Input zur Gurulan Diskussion/Frage zu Bootsfett

  • Hallo zusammen!


    Zitat von michaelz

    Ich bezweifel trotzdem irgendwie noch die Kriechfähigkeit. Also wenn zum Beispiel Steinschlag oder so die behandelte Fläche beschädigt, kriecht Vaseline dann in die beschädigte Stelle hinein?


    Ja, das tut sie, vergleichbar mit "Mike Sanders Korrosionsschutzfett." Bei entsprechenden Temperaturen schließt PX-11 Löcher in der Schutzschicht und kriecht in Risse und Falze. Das ist nicht nur meine Erfahrung. Das Kriechverhalten ist ja auch den Fotos in diesem Thread zu sehen. Und in dem Dokument des britischen Verteidigungsministeriums aus dem Jahr 2002 heißt es zu PX-11: "Will easily penetrate crevices or holes", siehe oben in dem Screenshot.


    Zitat von michaelz

    Der Bienenwachs wird dort scheinbar als Konsistenzgeber eingesetzt und nicht als Wirkstoff

    Das stimmt. Konsistenz und Schutzwirkung stehen ja in Zusammenhang. Shell teilt zu seinem PX-11-Mittel namens "Compound 05" mit, worin es sich von purer Vaseline ohne Bienenwachs-Beimischung unterscheidet:
    Compound 05 "gives a fairly firm, greasy film, with a slightly higher melting point, better texture and better protective qualities than plain mineral jelly".


    Zitat von michaelz

    Wenn ich mir das so ansehe würde ich warscheinlich ganz auf das Bienenwachs verzichten, macht ja keinen Sinn.


    Der Sinn wird ja von Shell erläutert, und das Militär schreibt das Bienenwachs ebenfalls nicht sinnloserweise in den PX-11-Standard hinein. Vor allem bei Verwendung der S-743-Vaseline ist Bienenwachs sinnvoll, weil der S-743-Schmelzpunkt auch unter 50 Grad liegen kann, er muss aber mindestens 40 Grad betragen. Dein Gedanke, auf Bienenwachs zu verzichten und statt dessen gleich eine festere Vaseline mit höherem Schmelzpunkt pur zu verwenden, ist aber auch eine Möglichkeit. Da fiele mir z.B. die "Avia Vaseline gelb" ein, deren Kennwerte und Datenblattangaben mit denen von "Mike Sanders Korrosionschutzfett" so sehr übereinstimmen, wie es sonst nirgends in dem Sektor zu finden ist...


    Zitat von michaelz

    Wie auch immer, ich bin mit FF und PF bisher zufrieden.

    Ich auch, und ich bin auch mit "Mike Sanders Korrosionsschutzfett" zufrieden. Aber auch mit dem PX-11.


    MfG, Hanseat

  • Das mit dem auf Bienenwachs verzichten wäre eine Möglichkeit, oder eben wie ich sagte ein Wachs dazunehmen das fester und beständiger ist. Paraffinwachs ist beständiger gegen Umwelteinflüsse als das Bienenwachs.


    Mein Gedanke ist es das Wachs nicht nur als Konsistenzgeber sondern auch als zusätzlichen Korrosionsschutz einzusetzen. Da es ja genau wie bei einem Polierwachs auf der Oberfläche zu liegen kommt und Wasser abweist. So wäre noch dann ein "Notschutz" vorhanden wenn die Vaseline an sehr exponierten Stellen schon durch Dreck und Wasser etwas weggespült wurde.


    Also scheint die gelbe Vaseline vielleicht doch etwas geeigneter zu sein als gereinigte Vaseline / Arzneivaseline.

  • wow, da kuck ich kurz mal nicht rein, und dann diese Fülle an Infos! Super interessante Beiträge.


    "You can make your own petroleum jelly (vaseline) from beeswax and mineral oil (liquid paraffin)."
    Das glaube ich nicht, da is was verquer an der Info, aber interessant. Petrolatum (Vaseline is ja ein Markenname, so wie Tempo), besteht einfach nur aus Alkanen.
    Ich würds Vaseline-ähnlich nennen, was dabei rauskommt, wenn man ausreichend viel Bienenwachs nimmt.


