Knifflige Frage zum Auspuff lackieren

  • Hallo zusammen,

    ich brauche eure Erfahrung beim Lackieren eines Auspuffs.

    Ich habe im letzten Jahr meinen Auspuff abgebaut, vollständig gereinigt und mit handelsüblicher Auspuff-Farbe gespritzt. Tolle Sache, denn sie hat immerhin so gut 2 Woche gehalten; danach war von der Farbe fast nichts mehr zu sehen.

    Also habe ich nach etwas besserem Umschau gehalten. Dabei habe ich eine hitzebeständige Zink-Silokonharz-Lackfarbe aus der Industrie entdeckt. Also das ganze Spiel von vorn. Ausbauen, reinigen bis aufs Blech und schön lackieren.
    Diese Farbe hat dann so gut ein Jahr gehalten, aber auch sie hat sich an vielen Stellen vollständig wieder vom Blech gelöst.

    Nun weiß ich leider nicht mehr weiter.

    Wie muß ich einen Auspuff behandeln, damit die Mühe des Lackierens nicht umsonst ist; nicht für die Ewigkeit, aber wenigstens für ein paar Jahre?

    Muss das Material richtig blank sein?
    Entroster, ja oder nein?
    Muss eine spezielle Grundierung drunter?


    Ich würde mich freuen, wenn ihr mir bei diesem Problem helfen könntet.

    Das Aussehen des Auspuffs spielt übrigens keine Rolle, Hauptsache für mich ist, dass sie hält und der Auspuff ein paar Jahre geschützt ist, vor allem im Winter.

    MfG
    Mario

    PS: Auch bei einem neuen Auspuff hatte ich schon das Problem, dass das Blech zwar nocht gut war, aber die Schweißnähte durchgerostet sind. Auch diese müssten sich doch behandeln lassen, dass ein 700 Mark teurer Auspuff etwas länger hält, als der Hersteller das vielleicht will.





  • Als Antwort auf: Knifflige Frage zum Auspuff lackieren geschrieben von Mario am 20. September 2001 07:38:51:

    >Hallo zusammen,
    >ich brauche eure Erfahrung beim Lackieren eines Auspuffs.
    >Ich habe im letzten Jahr meinen Auspuff abgebaut, vollständig gereinigt und mit handelsüblicher Auspuff-Farbe gespritzt. Tolle Sache, denn sie hat immerhin so gut 2 Woche gehalten; danach war von der Farbe fast nichts mehr zu sehen.
    >Also habe ich nach etwas besserem Umschau gehalten. Dabei habe ich eine hitzebeständige Zink-Silokonharz-Lackfarbe aus der Industrie entdeckt. Also das ganze Spiel von vorn. Ausbauen, reinigen bis aufs Blech und schön lackieren.
    >Diese Farbe hat dann so gut ein Jahr gehalten, aber auch sie hat sich an vielen Stellen vollständig wieder vom Blech gelöst.
    >Nun weiß ich leider nicht mehr weiter.
    >Wie muß ich einen Auspuff behandeln, damit die Mühe des Lackierens nicht umsonst ist; nicht für die Ewigkeit, aber wenigstens für ein paar Jahre?
    >Muss das Material richtig blank sein?
    >Entroster, ja oder nein?
    >Muss eine spezielle Grundierung drunter?

    >Ich würde mich freuen, wenn ihr mir bei diesem Problem helfen könntet.
    >Das Aussehen des Auspuffs spielt übrigens keine Rolle, Hauptsache für mich ist, dass sie hält und der Auspuff ein paar Jahre geschützt ist, vor allem im Winter.
    >MfG
    >Mario
    >PS: Auch bei einem neuen Auspuff hatte ich schon das Problem, dass das Blech zwar nocht gut war, aber die Schweißnähte durchgerostet sind. Auch diese müssten sich doch behandeln lassen, dass ein 700 Mark teurer Auspuff etwas länger hält, als der Hersteller das vielleicht will.

