,


    bin neulich auf einen etwas älteren Rostschutzfarben-Test aus der Zeitschrift "selbst ist der mann" gestoßen. Weiß nicht, ob der im Forum schon mal erwähnt wurde, jedenfalls, der Test ist nicht speziell auf Auto-Grundierungen zugeschnitten. Das kann man bei einer Heimwerker-Zeitschrift wohl auch nicht erwarten. Es sind aber auch einige "alte Bekannte" aus dem Fahrzeug-Bereich dabei, etwa Owatrol oder Fertan/Ferpox.


    Im Klimakammer-Test schneiden alle Farben sehr gut ab, deutlichere Unterschiede zeigen sich erst bei dem Test mit der Salzlösung. Etwas überraschend finde ich, dass so genannte Universal-Grundierungen oder auch solche auf Wasser-Basis weiter vorne liegen als die klassischen Kunstharz-Rostschutz-Farben von den selben Herstellern. Beispiele sind Alpina, "Schöner Wohnen" (von Flügger), Histor und Glasurit. Bei früheren Tests lagen die Grundierungen auf Wasser-Basis eher hinten. Und zumindest für Eisenzäune, Gartenlaternen und dergleichen ist Hammerite als Testsieger ja offenbar eine gute Wahl.


    Zum Schluss eine Frage. Eigentlich müssten Grundierungen auf Wasserbasis doch in der Zeit, bis sie durchgetrocknet sind, den Rost ausblühen lassen, wegen Wasser auf blankem Metall. Wieso funktioniert das trotzdem?


    Zum Test, PDF-Datei von "selbst ist der mann"


    Schöne Ostertage!


    Mfg, Hanseat

  • Hallo nach Hamburg (wenn Du denn aus HH kommst)
    Irgendwie misstraue ich inzwischen "Selbst ist der Mann".
    Ein ähnlicher Test war 2008 und da haben dann die Sieger-Produkte von 2005 nur noch kläglich abgeschnitten.
    Ich habe mir den Testsieger 2008 von "schöner wohnen" im Hagebau besorgt. Ein Probeanstrich steht draußen vor der Tür, bisher ganz OK, aber nicht an einem Auto, wo ja Vibration dazu käme, was ja auch das KO-Kriterium für Hamerite am Auto ist.
    In einem ARD-Ratgeber-Test war vor langer Zeit mal Schuppenpanzerfarbe von Kreidezeit der Testsieger - das habe ich an meinem Afrika-Auto an Türfalzen verarbeitet - seit 2 Jahren kein neuer Rost mehr. Scheint ganz gut zu sein.
    Zu den Fertan-Produkten ließ mal das hier:
    http://www.offroad-forum.de/vi…s=0&postorder=asc&start=0
    Der scheint auch nicht so überzeugt zu sein.


    Zu wasserverdünnbarer Grundierung: ich habe mal vor einigen Jahren einen alten Kühlschrank abgeschliffen und damit gestrichen, es kam tatsächlich während der Trocknung Rost durch. Selbst nach 3 mal streichen - war allerdings OBI-Grundierung, die als wirklich schlecht inzwischen bekannt ist.


    Gruß
    Frank

  • Hallo Frank,


    in der Tat seltsam, wenn im 2008er-Test die Spitzenreiter von 2005 inzwischen hinten liegen. Den 2008er-Test von "Selbst ist der Mann" kenne ich noch nicht. Ist der schon im Web zugänglich? Können die Unterschiede vielleicht auch daran liegen, dass unterschiedliche Institute mit unterschiedlichen Prüfverfahren beauftragt wurden? Obwohl natürlich schlecht wäre, wenn die Ergebnisse dann untereinander nicht vergleichbar sind; immerhin gibt es etwa einen Salznebelsprühtest nach DIN-Norm.


