Zinn und Spachtel

  • Hallöchen allerseits!

    Bin gerade am Pläne schmieden, um meinen Karmann Ghia wieder in vorzeigbaren Zustand zu versetzen. So schön die Karosserie in ihrer Form aus einem Guss auch ist, es hat halt auch seine Nachteile, einen Kotflügel bspw. nicht einfach mal so abschrauben zu können. Bevor ich also meinem Karch das Blechkleid herunterreiße, die einzelnen Blechteile auseinanderschneiden lasse und wieder fachgerecht zusammenschweißen lasse (eigentlich die handwerklich richtige und sauberste Lösung aber sauuuuuteuer), wäge ich zwischen anderen Alternativen ab.

    1. Spachtelbert und das Riss-ensemble. Wohl die einfachste Möglichkeit, aber nicht wirklich eine Lösung. An manchen Stellen besteht zwischen den verschweißten Blechen ein Absatz von 3mm. An anderen Stellen stimmen die Wölbungen nicht so ganz (nein, es geht nicht um´s Fett absaugen oder Silikonimplantate), so dass dort auch bis zu 3-4mm Spachtel auf der Fläche von einem halben Blatt Papier zum Einsatz kam. Klar, dass dort der Kram nach ein paar Jahren wieder aufplatzt. Gibt es besondere Spachtelmasse für solch kritische Fälle? Gibt es "weichen"/elastischen Spachtel, der nicht gleich bei den Karosserieverwindungen während des Betriebes reisst? Was taugt Alu- oder Zinnspachtel, welche Produkte sind zu empfehlen, für welche Problemzonnen ist der geeignet? Verträgt sich sowas dann mit dem Feinspachtel?

    2. (Gewichterhöhendes) Zinn. Da ich weniger ein Problem mit Löchern in der Karosserie habe als mit Unebenheiten/Schweißnähten, erscheint mir diese Möglichkeit interessant. Kann sowas, auf größeren Flächen aufgetragen, auf "platzen" bzw. die Haftung vom Blech verlieren? Bis zu welchen Flächengrößen macht es Zinn ...ääh Sinn? Findet beim Verzinnen eine (Schmelz?-)Verbindung statt ähnlich dem Schweißen? Sonstige Vor- und Nachteile? Hat jemand Erfahrung damit, mit Zinn quasi die Karosserieform so fein und exakt zu "modellieren", dass es nur noch wenig Spachtel braucht?

    Vielleicht hat jemand auch ein paar Tipps über Bücher oder Internet-links, um in die Geheimnisse der Karosseriebearbeitung einzutauchen, oder hat einen Erfahrungbericht o.ä.

    luftgekühlte Grüße

    Christoph






  • Als Antwort auf: Zinn und Spachtel geschrieben von Christoph M. am 05. August 2002 18:33:13:

    >Hallöchen allerseits!
    >Bin gerade am Pläne schmieden, um meinen Karmann Ghia wieder in vorzeigbaren Zustand zu versetzen. So schön die Karosserie in ihrer Form aus einem Guss auch ist, es hat halt auch seine Nachteile, einen Kotflügel bspw. nicht einfach mal so abschrauben zu können. Bevor ich also meinem Karch das Blechkleid herunterreiße, die einzelnen Blechteile auseinanderschneiden lasse und wieder fachgerecht zusammenschweißen lasse (eigentlich die handwerklich richtige und sauberste Lösung aber sauuuuuteuer), wäge ich zwischen anderen Alternativen ab.
    >1. Spachtelbert und das Riss-ensemble. Wohl die einfachste Möglichkeit, aber nicht wirklich eine Lösung. An manchen Stellen besteht zwischen den verschweißten Blechen ein Absatz von 3mm. An anderen Stellen stimmen die Wölbungen nicht so ganz (nein, es geht nicht um´s Fett absaugen oder Silikonimplantate), so dass dort auch bis zu 3-4mm Spachtel auf der Fläche von einem halben Blatt Papier zum Einsatz kam. Klar, dass dort der Kram nach ein paar Jahren wieder aufplatzt. Gibt es besondere Spachtelmasse für solch kritische Fälle? Gibt es "weichen"/elastischen Spachtel, der nicht gleich bei den Karosserieverwindungen während des Betriebes reisst? Was taugt Alu- oder Zinnspachtel, welche Produkte sind zu empfehlen, für welche Problemzonnen ist der geeignet? Verträgt sich sowas dann mit dem Feinspachtel?
    >2. (Gewichterhöhendes) Zinn. Da ich weniger ein Problem mit Löchern in der Karosserie habe als mit Unebenheiten/Schweißnähten, erscheint mir diese Möglichkeit interessant. Kann sowas, auf größeren Flächen aufgetragen, auf "platzen" bzw. die Haftung vom Blech verlieren? Bis zu welchen Flächengrößen macht es Zinn ...ääh Sinn? Findet beim Verzinnen eine (Schmelz?-)Verbindung statt ähnlich dem Schweißen? Sonstige Vor- und Nachteile? Hat jemand Erfahrung damit, mit Zinn quasi die Karosserieform so fein und exakt zu "modellieren", dass es nur noch wenig Spachtel braucht?
    >Vielleicht hat jemand auch ein paar Tipps über Bücher oder Internet-links, um in die Geheimnisse der Karosseriebearbeitung einzutauchen, oder hat einen Erfahrungbericht o.ä.
    >luftgekühlte Grüße
    >Christoph


