3in1 mit Eisenglimmer, Farbton 703, am Unterboden

  • Hallo zusammen,


    vielleicht interessiert sich der eine oder andere für einen Bericht zu meinem ersten Einsatz von Brantho-Korrux "3in1" am Unterboden.


    Mittel- und Endtopf waren fällig, und damit gab es Gelegenheit, den rostigen Unterboden über dem Auspuff in Angriff zu nehmen. Der Bereich über dem Mitteltopf war ab Werk nur mit Grundierung geschützt, dort hat Mercedes etwas geknausert.


    Für "3in1" hat den Ausschlag gegeben, dass dieser Lack mit den Temperaturen in Auspuffnähe keine Probleme haben sollte, er verträgt 200 bis 300 Grad, so heiß wird´s dort nie. Außerdem wird er seit Jahren häufig als guter Schutzanstrich für den Unterboden genannt, strapazierfähig und ohne solche Haftungsprobleme, wie sie von POR15 zuweilen berichtet werden.


    Gekauft habe ich vor Ort bei Branth-Chemie in Glinde. Der Farbton ist Glimmeranthrazit-703. Dabei stand der Rostschutz im Vordergrund. Der Eisenglimmer-Anteil sorgt laut Hersteller für 50 Prozent höhere Schichtdicke und für eine noch längere Schutzwirkung.


    Zur Anwendung: Die Farbe ist dünnflüssiger, als ich erwartet habe, deckt aber schon beim ersten Anstrich. Im Datenblatt wird eine Grifffestigkeit nach rund zwei Stunden angegeben, und das stimmt ungefähr. Die Haftfläche einer Arbeitslampe mit kräftigem Magnet, die ich am nächsten Tag an die lackierte Fläche gehängt habe, hat sich allerdings nach dem Abnehmen im "3in1" deutlich abgezeichnet. Pinselstriche sind vereinzelt zu sehen, aber letztlich bin ich mit der Optik sehr zufrieden. An einigen Stellen wurde auch der vorhandene PVC-Unterbodenschutz mit überstrichen, und dort blieb es noch länger klebrig. Bis zur völligen Durchtrocknung und Belastbarkeit vergehen also mindestens mehrere Tage. Insgesamt besteht der Anstrich aus drei Schichten.


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    Ein wichtiger Zwischenschritt ist leider nicht im Bild festgehalten. Der sanierte Bereich des Unterbodens wurde sorgfältig bis auf das blanke Metall abgeschliffen, mit Flex und Zopf-Topf-Drahtbürste sowie mit Bohrmaschine und Negerkeks, stellenweise auch mit dem Dremel und einem Korund-Schleifstift. Entfettet, Tesa-Krepp für glatte Kanten, dann den abgeklebten Bereich nochmals entfettet. Dann gestrichen. Die kleine Stelle am Stehbolzen neben den Bremsleitungen wird später gemacht, aus Zeitmangel. Die hellgraue Stelle auf dem folgenden Foto wurde nicht mit "3in1" gestrichen, sondern mit FF Liquid-A und dann mit SG-Haftfett behandelt, wegen dortiger Blechdoppelung, Dichtmasse und Bolzen/Mutter. Hoffentlich übersteht das Fett die Auspuffwärme, für MS-Fett oder PX-11 wäre das kein Einsatzort. Hier ist der Mitteltopf wieder dran:


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    Der graugrüne Bereich mit den zwei Stehbolzen wurde übrigens vor zwei Jahren mit Metallgrund und klarem Bootslack gemacht.


    MfG, Hanseat [Blockierte Grafik: http://www.abload.de/img/vanishcbrh.gif]

  • Hallo,
    3in1 ist ein Beispiel dafür, wie schwierig es ist, sich vor dem Kauf einen Eindruck von einem Produkt zu verschaffen. Eigentlich kassiert 3in1 reihenweise Empfehlungen von Profis und Privatnutzern. Mein Gesamteindruck ist, dass diese Farbe als Chassislack die beste Wahl ist. Widerstandsfähig, ungiftig, unproblematisch zu verarbeiten, viele Farbtöne, viele zufriedene Anwender.


