Maik Sanders VS. Fluid, eure meinungen??

  • Wünsche Schöne Ostern zuerstmal,


    Nach langen Überlegen habe ich nich entschlossen mir ein "neuen" Wagen (Gebrauchtwagen) zuzulegen,


    Damit ich den länger Fahren kann , ohne nach ein paar Jahren schon Rostprobleme zu bekommen, wollte ich die Hölme und den Leiterrahmen gerne mit "Holraumversiegelung" konservieren, Nur Stellt sich mir die Frage:
    Welcher Anbieter ist besser?
    Fett oder Lieber Wachs?
    Was von denren Verfügbaren Produkten verarbeiten ?
    Welches WErkzeug brauche ich, oder sollte man das machen lassen?
    Wieviel von den PRodukten brauche ich?




    Gruß


    Stefan

  • Moin Stefan, was wirds denn für einer werden?


    Aber zu Deiner Frage, wenn es wirklich gründlich sein soll.
    - Gutes Wetter abwarten
    - Der erste Schritt ist natürlich eine Extremreinigung am Unterboden, mit einem Rohreinigungs-Schlauch durch den Rahmen. Wenn viel UBS abfällt, vielleicht mal an einer Trockeneis-Strahlung überlegen. Ist aber eine teure Geschichte.
    - Bei einem älteren Gebrauchten natürlich den ganzen Innenraum ausbauen (außer Amaturenbrett) und mal gründlich schauen. Wenn keine Schweißarbeiten anstehen, als Erstes ca. 3-4 Liter Fluid Film A (je Liter ca. 12 Euro) mittels einer Druckbecherpistole mit Hakensonde in allen Hohlräumen, nimm keine Saugbecherpistole, Druckbecher ist erheblich besser. Kostet sowas um 100 Euro.
    Fluidfilm A auch am Unterboden verwenden. Seitenschweller, Radkästen von innen und Außen, an unzugängliche Stellen 8mm Löcher bohren, reinsprühen und mit Hohlraumstopfen verschließen. An meinem Patrol sind etwa 12 Zusatzlöcher drin.
    - Dann kannste den Wagen erstmal 1-2 Wochen fahren, auf Matschepamp-Fahrten verzichten.
    - Danach sollte keine dünnflüssige Ölschicht mehr am Unterboden sein
    - Am Unterboden dann PERMAFILM oder Fertan UBS 220 einsetzen. Wenn Du den Wagen öfters im Gelände nutzen willst, ist Permafilm besser, da härter. UBS 220 ist weicher. Du brauchst etwa 4 Liter a 12 Euro/8 Euro für den Unterboden.
    - Schritt 2 der Hohlraumbehandlung: Mike Sanders Fett, welches vor der Verarbeitung auf 120 grad erhitzt werden muss und dann zügig verarbeitet werden sollte. Wenn Dein Auto kaum rostig war oder nur 3-4 Jahre alt, kannst Du Dir Fluidfilm A für die Hohlräume als ersten Schritt spraren und direkt Sanders oder eine Alternative nehmen.
    Ich habe Sanders bisher kaum benutzt. Ich nehme da lieber Fluid Film NAS (= aus der Sprühdose AS-R). Hiervon brauchst Du etwa 4-5 Liter für alle Hohlräume.
    - Der Rahmen von innen ist immer eine dumme Sache, mann kann ja nicht rein schaun. Nach dem Fluidfilm A habe ich Hohlraumwachs von Teroson reingesprüht, das aber erst vor 2 Jahren. Teroson allein auf einen angerosteten Untergrund brachte nicht so wirklich Erfolg. Sanders ist vielleicht besser.



    Frank

  • Hy Frank


    Es soll ein Gr Y61 werden,


    Ich dachte mir das ich das Geld investiere um die Hohlreume und den Rahmen von sanders Versiegeln lasse (der haupsitz ist ja 10 km von mir entfernt und dei haben ja so schöne geräte um in dne hohlreume und so reinzuschauen) und dann den unterboden , Radkästen und die stellen hinter den Verkleidungen selber abfertige.und anschließend die ganzen Locher die seitlich im rahmen mit stopgen dichtmache, damitd akein modder mehr reinleuft,
    Das Geld ist mir dieses mal nicht so wichtig, ich will lieber 1 mal richtig investieren, und dann etwas für lange haben, als da alle 2 jahre durch rost neue bleche einschweißen zu müßen, und auch immer wider alles neu versiegeln zu müßen,

  • ich hätte auch mal wieder gerne einen funktionierenden patrol....


