Input zur Gurulan Diskussion/Frage zu Bootsfett

  • Hallo zusammen,


    zu Anfang gibt´s erstmal das letzte Kriechtest-Update. Der Rand des Papiers ist beinahe erreicht, und damit gelangt der Test an sein Ende. Die Unterlage war normales, farbiges Druckerpapier. Vielleicht mache ich sowas nochmal mit anderen Mitteln oder bei Zimmertemperatur. Von Fluid Film habe ich Liquid A und ASR parat.
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    .
    >Das Anmischen ist easy, Vaseline in den Topf,
    >Wachs dazu, langsam erhitzen, gut umrühren,
    >ne zeitlang heiss stehen lassen, damit sichs
    >gründlich durchmischt. Zum auskühlen auf den Balkon.

    War auch meine Erfahrung. Man sieht dabei gut die unterschiedlichen Schmelzpunkte, wenn das Bienenwachs-Granulat noch einen Moment in der flüssigen Vaseline herumschwimmt, bis es ebenfalls schmilzt und sich mit der Vaseline vermischt. Das Auskühlen hat im Sommer ziemlich lange gedauert.


    >Der größte Aufwand ist, vor Ort eine preiswerte
    >Quelle für die Vaseline zu finden.

    An die S-743-Vaseline und das Bienenwachs-Granulat bin ich zum Glück ohne Versandkosten rangekommen, ein Vorteil der Großstadt. Penny-Markt oder Rossmann gibt´s ja an vielen Orten, deren "Melkfett"-Vaseline sollte also für viele Leute kein Problem sein. Mir gefällt auch, dass man diese unbedenklichen Mittel z.B. mit den Fingern satt in die Falze drücken kann oder erhitzt leicht aufpinseln kann. An zugänglichen Stellen ist die Verarbeitung also denkbar einfach.


    Habe mal den Pott mit PX-11 aus dem Kofferraum geholt. Es ist auf Grundlage von Pennys "Melkfett classic" plus Bienenwachs. Im Motorraum empfiehlt sich allerdings auch bei etwas größerer Entfernung zum Motor ein anderes Mittel, dort gerät das Zeug durch die Wärme arg ins Laufen, besonders im Sommer.
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    >...wurde damals von der Werkstatt mit dem
    >Fett vom Guru versiegelt. Ich meine mich zu
    >erinnern, dass das mind. ein Jahr gehalten hat.

    Mike Sander schreibt etwas von zwei bis vier Jahren. Die vier Jahre sind aber bei normalen Kilometerleistungen im Spritzwasserbereich ziemlich optimistisch. Bei mir waren im hinteren Radkasten nach drei Jahren nur noch Reste vorhanden. Für solche Bereiche ist das SG-Haftfett besser geeignet. Sehr zäh und klebrig.
    Auch vom SG-Haftfett ein Foto:


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    .
    Noch was zu dieser Bemerkung von "Allez": "Falze werden vorher mit Karosseriedichtmittel versiegelt. Danach sind die dicht und man kann sich Arbeit mit einer Heißluftpistole sparen." Auf Mike Sanders Website ist hingegen zum Thema Rostschutz an Falzen zu lesen: "Um das Eindringen von Mike Sanders Korrosionsschutzfett in Schweißfalze zu beschleunigen, kann ein Erwärmen mit der Heißluftpistole (...) nützlich sein." - Ich schmiere in die Falze lieber Mike Sanders Korrosionsschutzfett oder PX-11a und helfe mit der Heißluftpistole nach, als dass ich dort Karosseriedichtmasse nehme. Rostige Falze lassen sich schlecht entrosten und schlecht grundieren. Deswegen ist ein erneutes, unbemerktes Ausbreiten des Rostes unter der Karosseriedichtmasse im Falz nicht ausgeschlossen. Bei MS-Fett oder PX-11a besteht diese Gefahr nicht, außerdem ist auch noch der Arbeitsaufwand geringer.