    Moin !
    also zunächst etwas grundsätzliches.
    die "lackierung" eines aspuffes kann dessen lebensdauer nicht
    deutlich erhöhen, da auspuffanlagen in aller regel von innen
    nach außen durchrosten. das was man an der oberfläche außen
    sieht ist nur die sprichwörtliche spitze des eisberges ;)

    daher kann man sich derart kosmetische behandlungen eigentlich
    sparen. das rosten von innen wird durch im abgas enthaltenes wasser
    in verbindung mit vielen bei der verbrennung entstehenden
    sauren abfallprodukten regelrecht initiiert.

    haltbar sind edelstahlauspuffanlagen (v4a) - aber auch entsprechend teuer.

    was jedoch eine gewisse lebensverlängerung erwarten läßt ist der einsatz
    von opferanoden. du hast ja auch schon breits mit zinkhaltigen produkten
    experimentiert.

    ich nutzte bei meinem alltagsauto vor 4 jahren "zinkspray".
    dazu muß die verkaufsgrundierung des neuen auspuffes allerdings bis aufs blech
    durchgeschliffen werden. dann satt beschichten und ein paar tage
    warten bevor der auspuff "beheizt" wird (sonst platzt u.u. alles wieder ab)
    dabei habe ich auch IN den auspuff (beide rohranschlüsse) einiges
    von dem zinkspray hineingesprüht. einfach also opferanode für die
    säuren.

    bislang ist an dem auspuff keine starke korossion zu bemerken
    (hoffentlich bleibts noch ein bischen so)

    ach ja - ab und zu bessere ich die "außenschicht" wieder mit
    dem gleichen zinkspray aus - wenn einmal eine stelle wieder blank
    liegt. denn die haftung ist einfach nicht optimal.
    hängt vermutlich auch von den jeweiligen temperaturschwankungen
    am auspuff ab. am endtopf hält es deutlich besser als am
    mittleren.


    nach den guten erfahrungen habe ich nun auch die
    neue auspuffanlage meines luftgekühlten sommerfahrzeugs
    samt wärmetauschern dieser prozedur unterzogen -
    ist allerdings noch nicht montiert - also kann ich
    keine weiteren versuchsergebnisse mitteilen.


    also viel vergnügen

    ingo




  • Als Antwort auf: Re: Knifflige Frage zum Auspuff lackieren geschrieben von ingo s. am 20. September 2001 10:21:36:

    Hallo Ingo,

    danke für die schnelle und umfassende Antwort.

    Ich hatte damals den Auspuff schön blank gemacht und mit der Zinkfarbe lackiert. Ich dachte, dass es günstig wäre so schnell wie möglich die Farbe einzubrennen und bin am Folgetag gleich gefahren. Das war wohl nicht die beste Idee. Du schreibst, dass ich ein paar Tage (> 3) warten sollte, bis ich den Auspuff erhitzen kann. Das werde ich beim nächsten Versuch auch so machen.

    Macht es eigentlich Sinn, den Auspuff nach den Wartetagen erst einmal vorzuwärmen, z.B. mit Heißluft oder Gasflamme?

    Eine Grundierung ist wohl auch nicht möglich. Es kommt also darauf an, dass die Farbe direkt auf dem blanken Metall hält.

    Was die Opferanode im inneren angeht, so müsste man einach einen Zinkstreifen in das Rohr bringen, der dann von den aggresiven Gasen so nach und nach "ausgelutscht" wird und seine "heilende Kraft" im Auspuffinneren verteilt.
    Daran werde ich auch arbeiten.

    Viele Grüße
    Mario





  • Als Antwort auf: Re: Knifflige Frage zum Auspuff lackieren geschrieben von Mario am 20. September 2001 10:54:11:

    >Hallo Ingo,
    >danke für die schnelle und umfassende Antwort.
    >Ich hatte damals den Auspuff schön blank gemacht und mit der Zinkfarbe lackiert. Ich dachte, dass es günstig wäre so schnell wie möglich die Farbe einzubrennen und bin am Folgetag gleich gefahren. Das war wohl nicht die beste Idee. Du schreibst, dass ich ein paar Tage (> 3) warten sollte, bis ich den Auspuff erhitzen kann. Das werde ich beim nächsten Versuch auch so machen.
    >Macht es eigentlich Sinn, den Auspuff nach den Wartetagen erst einmal vorzuwärmen, z.B. mit Heißluft oder Gasflamme?
    >Eine Grundierung ist wohl auch nicht möglich. Es kommt also darauf an, dass die Farbe direkt auf dem blanken Metall hält.
    >Was die Opferanode im inneren angeht, so müsste man einach einen Zinkstreifen in das Rohr bringen, der dann von den aggresiven Gasen so nach und nach "ausgelutscht" wird und seine "heilende Kraft" im Auspuffinneren verteilt.
    >Daran werde ich auch arbeiten.
    >Viele Grüße
    >Mario
    Klingt vielleicht banal, aber jede Kurzstrecke ist für den Auspuff tödlich. Das Kondenswasser kann nicht verdunsten. Bei längeren Strecken verbleibt keine Feuchtigkeit im Innern und somit entsteht auch (zumindest) weniger Rost.
    Gruß Volker




  • Als Antwort auf: Re: Knifflige Frage zum Auspuff lackieren geschrieben von Mario am 20. September 2001 10:54:11:

    >Hallo Mario!