    "Etwa ab den Decanen spricht man von höheren Alkanen und Gemische aus diesen nennt man Paraffinöl. Sie sind ölig bis zähflüssig und man stellt aus ihnen Schmier- und Motoröle sowie Vaseline her. Etwa ab den Heptadecanen sind die Alkane normalerweise fest und als Gemische heißen sie Paraffin. Paraffin dient der Herstellung von Kerzen, Beschichtungvon Käse und Imprägnierung bestimmter Papiere."
    oder
    "Vaseline ist eine Kohlenwasserstoffmischung mittlerer bis langkettiger Alkane... ...Vaseline ist eine patentierte Mischung aus eher tiefsiedenden Alkanen mit einigen höhersiedenden Alkanen, die dann eine Art "Emulsion" der längerkettigen Alkane ergibt, oder die schmierige Creme, welche unterschiedliche Verwendungszwecke erfüllen kann."


    Ob Benzin, Diesel, Weissöl, Paraffin oder Vaseline, es sind alles Alkane, die halt kurz- oder langkettig sind. Sasol macht wohl auch synthetische Vaseline, die aus unverzweigten n-Alkanen besteht.


    Bienenwachs hat sicherlich auch bei der Anwendung für die Haut Vorteile. Es ist ein Naturprodukt und findet ja in vielen Salben Verwendung.


    Zur Wasserbeständigkeit:
    Subjektiv finde ich, dass die Mischung mit Bienenwachs noch schwieriger von den Händen abgeht als das Melkfett alleine. Ich habe z.B. die Plastik-Dosen (die jetzt ein Zweites Leben für meine Ersatzteile im Modellbau haben) in die heisse Melkfett/Wachmischung getunkt, damit ich auch alles Melkfett aus den Dosen rausbekomme.
    Nunja, dafür war jetzt etwas von der Mischung in den Dosen... suuper idee flo... mit heissen Wasser und Spüli war dem nicht beizukommen, der Dreck ging einfach nicht ab. Habs mit Küchenkrepp ausgewischt u. in den Geschirrspüler gesteckt. Das "Intensivprogramm 70 Grad C" u. extra Waschmittel hat die Mischung dann nicht überlebt.


    Durch den niedrigen Schmelzpunkt des Petrolatum erreicht man diese gute Schutzwirkung, da "Selbstheilend". Trotzdem ist es aber sehr beständig gegen Wasser u. vieles Andere. Natürlich lösst es sich in Sprit u. Diesel, logisch, aber wer fährt mit seinem Oldi durch Sprit-Pfützen??


    FF hat absolut seine Daseinsberechtigung, ich kann es echt nur empfehlen, seinen U-Boden damit aufzufrischen. Bei mir ist der U-Boden dank FF (in einer speziellen Mischung) wieder flott. Is halt ne mittlere Sauerei. Ein weiterer Vorteil an FF u. der "Mischung", es ist beides umweltfreundlich, u. lösemittelfrei.


    Es gibt ja viele unterschiedliche Vaseline-Qualitäten, meine Industrie-Vaseline ist lt. Datenblatt gesundheitlich unbedenklich. Es gibt aber Qualitäten oder Sorten, die noch Reste an möglicherweise ungesunden Dingen hat.


    Ich hab heute einen großen, alten Topf geschenkt bekommen, ich kann also weitermischen. Mal sehen, vielleicht mach ich midde Frau noch nen Ausflug nach Lübeck, dort gibts nen Lieferanten für preiswerte weisse Vaseline. 10 Liter für 36,65 plus MWSt.


    ich könnte ja auch nochmal mal bei Nyco anrufen, die haben ja in HH ihr office.


    Glitschige Grüße :-))
    flo

  • Soso...mit der Frau nen Vaseline-Laden besuchen...Okay... :D :D


    Mit meinem selber gemachten Wachs habe ich auch solche Erfahrungen in der Spülmaschine. 80 Grad langes Progamm und ein Spültab plus einige Sprühstösse CilitBang gegen Fett.