    Beruhigend an dem 2005er-Test ist immerhin, dass alle Farben gut vor Rost schützen, so lange die Farbschicht nicht beschädigt ist, und dieses Risiko kann man mit Schutzwachs leicht reduzieren. Der Universalgrund von Flügger ("Schöner Wohnen") auf KH-Basis liegt ja bei beiden Tests weit vorne, kann also nicht so schlecht sein. Gab es noch andere Farben, die in beiden Tests gut lagen?


    Der ARD-Ratgeber-Test aus dem Jahr 2000 war auch der Test, bei dem damals die Farben auf Wasserbasis das Nachsehen hatten. Mit der Schuppenpanzerfarbe in der Spitzengruppe waren damals vier Kunstharz-Grundierungen. Hammerite war ziemlich abgeschlagen. Habe einen Artikel dazu im Archiv gefunden. Den ARD-Ratgeber-Test hat übrigens der Typ gemacht, der auch für die Autobild den Langzeit-Hohlraumschutztest durchgeführt hat.


    Zum Nissan-Patrol-Link: Um Fertan und sonstige Rostumwandler habe ich mich immer drumrumgedrückt, da haben zu viele Leute ihre schlechten Erfahrung in Foren gepostet. Auf den Fotos sieht das nach sauberer Arbeit aus. Interessant wäre, in welchem Zustand der Rahmen in fünf Jahren ist.


    Was Grundierungen generell angeht: Nach den Empfehlungen u.a. von Holger hier im Forum habe ich es jetzt mal mit 2-K-Grundierung probiert. Ging nur um eine kleine Roststelle im Sichtbereich am Kotflügel, da musste also gesprayt werden. Den 2-K-Grundierfüller (Colormatic Hi-Speed von Motip-Dupli) habe ich versuchsweise auch mal an unsichtbarer Stelle aufgesprüht und einige Tage später abzuschaben versucht. Deutlich widerstandsfähiger als KH-Grundierungen, und außerdem noch beständig gegen Lösungsmittel. Wenn auch die Rostschutzwirkung stimmt, was ich annehme, dann hat das 2-K-Zeug schon Vorteile.


    Für kleinere Reparaturen am Unterboden usw. werde ich trotzdem bei Farben auf Kunstharzbasis mit Owatrol-Beimengung bleiben. Die Verarbeitung und Lagerung nach Anbruch sind problemlos, und gut ist deren Rostschutzwirkung allemal. Ist ja auch nicht so, dass sich KH-Lacke am Auto quasi von selbst verbieten. Über eine der Fluidfilm-Bezugsquellen bin ich auf diese Seite eines Anbieters zum Thema gestoßen, besonders für Offroader interessant. Hersteller der dort erwähnten KH-Lacke ist übrigens Eldekor, die auch eine größere Auswahl an Rostschutzfarben haben.


    Zum Abschluss mal ein Blick auf eine 15 Jahre alte Bremsleitungs-Befestigungsschelle von einem Mercedes. Da war die dünne Original-Farbschicht nur noch stellenweise zu erahnen. Habe mehrere Stück davon entrostet und mit grauem Rostschutzgrund (nur mäßiges "Selbst-Ist-der-Mann"-2005-Testergebnis) und KH-Lack saniert, beide Farben von Flügger/"Schöner Wohnen". (Eigentlich nicht fürs Auto gekauft, die Farben brauchte ich auf die Schnelle als Heimwerker, und Karstadt lag am nächsten.) Den Farben wurde fürs Auto noch Owatrol zugesetzt, nach dem Trocknen das Ganze mit Multiwax-Spray von Teroson versiegelt, dann nochmal Owatrol pur auf das Wachs. Sollte für die nächsten ca. 40 - 50 Jahre reichen. Man hätte auch bequem für ein paar Euro neue Schellen bei Benz kaufen können. Die hätten wieder für knapp 15 Jahre gehalten. Aber - wäre das zünftig gewesen? :rolleyes:


    MfG, Hanseat


    [Blockierte Grafik: http://www.abload.de/thumb/bremsleitungsschelle-vp3fb.jpg]