    Wenn man aber einigen Google-Treffern zu 3in1 folgt, dann bekommt man einen schlechten Eindruck:


    "Hör mir auf mit dem Brando Corrux das ist nicht mehr wert als Hammerit..."
    "das Zeugs platzt bei der leichtesten Schlagverbindung einfach ab, ist meiner Meinung nach nur eine Modefarbe."
    "brantho hält nur auf rost, auf blankem eisen ist es genausogut oder schlecht wie andere"

    zur Fundstelle


    "Ohne Grundierung, direkt auf´s Blech, halte ich nicht viel davon." zur Fundstelle


    "Erster Versuch unverdünnt mit Pinsel - wellig, uneben, schlechte Deckung - einfach zum :kotz: Zeiter Versuch (alles wieder mit Nitro runtergewischt) mit verdünnter 3in1 Farbe (mit Nitro gehts ja laut Datenblatt zu verdünnen) - gleiche Leier - an manchen Stellen Läufer, daneben fast nix." zur Fundstelle


    Wenn man auf solche Erfahrungen stößt und sich daran orientiert, dann kommt 3in1 wohl weniger in Frage. Oder man kauft noch eine Grundierung, die eigentlich unnötig ist.


    Letztlich sieht´s doch so aus: Wenn man nur lange genug sucht, kriegt man auch zu genau den Mitteln tolle Empfehlungen, die beim Gros der Anwender keinen Stich kriegen und die in verschiedenen Tests stets hinten liegen. Umgekehrt raten manche Leute, warum auch immer, von den Produkten ab, die sonst von fast allen Anwendern gelobt werden und die in Tests durchweg auf den vorderen Rängen gelandet sind.


    Höhere Glaubwürdigkeit haben dann doch die Beiträge, die mit Fotos untermauert werden.

      - Hier sieht man "3in1" an einem Corsa-Unterboden, offenbar die erste Schicht, von schlechter Deckung kann ich nichts erkennen.
      - Hier ein umfangreicher Bildbericht nach einer Pagoden-Restaurierung; der Unterboden wurde mit 3in1 in Wagenfarbe lackiert,
      [size=x-small]...[/size]Fahrwerksteile und Tank mit 3in1 in Schwarz. Man beachte das 3in1-Rost-Testblech vom Garagendach am Ende der Seite.
      - Hier ein weiterer Bericht mit Fotos, 3in1 in Lichtgrau an einem Fiat-500-Unterboden.
      - Hier im Forum gibt es einen Thread zu 3in1 am Golf1-Unterboden.
      - Und nicht zuletzt gibt es vom Korrosionsschutz-Depot eine fünfseitige PDF-Info-Broschüre zu 3in1, die ich für seriös halte.


    Wie gut 3in1 an meinem Wagen wirklich taugt, werde ich wohl erst in einigen Jahren sagen können.


    Zitat von stobi_de


    Jo, sieht gut aus! Brantho mit Glimmer hatte ich noch nie!


    Danke! Wie bist Du denn mit der Normalausführung zufrieden? Abgesehen von der höheren Schichtdicke hat das Eisenglimmer-3in1 auch eine rauere Oberfläche. Falls man ein Wachs aufbringen will, so sollte es dadurch noch bessere Haftung und Schutzwirkung haben als auf normalem 3in1. Ich vermute, dass mit Eisenglimmer-3in1 plus Wachsschicht so ziemlich das Ende der Fahnenstange beim Unterboden-Rostschutz erreicht ist, wenn man 1K-Produkte nehmen will.