    Trotzdem bleibt der kleine bisschen Schmier genauso in den Töpfen drin wie vor dem spülen. Mit Wachs kann man also echt was reissen, obwohl es ja kein Hightech ist sondern eigentlich ein alter Hut.


    Ich steh voll auf natürliches Wachs und solche alten Rezepte.

  • das wird ja richtig schlüpfrig hier... hehehe...


    da stimme ich dir voll zu, mich fasziniert auch die Einfachheit, u. trotzdem ist es leistungsstark. Ich bin mir sicher, dass das Zeug in der Spülmaschine nur durch das heisse Wasser abging, mit dem Normalprogramm wirds wohl nicht klappen. und das spricht doch echt für die mischung.

  • moin,


    So'n Chemiebaukasten ist cool, hab ich leider nie als Kind bekommen (war vielleicht gut so, das Haus meiner Omi steht noch).


    Zitat von Olesia


    Paraffine sind ungesätigte Kohlenwassserstoffe.
    Aus ungesättigten Kohlenwasserstoffen werden aller möglichen chemischen Produkte hergestellt.


    Paraffine bestehen aus gesättigten Kohlenwasserstoffen, nicht ungesättigten, deswegen sind sie ja so stabil.
    "Hauptgruppe von Kohlenwasserstoffen, in der Grundform gerade Ketten (Normal-Paraffine), aber auch Verzweigungen bildend (Iso-Paraffine). In beiden Formen gesättigt, wenig reaktionsfreudig."


    Was meinst du für ein Mittel in deinem letzten Absatz? Die KFZ-Hersteller nehmen da Flutwachse, z.b. bei Audi:
    [Blockierte Grafik: http://s7b.directupload.net/images/100214/ewbg3uvg.jpg]
    An das Zeug ist aber kein rankommen, Hersteller z.B. http://www.pfinder.de/products.php?id=78. Das VW-flutwachs/Holraumwachs bzw. fett, was so schön nachttropft, ist auch lösemittelfrei.
    schönen Sonntag,
    flo


    EDIT:
    zu den multiplen "Posts" (bzw. Persönlichkeiten) noch etwas: das gleiche passierte hier in dieser Diskussion, steht ganz unten...
    http://www.luftgekuehlt.at/forumview.asp?id=13759

  • Morgen Leutz.


    Hi Olesia.
    Beim Schmelzpunkt geht es darum das so ein Zeug im Sommer weicher wird und vielleicht noch etwas in Beschädigungen nachkriecht und damit es im Winter nicht so hart wird das es brüchig wird.


    Also bei dem Gurulan weiß ich nicht was es da alles so an alten bekannten Rezepturen gibt, für mich ist das relativ neu. Aber man muss auch mal zugestehen das solche Dinge ursprünglich daraus entstanden sind das Leute über so etwas diskutiert und es probiert haben. Ob dies nun Leute in einer Firma waren oder Privatleute die Interesse dran hatten ist dabei ja erstmal Nebensache.


    In den 20er Jahren oder so gabs zwar kein internet, aber trotzdem wurden solche Erfahrungen und Rezepte gesammelt und weitergegeben und mit der Zeit kamen immer wieder Veränderungen hinzu.


    Ich persönlich kann jedenfalls bestätigen das ich (und die Leute die es von mir haben) ein Wachs selber herstellen kann das so ist wie es sich die Person wünscht die es haben möchte weil ich als Privatmann flexibler bin als eine Gewinnorientierte Firma. Und das ist letztendlich auch aus vielen Irrwegen und Versuchen entstanden und die Rezepturen stammen grösstenteils auch aus den Jahren als das Auto erfunden wurde und waren für was anderes als Autos gedacht.


    Man muss nicht voraussetzen das Industrielle Hersteller einen grundsätzlich belügen und betrügen. Okay..man kann wohl voraussetzen das sie dem Konsumenten nicht alles sagen..in welcher Form auch immer. Man will ja auch Geld verdienen.


    Meiner Meinung nach ist das wichtigste immer das man beim ausprobieren immer seine Meinung und Erfahrung mit anderen austauscht die das gleiche machen, oder vorhaben, oder schon länger Erfahrung damit haben.