  • Hallo Frank,


    danke für den Link. Wäre ebenfalls an einer genaueren Beschreibung interessiert. - Schon seltsam, dieser Plätzetausch von Hammerite und von "Schöner Wohnen"-Universalgrundierung in den beiden Tests. Und ist der "befriedigende" Praktiker-Faust-Rostschutzgrund diesmal einer auf Kunstharz-Basis, oder ist es wieder der wasserbasierte Total-Verlierer aus dem 2005er-Test? Den Alpina Xtra Metallschutzlack habe ich mir eben auf der Alpina-Website mal angeschaut, der soll durch Teflon-Zusatz schmutzabweisend sein. Klingt interessant, von Teflon in solchen Farben habe ich noch nie gehört.


    Gruß, Hanseat

  • @Frank
    Super-Service, vielen Dank für die Mühe! Mit Interesse gelesen. - Sollte Hammerite-Farbe wirklich besser als ihr Ruf in diversen Foren sein? Wegen der guten Alpina-Farbe: Verkauft Karl eigentlich Teflon zur Farb-Beimengung in seinem Shop, oder muss ich mir was von der Bratpfanne abschaben? ;)


    Gruß, Hanseat

  • Zitat von Karl


    Du wirst wahrscheinlich schon beim Pinselschwingen Bauklötze staunen, wie gross die Unterschiede zwischen den Warentest Heimwerkerlacken und Profilacken sind und danch weniger rumlabern.


    Man merkt das Du in diesem Forum falsch bist, hättest Du mal den ersten Beitrag richtig gelesen, würdest Du "vielleicht" Merken, dass es nicht um Profimaterial geht.


    Zitat von hanseat


    Hallo zusammen,
    bin neulich auf einen etwas älteren Rostschutzfarben-Test aus der Zeitschrift "selbst ist der mann" gestoßen. Weiß nicht, ob der im Forum schon mal erwähnt wurde, jedenfalls, der Test ist nicht speziell auf Auto-Grundierungen zugeschnitten. Das kann man bei einer Heimwerker-Zeitschrift wohl auch nicht erwarten.



    So hast Du mal wieder gepennt und nur versucht andere etwas mitzuteilen, dass diese schon Wissen.


    Gruß


    Holger:P

  • @Karl


    Wie Holger schon schrieb, die Zeitschrift "selbst ist der mann" richtet sich an Heimwerker und testet deswegen vorwiegend solche Produkte.


    Das Angebot, bei Dir ein paar gute Farben zu testen, ist zwar nett, aber der Weg ist zu weit. Habe außerdem bei mir in der Nähe den Fabrikverkauf eines Farbenherstellers, dessen breite Produktpalette sich überwiegend an Profis/Industrie richtet. Weiterhin gibt´s in etwa gleicher Entfernung ein Geschäft für Autobedarf, dass u.a. in der Lackabteilung eine Standox-Mischstation hat und auch 3M und Teroson führt; die haben auch so Kleinkram wie Hebebühnen, Motorkräne, Hazet- Makita- und Metabo-Werkzeug, Kompressoren, Motor- und Karosserieteile und ein paar andere Sachen. Netterweise hat mir der Laden vor Jahren eine gewerbliche Kundenkarte ausgestellt. Habe auch schon (aus anderer Quelle) mit Höveling-Bootslack gearbeitet. Ist also nicht so, dass ich keine Profi-Produkte kenne oder nicht günstig drankäme.


