hammerite, graphitpulver, bootslack - im mix mit owatrol (mit neun fotos)

  • Zitat von G40


    da komme ich ja echt ins Überlegen ob ich mir Deine Mischung auch anrühre und zur Tat schreite.


    Will nicht direkt davon abraten. Schließlich habe ich erst diese Woche eine Vorderachs-Feder mit der Farbe gestrichen.


    Gebe aber zu bedenken: Es ist eine Mischung, und ob Hammerite pur ebenso funktionieren würde, weiß ich nicht. Das beigemischte Owatrol ist relativ teuer. Wenn man es extra dafür kaufen muss und für den Rest sonst keine Verwendung dafür hat, dann rechnet sich diese Farbe nicht.


    Bei mir kam es zu diesem Mix, weil ich nur eine kleine Dose Hammerite zukaufen musste. Außerdem wollte ich Hammerite mal testen, weil fast jeder schon mal davon gehört hat und man viel Unterschiedliches darüber lesen konnte.


    Da Du ohnehin Brantho-Korrux "3in1" mit Eisenglimmer in Erwägung gezogen hast, wäre das wohl der bessere Kauf, falls Du mit den 750-ml-Dosen mengenmäßig etwas anfangen kannst. Schon wegen des Eisenglimmers und der Schichtdicke sollte diese Farbe sehr guten Rostschutz bieten. "3in1" ist auch elastisch genug für Fahrwerksteile.


    Noch ein weiteres Foto von der Hinterachs-Feder.


    [Blockierte Grafik: http://www.abload.de/img/w124-feder02-8fbb.jpg]


    Man sieht, dass Hammerite-Owatrol dort mit Restrost-Stellen nicht so gut klargekommen ist. Ganz unten links hatte ich 2009 allerdings keine Farbe aufgetragen, weil ich dort MS-Fett benutzt hatte.


    MfG, Hanseat [Blockierte Grafik: http://www.abload.de/img/vanishcbrh.gif]

  • Ok, ich habe verstanden. Dann werde ich für Fahrwerksteile und Unterboden mal auf 3in1 setzen.


    Für den Sichtbereich "Radlauf" muss ich mal sehen, da scheint mir das BranthoKorrux Nitrfest geeigneter - zumindest nach dem, was ich beim Korrosionsschutzdepot gelesen habe.


    Zitat

    falls Du mit den 750-ml-Dosen mengenmäßig etwas anfangen kannst.


    Hör mal, ich fahre Mercedes! :( :P :D


    Gruß,
    G40

  • Die Penetrierwirkung von den Branth-Farben ist nicht so wirklich doll.
    Ganz oberflächlicher Flugrost - JA, aber tiefersitzender Rost - eindeutig NEIN. Man darf der Farbe nicht mehr zutrauen, als auch der Hersteller sagt: Flugrost. Hatte das Mittel da auch überschätzt an der Ölwanne (mit Nitrofest).
    Da Owatrol pur mit Branth-Farben überlackiert werden kann, habe ich das nun mal an ein paar Stellen angetestet (auch nach Nachfrage bei Branth)
    Owatrol auf den Rost aufgetragen, 2 Stunden einziehen lassen und dann oberflächlich abwischen (oder erst gar nicht zu viel davon auftragen), sonst hält die Nachfolgebeschichtung nicht. Owatrol muss komplett in den Rost einziehen!

  • Hi,


    bei Anwendung von 3in1 und Nitrofest hatte ich auch das Abschleifen mit eingeplant. Wobei wir das den nächsten Nebnekriegsschauplatz eröffnen: womit schleife ich am besten?


    Drahtbürste auf Bohrmaschine soll nicht so toll sein weil man damit Rost in Poren geradezu einmassiert. Besser sollen wohl Schleiffächer und Negerkeks funktionieren. Stimmt das so? Was nehmt ihr?


    Gruß,
    G40

  • Zitat von stobi_de

    Die Penetrierwirkung von den Branth-Farben ist nicht so wirklich doll.
    Ganz oberflächlicher Flugrost - JA, aber tiefersitzender Rost - eindeutig NEIN. Man darf der Farbe nicht mehr zutrauen, als auch der Hersteller sagt: Flugrost.