    MfG, Hanseat

  • soderle,


    ich hab eine Quelle hier im Norden gefunden, die Vaseline (weiss) günstig anbietet. Das 10l-Gebinde für € 35,65 zuzügl. Steuern. Mit den 10 Kilo und dem Zeug, was ich schon angerührt habe, sollte ich ausreichend haben. Ggf. teile ich mit einem Interessenten hier ausm Forum, oder wir machen ne Sammel-Order. Bei Interesse PN.


    flo

  • ...jetzt geht das wieder los... Hetze hier, infam dort, dann wieder kriminell... und natürlich rechtliche Schritte etc...


    Ich habe gedacht, wir sind in einem freien Land, mit freier Meinungsäusserung. Persönliche Angriffe und Beleidigungen sind natürlich nicht zu entschuldigen.


    Aber die Art und Weise, wie Dinge heutzutage in Foren im Netz "diskutiert" werden, verursachen bei mir Kopfschütteln... das greift wie ne Seuche um sich. Ich frag mich, wo wird das enden.


    Schöne neue Web 2.0 Welt. Niveau ist keine Créme... in vielen Fällen ist eine drittklassige Hafenkneipe dagegen ein intellektueller Debattierclub.


    Das ist meine Meinung.


    Egal, ich hab für meine bevorstehende Konservierung alles beinander, da mir geholfen wurde. Immerhin. Ich brauch nur noch einen 10l-Kochtopf.

  • Gurulan is ein Hirngespinst, ich hoff dass es bald in den Tiefen des webs verschindet


    das web vergisst leider gar nix...


    Das Foren benutzt werden, um verhältnismässig teure Vaseline zu verhökern, geht natürlich gar net. V.a. wenn der Kilopreis doppelt so hoch ist wie gängige Vaseline z.b. von Pressol. Das war mir so nicht bewusst, da gebe ich dir Recht.

  • Ich möcht auch mal meinen Senf dazu geben :D


    Also wenn ihr Fette / Öle und Wachse mischen wollt, also Vaseline und Bienenwachs, dann versucht es mal mit einem Emulgator. Sonst könnt ihr keine sogenannte Fettphase herstellen. Ohne so einen Fettphasen-Emulgator lösen sich Vaseline und Wachs wieder voneinander mit der Zeit.


    Emulsan2 (nicht Emulsan!! das ist was anderes!!) und Tegomuls sind dafür geeignet.


    Für ein Kilo Gesamtmasse aus Vaseline und Wachs werden insgesamt 72.1–93.1gramm Emulgator benötigt. Also Tego und Emulsan 2 jeweils 1:1


    80 Gramm Emulgator sind okay, also 40 Gramm Tego und 40 Gramm Emulsan2.


    Aber die beiden Emulgatoren sind nicht billig. Bei Baccararose gibt es Emulgatoren, alternativ auch in der Apotheke, die bestellen meist im Grosshandel bei Spinnrad.


    Mischung:
    Wachs auf kleinster Stufe schmelzen, dann die beiden Emulgatoren hinzugeben damit sie sich auflösen. Wenn beide aufgelöst sind wird die Vaseline hinzugegeben und dann gleich die Hitze ausschalten aber alles auf dem Herd stehenlassen. Ansonsten wird das Wachs wieder zu schnell kalt und fest.


    Etwa 5 Minuten mit hoher Scherkraft umrühren damit alles gut emulgiert, ein Mixer mit Knetstäben ist dafür gut geeignet.


    Dann vom Herd nehmen und LANGSAM erkalten lassen. Nicht mit Wasser oder sonstigem runterkühlen.


    Wer die Masse weicher haben möchte kann sie auch kaltrühren. Das heisst man rührt erst 5 Minuten zum emulgieren, nimmt es dann vom Herd und rührt dann solange weiter bis die Masse so gut wie kalt ist. So bleibt die Konsistenz schön weich.

  • Ja, wir sind in der Backstube und im Spielzimmer !


