Dachschaden flicken

  • Moin moin,


    ich bin auf Grund einer "kleinen" Delle im Dach meines Iveco Daily hier gelandet und hätte dazu ein paar dumme Fragen, von deren Beantwortung ich mir ein längeres Leben des Autos erhoffe.
    Der Vorbesitzer ist mit dem Auto wohl mal etwas unsanft an einer Toreinfahrt hängen geblieben und hat dabei den vorderen halben Meter des Dachs um geschätzte 5cm eingedrückt.
    Das habe ich jetzt so weit es mit Hausmitteln geht beigebogen. Ganz werde ich das sicher nicht rausbekommen, da insbesondere die Seitenbereiche von innen unzugänglich sind.
    Prinzipiell kann ich mit der Delle im Dach auch gut leben, ist eh nur ein Gebrauchsgegenstand und von unten sieht man es nicht.


    Ok, zum Thema:
    Wie bekomme ich das
    a) dicht
    b) rostfrei
    c) dunkelgrau (Wagenfarbe)?


    Mein vorläufiger Plan:
    - Beschädigte Bereiche mittels Negerkeks von Rost und Lack befreien
    - Rostwandler? Konservierung?
    - Entrostete und gegen Gammel geschützte (wie?) Falze mit Sikaflex ausfüllen und zubiegen
    - Umliegende entrostete Bereiche grundieren (womit?) und in halbwegs passendem Dunkelgrau lackieren (Dose oder Walze)
    - Neue Falzabdeckung (fehlt aktuell) anbringen und mit Sikaflex unterfüllen
    - Dachinnenseite gegen Korrosion schützen, insbesondere schwer zugängliche Bereiche.


    Für jeden Tip dankbar,


    Sebastian

  • Moin.


    Wenn Du mit der Sprühdose lackieren möchtest.
    Dafür gibt es auch schon Grundierungen und Lacke auf 2 K Basis, zum Grundieren und gleichzeitig Füllern würde ich Dir einen 2 K EP Grundfüller empfehlen.


    Für den Hohlraum Bereich, die Üblichen Mittel.


    Gruß


    Holger

  • Hallo Sebastian,


    endlich mal jemand, der seinen Dachschaden selbst in den Griff kriegt, das schaffen die wenigsten ;)!


    Die "üblichen Mittel" zur Hohlraumkonservierung sind normalerweise Mike Sanders Fett oder Fluid Film in den Varianten Liquid A (dünnflüssig) oder NAS/AS-R (etwas dicker, AS-R ist der Sprühdosen-Ableger von NAS, dazu gibt´s eine Hohlraumsonde). Die Mittel werden gerne wegen ihrer Dauerkriechfähigkeit genommen.


    Nun kenne ich die Dachkonstruktion Deines Iveco nicht so genau. Vielleicht besteht da die Gefahr, dass solche Mittel irgendwo und irgendwann runtertropfen oder dorthin abwärts wandern, wo sie nicht hingehören. Die Kriechwirkung solltest Du nicht unterschätzen, vor allem, wenn die Sonne auf das Dach brät. Fluid Film GEL besitzt keine Kriechwirkung. Alternativ könntest Du auch das bewährte Hohlraumwachs von Teroson nehmen, das es auch in Do-It-Yourself-Spraydosen gibt und das vermutlich noch hitzebeständiger als das FF Gel ist. Musst beim Gel oder Teroson-Wachs im Gegensatz zu den erstgenannten Mitteln nur genauer darauf achten, dass Du alle Stellen erwischt.


    MfG, Hanseat

  • Zitat von hanseat


    Nun kenne ich die Dachkonstruktion Deines Iveco nicht so genau.
    Vielleicht besteht da die Gefahr, dass solche Mittel irgendwo und irgendwann runtertropfen oder dorthin abwärts wandern, wo sie nicht hingehören. Die Kriechwirkung solltest Du nicht unterschätzen, vor allem, wenn die Sonne auf das Dach brät.


    Die Konstruktion ist so einfach wie simpel:
    Die Dachbleche sind quer abgesetzt und gepunktet, diese Verbindungen von außen mit (vermutlich) Sikaflex zugeschmiert und dann lackiert.
    Die Dachkanten bestehen aus einem weiteren Blech, das jeweils an den Rändern um 90° gekantet und dann mittels Falz und Punktschweißungen mit den mittleren Dachblechen und den Seitenblechen verbunden ist. Im Fall der Dachbleche geht dieser Falz nach außen (also oben) und wird im Regelfall mittels Sikaflex und aufgesetztem Plastikprofil dicht gehalten.


    Im Bereich des Schadens sind die beiden Dachfalze teilweise offen und somit aktuell durchlässig für Regenwasser das sich in der Restdelle sammelt. Mit der CSD-Scheibe bekomme ich die zwar zumindest von außen entrostet, nicht aber im eigentlichen Falzbereich von innen. Daher die Frage ob man hier Rostumwandler einsetzen sollte, um weitere Korrosion _im_ Falz zu verhindern).


    "Mein" Lackierer meinte sinngemäß: Entrosten mit CSD wo es geht, Falznaht zur Not mit Rostumwandler, dann Epoxy in zwei Schichten drüber, Falz mit Sikaflex füllen und soweit wie möglich zudrücken, restliche Fuge mit Sikaflex abziehen, danach grundieren und lackieren, und die Falznähte von unten nochmal mit Sikaflex zuschmieren.


    Holraumversiegelung ist vermutlich im Bereich der Dachkanten angebracht, weil da von innen zwar sicht- aber nicht erreichbar der Lack im wahrsten Sinne des Wortes ab, bedingt durch die innen vorgesetzten Bleche aber nicht reparierbar ist.


    Im Falzbereich oben würde ich ungern wachsartige Versiegelung einsetzen, weil dieser Bereich das Dach des Laderaums darstellt. Den berührt man beim Laden durchaus mal mit den Haaren und ab und an befindet sich an genau dieser Stelle (Kleinteilefach über der Kabine) auch mal Ladegut, das im Sommer nicht unbedingt mit Wachs versaut werden sollte.
    Erfahrungsgemäß wird selbst ein weißes Sprinterdach im Sommer so heiß, dass man sich daran fast die Pfoten verbrennen kann.


    Ich habe mal ein Foto angefügt (hoffentlich klappts) auf dem man vielleicht ungefähr erkennen kann, worum es geht. Das ist der Zustand vor dem Bügeln.


    [attachment=51]

  • Hallo Sebastian,
    da hast Du Dir aber einen schlecht zu bearbeitenden Schaden zugezogen.
    Ich würde auf gar keinen Fall irgendwas mit Rostumwandler machen.
    Das Zeug hat die Eigenschaft, daß es den Rost meist nicht 100% "umwandelt", sondern der Tiefenrost erhalten bleibt, dafür aber eine Art Kunststoffschicht darüber entsteht. Das soll zwar eine Art Grundierung darstellen, taugt aber nicht allzuviel.
    Holgers erwähnte Epoxygrundierung hält halt am besten direkt auf Metall.
    Wenn die Falzen schon angerostet sind, könntest Du Owatrol-Produkte nehmen. Das Zeug kriecht sehr gut in den Rost ein, härtet dann aber aus. Es bleibt somit keine klebrige Fläche zurück. Könntest Du zumindest von innen nehmen.


    Frank

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