Fragen zur Rostbekämpfung und Neulack in Eigenregie beim VW Bus T3 (Viel Text!)

  • Moin!
    Ich habe ein paar Infos gesammelt und will in naher Zukunft mit der Restauration meines Westfalia Joker starten. Wie bei den meisten Bussen dieser Baureihe Rosten die Nähte hier und da. Die meisten Roststellen befinden sich im Bereich der Radkästen und sind auch von innen zugänglich. Unter den Fensterdichtungen werde ich auch mal schauen und je nach Zustand den Bus Teillackieren oder auch komplett. Dabei will ich sämtliche! Arbeiten selber durchführen, inkl. der Lackierung. Ich traue mir das zu und werde die nötige Zeit dafür aufbringen können. ich hab hier mal die Vorgehensweise aufgelistet, wie ich bei meinem jetzigen Wissenssatnd an die Sache rangehen würde.
    Bitte verbessert mich oder gebt mir Tips, wie ich ggf. Arbeitsschritte abders machen sollte!

    - aus sämtlichen Nähten, die gerissen sind oder bereits rosten, die Karosseriedichtmasse entfernen. Hilfsmittel: Negerkeks, Dremel
    - umliegenden Rostbefall und innenliegende Blechüberlappungen abschleifen. Hilfsmittel: Schwingschleifer, Deltaschleifer, Negerkeks, Dremel
    - sämtliche blanken Metallteile entfetten. Mittel: reiner Alkohol, Aceton oder Spiritus
    - von innen und außen mit Rostumwandler einsprühen, 48 Stunden einwirken lassen, mit Wasser abspülen, Anwendung ggf. wiederholen. Hilfsmittel: elektrisches Lackiergerät Wagner W 650. Mittel: Fertan
    - nochmals alle blanken Teile entfetten. Mittel: reiner Alkohol, Aceton oder Spiritus
    - Grundierung aufsprühen. Hilfsmittel: elektrisches Lackiergerät Wagner W 650. Mittel: Ferpox
    - Die innenliegenden Blechteile mit Korrosionsschutzfett bestreichen. Mittel: Mike Sander´s
    - An den außenliegenden Blechen die Unebenheiten überspachteln. Mittel: Feinspachtel von Voss-Chemie
    - Feinschliff außen. Hilfsmittel: Schwingschleifer, Schleifklotz, Schleifpapier
    - nochmals außen alles entfetten. Mittel: reiner Alkohol, Aceton oder Spiritus
    - Die Nähte von außen mit Dauerelastischer Dichtmasse füllen, eine Wulst überstehen lassen. Mittel: Sikaflex
    - nochmals außen alles entfetten. Mittel: reiner Alkohol, Aceton oder Spiritus
    - Grundierung aufsprühen. Hilfsmittel: elektrisches Lackiergerät Wagner W 650. Mittel: Ferpox
    - Feinschliff außen. Hilfsmittel: Schleifpapier
    - nochmals außen alles entfetten. Mittel: reiner Alkohol, Aceton oder Spiritus
    - Lack auftragen. Hilfsmittel: elektrisches Lackiergerät Wagner W 650. Mittel: 2K-Lack
    - Leicht anschleifen, ggf. leichte Unebenheiten ausbessern
    - Nochmals Lack auftragen. Hilfsmittel: elektrisches Lackiergerät Wagner W 650. Mittel: 2K-Lack

    Alle Arbeiten, spätestens ab dem Grundieren, werden zügig hintereinander in einem trockenen, geschlossenen Raum durchgeführt, so dass kein Flugrost anfällt.
    Ach so: dei Farbe ist Pastellweiß (L90D). Sollte ich da mit Klarlack drübergehen?
    Danke für eure Anregungen!
    Gruß
    markes

  • Hi Markes,
    soweit so gut. Du solltest mal die ganzen älteren Beiträge hier durchforsten.
    Der Falzrost beim T3 kommt nirgends von der sichtbaren Seite sondern immer von innen. Also mußt Du auch von innen den Rost mit Fluid Film und Mike Sanders bekämpfen. Ein entfernen des Rostes ist in den Falzen unmöglich, Du kannst den Rost nur mit öligen Mitteln ersäufen. Vergiss herkömmliches Hohlraumwachs. Ich würde die Arbeiten von innen ca 1/2 Jahr vorher durchführen, erst dann von aussen entrosten, entfetten und lackieren. Nur so hast Du eine Chance. Auch wichtig: Falze von aussen entrosten, grundieren, lackieren und erst danach abdichten. Das bissel Sika ist schnell nachgepinselt. Die beste Grundierung die mir bisher in die Finger gefallen ist ist "Antorit" von Höveling. 2K Yachtlack.
    Viel Erfolg wünscht
    Thomas

  • >Hi Markes,
    >soweit so gut. Du solltest mal die ganzen älteren Beiträge hier durchforsten.
    >Der Falzrost beim T3 kommt nirgends von der sichtbaren Seite sondern immer von innen. Also mußt Du auch von innen den Rost mit Fluid Film und Mike Sanders bekämpfen. Ein entfernen des Rostes ist in den Falzen unmöglich, Du kannst den Rost nur mit öligen Mitteln ersäufen. Vergiss herkömmliches Hohlraumwachs. Ich würde die Arbeiten von innen ca 1/2 Jahr vorher durchführen, erst dann von aussen entrosten, entfetten und lackieren. Nur so hast Du eine Chance. Auch wichtig: Falze von aussen entrosten, grundieren, lackieren und erst danach abdichten. Das bissel Sika ist schnell nachgepinselt. Die beste Grundierung die mir bisher in die Finger gefallen ist ist "Antorit" von Höveling. 2K Yachtlack.
    >Viel Erfolg wünscht
    >Thomas

    ok! danke, Thomas!
    dass ich von innen ebenfalls rangehen will, hab ich ja geschrieben. und dass ich dabei Mike Sander´s verwenden wiil, auch.
    aber warum sollte ein halbes Jahr nachdem ich von innen drangegangen bin erst von außen drangehen? ich denke, wenn ich die Fugen weit genug sauber bekomme und das Fertan durchzieht, ich auch alles wegbekomme. vielleicht sollte man die Grundierung von innen weglassen, so daß das Mike Sander´s Fett sich noch durcharbeiten kann...
    Sika erst nach dem 1. Mal Endlack hate ich auch schon in erwägung gezogen!
    Gruß
    markes

  • Hi!