    Sehr geehrter Voiture,
    wenn Sie diesen Thread aufmerksam gelesen haben, vielleicht noch einige andere Beiträge in diesem Forum, so sollten Sie gemerkt haben, das die meisten von uns sich einfach für das Thema ROST interessieren.
    Es geht nicht darum, Herrn Sanders das Geschäft kaputt zu machen (jedenfalls nicht den meisten hier). Das klappt auch gar nicht. Ich denke mal 90% der Sanders-Fett-Nutzer fahren in eine Werkstatt, lassen dort das Auto einsprühen und fertig, die legen sich nicht selbst unters Auto mit selbstgebrauter Pampe. Die paar Leute, die gerne hinter das Geheimnis des Sanders - Fetts kommen wollen, tuen dieses aus Spaß an der Freud.
    Denn im Endeffekt, auch wenn man das Geheimnis um Sanders lösen würde - wen interessierts? Wird dann hier jmd. anfangen, das Zeug zu vertreiben? Mit Investitionen wie Lagerhallen, Vertrieb, Abfülleinrichtung, Dosen, Werbung etc. ist man dann wieder gewiss beim Preis des Sanders Fett.
    Wozu also diese völlig überflüssige Aufregung? Wen das Zeug nicht interessiert, der braucht den Thread nicht zu lesen.


    Wer anfängt, sich selbst einen Pamp zusammenzumischen, macht dieses gewiss nicht in dem Glauben, nun das beste Rostschutzmittel aller Zeiten gefunden zu haben.


    Und so nebenbei: auch ich habe vor 2 jahren oder so mal was mit Ebay-Vaseline in grünen Dosen rumprobiert. Es war nicht mit Altöl gepanscht, war nicht schwarz und nicht übertreuert.


    Gruß
    Frank


    PS. ich muss noch ein wenig loslassen hier zu unserer Kinderchemie:
    Gerd Cordes, Inhaber vom bekannten Timemax, schrieb selbst in einem Bericht, daß er früher sehr viel mit den verschiedensten Mixturen rumprobiert hätte. Im KS-Depot steht, daß Fluidfilm A durchaus ein kriech-unwilliges Hohlraumwachs in ein Kriechfähiges verwandeln kann.


    Aber ist ja nur alles Kinderchemie von völlig Ahnungslosen - bah!

  • hm, also ich meine über Petrolatum gelesen zu haben, dass Wachse wie Bienenwachs problemlos in Paraffinen (wie Petrolatum eines ist)gelöst werden können. Ein Emulgator ist nicht notwendig. Wird bei Salbenherstellung ebenso gemacht. Wichtig: Vaseline ist KEIN Fett. Bei meiner Mischung hat sich das Wachs problemlos und homogen gelöst.


    Die "Bad Vibes" ignoriere ich...


    @stobi
    dem ist nichts hinzuzufügen :)

  • Nabend.


    Also ich hab das nur geschrieben um einen Denkanstoß zu geben da es ja Leute gibt die sich sowas gerne selber machen. Warum auch nicht.


    Klar kann man Vaseline und Wachs auch so mischen. Mit Betonung auf MISCHEN. Es sieht auch homogen aus, aber es ist nicht miteinander Emulgiert bzw VERBUNDEN.


    Kann ich jetzt nicht so bildlich gesprochen darstellen. Jedenfalls können sich die Vaseline und das Bienenwachs wieder lösen. Daher nimmt man Emulgatoren, und mithilfe dieser entsteht erst eine Fettphase, das heisst das die Bestandteile miteinander Emulgiert, also richtig verbunden sind. Wenn man es nur MISCHT dann sind die Bestandteile nicht miteinander verbunden.


    Laborant,
    Tegocare ist ein anderer Emulgator, sieht auch sehr teuer aus bei Amazon. Tegomuls 90S ist der den man beötigt. Okay, mit Tegocare würde es wohl auch gehen aber dort fehlt das Alkalistearat, daher wird die Konsistenz nicht so wie bei Tegomuls 90S.
    Bei baccararose kostet Tego 2,20,- pro 100g. Emulsan2 kostet 3,70,- pro 100g.


    florianz,
    Man könnte das ganze auch in Paraffin LÖSEN. Aber trotzdem nicht Emulgieren (chemisch verbinden). Es nennt sich nur Fettphase, unabhängig ob Fett enthalten ist oder nicht. Wenn man Wasser mit Ölen / Fetten / Wachsen emulgiert nennt es sich zum Beispiel Wasserphase. Mit Paraffin würde die Masse bestimmt zu fest werden und dann lässt es sich natürlich auch nicht mehr so gut auftragen bzw die Kriechfähigkeit wäre bestimmt auch schlechter. Vielleicht ginge es mit Paraffinöl besser. Aber eigentlich würde es nur teurer werden.


