20 Mittel im privaten Rostschutztest

  • Ich habe den Artikel gerade überflogen (also nicht Wort für Wort gelesen und daher vielleicht etwas übersehen) aber es scheint ja so zu sein, dass dieser Test den früheren Tests grundlegend widerspricht. Völlig unbekannte Öle sind vorne und der Dauerbrenner Mike-Sanders schneidet nur mäßig ab. Das wundert mich sehr und ich frage mich, ob einer der Tests unkorrekt ist, oder ob die Umstände so unterschiedlich sind.

  • Na ja, er schreibt ja, dass keinerlei Witterungseinflüsse, keine mechanischen Einflüsse und nur eine Sprühflasche Wasser zum Einsatz kamen.
    Auf den Kontrollbildern sieht man, wie der Rost von einem Blech zum andern fließt (ansteckenden Rost, das Thema hatten wir gerade), der Test war eine Fleißarbeit, aber eine wirklich Aussagenkraft hat er wohl nicht.
    Sowas in der Art hatte ich auch mal angefangen. Unser damaliges Meckermitglied FORD-KARL-STEPHAN hatte mich daraufhin etwas nieder gemacht. Auch wenn er die falschen Worte wählte, er hatte damit recht, dass es recht unsinnig war.

  • Zitat


    Na ja, er schreibt ja, dass keinerlei Witterungseinflüsse, keine mechanischen Einflüsse und nur eine Sprühflasche Wasser zum Einsatz kamen.


    Fehlende Witterungseinflüsse begünstigen natürlich die Öle, sollten aber die Fette zumindestens nicht benachteiligen. Hätte nicht gedacht, dass Mike-Sanders Rostansatzt hätte. Weil ich von dem Gunnex2000 noch nie etwas gehört habe, konnte ich es nicht lassen, mal kurz danach zu googeln. Dabei habe ich folgenden Link gefunden: http://www.wildundhund.de/r30/…_waffenreinigung_0606.pdf
    Dort steht unter anderem, dass das Gunnex Zeug zum Emulgieren neigt,was wohl nicht so gut ist, denn so dringt auch Wasser ans Metall. Trotzdem schneidet das Zeug mit 'Sehr-gut' ab. Irgendwie alles sehr seltsam. Manchmal frage ich mich, ob man überhaupt noch irgendwelchen Tests glauben darf, denn die Hersteller haben längst erkannt, welch mächtiges Marketingmittel sie sind.

  • In allen Tests, die so "offiziell" gemacht werden (also Autobild und Oldtimermarkt) wird immer wieder auf die Bedeutung der Schichtstärke hingewiesen.
    Wenn ich die Bilder in dem Test oben so sehe, hat der Tester wohl sowas wie gleiche Bedingungen hergestellt und auch die Wachse und Fette in einer Schichtstärke aufgetragen, die auch das Öl erzeugt - was dann so ziemlich gar nix ist. Gerade Sanders als Kriechfett bracht ja was Masse, um zu kriechen.
    Ich sehe jedenfalls nichtmals bei dem tiefbraunen Teroson-Zeugs eine braune Schicht auf den Blechen.

  • Stimmt, habe zwar auch kurz daran gedacht, aber dass ich keine Schicht erkennen konnte, habe ich auf meine schlechten Augen geschoben. Die andere Frage ist auch, ob die Fette in diesem Versuch jemals die Chance hatten, den kriechfähigen Zustand zu erreichen. Dazu müsste das Zeug schon im Sommer draußen in der Sonne stehen, und selbst dann ist es noch fraglich ob die kritische Temperatur erreicht wird.


