brennts oder nicht? (Mike Sanders)

  • Hi


    Ich bin neu hier; und möchte euch zuerst mal zu diesem tollen Forum gratulieren :)


    Ich bin hier um meine Autos vor Rost zu schützen - allesamt keine Oldtimer aber trotzdem sollen sie lange halten. Rost ist da leider mein Feind Nr. 1, der mich schon ein paar Autos gekostet hat.
    Hier konnte ich nun innerhalb weniger Stunden lernen, was ich die letzten Jahre alles falsch gemacht habe - und lernen ist immer gut :)


    Ich hab nun eine Frage bzgl dem Mike Sanders Fett - das brennt ja angeblich und man kann nix mehr schweißen und so..
    andererorts finde ich hier eine rege Diskussion zum Thema selbstgemischtes PX-11 (Vaseline+Bienenwachs) in der der Umstand erwähnt wird, dass Vaseline nicht brennbar ist.


    Frage:
    hat schon mal jemand versucht etwas Mike Sanders Fett zu verbrennen?


    lg, fahrer_3

  • Zitat von fahrer_3

    ... in der der Umstand erwähnt wird, dass Vaseline nicht brennbar ist.


    Frage:
    hat schon mal jemand versucht etwas Mike Sanders Fett zu verbrennen?


    Hallo,


    Vaseline ist ein Mineralölprodukt und fällt in die Brandklasse "B", zu der auch Benzin oder Alkohol gehören. In Vaseline-Datenblättern findet man den Abschnitt "Maßnahmen zur Brandbekämpfung". Da es sich um Paraffinwachs handelt, kann das Zeug durchaus brennen. Es ist aber nicht in dem Sinne entzündlich wie Leinölfirnis, es gibt keine Selbstentzündung.


    Nun zu Mike Sanders Korrosionsschutzfett. Auch da enthält das Datenblatt "Maßnahmen zur Brandbekämpfung". Und auch Mike Sanders Fett fällt in die Brandklasse "B". "Geeignete Löschmittel: Kohlendioxid, Schaum, Löschpulver, Sand." Außerdem: "Hinweise zum Brand- und Explosionsschutz: Produktnebel kann mit Luft explosionsfähiges Gemisch bilden." Flammpunkt: "194 – 230° C".


    Zum Vergleich der Flammpunkt von "Avia Vaseline gelb": "194-230 °C"


    Zitat

    Mein Antwort wäre nun...
    Nimm Fluidfilm NAS


    Fluid Film kann beim Schweißen ebenfalls Feuer fangen.



    MfG, Hanseat

  • Na klar, grundsätzlich kann sowas immer irgendwie Feuer fangen ob nun MS, FF oder alter Unterbodenschutz. Bei FluidFilm habe ich damit allerdings noch keine Probleme diesbezüglich gehabt. Ein kleines Flämmchen hat man immer mal irgendwo beim schweissen, darf man halt nicht so eng sehn. Aufpassen und löschen. Immerhin kommt aus der Pistole ja CO2 raus, damit kann man schon ganz gut löschen. Einmal kurz Richtung Flämmchen, Pffftttt..fertig. Ok ich war früher in der Bauschlosserei, da sieht man das ganz entspannt.


    Das dumme an diesen ganzen Sachen ist auch das es einem nach den ersten Schweisspunkten schon unterm Blech hervorkriecht. Da weiterzuschweissen ist dann wirklich mehr als schwierig. Die Schweisspunkte könnten sehr "unansehnlich" werden..eigentlich kannste das schweissen dann knicken.

  • Zitat von michaelz


    da sieht man das ganz entspannt.


    Hallo,


    ich seh´s nicht so locker. Die Hohlraumversiegelung ist ein "Selbstläufer", wenn sie erstmal Feuer gefangen hat. Sie breitet sich flüssig und brennend mit dem Gefälle aus und kann dabei schnell auch entferntere Stellen im Fahrzeuginneren erreichen, an die man nicht mehr rechtzeitig rankommt. Die vorhandene Hohlraumkonservierung, die auf dem Weg der brennenden Pampe liegt, gerät dabei ebenfalls in Brand. Keine graue Theorie, vor mehr als 20 Jahren selbst schon erlebt. Das waren spannende Momente damals in der Garage meiner Eltern, die direkt ans Einfamilienhaus gebaut ist. Auch der Dämmstoff hinter der Passat-Rücksitzbank, der beim Flexen flugs Feuer fing, hat sich mir dauerhaft ins Gedächtnis gebrannt. Und in der Nachbarschaft hat jemand mal seinen Käfer als Folge von Schweißarbeiten in ein ausgebranntes Wrack verwandelt, allerdings im Freien.


    "Die versteckte Gefahr" heißt ein Artikel in der Autobild zum Thema Schweißarbeiten, Fett und Feuer.


    MfG, Hanseat

  • Zitat von michaelz


    Nunja, wenn natürlich innen nix ausgebaut oder wenigstens der Teppich angehoben ist.
    Sowas würd ich mich gar nicht trauen.