    Aber bei Sanders himself bist Du natürlich bestens aufgehoben !
    Aber mach die Löcher im Rahmen nicht zu.
    Irgendwas läuft immer rein, kann dann aber kaum noch raus.
    Nässe bleibt monatelang drin, lieber mal nach jedem zweiten heftigen Einsatz mit einem Rohreinigungsschlauch durchspülen. Ich zwar aufwändig, aber eine bessere Lösung kenne ich nicht.

  • Ich habe meinen vor anderthalbjahren testweise mit Mike-Sanders versiegelten Fiesta kürzlich geschlachtet und die Reste verschrottet. Aus purer Neugier, wie das Mike-Sanders in den Rost gekrochen ist nach einem Jahr und mehreren extrem heißen Tagen, an denen das Auto ganztägig in der Sonne gestanden hat, habe ich mehrere kritische Stellen aufgeschnitten. Um es vorweg zu nehmen: 1. Ich war geschockt, wie extrem der Rost im Schweller war, weil der TÜV-Prüfer von außen nichts bedenkliches festgestellt hat. (Schraubenzieher-Test) 2. Ich war enttäuscht: Das Schwellerblech wurde wohl niemals heiß genug, dass das MS in den Blattrost kriechen konnte. Das bestätigt meine Meinung, die hier im Forum ja auch meistens vertreten wird, dass man bei vorhandenem Rost MS nicht alleine verwenden sondern in Verbindung mit etwas hoch kriechfähigem wie Fluid-Film verwenden sollte.


    Bilder meines ca 30-10cm Schwellerstückes:
    [Blockierte Grafik: http://www.dekarl.de/MS-Kriecheigenschaft2.jpg]
    [Blockierte Grafik: http://www.dekarl.de/MS-Kriecheigenschaft1.jpg]


    Man sieht deutlich, dass sich das MS mehr oder weniger nur auf den Blattrost, der ja eigentlich hochgradig saugfähig ist, aufgelegt hat.
    Versuchsweise werde ich
    1. auf eine Stelle Fluid-Film tropfen lassen und schauen, wie das aufgesaugt wird.
    2. Das Blech auf ca 70°C erwärmen und schauen, ob MS dann in den Rost kriecht.

  • Hallo Karl,


    die 2 Bilder verdeutlichen die wirkliche Leistungsfähigkeit.
    Es bedarf eigentlich keiner weiteren Worte.


    Und doch mus man dazu sagen:


    Auch wenn im Sommer draussen für uns Menschen fast unerträgliche Temperaturen herrschen, für MS reicht das zum flüssig werden und wandern nicht aus.


    Danke für dieses sehr gute bebilderte Beispiel.


    Gruss
    Gentleman-Driver

  • Hallo Karl,


    Du wirst sehen, daß Fluid Film selbst bei niedrigen Temperaturen gut kriecht.
    Bin gespannt, wie das Mike Sanders bei hohen Temperaturen durch den Rost kommt.


    Ich bin sehr an Deinen Versuchsergebnissen interessiert.


    Viele Grüße


    Thomas

  • Sanders ist extrem beliebt bei den Fernreisefahren.
    Ich habe in Kenia viele Leute getroffen, die das Auto gesandert hatten, dann von D nach z.B Südafrika gefahren sind und absolut keine Rostprobleme hatten. Allerdings hatten die auch mind. 10 Kilo davon in den Wagen gepumpt. Die Schicht oben sieht auf den ersten Blick etwas sehr bescheiden aus.
    Aber ich denke, auch die geringe Menge wird immer noch besser sein, also die Teroson-Kur, die ich meinem "Schaaatz" vor 10 Jahren verpasste. Da hatte ich inzwischen 2 massive Rostschäden. Ist zwar inzwischen alles mit Fluidfilm A und NAS nachgearbeitet, aber in ein Flugzeug kann man max 5 Dosen schmuggeln.


    Frank

  • Zitat

    Das Schwellerblech wurde wohl niemals heiß genug, dass das MS in den Blattrost kriechen konnte.


    Zum Durchdringen von dicken Blattrostschichten reicht die Kriechfähigkeit von MS-Fett auch im Sommer nicht aus. Richtig flüssig wird Mike Sanders Korrosionsschutzfett erst oberhalb von rund 60 Grad. Der Erstarrungsbereich ist im Datenblatt bei 45 bis 65 Grad angegeben. Kriechfähig ist es aber schon bei deutlich niedrigeren Temperaturen. Das kann ich aus eigener langjähriger Erfahrung mit dem Zeug sagen. Im Kriechtest bei hochsommerlichen Temperaturen fällt das Ergebnis doch recht deutlich aus, nochmal ein Bild dazu:


    [Blockierte Grafik: http://www.abload.de/img/test-msfett_vs_px11-24x7qd.jpg]



    Zitat

    ... in Verbindung mit etwas hoch kriechfähigem wie Fluid-Film verwenden sollte.