    So wie ich diese Temp bei meinem Fiesta scheinbar auch noch nie erreicht habe. Ich habe meinen Fiesta ja auch intensiv gesandert. Habe ihn diesen Sommer draußen auf dem Hof in der prallen Sonne stehen gelassen, bei Lufttemperaturen, die im Schatten bei teilweise 38° lagen, die im Auto also nochmal wesentlich höher gewesen sein müssten. Eigentlich hätte es ja aus allen Löchern tropfen und triefen müssen, aber es hat absolut nichts getropft! Habe dann auch mal einen Versuch gemacht (Katzenfutter-Blechdose mit MS und dem MS-Thermometer auf Herd) , ab wann MS flüssig wird: War exakt bei 65°C der Fall. Ich bin mir nun nicht mehr sicher, ob diese 65°C am Unterboden oder in den Hohlräumen eines Autos jemals erreicht werden. Nur im Motorraum meines Polos wird das Öl im Sommer transparent bis fast schon flüssig. Aber selbst dort ist nichts gekrochen. Das hat mir den leisen Verdacht erweckt, dass die MS-Testergebnisse vielleicht ein bisschen 'gefördert' gewesen sein könnten.
    Weitere Argumente gegen das reine Mike-Sanders:
    1. Warum verwendet der Timemax-Mensch drei unterschiedlich dünne Fette? Nur damit er mehr Stunden abrechnen kann?
    2. Ich habe mal bei Mike Sanders angerufen und ich glaube, ich hatte den guten Mann sogar persönlich an der Strippe. Er hat mir empfohlen, das Auto nach dem Sandern halbe Stunde in eine Lackierkabine zu stellen.


    Andererseits gibt es ja eine Menge von extrem zufriedenen Mike-Sanders-Benutzern. Was die Kriecheigenschaften betrifft: Man müsste mal extra einen Test machen, bei welchen Temperaturen MS auf sauberem und auf schmutzigem und/oder rostigem Blech kriecht. Bei mir scheint das MS nur auf rostigem oder dreckigem Material zu kriechen. Ich erkläre mir das mit den Kapilarkräften in den zahlreichen mikrofeinen Kanälchen im Rost/Dreck.


    An anderer Stelle habe ich einen Artikel über Öle gelesen. Dabei wurde unter anderem auch die Kriecheigenschaften von Ölen bewertet, hier allerdings negativ, denn es soll Fälle geben, in denen sich das Öl durch seine Kriecheigenschaften komplett im Gehäuse eines Getriebes verteilt hat, so dass die eigentlich zu schmierenden Stellen nicht mehr genug abbekamen.


    Es gibt einiges, was sich nicht so recht zusammenreimt. Beim heftigen Versuch, alle Aussagen unter einen Hut zu bringen, kam ich zu dem Gedanken, man sollte für perfekten Korrosionschutz wohl wirklich mindestens zwei Mittel kombinieren - so wird es in diesem Forum ja oft empfohlen, zuerst Fluidfilm überall reinkriechen zu lassen um dann MS oder Permafilm drüberzuspritzen. Alternativ müsste man das reine MS so weit erhitzen, dass es definitiv in den kriechfähigen Zustand kommt, also so wie Mike-Sander es am Telefon sagte, das Auto in eine Lackierkabine stellen bis die ganze Pampe geradeso flüssig/ölig wird, damit es dann so richtig böse überall hinkriecht bzw zumindest gleichmäßig verläuft.

  • Zitat

    Die andere Frage ist auch, ob die Fette in diesem Versuch jemals die Chance hatten, den kriechfähigen Zustand zu erreichen. Dazu müsste das Zeug schon im Sommer draußen in der Sonne stehen, und selbst dann ist es noch fraglich ob die kritische Temperatur erreicht wird.


    Mich hat auch gewundert, dass Mike Sanders Fett und die Vaseline nicht besser abgeschnitten haben. Kann durchaus sein, dass es nicht warm genug wurde, um die Vorteile dieser Mittel auszuspielen.


    Die Kriechfähigkeit beginnt aber nicht erst bei den Temperaturen, bei denen Mike Sanders Fett oder PX-11 schmelzen (45 bis 65 Grad). Sie setzt allmählich ein, und bereits deutlich früher. Schon an einem warmen Sommertag kriechen Mike Sanders Fett oder Vaseline/Wachs gut. Das habe ich selbst am Fahrzeug sehen können, und ich stelle auch nochmal zwei Fotos rein, die aus meinen Privattest vom Januar hier im Forum stammen. Die beiden Proben waren neun Tage lang Temperaturen von etwas über 30 Grad ausgesetzt. Die Kriechfähigkeit wird bei saugfähigem Material wie dem Papier oder Restrost aber vermutlich besser sein als auf blankem Blech oder auf Lack.