    Wie auch immer, ich würde ein Wachs hier nicht nur als Konsistenzgeber einsetzen.


    Florianz,
    Ich glaube der Schutzeffekt bei der Audi-Methode basiert weniger auf der Art des Wachses sondern mehr auf der Art des Auftragens. Durch das starke erhitzen der Karosserie und des Wachses erkaltet das Wachs nicht partiell beim auftreffen auf das Blech. Bei kalten Blech ist das ja der Fall. So kann es natürlich deutlich weiter in Falzkanten eindringen bevor es kälter wird und anfängt zu erstarren. Ich glaube man verstärkt dort nur künstlich die Kriechwirkung.


    Welches Wachs man dafür nimmt dürfte egal sein solange es ein geeignetes Wachs ist das nach dem erkalten nicht brüchig oder sonstwie zu fest wird. Im Prinzip halt ein Wachs das durch Zusätze weicher ist als im Urzustand. Paraffinwachs mit meinetwegen 30 bis 50 Prozent geeignetem Öl gemischt wäre eine gute Basis für Selbstversuche denke ich. Der Schmelzpunkt sollte niedrig sein damit es im Sommer wieder weich wird und eventuell ein wenig nachkriecht und im Winter nicht so hart wird das es brüchig wird.


    Bei Bienenwachs bin ich da wirklich noch immer skeptisch. Ich habe zwar nichts gefunden das aufgrund der Zersetzung negativ wäre. Aber Paraffinwachs ist sicher beständiger gegen Umwelteinflüsse an derart stark durchspülten Stellen wie am Unterboden.

  • hi michalez,


    da haste Recht, Wissen gabs schon bevor es das Internet gab ;)


    Bienenwachs hört sich zwar altmodisch an, ist aber eine recht komplexe Sache, es hat an die 300 Inhaltsstoffe. Ein Vorteil gegenüber Paraffinwachs, es ist weicher, finde ich. Der Schmelzpunkt liegt bei 61-66 grad, beim Paraffinwachs, je nach Produkt, bei 51-60 Grad, das alleine ist es wohl nicht. Aber dazu reicht mein Wissen nicht. Man kann die beiden wohl nicht vergleichen, das sind ja komplett unterschiedliche Substanzen. Stearinwachs wäre evtl. besser, wird den Kerzen auch hinzugefügt.


    Ich hab gestern zum Spass in meinem Topf ein paar Teelichter versenkt, die Mischung kommt va. für den Unterboden zum Einsatz. Werde ich nicht nochmal machen, es wird schon einen Grund haben, warum sich das Bienenwachs als Zutat so hartnäckig gehalten hat.


    vg
    flo

  • Hmm, also haste die zusammen mit der Vaseline geschmolzen? Oder separat nur das Paraffin geschmolzen?


    Also wenn man es ganz genau nimmt, dann bräuchte man überhaupt kein Wachs in der Vaselinemischung. Die dient ja nur als Konsistenzgeber.


    Mein Ansatz geht ja mehr in die Richtung dem Wachs auch eine Schutzfunktion innerhalb der Mischung zu geben. Dazu müsste der Wachsanteil dann etwas mehr sein.


    Haste denn schonmal das Bienenwachs alleine aufgetragen? Wie verhält sich das auf Dauer?? Wird das zersetzt und abgebaut?

  • ich hab alles gemeinsam geschmolzen. is auch super easy, der versuch mit dem Teelicht machts etwas griffester, ich kann mich aber auch täuschen.


    es dürften jetzt so an die 7 Liter sein, etwas Vaseline werde ich noch dazugeben, das verlängert dann wieder das paraffinwachs. Das wird dann gut reichen für einmal komplett Hohlraum und U-Boden.
    Wenn ich mich nicht täusche, bin ich momentan bei eur 5,7/liter, Komplettkosten.

  • Ja ist richtig, das Paraffin macht es fester. Ist in der Mischung halt der Konsistenzgeber.


    5,7 euro pro Liter ist sehr günstig im Vergleich zu fertigen Mitteln wie FluidFilm oder PermaFilm.


    Du trägst das aber geschmolzen und mit Kompressor auf? Oder streichst du das mit Pinsel undso? Was für eine Düse und Pistole nimmst du dafür?