    Ich persönlich bin mit FluidFilm und PermaFilm glücklich. Solange ich keinen Kompressor habe zur Not auch mit FluidFilm und einer Sprühdose Bitumen-UBS für die unzugänglichen Ecken.

  • bist du dir wirklich sicher, dass ein emulgator notwendig ist? Paraffine bzw. Vaseline sind kein Fett, und auch kein Öl. Ölphase, ja ok, aber ich sehe hier kein wasser oder glyzerin, das einen emulgator benötigen würde. Ist ja keine Bodylotion. Das Bienenwachs löst sich einwandfrei. und nachdem ich das zeug auf den Händen hatte, gings einfach nicht mehr ab. geschweige dass sich da was getrennt hätte.


    Das hier habe ich bei Sasol gefunden, für alle Zweifler:
    "Technische Vaseline ist sehr vielseitig verwendbar und kommt unter anderem bei der Lederpflege, in der Druckfarbenindustrie, der Gummiverarbeitung oder im Korrosionsschutz zum Einsatz. Sie sind wasserbeständig, geschmeidig und besitzt eine hohe Licht- und Wärmebeständigkeit. Die Produkte sind kennzeichnungsfrei im Sinne der Gefahrstoffverordnung."

  • :/EDIT:
    Laborant,
    Jetzt haben wir gleichzeitig geschrieben.
    Also, Bienenwachs wird auch von Wasser mit der Zeit zersetzt. Die Oberfläche ist durch das Beimengen von Vaseline ohnehin schon teilweise nicht mehr hydrophob. Das kommt halt durch das fehlen einer geeigneten "Verbindungskomponente", einem Emulgator. Bienenwachs und Vaseline sind einfach nur vermengt, aber nicht verbunden. Daher kann das Bienenwachs auch schneller biologisch abgebaut werden als es unter Emulgatorzugabe der Fall wäre. Denn wenn es mit der Vaseline verbunden wäre würde es sich nur so schnell abbauen lassen wie die Vaseline. Bzw. würde der "langlebigere" Teil der Mischung entscheidend für den biologischen oder sonstigen Abbau sein.
    :EDIT/:



    Hi Florian,
    Eine Ölphase ist aber auch etwas anderes. Das ist eine Öl-Wasser-Emulsion. Aber weder Öle noch Wasser sind ja in der Mischung vorhanden.


    Fettphase heisst nicht das Fette vorhanden sein müssen, es ist auch eine Fettphase wenn man Wachse mit Ölen, Wasser, Fetten oder etwas anderem als Wachs emulgiert. Warum es trotzdem Fettphase heisst weiß ich aber auch nicht. Die Bezeichnung ist einfach etwas irreführend.


    Eine reine Wachsphase in Disperser Form ist es ja auch nicht wenn man Wachs und Vaseline mischt.


    Von daher gehe ich davon aus das es eine Fettphase ist, ich hab auch nichts gegenteiliges finden können. Kann aber sein das ich mich irre oder etwas übersehe.


    Okay, jedenfalls ist der Einsatz von ein, zwei oder mehr Emulgatoren durchaus sinnvoll. Mit einem einzelnen Emulgator wüde es aber auch gehen, nimmt man einen Co-Emulgator hinzu wird die Masse einfach stabiler in dem Sinne das sich die Konsistenz über längeren Zeitraum nicht verändert.


    Wachs-Vaseline-Gemisch auf die Haut reiben:
    Bienenwachs ist niedrig spreitend, es zieht nicht so schnell in die Haut ein (eigentlich breitet es sich nicht so schnell aus, das wäre die korrekte Beschreibung) und hinterlässt daher das Gefühl es wirkt besonders lange auf der Haut. Vaseline ist höher spreitend und zieht schneller ein. Die Folge ist das du dieses Gemisch auf die Haut reibst und die Vaseline schneller einzieht. Das Bienenwachs hingegen zieht nicht so ein, deshalb hast du das Gefühl das sich die Mischung nicht mehr von den Händen entfernen lässt. In Wirklichkeit ist es aber mehr das Bienenwachs das du fühlst.