    [Blockierte Grafik: http://www.abload.de/img/test-msfett_vs_px11-24x7qd.jpg]


    [Blockierte Grafik: http://www.abload.de/img/test-msfett_vs_px11-9dy4qr.jpg]


    Auch der Autobild-Test mit Mike Sanders Fett als Testsieger (durchgeführt vom heutigen Timemax-Chef Cordes) hat damals die Kriechfähigkeit bestätigt. Man muss den Wagen also nicht unbedingt in die Lackierkabine fahren. Ich helfe mit nem alten Fön oder der Heißluftpistole nach, wenn ich das Mittel kriechen lassen will, etwa um es in Falzen zu "versenken".


    Im Autobild-Test hat das "Gunex 2000" übrigens ein "ausreichend" bekommen, gleiche Wertung wie "Fluid Film Liquid A" und besser als "Owatrol". "Gunex 2000" lag ja in dem neuen Privattest gut, ist also anscheinend nicht völlig verkehrt.


    Dieser neue Privattest ist wohl am besten anwendbar auf Lagerung von Metallteilen im überdachten Außenbereich. Besser, weil einfach und praxisnah, finde ich immer noch den Test mit dem großen angerosteten Blech im Garten und vielen verschiedenen Mitteln auf Testfeldern, von einem Opel-Frontera-Fahrer. Verlinke ich gerne nochmal drauf.


    MfG, Hanseat

  • Wir stellen hier ja immer die Kriechfähigkeit in den Vordergrund.
    Ist ja soweit auch OK, aber in dem Zeugs dürfte ja noch anderes enthalten sein.
    Was sind denn die sogenannten "Feststoffe", "Korrosions-Inhibitoren" etc. ?
    Von Leinöl ist ja nunmal bekannt, das es zumindest mit einem der vielen Eisenoxide chemisch reagiert.
    Phosphate sind auch korrosionshemmend, natürlich die ganzen Inhalte der Rostumwandler.
    Das alles ist natürlich wiederum nicht fettlöslich.


    http://www.korrosionsinhibitoren.de

  • Ich habe gerade mal nach weiteren Rostschutztests gegoogelt bzw hier im
    Forum danach gesucht. Hanseat hat ja bereits mehrere Tests gefunden und
    hier im Forum genannt, die teilweise ziemlich überraschende Ergebnisse
    brachten. So langsam wird es etwas unübersichtlich. Man müsste mal
    alle bekannten Test zusammensuchen und eine Quintessenz draus
    ziehen.

  • Zitat von stobi_de


    Ist ja soweit auch OK, aber in dem Zeugs dürfte ja noch anderes enthalten sein.
    Was sind denn die sogenannten "Feststoffe", "Korrosions-Inhibitoren" etc. ?


    Man ist wohl auf die Chemie-Expertin Anna Lühse angewiesen, um zu klären, ob Feststoffe, Korrosions-Inhibitoren usw. enthalten sind. Im Datenblatt sind sie nicht deklariert - das MS-Fett-Datenblatt entspricht exakt der " Avia Vaseline gelb". Für gute Rostschutz-Eigenschaften wären solche Inhaltsstoffe auch nicht nötig. Aus den Vaseline-Produktinfos einer Chemiehandelsfirma: "Der Korrosionsschutz der Vaseline beruht im Wesentlichen auf ihrer Abdeckung der zu schützenden Oberflächen. Spezielle Korrosionsschutzadditive werden nicht zugesetzt." Und aus dem Blatt des Britischen Verteidigungsministeriums (DEF STAN 80-85) zum Armee-Rostschutzmittel PX-11, einer 9:1-Vaseline/Wachs-Mischung: "The product shall contain no other ingredient." Im Shell-Rostschutzmittel "Aeroshell Compound 05" sind auch keine Feststoffe, Additive usw. drin: "Vaseline/Bienenwachs-Mixtur zum Korrosionsschutz von Metallteilen unter feucht-warmen Bedingungen. Erfüllt DEF STAN 80-85 und Nato Code C-628." Das "Mike Sanders Korrosionsschutzfett" zieht seine Qualitäten offensichtlich zum größten Teil aus den Eigenschaften, die auch Vaseline und eine Vaseline/Wachs-Mischung ohne irgendwelche Zusätze haben.