    Vorsicht mit dem Einbringen irgendwelcher Zinkbleche o.ä. in den Auspuff im Sinne von Opferanoden!

    Das ist absoluter Schwachsinn und funktioniert nicht. Wenn das so eine Bombenidee wäre, würde man in Rauchgasanlagen nicht alle paar Jahre die Beschichtung im Schornstein erneuern müssen!Also, keine Experimente.

    Anstatt Zinkspray, das nur eine geringe Schichtdicke in einem Arbeitsgang zuläßt, empfehle ich streichfähige Zinkstaubfarbe.

    Habe ich bei meinem Diesel am Mittel- und Endschalldämpfer vor Jahren aufgetragen, hält immer noch! kein Rost!

    Kann Dir mal ne Gratisprobe unfrei zuschicken, wenn Interesse vorhanden ist!

    MfG
    http://www.korrosionsschutztechnik.de







  • Als Antwort auf: Re: Knifflige Frage zum Auspuff lackieren geschrieben von Volker am 20. September 2001 16:31:03:

    >Klingt vielleicht banal, aber jede Kurzstrecke ist für den Auspuff tödlich. Das Kondenswasser kann nicht verdunsten. Bei längeren Strecken verbleibt keine Feuchtigkeit im Innern und somit entsteht auch (zumindest) weniger Rost.
    >Gruß Volker
    Der Auspuff meines Volvo440TD hält bereits seit 7 Jahren und 310.000km. Nur der Endschalldämpfer mußte letztens erneuert werden. Wir eben immer schön trocken gefahren, der Auspuff!

    Beim Volvo 850 ist die Auspuffanlage komplett aus Edelstahl - habe noch nie von Problemen bei diesem Wagen gehört.

    Viele Grüße,
    Gerhard 440TD




  • Als Antwort auf: Knifflige Frage zum Auspuff lackieren geschrieben von Mario am 20. September 2001 07:38:51:


    >PS: Auch bei einem neuen Auspuff hatte ich schon das Problem, dass das Blech zwar nocht gut war, aber die Schweißnähte durchgerostet sind. Auch diese müssten sich doch behandeln lassen, dass ein 700 Mark teurer Auspuff etwas länger hält, als der Hersteller das vielleicht will.

    die mühe kannst du dir sparen. 1. rostet der auspuff von innen deutlich mehr als von außen.
    2. sind die schweißnähte auch mit einer beschichtung nicht wesentlich haltbarer zu machen. dies liegt an den folgen des schweißens. im bereich der naht erreicht das metall eine deutlich höhere härte als das umliegende material. da es sich beim auspuff um ein durch die motorvibrationen schwingendes system handelt, erlolgt die höchste belastung am übergang von weich nach hart. aus diesem grunde wurden z.b. formel 1 chassis und rennbote genietet.

    oft brechen auch relativ neue auspuffanlagen ohne nennenswerten korrosionseinfluss genau an diesen stellen. wenn nicht, bilden sich zunächst feinste haarrisse, in denen dann der rost seinen ansatz findet. es ist nun 1. schwierig, einen hitzebeständigen elastischen lack zu finden, der auch bei rissen im untergrund noch schützend wirkt und 2. kommt das meiste sowieso von innen. das ganze ist einfach hoffungslos.

    wenn du dein auto länger behalten willst, kauf dir eine edelstahlanlage, die ist nicht soviel teurer. für meinen volvo (sondermodell, kleinserie) kostet die normale Anlage knapp 700.- die edelstahlanlage knapp 1000.-.
    wenn für dein auto keine komplette anlage erhältlich ist, gibt es auch universalteile (töpfe und rohre) aus denen sich etwas stricken lässt.
    wenn du nicht sägen willst, lassen sich zumindest die töpfe leicht austauschen. damit ist schon eine menge gewonnen. das flammrohr bis zum 1 topf hält normalerweise ewig.

    gruß jörn





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