    Solche Schichten habe auch nicht mit Fluid Film Liquid A durchdringen können. Und immerhin ist Liquid A neben Owatrol bei normalen Temperaturen das kriechfähigste Rostschutzmittel. Im hinteren Radkasten, rund um zwei Hohlraumstopfen, beulte sich heftiger Rost unter dem Steinschlagschutz. Mir fehlte damals die Zeit, also habe ich diese Stellen mit einer Einwegspritze und Kanüle erstmal reichlich mit Liquid A "geimpft" und das Öl an verschiedenen Stellen unter den PVC-Schutz gejagt. Als ich Monate später den unterrosteten Steinschlagschutz abgezogen haben, um die Stellen gründlicher zu sanieren, war der bröselnde Blattrost nicht mal zur Hälfte von dem Liquid A durchdrungen. Hat mich etwas enttäuscht. Diese Roststellen waren nur begrenzt, sie hatten weniger als zehn Zentimeter Durchmesser, trotzdem hat die Kriechfähigkeit des Liquid A nicht gelangt. Und wenn Wasser in einen Hohlraum gelangt, ist Fluid Film Liquid A deutlich schneller ausgewaschen als Mike Sanders Korrosionsschutzfett oder PX-11. Höhere Kriechfähigkeit geht immer mit geringerer Schichtdicke einher.


    Zitat

    2. Das Blech auf ca 70°C erwärmen und schauen, ob MS dann in den Rost kriecht.


    Bei solchen Temperaturen ist Mike Sanders Korrosionsschutzfett flüssig wie zerlassene Butter. Bewährte Methode an Falzen: MS-Fett auftragen, dann mit der Heißluftpistole zum Schmelzen bringen. Das Mittel lässt sich auf die Art nahezu restlos im Falz versenken. Ggf. weiteres Fett auftragen und wiederholen. Aus einem Falz, der so mit Fett abgefüllt wurde, wird langfristig kein Rost mehr kommen.


    Bei vollendetem Blätterteig-Rost bringt das aber alles nichts. Wenn solche Schichten nur noch aus Rost bestehen, sollte man ihn weitmöglichst entfernen. Schlimmstenfalls muss man mit einem Schraubenzieher mit durchgehender Klinge und einem Hammer den festsitzenden Rost rausklopfen, dazu Falze etwas aufbiegen. Kein Vergnügen, aber erst nach solcher Arbeit können MS-Fett oder andere Rostschutzmittel den vollen Nutzen bringen.


    MfG, Hanseat [Blockierte Grafik: http://www.abload.de/img/vanishcbrh.gif]

  • Mag sein dass ich mich mit meiner Aussage unbeliebt mache, aber ich halte von MS ziemlich wenig. Ohne Rost (also auf intakten Flächen) ist die Haftung bescheiden, starker Rost wird nicht durchdrungen. Dazu noch die Umstände bei der Verarbeitung. Ich verstehe nicht, wieso alle so auf MS abfahren.


    Ich verwende FF und PF und bin damit bisher immer gut gefahren.


    Gruß,
    G40

  • Ich habe letztes Jahr mal beim Mike-Sander angerufen. Kann sogar sein, dass ich den Chef persönlich an der Strippe hatte, bin aber nicht ganz sicher. Auf jeden Fall meinte mein Gesprächspartner, er würde empfehlen, ein frisch versiegeltes Auto eine halbe Stunde in eine 70° heiße Lackierkabine zu stellen. Ich interpretiere das so, dass das nicht nur eine Empfehlung ist, sondern notwendig, damit das Mike-Sanders-Zeug richtig flüssig wird und überall hinein kriecht, wobei die Temp zu niedrig bzw. die Zeit aber zu kurz ist, dass es an senkrechten Wänden komplett wieder abläuft.


    hanseat


    Dein Löschblatttest scheint in Widerspruch zu meinen Erfahrungen zu stehen. Ich kann mir kaum erklären, warum MS bei so niedrigen Temperaturen bereits so stark kriechen soll. Vielleicht liegt es ja auch nur an der starken Kapilarwirkung des Löschblattes, dass mit gewaltiger Power jeden kriechfähigen Anteil aus dem MS raussaugt.


    Zitat

    Solche Schichten habe auch nicht mit Fluid Film Liquid A durchdringen können. Und immerhin ist Liquid A neben Owatrol bei normalen Temperaturen das kriechfähigste Rostschutzmittel


    Das wundert mich jetzt auch. Wie wäre es denn, wenn man ein explizites Kriechöl wie z.B. WD40 verwendet bei grobem Blattrost. Wenn das Zeug in ein mit Pressrost verbackene Schrauben/Muttern-Rostklumpen eindringen kann, um diese zu lösen, dann müsste es auch in Blattrost eindringen können, der ja relativ locker ist.