    War auch Thema des etwas turbulenten Threads zum Jahresanfang. Wegen der fertigen Vaseline-Wachs-Mischung von Shell habe ich inzwischen bei einem Schmierstoffhändler angefragt. Den genauen Preis für das "Aeroshell Compound 05" habe ich nicht mehr in Erinnerung, aber er lag deutlich höher als für "Mike Sanders Korrosionsschutzfett". Die Idee, auf das fertige PX-11 von Shell umzusteigen, lohnt sich also nicht.


    Zitat von Karl Römer

    So langsam wird es etwas unübersichtlich. Man müsste mal alle bekannten Test zusammensuchen und eine Quintessenz draus
    ziehen.


    Ohne solche Tests ist die Orientierung echt schwer. Natürlich zählen die eigenen Erfahrungen immer noch am meisten. Aber Privatanwender werden normalerweise nicht erst 20 Mittel über einen langen Zeitraum durchtesten, bevor sie irgendwas davon kaufen. Man ist also auf Ergebnisse aus zweiter Hand angewiesen. Es gibt Produkte, die dabei überdurchschnittlich oft gut wegkommen. Mike Sanders Korrosionsschutzfett ist so ein Mittel. Die Brantho-Korrux-Farben werden auch häufig gelobt. Das Teroson-Wachs fällt auch in die Gruppe. Leider findet man so gut wie kein Mittel, bei dem nicht irgendwann mal irgendjemand von schlechten Erfahrungen berichtet hätte. Dann gibt´s noch die Leute, die prinzipiell jeden Test anzweifeln, weil angeblich die Ergebnisse stets manipuliert oder gekauft werden oder weil der Testaufbau nichts taugte oder oder oder...


    MfG, Hanseat


    P.S. Die Idee, möglichst viele Tests in einem Thread zusammenzustellen, ist gut. Habe mir ein paar Tests abgespeichert und könnte sie auch ohne allzuviel Aufwand online wiederfinden. Wenn in den nächsten Tagen Zeit ist, mache ich das vielleicht mal, und wer weitere Tests kennt, kann sie in Folgebeiträgen ergänzen.

  • Zitat


    Habe mir ein paar Tests abgespeichert und könnte sie auch ohne allzuviel
    Aufwand online wiederfinden. Wenn in den nächsten Tagen Zeit ist, mache
    ich das vielleicht mal, und wer weitere Tests kennt, kann sie in
    Folgebeiträgen ergänzen.


    Das wäre supi! Freu mich schon drauf :)


    Meinst du, man könnte das einigermaßen widerspruchsfrei auseinander
    klamüsern? Also erklären, warum das eine Mittel in dem einen Test so
    hervorragend abschneidet und in dem anderen Test nicht? Ansatzweise
    haben wir das in diesem Thread ja bereits geschafft. (Stichwort
    Schichtdicke) Aber es gibt noch viele andere scheinbare Widersprüche.


    Man müsste vielleicht auch paar ganz gezielte Versuche zu den Kriech-
    eigenschaften finden. Und zwar getrennt auf rostigem, schmitzigem und
    sauberem Blech. Dafür kommen natürlich nur Fette und Öle in Frage.

  • Die Kriechfähigkeit von Fetten zu bewerten ist glaub ich schwierig. Da sind ja auch Ölige Bestandteile enthalten. Die kriechen natürlich weiter, aber die festeren Bestandteile ja eher nicht. Ideal wär es wenn beides gleich kriechen würde. Aber da hilft dann wohl wirklich nur es im erhitzten flüssigen Zustand aufzutragen wenns was sein soll.



    Das Problem das ich da bei solchen privaten Tests sehe ist die Zeit.


    Man testet es ja weil man sein Blech schützen will. Um aber wirklich mal ne Aussage machen zu können muss man son Testblech schonmal zwei drei Jahre draussen stehen lassen. Am besten an ner Straße so das im Winter auch Salz und Schneematsch drangeschleudert wird. Wäre natürlich perfekt.


    Aber in dieser Zeit rostet das Auto weiter und wartet auf das Ende eines Tests um herauszufinden was man denn nur aufs Autoblech schmiert.


    Ich habs einfach mit Augen zu und durch gemacht.


    Sprich, die rostige Achse meines Alltagsdeltas habe ich einfach mit FluidFilm eingesprüht und dann Permafilm hinterhergepinselt. Innen im Achskörper dasselbe, aber da halt mit ner Sprühdose Bitumen-UBS weil ich mitn Permafilm da nicht reingekommen bin.