    Die Sache mit dem trennen von Bestandteilen ist in diesem Fall nicht auf einen Zeitraum von Minuten bezogen. Sondern vielmehr darauf das sich die Bestandteile eben nicht miteinander "verbinden" sondern nur "lose" vermischt sind. Sie sind aber nicht emulgiert, also nicht ineinander "verkrallt" oder "verbunden". Bei Wachs und Vaseline würden sich die Bestandteile in absehbarer Zeit nicht so voneinander trennen das man es richtig sieht, dafür sind beide Bestandteile einfach zu dick und fest. Aber glaub mir das sie nicht emulgiert sind wenn man sie einfach mischt. Sie sind nur zusammengemengt.


    Man sieht das zum Beispiel bei manchen Fetten die vor dreissig Jahren in der Industrie verwendet wurden. Wir haben zum Beispiel auch noch ein weisses Fett im Einsatz bei dem sich der Ölanteil ausbildet und vom Fettbestandteil trennt. Unter Wärmeeinfluss noch schneller. Es trocknet richtiggehend aus. Das könnte bei einer Wachs-Vaseline-Mischung auch passieren wenn sie nicht emulgiert ist. Natürlich passiert das auch wenn der Emulgatoranteil zu niedrig ist, dann kann nicht die komplette Menge emulgiert werden sondern nur ein Teil davon.


    Hmmm, aber ist im Prinzip ja auch völlig egal nun, ich wollte ja nur einen Denkanstoß zum experimentieren geben. Verkehrt ist das mischen von Wachs und Vaseline ganz sicher nicht und wenn man es einmal im Jahr aufträgt liegt man wohl locker innerhalb der Zeit wo sich die Mischung noch nicht voll getrennt hat.


    Grundsätzlich kann man wohl sagen das Emulgatoren die Möglichkeit eröffnen verschiedenste Stoffe dauerhaft stabil miteinander zu verbinden. Als Unterbodenschutz hab ich sowas noch nie ausprobiert, aber unter Emulgatoreinsatz lässt sich zum Beispiel noch ein Kriechfähiges Öl beimischen. Da die Bestandteile dann richtig emulgiert sind würde das Öl die restlichen Bestandteile (Vaseline und Wachs) sozusagen in alle Ritzen "mitziehen". Der Emlugatoranteil müsste dann aber erhöht werden damit er den vollen Bereich abdecken kann.


    Für sowas würde ich ein Öl mit niedriger Jodzahl nehmen, also eines das nicht härtet und trocknet. Sonnenblumenöl würde gehen, oder Jojobaöl welches eigentlich ein Wachs ist. Nicht wundern, die haben keine Rostschutzeigenschaften, es geht hierbei nur darum eine "Kriechkomponente" einzubringen. Ein technisches Kriechöl würde auch gehen, säurefreies Ballistol oder so. Aber da weiß ich nicht wie es sich auf Vaseline und Bienenwachs auswirkt und welche Emulgatoren dafür geeignet wären.


    Ich würde auch kein Bienenwachs nehmen sondern eines das beständiger ist und eine dauerhaft Hydrophobe Oberfläche erzeugt. Ich steh voll auf gelbes Carnauba. Nicht weisses!! Weisses ist künstlich hergestelltes Wachs aus Paraffin und einem minimum an Carnauba. Aber man könnte auch einfach Paraffin nehmen. Beides würde diese Mischung aber fester machen als mit Bienenwachs, man müsste es dann warscheinlich warm auftragen damit es weicher ist. Also frisch anmischen und im warmen Zustand auftragen, das wäre leichter. Die Kriechfähigkeit wäre auch etwas schlechter. Aber dafür würde ich auch ein geeignetes Öl beimengen.


    Jetzt bin ich aber schon weit vom ursprünglichen Thema entfernt...