    hallo

    verzinnen ist die beste was es gibt
    ich hab in meiner firma einen dino komplett verzinnt
    der wagen hat kein gramm spachtel
    natürlich muß man verzinnen auch können
    aber es geht
    haltbarkeit für die ewigkeit

    nino




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    Als Antwort auf: Re: Zinn und Spachtel geschrieben von nino am 05. August 2002 21:21:45:

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    Hi Nino,

    von Schweißen habe ich (noch) keinen Plan, aber mein Schrauberkumpel hält auch rein gar nix von Spachtel, sondern bevorzugt Zinn :)
    Mein Coupe hat deshalb auch keinen Spachtel abbekommen.
    So wie ich die Arbeit beobachten konnte, muß man aber wirklich ein "Händchen" dafür haben und mit der Flamme umgehen können, damit auch die richtigen Stellen und nicht der Fußboden vernünftig verzinnt wird ;-))

    Frosch im Heckblech... erst einmal kreisförmig das Blech in Form bringen
    [Blockierte Grafik: http://www.sternschuppen.de/assets/images/p250_heck6.jpg]

    U-Scheiben aufpunkten
    [Blockierte Grafik: http://www.sternschuppen.de/assets/images/p250_heck13.jpg]

    dann mit dem Zughammer bearbeiten
    [Blockierte Grafik: http://www.sternschuppen.de/assets/images/p250_heck11.jpg]

    "großflächig" verzinnen und mit dem Zinnhobel etc nachmodellieren
    [Blockierte Grafik: http://www.sternschuppen.de/assets/images/p250_heck3.jpg]


    Gruß
    Pleff





  • Als Antwort auf: Re: Zinn und Spachtel geschrieben von Pleff am 05. August 2002 21:46:45:

    >Hi Nino,
    >von Schweißen habe ich (noch) keinen Plan, aber mein Schrauberkumpel hält auch rein gar nix von Spachtel, sondern bevorzugt Zinn :)
    >Mein Coupe hat deshalb auch keinen Spachtel abbekommen.
    >So wie ich die Arbeit beobachten konnte, muß man aber wirklich ein "Händchen" dafür haben und mit der Flamme umgehen können, damit auch die richtigen Stellen und nicht der Fußboden vernünftig verzinnt wird ;-))
    >Frosch im Heckblech... erst einmal kreisförmig das Blech in Form bringen
    >[Blockierte Grafik: http://www.sternschuppen.de/assets/images/p250_heck6.jpg]
    >U-Scheiben aufpunkten
    >[Blockierte Grafik: http://www.sternschuppen.de/assets/images/p250_heck13.jpg]
    >dann mit dem Zughammer bearbeiten
    >[Blockierte Grafik: http://www.sternschuppen.de/assets/images/p250_heck11.jpg]
    >"großflächig" verzinnen und mit dem Zinnhobel etc nachmodellieren
    >[Blockierte Grafik: http://www.sternschuppen.de/assets/images/p250_heck3.jpg]
    >
    >Gruß
    >Pleff



    hehe

    aller anfang is schwer

    da gehn mal am anfang etliche stangen drauf

    fallen einfach auf den boden

    hehe

    das schwierigste ist die richtige temperatur

    alles gleichmäßig erwärmen und dann formen

    das geht dann besser wie mit prestolit

    aber glaub mir übung macht den meister

    das was an deinem auto gemacht wird sieht net schlecht aus

    so soll es sein

    bis dann

    nino




  • Als Antwort auf: Zinn und Spachtel geschrieben von Christoph M. am 05. August 2002 18:33:13:

    wie die Anderen schon schrieben, ist das Zinnen ein richtiges "Handwerk".
    Damals wurde ja fast alles an einer Karosse
    autogen geschweißt oder hart gelötet. Das konnte man hinterher dann noch ausbeulen und treiben.
    Ich schreibe das nur, damit Du beim Bearbeiten deines gerade aufgetragenen Zinns Dir nicht gleich die Karrosseriefeile zerstörst.Die mag nämlich keine Schutzgasnähte.
    Wichtig ist vor dem Lackieren des Fz. das Grundieren mit Sperrgrund( EP Primer).
    Sonst werden unter dem Lack trotz Zinn nach einiger Zeit kleine Bläschen sichtbar.






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