    Vielleicht hätt ich erwähnen sollen das sowas selbstverständlich ist.


    Hallo,
    natürlich war ich auch damals vorsichtig, und es ist nochmal gut gegangen. Wenn man an einer begrenzten Stelle am aufgebockten Wagen schweißt, wird man für den Bereich seine Vorkehrungen treffen, aber nicht gleich alles im Umkreis von einem Meter oder mehr demontieren, was aus Plastik oder Stoff oder sonstwie brennbar ist, oder stets vorsichtshalber den Tank ausbauen. Wenn man aber z.B. die Schwellerenden macht, und der Wagen steht hinten hoch, läuft brennendes Konservierungsmittel im Nu durch den Schweller weit nach vorne oder in verwinkelte Hohlraumecken und findet dort weitere Nahrung. Beim schräg stehenden Wagen kann das Feuer durch Querträger auch noch auf die andere die Seite wechseln. Mit Löschsand kommt man in solchen Fällen nicht weiter.


    Der Dämmstoff, der beim Flexen Feuer fing, war beim Passat auf das Blech zwischen Rücksitzbank und Kofferraum geklebt. Den konnte man nicht entfernen, nur mit Alufolie abdecken. Es gelangten aber trotzdem Funken unter das Alu, und dann ging´s los. Brannte munter, war aber mit Wasser aus der bereitgestellten Blumenspritze in den Griff zu kriegen.


    Wie es zu dem Käfer-Brand in der Nachbarschaft genau gekommen ist, kann ich nicht sagen. Aber wenn die Sicherheitsvorkehrungen genügt hätten, dann wäre es nicht passiert, logisch.


    MfG, Hanseat

  • Hmmm, dann bin ich von Volkswagen entsetzt.


    Mein Delta hat eine Feuerhemmende Fahrgastzelle (Fire Prevention System), da ist im Innenbereich an den Blechen nichts was schnell brennt. Auch nicht die aufgeklebten Matten, wirft nur ein paar Blasen beim schweissen.


    Wundert mich jetzt das andere Hersteller das scheinbar nicht auffe Kette kriegen.


    Ich verstehs nicht ich verstehs nicht.

  • Zitat von michaelz


    Wundert mich jetzt das andere Hersteller das scheinbar nicht auffe Kette kriegen.


    Mööönsch, das war in den 80ern des vergangenen Jahrtausends an einem damals etwa zehn Jahre alten Erstserien-Passat. Von dem Typ "B1" habe ich rostbedingt drei Stück verbraucht. Sowas prägt. Zum Sicherheitsstandard jener Zeit: Das Modell gab es anfangs sogar noch ohne Kopfstützen. Die Matte auf dem Trennblech war ein braunes, gekräuseltes Zeug; das Material erinnerte etwas an einen Kokosfaser-Fußabtreter und hat gebrannt wie Zunder.


    MfG, Hanseat[Blockierte Grafik: http://www.abload.de/img/vanishcbrh.gif]

  • Also ein Siebziger? Das waren noch Kokosmatten wa? :D


    Ok mein Delta basiert auf dem Tipo der Ende der 80er auf den Markt kam. Mit Dingen VW Jahrzehnte später mit viel Tamtam erst eingeführt hat.


    So wie "der neue Polo jetzt schon mit Katalysator"...als der schon Jahrelang Pflicht war :D Diesen fetten Aufkleber auf den Heckscheiben werd ich nie vergessen :D


    Der 2004er Diesel-Passerati von meinem Arbeitskollegen ist schon völlig rottig. Von Fensterhebern bis Kat, Motor und Bremsen funzt da jetzt so gut wie gar nix mehr dran nach den 250000km. Vor zwei Wochen hat er erst über 1000 Euro investiert damit er übern TÜV kommt 8| Für nen 6 Jahre altes Auto, das geht ma echt garnich. Unabhängig von den Kilometern.
    Und innendrin ist alles abgegriffelt und spröde-rissig als wär der 30 Jahre alt. Sehr bescheiden das ganze.


    Der 2004er Polo von meinen Eltern ist noch kein einziges Mal durchn TÜV gekommen ohne nen Tausender reinzustecken. Ist auchn Unding eigentlich.


    Aber gut, Mercedes baut ja auch immer mehr ab. Die B-Klasse könnte mal wieder nen Modell sein das weniger rostet. Die Karosserietechnik ist ja von Fiat entwickelt worden. Vielleicht lernts auch Mercedes jetzt.



    Ich verstehs immer noch nicht.

  • ..also brennt alles gleichermaßen.


    Auch gut, denn dann kann man dieses Unterscheidungsmerkmal bei der Auswahl weglassen;


    danke für die raschen Antworten :)
    lg, fahrer_3


    ps:
    was macht man eigentlich, wenn brennender Unterbodenschutz sich im Schweller selbständig macht? Den CO2 Löscher reinhalten und mit CO2 fluten?

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