  • ich werds mit Kompressor und ner normalen saugbecherpistole, eine für Normdosen, eine für Unterboden (mit langen Sprührohr) verarbeiten. Wenns erhitzt ist, ist die Mischung ja dünn wie wasser. Damit es länger heiss bleibt, hab ich mir ne günstige Heizfolie geholt, die wird auf die Dose geklebt. Die wird echt heiss (gut 50 grad), die werde ich mit einen meiner ausgelutschten Modellbauaakkus (evtl. 14,4 v) befeuern.
    Wegen der Saugbecherpistole hab ich nicht so meine bedenken. Als ich damals das HV300 (oder wars 400?) reingeblasen hab, war das Holraumwachs nicht wirklich dünner als das flüssige Fett. Machen werde ichs in ner Mietwerkstatt, dass ist noch die Unbekannte in der Gleichung. In Berlin hatte ich eine Mietwerkstatt, die war nicht sehr pingelig. Mal sehen, Hamburg ist anders.
    Wir werden sehen, wie's klappt...

  • Zitat von florianz


    zu den multiplen "Posts" (bzw. Persönlichkeiten) noch etwas: das gleiche passierte hier in dieser Diskussion, steht ganz unten...
    http://www.luftgekuehlt.at/forumview.asp?id=13759


    Hallo Florian,


    danke für den hochinteressanten Link. Habe mir das mal angeschaut. Der Schlagabtausch zwischen dem PX11-Fan "Schorsch" und dem PX11-Gegner "Hulb" ist wirklich der Brüller, wenn dabei ein und dieselbe Person mit sich selbst postet. Den Beitrag des dortigen Admins sollte man den Lesern dieses Threads und Forums nicht vorenthalten, denn dann erscheint auch dieser Thread hier in ganz neuem Licht:



    Bei Düsseldorf wäre ich mir nicht so sicher. Auch denkbar ist, dass der Poster aus R**** kommt, mit einem Provider-Einwahlknoten in Düsseldorf.


    "Dissoziative Identitätsstörung" - das Thema kam in diesem Forum wiederholt im Zusammenhang mit dem User "Karl" auf. Hatte mal diesen Kurzbeitrag dazu losgelassen. Das war fast genau vor einem Jahr. In dem Thread gab es damals noch "Stefan" und "Fordbewegung", die offenbar leider nicht mehr unter uns sind. Aber dafür gibt es ja jetzt "Laborant" und "Voiture" und wie sie alle heißen.[Blockierte Grafik: http://www.abload.de/img/giggle-point4f1e.gif]


    Dumm ist, dass dieses Forum sich um das Verhindern oder Beseitigen von Rostschäden an Kfz drehen soll. Dass etliche Forenbeiträge statt dessen mit dem Dachschaden einer bestimmten Person zu tun haben, ist in den meisten Fällen ärgerlich und auch lästig, so unterhaltsam es ab und an auch sein mag. Daher meine Bitte an den Betreffenden: Bitte erst therapieren lassen, dann weiter posten!


    MfG, Hanseat

  • >Mal sehen, vielleicht mach ich midde Frau
    >noch nen Ausflug nach Lübeck, dort gibts
    >nen Lieferanten für preiswerte weisse Vaseline
    .

    Und bitte den Gesichtsausdruck des Verkäufers per Fotohandy einfangen, wenn Du mit Deiner Frau zusammen einen Eimer weiße Vaseline kaufst. ([size=x-small]"Äh, wir brauchen das wirklich nur fürs Auto". - "Fürs Auto? Ist ja ihre Sache, aber wie wäre es außerdem noch mit abwaschbaren Sitzbezügen?"[/size])


    Falls Anbieter in der Hamburger Gegend gesucht werden, so käme auch "Parafluid" am Überseering in Hamburg in Betracht. Auf deren Website wird auch die Frage nach den gesättigten oder ungesättigten Kohlenwasserstoffen beantwortet. Im Zusammenhang mit diesem Thread ist auch interessant, für welche Nutzungen die Firma ihre techn. Vaseline u.a. vertreibt. Screenshots:


    [Blockierte Grafik: http://www.abload.de/img/parafluid-screenshot-61ow.gif]


    Zur Kabel- und Seilkonservierung, als Korrosionsschutzmittel und zur Hohlraumkonservierung - das liest man doch gerne.