    Unterm Strich würde ich wohl Paraffin nehmen, oder Paraffinöl. Dazu noch ein Kriechfähiges Öl oder generell erstmal ein Öl. Zusammen mit der Vaseline und geeigneten Emulgatoren würde sich eine relativ Kriechfühige Masse ergeben die zudem eine dauerhaft hydrophobe Oberfläche erzeugt und bei Beschädigung der hydrophoben Oberfläche nachkriecht.


    Andererseits ist es natürlich einfacher wenn man FluidFilm ASR und PermaFilm mischt welche genau zu diesem Zweck gedacht sind. Aber selbermachen reizt mich natürlich auch immer :D

  • Also von der Farbe darf man sich nicht täuschen lassen. Da sieht vieles sehr ähnlich aus was rein gar nichts gemeinsam hat.


    Die Emulgatoren sind übrigens kein High-Tech im Sinne von Chemischen Wundern. Die sind einfach pflanzlich, viele aus verschiedenen Stearinen.


    Bei der Art der Vaseline gibt es Unterschiede. Arzneivaseline ist gereinigt, dabei gehen aber auch Bestandteile der Vaseline verloren. Die iso-paraffinen Kohlenwasserstoffe der Vaseline gehen bei dieser Reinigung vielleicht verloren oder werden verändert. Daher würd ich gelbe Vaseline oder technische Vaseline nehmen, nur zur Vorsicht.


    Und billiger ist die bestimmt auch noch. "Rein" ist ja nicht immer gleichbedeutend mit Gut.


    :EDIT:
    Was mir grad einfällt. In den 60ern haben die Autowerkstätten gerne ihr Motor-Altöl (MINERALÖL) zum Rostschutz für untendrunter benutzt. Einmal über nen staubigen Waldweg und schon ist es abgebunden und wird nicht mehr so schnell ausgewaschen. Mein Vater bestätigt das diese Autos nicht gerostet haben wenn man das regelmässig machte. Er war Werkstattmeister bei Renault. Die Probleme fingen an als die Hersteller das erste mal "Unterbodenschutz" eingeführt haben, danach fingen die Werkstätten wieder an ihr Altöl unter die Autos zu spritzen.
    Vielleicht sollte man sein MINERALISCHES Altöl mal nicht entsorgen sondern mit Paraffin mischen. Aber das ist jetzt keine Empfehlung. Sowas darf man nicht mehr unters Auto schmieren heutzutage. Dennoch hätte das einen guten Rostschutz und Kriechfähigkeiten. Durch das Paraffinwachs wäre es einigermaßen beständig hydrophob.

  • Deswegen ja die Paraffinbeimischung damit es nicht permanent tropft. Allerdings würde es ja auch in alten Unterbodenschutz einziehen, mehr als FluidFilm würde es auch nicht tropfen. Glaub ich. Und Staub und sonstiger Dreck würde das ganze ja auch ein wenig abbinden.


    Ich kenn es von meinem Delta so das der ja auch etwas ölt, so ist der Achsträger zum Beispiel teilweise verölt und durch Dreck usw abgebunden. Nach 15 Jahren ist an den Stellen kein Stück Rost, auch nicht da wo durch Steinschlag der Lack abgeplatzt ist. Dort wo kein Öl hingekommen ist rostet es dagegen enorm an den Steinschlagstellen.


    Oder schau dir mal einen verölten Stoßdämpfer an der uralt ist. Der rostet nur dort wo das Öl nicht hingekommen ist.


    Frisches Öl ist vielleicht auch geeignet, aber...und das ist der springnde Punkt, dort sind Säuren enthalten die dem Rostschutz vielleicht nicht dienlich sind. Altöl ist ja "verbraucht", das macht warscheinlich den Unterschied aus. Ausserdem sind in Altöl ja auch "Spurenelemente" :D :D


    Okay man könnte statt Altöl vielleicht auch normales Kriechöl nehmen. Gaaaanz früher haben wir oft dies rote Fahrradöl / Pflegeöl benutzt, ich weiß nicht mehr wie das heisst oder ob es das noch gibt und aus was es besteht. Aber das war jedenfalls auf Dauer viel zu teuer, daher kam mir das mit dem Altöl wieder in den Sinn.