    Entfetten der zu lackierenden Teile nur mit Aceton, kein Spiritus!
    Die grundierten Teile kurz vor dem lackieren mit Siliconentferner abwaschen,
    dann mit Staubbindetuch alles schön abwischen, dann zügig lackieren.
    Erst eine Deckschicht, antrocknen lassen bis noch klebrig und dann noch ne Schicht mit etwas mehr Verdünnung hinterherpusten.

    Gruss
    Sepp

  • .....und ich habe mich auch schon vertan. Hahaha. Vergiss das Zeug.
    Jetzt ist die Falz rostig, raus kriegst du den Rost eh nur zum Teil. Wenn Du jetzt von innen FF oder MS aufträgst kann es schön durch die ganze Falz durchkriechen. Irgendwann kommts aussen raus. War an meiner doka schön zu sehen, hatte die falze von aussen entrostet, grundiert und lackiert aber nicht abgedichtet. Einen Sommer später hatte ich die schönsten Fettflecken aussen. Wenn Du abdichtest besteht mE eher die Gefahr daß Lufteinschlüsse im Falz übrigbleiben. Es muß dann ggf weiterrosten bis das Sika wieder reisst, wenn Du zumindest das sika erstmal weglässt reisst nur die Lackschicht auf und das Fett erledigt den rest.
    Die einfachste Methode wäre eben die Behandlung von innen zuerst zu machen und von aussen erst dranzugehen wenn die fettflecken schon sichtbar sind.
    Gruß
    Thomas

  • ok, aber vorher sollte man doch trotzdem das blech mit Fertan behandeln, oder?
    ansonsten klingt mir alles irgendwie plausibel...
    meinste FluidFilm ist dafür besser als Mike Sander´s? müsste doch schneller damit gehen!?!

  • Hallo,
    würde meinen das Fertan nur bei Problemfällen etwas ist.

    Ich hatte einen Motorbrand und das Blech war auch gut angebrannt, wurde komplett gesandstrahlt. Kamm am Morgen in die Werkstatt rein und das Blech war am Brandherd wieder rostig. Fertan drauf 2 Tage gewartet und noch mal gesandstrahlt. Das Blech rostete dann nicht mehr.

    Würde es auf gesundem Blech nicht nehmen, nur wo noch kleine Rostherde sind wo man nicht hinkommt.

    Mit freundlichen Grüßen

    Michael Mayer


    >ok, aber vorher sollte man doch trotzdem das blech mit Fertan behandeln, oder?
    >ansonsten klingt mir alles irgendwie plausibel...
    >meinste FluidFilm ist dafür besser als Mike Sander´s? müsste doch schneller damit gehen!?!

  • Hi,
    es macht mE großen Sinn die eigenen aus der Verzweiflung entstandenen Erwartungen an ein Wundermittel kritisch und rational zu überprüfen, vor der Anwendung.
    Wo kann Fertan wirken ?
    Nur da wo es auch hinkommt. Das Mittel muß nach Anwendung auch wieder abgewaschen werden. Hmmmm. Schwierig also im Falz in dem bereits massiv Rost (Blattrost) vorhanden ist. Von diesem Zustand des Falzes darf eigentlich immer ausgegangen werden wenn der Rost schon von aussen erkennnbar ist. VW T3, LT, Mercedes G usw.
    In einem ausgebrannten Motorraum dagegen findet Fertan optimale Bedingungen vor, schöne frisch entlackte und erst dünn angerostete Ritzen und Ecken, da funktioniert das sicher optimal.
    Ich habe Fertan in meiner Doka verwendet und bezüglich Falzrost keinerlei Nutzen erkennen können. Mit Fluid Film und Sanders ists jetzt unter Kontrolle.
    Ich habe mit Fertan eine Stahlfelge (Lemmerz, DB Fans kennen das bestimmt) die katastrophal verrostet war behandelt. Nur grob mit der Zopfbürste entrostet (also die eine oder andsere Roststelle nur poliert) und dann Fertan drauf, mehrmals. Grundiert, lackiert und nach 4 Wochen war der Rost wieder da. Eine andere Felge hatte ich genauso mit Brunox (Rostumwandler und Grundierung in einem) behandelt, die hat immerhin einen Winter gehalten.
    Mein Resüme daher : Vergesst Fertan, absoluter Mist, es funktioniert nur ganz oberflächlich, keinerlei penetrierende Wirkung, für Sezialfälle mag das ausreichen.

    Gruß
    Thomas


  • Hi, habe auch nen T3, also auch Fugenrost.
    Wenn ich FF zuerst von innen auftrage und warte, bis es außen ankommt, dann habe ich doch einen durch und durch fettigen Spalt, wie soll da denn Grund/Lack/Sikaflex halten? Oder habe ich die Vorgangsweise falsch verstanden?

    Danke, MfG
    Niklas

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