    .
    >Also wenn man es ganz genau nimmt,
    >dann bräuchte man überhaupt kein Wachs
    >in der Vaselinemischung. Die dient ja nur
    >als Konsistenzgeber. Mein Ansatz geht ja
    >mehr in die Richtung dem Wachs auch eine
    >Schutzfunktion innerhalb der Mischung zu geben.

    Konsistenz und Schutzfunktion stehen hierbei ja in direktem Zusammenhang. Durch Änderung der Konsistenz mittels Bienenwachs-Zumischung wird das Mittel etwas fester, es bildet nach dem Erkalten eine glattere Schicht und gerät bei Wärme auch nicht so früh ins Laufen. PX-11 ist also widerstandsfähiger und hat eine bessere Schutzfunktion als pure S-743-Vaseline (PX-7). Die PX-11-Mischung ist aber trotzdem bei sommerlichen Temperaturen noch kriechfähig und verfügt damit weiterhin über eine wichtige Eigenschaft. So weit, so gut.


    Wenn sich das Mittel durch ein anderes Wachs oder durch Emulgatoren oder durch Verzicht auf Wachs noch optimieren ließe, wäre das toll. Die Versuche müsstest dann aber Du anstellen. Der PX-11-Standard (9 Teile Vaseline, 1 Teil Bienenwachs, keine weiteren Inhaltsstoffe) des britischen Verteidigungsministeriums ist seit Jahrzehnten unverändert geblieben. Auch Shell oder Nyco haben an der Zusammensetzung dieses Korrosionsschutzmittels nicht gerüttelt. Verbesserungsbedarf hat man also nicht gesehen.


    Das heißt natürlich nicht, dass man es nicht noch besser machen kann. Nur ergibt die simple Herstellung von PX-11 bereits ein so funktionelles Mittel, dass ein noch höherer Aufwand sich für die meisten Do-It-Yourself-Anrührer nicht lohnen wird. Die meisten Anwender werden ohnehin zu Fertigprodukten greifen.


    Zur Zusammensetzung von "Mike Sanders Korrosionsschutzfett" hat der User "Marty" aus dem W124-Forum schon vor ein paar Monaten mal Dirk Schucht vom Korrosionsschutz-Depot um eine Einschätzung gebeten:

    Zitat


    Einige behaupten Mike Sanders Produkt würde im wesentlichen aus Vaseline mit Bienenwachs bestehen. Stimmt das?
    Antwort Dirk Schucht:
    "Nein das stimmt so nicht, das ist nur die aktuelle Version der angeblichen Inhaltsstoffe die durch das Internet geistert, bis vor 3 Jahren war das noch die Variante Vaseline und Hydrauliköl. Ich weiß nicht was drin ist, ich weiß dass es aber mehr als 2 Bestandteile sind und das es ein Mineralfett ist. Wenn es so einfach wäre das Produkt nachzumachen dann gäbe es seit vielen Jahren schon Konkurenzprodukte und nicht nur erst seit ein paar wenigen Jahren ähnliche aber nicht gleiche Produkte(bis auf das Siga- besser gesagt Mönnichfett, das gibt es auch schon seit rund 30 Jahren)" ([url=http://forum.mb124.de/read.php?1,563987,563987#msg-563987]Quelle[/url]: forum.mb124.de)


    Kommt nach m.E. aber nicht darauf an, ob die Inhaltsstoffe zu 100 Prozent identisch sind. Entscheidend ist, dass Anwendung und Funktion tatsächlich so weit übereinstimmen, dass eine 100-prozentige chemische Gleichheit von "Mike Sanders Korrosionsschutzfett" und PX-11 offen gelassen werden kann, weil diese akademische Frage in der Praxis dann nur noch eine unbedeutende Rolle spielt.