    MfG, Hanseat [Blockierte Grafik: http://www.abload.de/img/vanishcbrh.gif]

  • Ich habe viele Kleinteile mit 3in1 in RAL3002 gestrichen. Bis jetzt kann ich nichts Negatives sagen.
    Es ist auf jeden Fall stabiler wie Alpine XTra Metallschutz, den ich mal dosenweise in Moosgrün extrem günstig in Ebay ergattern konnte. So sind halt momentan meine kleinen Restaurationen immer von sonderbarer Farbe geprägt :D


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    Ich habe nicht festgestellt, dass die Farbe schnell abplatzt. Auf wenig Rost gibts keine Probleme, nicht entfernbare Rostporen grundiere ich immer mit Owatrol vor.

  • > So sind halt momentan meine
    > kleinen Restaurationen immer
    > von sonderbarer Farbe geprägt


    Eulenspiegel und Metabo lassen grüßen. Vor sehr langer Zeit, rund 14 Jahre vor Erwerb des Führerscheins, hatte ich mal einen Trecker in dieser Farbgebung. Die Kombination hat zweifellos ihren ganz eigenen Reiz.


    Waren 3in1-lackierte Teile bei Dir mal stärkerer mechanischer Belastung ausgesetzt? POR15, wenn es denn hält, soll in der Hinsicht ja sehr gut sein, und weil Du ja auch Erfahrung mit POR15 hast, wäre interessant, ob 3in1 in der Disziplin Kratz- und Schlagfestigkeit mithalten kann.


    > den ich mal dosenweise in Moosgrün
    > extrem günstig in Ebay ergattern konnte.


    Bisher bekannt sind die Halden von Alpina Metallschutz, Elaskon und Waxoyl, und wahrscheinlich ist das nur die Spitze des Eisberges - Dein Hang zu Sonderangeboten in Großpackungen treibt Dich noch in den Ruin :D.


    MfG, Hanseat [Blockierte Grafik: http://www.abload.de/img/vanishcbrh.gif]

  • "Dein Hang zu Sonderangeboten in Großpackungen treibt Dich noch in den Ruin" - leider wahr, da habe ich irgendwie "einen Schuss weg" ! Die drei Produkte stellen aber auch fast den ganzen Eisberg da. Ich denke mal, die 2 Dosen Bitumen-Zeugs von Teroson (10 Jahre alt) gelten da nicht?


    Von Elaskon war ich ja eine Zeit lang sehr überzeugt, gibt ja auch 90% positive Berichte darüber, aber Erfahrung ist mehr wert alles Lesen .
    Waxoyl war ja in ein paar "ordentlichen" Tests in der Spitze dabei, dass das Zeug aus der Spraydose eher unbrauchbar scheint...Pech gehabt.
    Die Alpina Farbe, ist soo schlecht nicht, hält gut auf meiner Auffahrrampe fürs Auto. Gibt ja nicht nur Autos, die gestrichen werden müssen. Ich kann es ja mit Brantho Nitrofest grundieren.


    Zu Brantho und mechanischer Belastung: keine Langzeiterfahrung, nur mit POR, das ist wirklich sehr gut - ja ja, wenn es denn hält.
    Brantho habe ich an einigen korrosiv-interessanten Stellen, da bisher nichts zu bemängeln, aber das 3in1 bleibt doch ziemlich weich, man kann es auch nach Monaten noch mit dem Fingernagel eindrücken.


    In Hinsicht auf Rost habe ich irgendwie einen Hau - ich gebs ja zu. In Ebay habe ich mir eben für eine private kleine Testreihe das hier gekauft
    >20x Stahl Blech Scheibe ausgestanzt rund 140 mm 0,8 mm dick (230660797952)<
    Da werde ich mal die ganzen Farben, die ich so in den letzten Jahren gesammelt habe, auf rostigem Grund durchtesten:
    Alpine XTra Metallschutzfarbe
    Brantho Nitrofest
    Brantho 3in1
    Schöner Wohnen Universalgrund (war auch mal irgendwo ein Testsieger)
    Rostux (Brantho in Spraydosen)
    Rostpenetrierer von Militaerlacke
    Por15
    BOBs Grundierung (wenn es noch gut ist, habe die Dose seit 15 Jahren)
    Leinöl Firniss (wehe, wenn dass dann gewinnt)
    Kreidezeit-Schuppenpanzer ist leider aufgebraucht
    Das gelbe Penetriermittel aus DDR-Zeiten habe ich nicht


    Teilweise werde ich es doppelt testen mit Owatrol als Vorgrundierung oder die Grundierungen mit Alpina als Decklack, ich werde also keinen völligen Schrott mit verarbeiten und auf Verträglichkeit achten.


