Ist elektronischer Korrosionsschutz besser als chemischer ?

  • Hallo,
    hat jemand schon (Langzeit)-Erfahrungen mit einem elektronischem Rostschutz-System gemacht. Ist eine Anschaffung sinnvoll oder sind die Angaben der diversen Hersteller solcher Rostschutz-Systeme nur leere Worte.

  • Hallo!


    Glaube in diesen Fall: Doppelt gemoppelt ist besser!
    Bei mir kommt nur: 1 Super entrosten, Super Farbe, Mike Sanders und
    elektronischer Rostschutz der Firma Corrostop/Österreich.:rolleyes:


    Der finanzielle Aufwand ist sehr gering, der technische ist auch nicht
    erwähnenswert.


    Darum: ...für mein Fahrzeug ist das Beste gerade gut genug!:D


    liebe Grüße aus Österreich: benzmaster

  • bei schiffen, bei denen sog. opferanoden angebracht werden ist das auch sinnvoll. diese zink- oder alublöcke auf den schiffsrümpfen werden als unedles metall zuerst zersetzt und der stahl bleib weitgehend unversehrt.


    leider verschweigen die anbieter solcher geräte nur immer, dass das ganz ohne das leitende seewasser nicht funktioniert.


    "wenn sie nicht vorhaben, ihren klassiker im wattenmeer zu parken, können wir ihnen von dieser art des rostschutzes getrost abraten..." (zitat: "wie rost entsteht" - oldtimer markt sonderheft #35)

  • Opferanoden: ich frage mich schon lange, wie die Sn oder Zn-Ionen (Gibts überhaupt ALU-Ionen?) ausgerechnet dorthin kommen, wo es rosten möchte; Physiker u. Chemiker haben wir hier keine (höchstens mich) u. der Rest mutmaßt u. weiss nichts!
    Ich mit meinen biochem.+ physikal. Grundkenntnissen sage: man müsste von dem ALU-Block (stimmt das überhaupt? ALU ist doch chem. sehr stabil) jeweils einen Draht zu dem gefährdeten Teil anschliessen in der langen Zeit, z.B., wenn im Winter in der Garage stehend; also: z.B. 10 Drähte von dem Zn- Block zu allen Stellen verbinden, die am meisten Rost gefährdet sind. An diesen Stellen muss man natürlich einen kleinen Punkt blank schleifen, das wieder jeweils einen Korrossionspunkt ergibt;
    Lösung: 1 Klemme anlöten, Lötstelle versiegeln u. wenn das Auto rumsteht, einfach die Stecker anschliessen;
    Besser: Für jede Rost gefährd. Stelle nahe daran einen Zn-Block legen mit Draht verbinden (Stecker anlöten) um beim Losfahren u.
    Rückkehr schnell lösen / verbinden zu können. McRoad
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    Zitat von Quitschantn


    Hallo,
    hat jemand schon (Langzeit)-Erfahrungen mit einem elektronischem Rostschutz-System gemacht. Ist eine Anschaffung sinnvoll oder sind die Angaben der diversen Hersteller solcher Rostschutz-Systeme nur leere Worte.

  • Also:
    als Elektrochemiker mit eingen Jahren Berufserfahrung in der Korrosionforschung kann ich nur feststellen, elektronischen Korrosionsschutz gibt es nicht.


    Es gibt elektrochemischen Korrosionsschutz. dabei werden z.B. 2 Metalle elektrisch miteinander kontaktiert. Ein Metall löst sich auf (Opferanode)-das andere Metall bildet die Katode und wird geschützt.
    Opferanoden werden in Abhängigkeit vom zu schützenden Metall ausgewählt und sind z.B. Magnesium und Zink. Die Verzinkung auf der Rohkarosserie ist auch eine Opferanode. Wenn das Zink komplett aufgelöst ist gibt es auch keinen wirksamen katodischen Schutz mehr.


    Eine Weiterentwicklung des katodischen Schutzes ist der Einsatz von Fremdstrom (wird auch als aktiver katodischer Korrosionsschutz (KKS)bezeichnet). Dabei wird mit einer dimensionsstabilen Anode gearbeitet und der fließende Strom "ersetzt" die Metallauflösung. Einsatz am Automobil ist mir nicht bekannt. Solche aktiven KKS-Systeme werden bei Pipelines, Stahlbetonbauten oder auch großen Tanks eingesetzt. Wenn der Strom aus ist, dann gibt es auch keien Korrosiosnschutz mehr.


    Grundsätzlich brauchen wir für die hier betrachtete Korrosion immer Wasser (Salzlösung) als Medium. Das Wasser (Elektrolyt) schließt den Stromkreis (kann man sich auch mal aufmalen).Ohne das Wasser gibt es am Auto keine Korrosion (wenn ich mal die Hochtemperaturkorrosion am Auspuff außen vor lasse).


    Was versteht man denn hier unter chemichem Korrosionsschutz?



    Die Zn-Ionen müssen übrigens nicht direkt bis zur korrodierenden Stelle gelangen. Klar gibt es Aluminium-Ionen. Aluminium ist nicht so wahnsinnig stabil. Insbesondere gegen Chlorid (Tausalz) ist es relativ empfindlich. Dabei kommt es beim Chlorid zum Spezialfall der Lochfraßkorrosion, die viel gefährlicher als eine ebenmäßige Korrosion ist. Alu kann man sehr schön durch eine Verstärkung der vorhandenene dünnen Oxidschicht (Eloxierung) schützen.


    Wenn es noch weitere Fragen gibt -dann los.


    angenehmen Arbeitstag!

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