  • Zitat von Karl Römer

    Vielleicht liegt es ja auch nur an der starken Kapilarwirkung des Löschblattes, dass mit gewaltiger Power jeden kriechfähigen Anteil aus dem MS raussaugt.


    War kein Löschpapier, nur farbiges Druckerpapier. Habe ähnliches Kriechverhalten von Mike Sanders Korrosionsschutzfett aber auch am Auto festgestellt, also unter Praxisbedingungen. Gibt auch viele andere Nutzer, die von deutlich kriechendem MS-Fett am Fahrzeug berichten.


    MS-Fett hat aber nun mal bei normalen Temperaturen eine Konsistenz wie Margarine, FF Liquid A dagegen ist flüssig wie Sirup. Ist doch klar, welches der beiden Mittel sich schneller verteilt, also besser durch Rost kriecht. Die Methode, erst das dünnflüssige Mittel einzubringen und später das dickere Mittel folgen zu lassen, ist daher sicher gut.


    Bei so dicken Rostschichten wie auf dem Fiesta-Schweller-Foto gerät aber jedes Mittel an seine Grenzen. Und mit dem rechtzeitigen Einsatz von MS-Fett oder einem anderen tauglichen Mittel wäre es nicht so weit gekommen. Dabei ist die Wahl des Mittels gar nicht so entscheidend. Hier mal ein Blick in den Schweller eines 18 Jahre alten Mazda, Fahrerseite, Blick in Fahrtrichtung. Rund zehn Jahre vor Aufnahme des Fotos wurde der Original-Hohlraumschutz mit Teroson-Wachs nachgearbeitet.


    [Blockierte Grafik: http://www.abload.de/img/323-schweller-r5mm.jpg]



    Zitat

    ... ein frisch versiegeltes Auto eine halbe Stunde in eine 70° heiße Lackierkabine zu stellen. Ich interpretiere das so, dass das nicht nur eine Empfehlung ist, sondern notwendig, damit das Mike-Sanders-Zeug richtig flüssig wird und überall hinein kriecht, wobei die Temp zu niedrig bzw. die Zeit aber zu kurz ist, dass es an senkrechten Wänden komplett wieder abläuft.


    Bei 70 Grad ist das Zeug einfach nur dünnflüssig. Wo es mal war, wird nach einer halben Stunde zwar ein dünner Film zurückbleiben, aber der größte Teil wird sich irgendwo unten in einer dicken Schicht sammeln. Klingt nicht so gut. Die Methode, alles gleichmäßig vollzunebeln und den Rest der Dauerkriechwirkung zu überlassen, scheint mir besser. So wird es ja auch von den MS-Verarbeitungsbetrieben gemacht.



    Zitat von G40

    Ich verwende FF und PF und bin damit bisher immer gut gefahren.


    FF? Welches ist gemeint? Falls es um Fluid Film Liquid A geht, so ist das längst nicht so widerstandsfähig wie Mike Sanders Fett. Es wird viel schneller ausgewaschen, falls Wasser in die Hohlräume gelangt.
    Perma ist ein Unterbodenschutz und gar nicht kriechfähig. Ist also eine andere Produktklasse als Mike Sanders Fett, welches als Unterbodenschutz mit dem Perma nicht mithalten kann.


    MS-Fett hat als Hohlraumkonservierung seine Stärken. Es ist standfest, und es kriecht dauerhaft, wenn auch nicht so schnell wie dünnflüssige Mittel. Diese zwei wichtigen Eigenschaften von MS-Fett können die meisten anderen Mittel nicht in sich vereinen. FF Liquid A oder AS-R sind deutlich weniger standfest, Teroson-Wachs oder Dinol Tuff Kote oder FF Gel sind nicht dauerhaft kriechfähig. Owatrol kriecht nicht dauerhaft und ist nicht so widerstandfähig wie MS-Fett, ist aber für bestimmte andere Zwecke gut brauchbar.


    Man muss halt überlegen, ob man ein eher kriechfähiges Mittel braucht, oder ein eher haltbares Mittel, oder ein überlackierbares usw. - auch die besten Mittel können nicht alles in einem Produkt bieten. Man sollte weder MS-Fett kritisieren, weil es langsam kriecht, noch sollte man FF Liquid A ablehnen, weil es nur für geringe Schichtdicke aufbaut. Beide Mittel sind gut, weil sie bestimmte Stärken haben.


    MfG, Hanseat[Blockierte Grafik: http://www.abload.de/img/vanishcbrh.gif]

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!