    Das war Sommer 2009, Winter 2009/2010 ohne Probleme überstanden, und jetzt im Sommer ebenso kein Problem. Wenns den nächsten Winter 2010/2011 auch übersteht dann ist es meiner Meinung nach gut.


    Denn alle zwei Jahre kann man ja ruhig mal ein wenig ausbesserm, ist ja weder finanziell noch technisch kein so grosser Aufwand.

  • Ja na klar.


    Also die Mischung aus Fluid Film und Perma Film ist widerstandsfähig. Bei mir ist da nichts abgegangen oder so, und ich musste mehrmals die Woche durch Schneewehen und täglich durch den zusammengeschobenen Schnee vor der Einfahrt den der Winterdienst jeden Morgen hinterlässt wenn ich zur Arbeit fahre. Und das ist ja schon recht fest.


    Ich tendiere mittlerweile sogar dazu das ich vielleicht rostige Stellen nur blank mache so gut es geht und dann wirklich nur Fluid Film und Perma Film drauf mache. Keine Grundierung mehr vorher. Naja aber ist natürlich immer Restrisiko.


    Vielleicht wär es auch ne Möglichkeit auf vorhandenen Rost der sich nicht entfernen lässt, aus welchen Gründen auch immer, einfach nur eine Schicht Rostschutzgrundierung aufzutragen anstatt dicker fetter Schichten. Der Hintergedanke dabei ist einfach das eine sehr dicke Schicht nicht "aufbricht" wenn sich Rostporen bilden. Die hebt sich dann erst insgesamt ein wenig an wenn es darunter schon extrem weiterrostet.


    Eine einzige Schicht die nicht zu dick ist bricht jedoch an Rostpickeln eher auf. Fluid Film kann dort eindringen und an dieser Stelle das weiterrosten vermindern.


    Das deckt sich nämlich mit einigen Erfahrungen die ich so gemacht habe.

  • Ich spare mir am Unterboden auch jegliche vergebliche Mühe. Mit der Drahtbürste groben Rost beseitigen, FF drauf, warten, dann FF abwischen und PF drauf - fertig. Hält super und da ich PF in transparenter Form nehme sehe ich auch Defekte in dieser Art von Rostschutz sehr frühzeitig.

  • Seit 3 oder 4 Jahren. Erneuern/ausbessern tue ich ständig (Mercedes W202, wer da nicht dran bleibt fegt sein Auto bald auf die Kehrschaufel...).


    Oder meinst du, wie oft ich bereits behandelte Stellen nachbessere? Das kommt auch vor. Anfangs habe ich FF auch über dicken, losen Rost gesprüht und dann PF drüber gepinselt. Dann kann man die PF-Schicht später wie Tapete von der Wand wieder abziehen. Grobes Entrosten sollte (auch nach Aussage von Hoft) vorab gemacht werden. Damit habe ich auch gute Erfahrungen gesammelt. Selbst Stellen, die ich im Innenkotflügel mit FF/PF vor über einem Jahr gemacht habe und die seit dem auch ständig beim Autowaschen mit dem Druckstrahler behandelt werden lösen sich nicht ab.

  • Ja genau, wie oft du die Stelle nachbehandelst meint ich.


    Das deckt sich mit meinen Erfahrungen. Immer schön viel Fluid Film und alles einziehn lassen. Später dann Perma Film drüber oder auch ne Mischung aus Perma Film und Fluid film. Unzugängliche Stellen gehn auch mit Bitumen-UBS aus der Sprühdose, da hab ich mir nen Sprühkopf aufgebohrt und ein dünnes rotes Sprührohr reingedrückt. Über dem Fluidfilm geht das schon, vermischt sich beides.


    Ich verzichte auch auf Dichtmasse soweit möglich. Lieber von hinten mit Fluidfilm fluten und dann Bitumen hinterhersrpühen. Wenn beides eingedickt ist dann isses schon dicht. Von aussen dann nochmal Fluidfilm in jeder Ritze und dann Permafilm richtig in die Ritzen drücken und alles dicht machen.


    Nur neu eingeschweisste Rostfreie Bleche mach ich mit 1k-Washprimer für die Haftung, und dann POR15 als Sperrschicht hinterher. Das ist eine gute Kombination gegen Steinschläge usw.