    Für gute Penetrierwirkung ist wohl eine niedrige Viskosität die Voraussetzung, und Hammerite ist entsprechend dünnflüssig. Dass ich Owatrol dazugekippt habe, hat diese Farbe auch nicht unbedingt angedickt. Deswegen auch der Einsatz auf Restrost, welchen dieser Mix einigermaßen durchdringen kann.


    In der Hinsicht wird "3in1" nicht mithalten können, weil es eher auf dickschichtigeren Farbautrag eingestellt ist, und weniger auf Penetrierwirkung. Denke daher auch, dass eine sorgfältige Entrostung die Voraussetzung für "3in1" ist. Also so weit, dass alle porösen Blattrostschichten entfernt sind. Am besten hat man den Rost auf dem nicht korrodierten Metall per Drahtbürste und Schleifpapier so weit entfernt, dass stellenweise schon der blanke Stahl durchkommt.


    Auf so einem Untergrund traue ich Eisenglimmer-"3in1" einen längeren Rostschutz zu als mit Hammerite-Owatrol. Wenn der Untergrund keine Probleme macht, sollten nach drei Anstrichen mit Eisenglimmer-"3in1" mehr als 20 Jahre drin sein.


    Zitat von stobi_de

    Da Owatrol pur mit Branth-Farben überlackiert werden kann, habe ich das nun mal an ein paar Stellen angetestet (auch nach Nachfrage bei Branth)
    Owatrol auf den Rost aufgetragen, 2 Stunden einziehen lassen und dann oberflächlich abwischen (oder erst gar nicht zu viel davon auftragen), sonst hält die Nachfolgebeschichtung nicht. Owatrol muss komplett in den Rost einziehen!


    Müsste auf die Art eigentlich klappen. Als Alternative fielen mir die Rostversiegelungen mit Isocyanat ein, etwa von Mipa.



    Zum Hammerite-Owatrol-Mix noch ein wichtiges Update:
    Hatte Folgendes zu bedenken gegeben: "Das beigemischte Owatrol ist relativ teuer. Wenn man es extra dafür kaufen muss und für den Rest sonst keine Verwendung dafür hat, dann rechnet sich diese Farbe nicht." War dabei auf meinem uralten Stand, als ich Owatrol nur in 1-Liter-Dosen für über 20 Euro kaufen konnte. Habe vorhin gesehen, dass es Owatrol auch in kleineren Gebinden gibt, 125 ml für 7,50 Euro beim Korrosionsschutzdepot. Die Menge passt zum Anrühren mit einer kleinen 250-ml-Dose Hammerite ganz gut.


    Zitat von G40

    da komme ich ja echt ins Überlegen ob ich mir Deine Mischung auch anrühre und zur Tat schreite. Bei mir sind es v.a. die Fahrwerksteile und die Achskörper, die eine Behandlung vertragen könnten. Hinten ist es dabei schlimmer als vorn.


    Mit einer kleinen Dose Owatrol für 7,50 Euro kommt die Mischung doch wieder Betracht. Es bliebe nicht der größte Teil einer teuren 1-L-Dose ungenutzt übrig. Alternative wäre, Restrost mit Owatrol oder mit Isocynat-Rostversiegelung vorzubehandeln und dann mit "3in1" zu streichen.


    Egal wie, ich würde vorab immer weitmöglichst mechanisch entrosten. Auch mit einem Dremel lässt sich an unzugänglichen Stellen einiges bewerkstelligen.


    Zitat von G40


    Drahtbürste auf Bohrmaschine soll nicht so toll sein weil man damit Rost in Poren geradezu einmassiert. Besser sollen wohl Schleiffächer und Negerkeks funktionieren. Stimmt das so? Was nehmt ihr?