    Brantho auf Porenrost taugt nicht, ist scheinbar mit Owatrol als Vorbehandlung besser.


    Wenn Dir was Sinnvolles dazu einfällt, lass hören (aber ich werde nicht NOCH MEHR Kram dazu kaufen :D )


    Die ganzen Wachse/Fette/Hammerite mache ich nicht, die wurden oft genug getestet. Ich hoffe, jeweils die optimale Beschichtung für jedes der Produkte zu treffen (z.B. im Zusammenspiel mit Owatrol), entspricht ja auch mehr zumindest meiner normalen Vorgehensweise.

  • Hallo,


    > Wenn Dir was Sinnvolles
    > dazu einfällt, lass hören

    Ist ja toll, dass man schon vorgestanzte Testbleche kaufen kann. Was mir noch einfällt: Vielleicht könntest Du 5%-Salzlösung einsetzen? Ist ja auch bei den professionellen Tests üblich. Bringt schnellere Ergebnisse und ist wegen der salzgestreuten Straßen nicht praxisfremd.


    > Schöner Wohnen Universalgrund
    > (war auch mal irgendwo ein Testsieger)

    Auf den Schöner-Wohnen-Universalgrund bin ich gespannt. Bei dem Markennamen muss man als Autoschrauber die Zähne zusammenbeißen. Ist zwar nach m.E. kein Primer für Kfz-Lackierarbeiten, könnte aber für Unterboden und Fahrwerksteile in Frage kommen. Dieser Universalgrund hatte vor drei Jahren den Test in der Heimwerkerzeitschrift "selbst ist der mann" gewonnen. Hersteller ist Flügger.


    Flügger hat auch einen grau-grünen "Schöner-Wohnen"-Rostschutzgrund im Programm. Diese Kunstharz-Grundierung ist bei dem früheren "selbst ist der mann"-Test, aus dem Jahr 2005, weiter hinten gelandet. Eben dieser grau-grüne Rostschutzgrund ist oben auf den Fotos am senkrechten Blech mit Klarlack zu sehen. Leider kommt Restrost im Bereich der Stehbolzen wieder durch. Das habe ich schon besser erlebt, dieser Rostschutzgrund ist nicht so dolle.


    > Brantho auf Porenrost taugt nicht,
    > ist scheinbar mit Owatrol als
    > Vorbehandlung besser.

    Heikler Punkt. Was ist mit einem gründlich maschinell entrosteten Blech, das zwar größtenteils blank ist, aber noch winzige Punkte enthält, die man bei entsprechender Vergrößerung als Rostkrater ansehen könnte? Das wäre Porenrost, aber das Blech ist ansonsten blank, und darauf würden Owatrol oder Leinölfirnis nicht gut haften und wären deshalb nicht zu empfehlen.


    Mehrere 3in1-Berichte habe ich so in Erinnerung, dass dieser Lack mit solch einem Untergrund keine Probleme haben soll. Im TDB steht: "Brantho-Korrux penetriert Restrost. Um Weiterrosten eines unebenen Untergrundes zu verhindern, muß auf eine ausreichend hohe Schichtdicke geachtet werden." Owatrol hätte ich etwa bei den Arbeiten über dem Mitteltopf vor dem 3in1 genommen, wenn ich die Stellen nur mit der Hand-Drahtbürste bearbeitet, grob geschmirgelt und entfettet hätte, anstatt sie mit verschiedenen Geräten maschinell blankzuschleifen.


    > Die ganzen Wachse/Fette/Hammerite
    > mache ich nicht, die wurden oft genug getestet.