    Für manche Einsatzzwecke braucht man diese aber nicht zwingend. Heißt natürlich nicht, dass ich davon abrate, im Gegenteil. Wer aber für Haus und Garten ohnehin Kunstharz-Farben im Heimwerkermarkt kauft und sich dabei nach Testergebnissen richtet, kann die gut getesteten Farben bzw. Grundierungen auch für Achs- und Fahrwerksteile und kleine Ausbesserungen am Unterboden verwenden. Hinterher kann man die Arbeit mit Wachs versiegeln. Verglichen mit der dünnen 1x-Farbschicht, mit der Fahrwerk und Achsteile ab Werk versehen sind, ist so ein Anstrich aus Grundierung und Decklack deutlich dauerhafter und besser, sorgfältige Arbeit vorausgesetzt. Ich mische allerdings wegen der Elastizität noch etwas Owatrol unter.


    Wenn ich ohnehin noch einen Pott "Schöner Wohnen"-Rostschutzgrund halbvoll rumstehen habe, nehme ich den für manche Stellen am Auto weiter. Ist zwar nicht so gut wie Brantho-Korrux-3in1 oder 2-K-EP-Grundierung oder POR15, aber mehr als brauchbar. 2008-Testsieger "Schöner Wohnen Universalgrund " wird von einem traditionsreichen Hersteller produziert, Flügger stellt seit 1783 Lacke her. Und manche Markennamen finden sich sowohl in den Baumarkt-Regalen wie im Profi-Bereich, Glasurit wäre ein Beispiel. Eine genaue Trennung zwischen Heimwerker- und Profi-Herstellern ist also nicht immer möglich.


    Um mal aus eigener Erfahrung ein Beispiel für Normalo-Kunstharz-Produkte im klassischen Anwendungsbereich zu geben: Irgendwann Anfang der 80er (!) habe ich eine Gartenlaterne aus Eisen gründlich entrostet, 2x grundiert, 2x schwarz lackiert, das Ding steht ganzjährig draußen. Da musste bis heute nicht groß nachgearbeitet oder überstrichen werden, nur ein paar Ausbesserungen in Fingernagel-Größe, weil der Lack stellenweise mal was abbekommen hat und nicht überragend schlagfest ist. Also, solche "Heimwerkerplörre" kann durchaus was taugen und Jahrzehnte überdauern.


    Nicht jeder muss zu Hazet oder Stahlwille greifen, auch wenn Werkstätten das aus guten Gründen tun. Proxxon hält auch eifrigen Hobby-Schraubern stand, und sogar "Brüder Mannesmann" gibt auf manche Steckschlüsselkästen 10 Jahre Garantie.


    Der 2008-Rostschutzfarbentest wurde von einem Institut durchgeführt, das zum TÜV-Rheinland gehört, der Salznebelsprühtest war nach DIN-Norm und soll 15 Jahre Beanspruchung im Freien simulieren. Warum sollte eine Farbe, die dabei gut abschneidet, schlecht sein?


    Zum Teflon: Wenn Du weißt, dass Alpina die Exklusiv-Rechte an dem Zusatz hat, dann darfst Du es gerne mitteilen. Ebenso, wenn Du belegen kannst, dass Teflon in der Verwendung sinnvoll oder überflüssig oder kontraproduktiv ist. Leider ist Dein Beitrag in dem Punkt reichlich unkonkret, was vielleicht an mangelndem Wissen liegen könnte.


    MfG, Hanseat

  • @Karl


    Könnte Deinen Beitrag zerpflücken, aber wozu? Nur eines: Falls tatsächlich ein Farbenhersteller die Alleinrechte für Teflon-Beimischung hat, und Alpina einen Lack mit Teflon-Beimischung anbietet, wie heißt dann wohl logischerweise der Alleinrechte-Inhaber für Teflon-Beimischung? ("Hab ich da was von Alpina geschrieben? Oder brauchst Du ne Brille?") - Genug davon, es würde anderen nichts bringen und Dir nur Gelegenheit bieten, weitere Beiträge der bekannten Art zu schreiben. Wer mehrere Deiner Postings liest, kann sich ein klares Bild machen, wie es bei Dir um Fachwissen, Seriosität, Praxis-Erfahrung, klare Argumente, Höflichkeit und hilfreiche Tipps bestellt ist.


    MfG, Hanseat

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