    MfG, Hanseat

  • Hmm, also ich kann ja mangels Erfahrung mit diesem Gemisch nicht einschätzen ob 10 Prozent wirklich schon den Korrosionsschutz indirekt dadurch verbessern das es sich weniger schnell auswäscht usw.


    Obwohl es naheliegend ist das die festere Konsistenz eben für mehr Widerstandskraft sorgt. Aber wenn das so ist dann würde ich halt wie ich in meinem anderen Ansatz vorschlug einfach etwas mehr Wachs einsetzen.


    Aber die kriechfähigkeit ist dann halt so langsam ein Knackpunkt weil diese auch dadurch eingeschränkt wird. Irgendwie ist es so gesehn schon ein schwierig. Man kann das eine nicht haben ohne das andere aufzugeben.


    Ob dieser Auto-Bildtest nun so sehr Aussagekräftig ist weiß ich auch nicht. Manche der Mittel sind bestimmt nicht dazu gedacht alleinig für einen Korrosionsschutz zu sorgen oder nach erfolgtem Roststop unversiegelt zu bleiben. Aber das wurde schon an vielen Stellen hinreichend erörtert glaube ich. Nicht zuletzt ist die Bild auch nur ein Medium das die Meinung vieler abbildet und natürlich auch unterstützt, immerhin will man ja auch eine gewisse Auflage erreichen.


    Erfolgreich ist nur wer zeitig handelt. Daher habe ich mein Auto auch schon nach dem Kauf zusätzlich versiegelt und das auch spätestens alle zwei Jahre wiederholt. Hätte ich damals schon die Mittel gekannt die ich heute kenne wäre ich noch erfolgreicher gewesen.

  • jaja, ich brauchs nur fürs Auto... :D:D


    Parafluid kenne ich, von denen habe ich ein Muster geschenkt bekommen, da man nur in großen Mengen liefern kann, kommen also leider nicht in Frage (waren sehr nett wo ich ja eigtl. nur lästig war).


    hier der Lieferant bei Lübeck, ab 10kg:
    Firma
    Petraschewsky
    Petra - Chemie Vertriebs - GmbH
    Süderstraße 8
    23689 Pansdorf


    Nach Absprache ist Abholung auch möglich, ansonsten Versand.


    zum kommentar von dirk Schucht, wir werdens nie erfahren, was drin is. Ich hab mal gelesen, es sei u.a. getriebefliessfett...


    die gängigen Produkte diese Bauart sind anscheinend nicht gesundheitsschädlich, deswegen werden auch keine rostschutz-additive drinnen sein. Von Ravenol gibts ein Rostschutzfett, basierend auf Vaseline. Das ist additiviert, im Sicherheitsdatenblatt steht so einiges drinnen, aufs brot würd ich mir das nicht schmieren.
    Ich kenn nur tip Auto in Berlin, der ravenol hat. ansonsten wurde ich im Netz nicht fündig.

  • Zitat von michaelz


    Aber die kriechfähigkeit ist dann halt so langsam ein Knackpunkt weil diese auch dadurch eingeschränkt wird. Irgendwie ist es so gesehn schon ein schwierig. Man kann das eine nicht haben ohne das andere aufzugeben.

    Diese Problematik holt einen immer wieder ein. Die hohe Kriechfähigkeit etwa bei Owatrol oder Fluid Film Liquid A ist eine Stärke dieser Mittel; sie bedeutet als Kehrseite der Medaille aber auch geringe Schichtdicke und schnelleres Auswaschen. "Perma" oder zähes SG-Haftfett oder UB-Schutzwachs dringen hingegen nicht in Falze oder Restrost ein und besitzen keine Dauerkriechfähigkeit.


    "Mike Sanders Korrosionsschutzfett" oder PX-11 nehmen dabei eine Art Mittelposition ein und stellen einen recht guten Kompromiss dar. Man muss halt immer versuchen, die jeweiligen Mittel optimal einzusetzen. Wer z.B. im Radkasten eine rissige alte Schutzschicht NUR mit FF Liquid A aufmöbelt und es dabei belässt, wird im Ganzjahres-Fahrbetrieb bald feststellen, dass seine Arbeit nicht lange vorgehalten hat. O.k., pinselt man halt nach, aber man muss eben auch wissen, dass man diesen Job tun muss und die Sache nicht einfach für die nächsten fünf bis zehn Jahre abhaken kann.