  • Zitat von florianz

    bist du dir wirklich sicher, dass ein emulgator notwendig ist?

    Die Frage lässt sich leicht beantworten. Rostschutzmittel nach PX-11-Standard bestehen nur aus Vaseline und Bienenwachs im Verhältnis 9:1. Vom britischen Verteidigungsministerium ist klar definiert, dass keine weiteren Inhaltsstoffe vorgesehen sind:
    "The product shall contain no other ingredient."


    Für Original-PX-11 bildet allerdings die techn. Vaseline nach PX-6-Standard die Grundlage. Die NATO-S743-Vaseline dagegen entspricht dem PX-7-Standard, ihr Schmelzpunkt ist niedriger, die S-743-Vaseline ist aber ebenfalls zum Rostschutz als Grundlage geeignet. Natürlich hält einen keiner davon ab, durch weitere Abwandlung des PX-11-Standards das Mittel in eine gewünschte Richtung zu verändern. Die Zugabe eines Emulgators ist aber eigentlich nicht vorgesehen, und PX-11 funktioniert seit Jahrzehnten auch ohne diesen. Wenn man bei den zwei leicht verfügbaren Komponenten (Vaseline und Bienenwachs) bleibt, ist die Herstellung von PX-11 easy und sicher und dicht am Original-Standard.


    Man kann sich über die Zusammensetzung von PX-11 anhand mehrerer Quellen informieren, schau doch mal in die folgenden Screenshots. Entweder geht es in den Dokumenten direkt um PX-11 für militärische Zwecke, oder es geht um zivile Produkte, die nach diesem Standard hergestellt sind. Die Screenshots sind lediglich "monitorfreundlich" von mir bearbeitet, weil mehrseitige Dokumente im Forum schlecht darstellbar sind.


    Es gibt aber Links zu den Originaldokumenten, so dass jeder selbst dort nachschauen kann. Nur das Datenblatt zu "Nycoprotec 19" konnte ich online nicht mehr finden und habe auf meine abgespeicherte Version zurückgegriffen. Die verlinkten PDF-Dokumente zu PX-11 und Vaseline liegen z.B. direkt auf den Server/Quellen von Shell oder des UK-Verteidigungsministeriums. Dort kann man sich aus erster Hand informieren. Dann einfach mal gucken, welche Beiträge dieses Threads nur aus Behauptungen bestehen und ohne vergleichbare Belege und Links auskommen müssen. Das liegt daran, dass die darin aufgestellten Behauptungen schlicht falsch sind und folglich auch nicht objektiv und mit externen Dokumenten belegt werden können. Solche "Nebelkerzen" am besten ignorieren oder vergessen.


    [Blockierte Grafik: http://www.abload.de/img/px-11-def-80-85-a5z4.gif]
    PDF, Server/Quelle: Ministry of Defence >>


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    [Blockierte Grafik: http://www.abload.de/img/aeroshell-compound-053uuk.gif]
    PDF, Server/Quelle: Shell >>


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    [Blockierte Grafik: http://www.abload.de/img/px-nycoprotec19yu7n.gif]


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    [Blockierte Grafik: http://www.abload.de/img/px-11-elliottouku.gif]
    PDF, Server/Quelle: Historic Military Vehicle Forum >>


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    [Blockierte Grafik: http://www.abload.de/img/px-11-def-2002-mu31.gif]
    PDF, Server/Quelle: FTP, IKS GmbH >>



    Zur Ergänzung noch ein Auszug aus dem Datenblatt einer S-743-Vaseline:


    [Blockierte Grafik: http://www.abload.de/img/px-nyco-vaseline65-955s.gif]
    PDF, Server/Quelle: Deutsche Nyco >>




    Zitat von michaelz

    Arzneivaseline ist gereinigt, dabei gehen aber auch Bestandteile der Vaseline verloren. Die iso-paraffinen Kohlenwasserstoffe der Vaseline gehen bei dieser Reinigung vielleicht verloren oder werden verändert. Daher würd ich gelbe Vaseline oder technische Vaseline nehmen, nur zur Vorsicht.