    Negerkeks ist gut. Eine grobe Topf-Zopf-Drahtbürste auf einer kleinen Flex nimmt auch ordentlich was weg. Drahtbürste auf der Bohrmaschine kann man aggressiv nutzen, wenn man die Bohrmaschine erst mit Rechts- und dann mit Linkslauf drehen lässt. Außerdem noch ein Tipp aus den Tiefen dieses Forums: Die Bristle Disk von 3M. Ich habe früher gerne Gitterschleifscheiben genommen, läuft man sich heute aber vergeblich die Hacken nach ab.


    MfG, Hanseat [Blockierte Grafik: http://www.abload.de/img/vanishcbrh.gif]

  • Von Negerkeksen halte ich nicht wirklich viel, obwohl viele Leute davon begeistert sind.
    Wenn man so ein Teil auf die Flex spannt und an einer Stelle mit viel Ecken und Kannten arbeiten muss, hat sich das Teil in Null Komma Nix in Brösel aufgelöst, und dafür ist es einfach zu teuer. Glatte Flächen mögen damit gut gehn, aber da nehme ich lieber eine Zopfbürste für die Flex. Muss man halt etwas vorsichtig sein.


    Die Bristle Disk scheint auch nicht wirklich verbreitet zu sein, nur in Amiland...
    http://cgi.ebay.de/Case-3m-Bri…ain_0&hash=item53e7b17f50, sieht aber interessant aus.


    ...
    Das Dumme gerade an Fahrwerksteilen oder am Unterboden allgemein ist ja:
    Hier wurde an vielen Autos schon so oft mit Wachs, Fett, UBS etc. rumhantiert, das man das ganze nie wieder richtig sauber bekommt. Und wer macht schon an seinem Auto eine Trockeneisbehandlung, wenn es sich "nur" um ein Gebrauchsauto handelt und vor allem, wenn der Wagen ständig fahren muss, weil man halt nur einen hat?!
    Ich habe ja auch früher hier sehr lautstark von Elaskon geschwärmt, so lange, bis das Zeug am Untergrund so langsam abbröselte (ganz genau wie im Oldtimermarkt-Test beschrieben). Es sitzt aber noch an allen möglichen Stellen und kann auch mit so einigen Dosen Bremsenreiniger nicht entfernt werden. Also Fluidfilm drüber, auf das der Untergrund noch pampiger wird :(

  • Zitat von stobi_de

    Von Negerkeksen halte ich nicht wirklich viel, obwohl viele Leute davon begeistert sind. Wenn man so ein Teil auf die Flex spannt und an einer Stelle mit viel Ecken und Kannten arbeiten muss, hat sich das Teil in Null Komma Nix in Brösel aufgelöst, und dafür ist es einfach zu teuer.

    Meine guten Erfahrungen stammen aus der Nutzung mit Bohrmaschine und der CSD-Scheibe "purple" mit Spanndorn. Für verwinkelte Stellen ist aber auch die tatsächlich nicht gut geeignet.


    Was Du über die Nachteile mit Negerkeks und Flex schreibst, kommt mir auch von den gestern erwähnten Gitterschleifscheiben bekannt vor. Die flogen einem ebenfalls um die Ohren, wenn man irgendwo aneckte. Manchmal haute es einem durch den Rückschlag gleich die Bohrmaschine mit weg. Nicht ungefährlich bei Arbeiten unterm Auto, habe noch eine Narbe davon am Hals. Vermutlich sind die Gitterschleifscheiben auch wegen solcher Risiken vom Markt genommen worden. Bei richtiger Benutzung waren die aber top, konnte man Rost restlos mit wegschleifen und sogar Schweißnähten den letzten Schliff mit verpassen.


    Bristle-Disks gibt´s im Online-Katalog von Stahlgruber. Auf der Seite von Scotch ist so ein Ding im Einsatz an der Flex zu sehen, und es gibt noch eine Unterseite mit genaueren Angaben. Benutzt habe ich die Bristle-Disk noch nicht, aber von anderen Anwendern bekommt sie gute Kritiken.


    MfG, Hanseat [Blockierte Grafik: http://www.abload.de/img/vanishcbrh.gif]

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