    Zitat

    Ob dieser Auto-Bildtest nun so sehr Aussagekräftig ist weiß ich auch nicht. Manche der Mittel sind bestimmt nicht dazu gedacht alleinig für einen Korrosionsschutz zu sorgen oder nach erfolgtem Roststop unversiegelt zu bleiben.

    Das ist richtig, aber auch daraus kann man Lehren ziehen: Fluid Film Liquid A oder Owatrol sollte man als alleinigen Langzeit-Hohlraumschutz besser nicht einsetzen, zumal die verschärften Testbedingungen mit Salzwasser-Duschen z.B. im Schweller durchaus passieren können.


    Dass das Owatrol-Öl oder FF Liqud A mitgetestet wurden, kann man nicht kritisieren. Denn solche Mittel werden schließlich auch ausdrücklich zur Hohlraumkonservierung verkauft, deshalb haben sie in einem Test für Hohlraumrostschutz ihre Berechtigung. Sie taugen für den "ersten Angriff" auch sehr gut. Aber etwa in einem Liquid-A-Werbefilm ist von Auswasch-Gefahr oder notwendigem Nacharbeiten keine Rede. All das könnte Anwender irreführen. Der Autobild-Test ist ein nützlicher Hinweis darauf, dass solche dünnflüssigen, kriechfähigen Mittel beim Rostschutz langfristig an ihre Grenzen geraten und dass einigermaßen dauerkriechfähige Mittel mit höheren Schichtdicken (MS-Fett, Siegafett) als Langzeitschutz besser geeignet sind. Das haben auch weitere Tests bestätigt, und andere Schrauber und ich selbst haben das auch so festgestellt. Der Autobild-Test liegt in seinen Kernaussagen bestimmt nicht daneben, und der Testaufbau geht im Prinzip auch in Ordnung.


    Zitat

    Hätte ich damals schon die Mittel gekannt die ich heute kenne wäre ich noch erfolgreicher gewesen.

    Das geht mir ähnlich. Aber damals, zum Beispiel vor 25 Jahren, waren die damals zehn Jahre alten Gebrauchtwagen aus den 70ern oft schon in einem rettungslos vergammeltem Zustand. Kein Mittel hätte denen mehr geholfen. Wer heute dagegen einen acht oder zwölf Jahre alten Gebrauchtwagen kauft, erwirbt meist einen deutlich besseren Zustand als ca. 1985 beim Kauf eines bröselnden Erstserien-Golfs oder -Passats.


    Geholfen hätte damals, wenn die Erstbesitzer in den 70ern gleich nach dem Kauf in eine Dinol-Tuff-Kote-Konservierung (>>schöner Archiv-Artikel) investiert hätten, die zu der Zeit als bester Hohlraumschutz galt (gibt´s auch heute noch). Aber das haben die Erstbesitzer leider selten gemacht.


    MfG, Hanseat

  • Der alte Artikel über Dinol Tuff-Kote ist interessant.


    In den 60er und teilweise in den 70ern wurd ja noch gelegentlich Altöl unter den Wagen gespritzt und dann auf staubigem Feldweg abgebunden. War damals das beste was die Werkstätten machen konnten wenn die neu eingeführten UBS-Beschichtungen älter wurden.


    Aber das Prinzip ist heute noch das gleiche, nur das man andere Öle benutzt.

  • hallo,
    ich bin bis dato nicht dazu gekommen, die Mischung zu verarbeiten. Aber: ich hab neulich Schuhe geputzt, u. dachte mir.... vaseline u. bienenwachs... hmmm... Ich habs also für die Schuhe genommen, mit sehr guten Erfolg. Satt aufgetragen, mit der Heisluftpistole erwärmt, verrieben (machen echte Schuputzer auch so), u. dann poliert. Im Gegensatz zu anderen Schucremes ziehts sehr schön ein, macht das leder weich, tiefenpflege sozusagen. danach kann man nochmal normale schwarze schuhcreme verwenden.
    das war jetzt super-off-topic :D
    vg
    flo

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