    Zur Frage, ob weiße Vaseline nach Deutschem Arzneibuch (DAB) als Rostschutzmittel Verwendung findet, hier ein Screenshot aus dem Datenblatt von weißer "Cramolin Vaseline":


    [Blockierte Grafik: http://www.abload.de/img/cramolin-vaseline-t58c.gif]
    PDF, Server/Quelle: Weidinger GmbH


    Im W124-Forum gibt es mehrere User, die weiße DAB-Vaseline zum Rostschutz benutzen, und zwar seit Jahren mit Erfolg. [url=http://forum.mb124.de/read.php?1,485762,485762#msg-485762]Hier der Link [/url]zu einem Beitrag mit Fotos, es ist der erste Beitrag eines ganzen Threads zum Thema. Dort schreibt übrigens ein User "bittemallachen", der einem aus diesem Thread allzu bekannt vorkommt.



    Zitat von Mike

    Ich werfe mal entspannt die Frage in den Raum wieso Voiture und Laborant sich beide heute unter der gleichen IP Adresse registriert haben, sowie auch von dieser aus posten?


    Die Antwort auf diese Frage interessiert mich auch, und vermutlich auch andere Teilnehmer und Leser dieses Threads. Könnten "Voiture" und "Laborant" vor weiteren Beiträgen bitte zunächst einmal darauf antworten, damit dieser Punkt geklärt ist?


    MfG, Hanseat

  • Ich bezweifel trotzdem irgendwie noch die Kriechfähigkeit. Also wenn zum Beispiel Steinschlag oder so die behandelte Fläche beschädigt, kriecht Vaseline dann in die beschädigte Stelle hinein?


    Der Bienenwachs wird dort scheinbar als Konsistenzgeber eingesetzt und nicht als Wirkstoff, anders ist der geringe Anteil von 10 Prozent nicht zu erklären. Bei dem Einsatz und der geringen Menge von 10 Prozent wäre Emulgator allerdings auch unsinnig und zu teuer. Die Zersetzung des Bienenwachs würde hier auch kaum etwas ausmachen, ausser das die Konsistenz geringfügig anders wird. Wenn die Masse erstmal unter dem Auto ist dürfte das allerdings egal sein.


    Wenn ich mir das so ansehe würde ich warscheinlich ganz auf das Bienenwachs verzichten, macht ja keinen Sinn. Die Konsistenz ist egal wenn man es eh erwärmt und flüssig aufträgt. Und haltbarer gegenüber Wasserfontänen und sonstigem Unbill wird es durch so wenig Bienenwachs bestimmt auch nicht. Meiner bescheidenen Meinung nach. Wenn schon Wachs dann eines das stabiler und dauerhafter ist, um eben die besagte hydrophobe Oberfläche zu ermöglichen. Das würde vielleicht mehr Sinn ergeben als ein Wachs nur als Konsistenzgeber zu verwenden.


    Emulgator ist sinnvoll wenn die Menge an Wachs grösser ist und eventuell noch Öle hinzukommen sollen. Das müsste man halt einfach mal durchrechnen.


    Aber das ist natürlich alles nur so mein Gedankengang den ich zu der Sache verfolge. Ob es letztendlich gut ist oder nicht könnte nur das Blech in einigen Jahren sagen.


    Wie auch immer, ich bin mit FF und PF bisher zufrieden.


    :EDIT:
    Lackologen sagen ja in der Regel das man den Unterboden mit Kontrast lackieren sollte (Um Steinschläge einfacher zu sehen) und dann mit Wachs schützen soll. Oldtimerfans machen das auch gerne, ein Kumpel hat seinen 54er Käfer auch so gemacht.


    Habt ihr denn schonmal ausprobiert erst ein Wachs aufzutragen und dann Vaseline als dickere Schutzschicht?? jemand Erfahrung damit? Mich interessiert vor allem die Kriechfähigkeit von solchen Mitteln weil sowas ja auch in Beschädigungen nachkriechen sollte wie ich finde.

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