  • Ich finde den Test gut und bezwiefle den nicht. Der Test gibt ein Gegengewicht zun den Tests in Oldtimer Markt: Im Oldetimer Markt schneidet "TimeMax" am besten ab, dort wurde aber 586 Gramm Fett (ja genau mehr als ein ½ Kilogramm) in den Schweller gespritzt. Als Gegenbeispiel möchte ich das Wachsprodukt von Dinitrol hervorheben: Dort wurde nur 46 Gramm Wachs in den Schweller gesprüht. Wenn man sich das TimeMax und Dinitrol Blech anschaut ist das Dinitrol Blech gar nicht so schlecht.


    Also der Grund für diese Unterschiede in versprühten Mengen liegt ja am Produkt: TimeMax benötigt einfach mehr laut Anleitung. Dinitrol viel weniger weil es dünnflüssiger ist.


    Ich möchte den Test wieder sehen wenn man den Dinitrol Schweller 12 Mal behandelt (586/46) damit man auch hier auf die gleiche versprühte Menge kommt.


    Persönlich interessiere ich mich für Unterbodenschutztmitteln und nicht so viel Hohlraumschutzmitteln. Meine besondere Interesse liegt an Lacksystemen anstatt fettige, klebrige Produkte wie Permafilm, Dinitrol, Teroson usw. - ja fest jeder Hohlraumprodukthersteller hat etwas für den Steinschlagschutzt auf Bitumenbasis :-).


    Ich finde Lacksysteme gut weil sie hart werden, sie ziehen nicht Dreck und Staub an und man hat nicht die Furcht dass der Rost versteckt irgendwo arbeitet - man sieht nähmlich immer alles.


    Als Introtest habe ich mit Brantho Korrux 3-1, Por15 und Epoxy Mastic 121 experimentiert. Ich habe nicht Korrosionstests gemacht sondern Hafttests auf saubere, entfettete Bleche. Alles wurde nach Vorschrift laut Hersteller aufgetragen und man kann es als Laborversuche einstufen weil alles so kontrolliert vorgennommen wurde. Haftungstest wurde mit dem einfachen Gitterschnittverfahren durchgeführt und mit einem Blechbiegewerkzeug. Ergebnis ist, das Brantho Korrux 3-1 ein Klasse Produkt ist und am schlimmsten ist Por15: Por15 blättert im Biegetest einfach ab obwohl ich alles mit MarineClean und MetalReady exakt eingehalten habe.


    An der Technischen Universität in Dänemark habe ich Zugang zu einem standardisierten Salzsprühnebeltestgerät. Dieses Gerät beschleunigt die Korrosion so stark das man sich jahrelange "Draussentests" sparen kann.


    Als Blechteil will ich mir ein sogenanntes Kombiblech bauen lassen, d.h. ein Blech das mehrschichtig aufgebaut ist damit man auch Falze imitieren kann. So können auch die Kriecheigenschaften ermittelt werden.


    Als Referenz habe ich auch 2 verschiedene Bleimennigeprodukte die mitgetestet werden.


    Persönlich möchte ich die Produkte von Branth Chemie und die von Por15 testen.


    Habt Ihr Ergänzungen zum Testverfahren oder Vorschläge für andere Produkte die getestet werden können, wäre ich dankbar. Ich mache dies als privater, nur als Spass aber weil es mich interessiert.


    Lucas Jensen

  • Hallo Lucas, wenn Du Dir wirklich diese Mühe antun willst!?
    Ich glaube ja auch keinem Test, den ich nicht selbst gefälscht habe.
    So einen ähnlichen Test gab es schonmal von ARD-Ratgeber. Ist allerdings so einige Jahre her.
    http://www.abwdat.de/abw/bau/html/test-ardratgeber01.htm


    Vielleicht nimmst Du den Testsieger von damals mit in Deine Testreihe auf: Schuppenpanzerfarbe von Kreidezeit.
    Dann habe ich noch ein amerikanisches Produkt names RUSTBULLET mal benutzt, was recht gut schien.
    POR15 hat wirklich Haftungsprobleme. Wenn es haftet, ist es extrem gut, wenn nicht: Du kennst es!

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!