    Das SG-Haftfett, das ich für bestimmte Zwecke wirklich gut finde, war bisher in keinem Test vertreten. Hoffentlich gibt es das künftig noch, die Website ist seit mehr als einem Monat "aus technischen Gründen" offline.


    MfG, Hanseat [Blockierte Grafik: http://www.abload.de/img/vanishcbrh.gif]

  • Hallo Ihr beiden,


    vielen Dank für Euren Einsatz, dieser Thread ist echt klasse!


    Ich habe letzte Woche erst am Mercedes S202 einige Rostflächen maschinell entrostet und mit 3in1 (ohne Eisenglimmer) behandelt.


    Die maschinelle Entrostung am Heckblech ist eher dürftig geschehen, Drahtbürste auf der Bohrmaschine musste reichen. Gleiches gilt für die Seitenteile. Diese Stellen sehe ich als Test für 3in1 an, ich bin mal gespannt was mich da nächstes Jahr erwartet.


    Die Radläufe waren am Kniestück angerostet aber zum Glück noch nicht durch. Diese Stellen habe ich mit einer Nylonfaserscheibe (das ist das kleine Gebäckstück vom schwarzen Kontinent) deutlich gründlicher entrostet. Auch hier habe ich danach nur 3in1 drübergepinselt. Auch hier bin ich gespannt was sich tun wird.


    Ich werde auf alle Fälle über Erfolg oder Misserfolg berichten.


    Gruß,
    g40

  • Zitat von hanseat


    Der Eisenglimmer-Anteil sorgt laut Hersteller für 50 Prozent höhere Schichtdicke und für eine noch längere Schutzwirkung.


    Ich habe persönlich mit 3-1 ziehmlich viel experimentiert und bis jetzt zwar immer mit Pinsel. Ich kann dazu folgendes sagen:


    Mit Eisenglimmer bekommt man nicht eine 50% höhere Schichtdicke. Dies weil die Viskosität von der Eisenglimmervariante genau so dick/dünnflüssig ist wie die normalen Varianten. Die Eisenglimmerplätchen ändern da nichts. Man bekommt auch lästige Pinselstriche mit dem Eisenglimmer.


    Und wie schon 100 mal erwähnt: Es trocknet sehr langsam und selbst nach Monaten kann ein Fingernagel mit grossem Druck die Lackschicht abschraben. Deshalb frage ich mich ob man statt dessen auf Nitrofest umrüsten sollte: 3 Schichten Nitrofest und dann eine beliebige Deckschicht. Aber da habe ich keine Erfahrung.


    Lucas


    [hr]

    Zitat von stobi_de


    Ich habe viele Kleinteile mit 3in1 in RAL3002 gestrichen. Bis jetzt kann ich nichts Negatives sagen.
    Es ist auf jeden Fall stabiler wie Alpine XTra Metallschutz, den ich mal dosenweise in Moosgrün extrem günstig in Ebay ergattern konnte. So sind halt momentan meine kleinen Restaurationen immer von sonderbarer Farbe geprägt :D


    Hallo Stobi,


    Deine Arbeit sieht sehr sehr schön aus. Sowas möchte ich auch machen und habe deshalb ein Paar Fragen:


    1. Hast du die Teile mit einem Pinsel gestrichen?
    2. Wie hast du die Lichtmaschine/Generator gestrichen? Das sieht ja super aus. Ist es alles Handarbeit mit einem kleinen Pinsel oder wie hast du es aufgetragen? Ich denke besonders an die Rippen. Oder hast du einfach alles zerlegt?
    3. Hast du auch probiert einen Motorblock zu lackieren? Das möchte ich nähmlich auch tun.


    MfG Lucas

  • Hallo Lucas,


    > Mit Eisenglimmer bekommt man nicht
    > eine 50% höhere Schichtdicke. Dies
    > weil die Viskosität von der Eisenglimmervariante
    > genau so dick/dünnflüssig ist wie die normalen
    > Varianten. Die Eisenglimmerplätchen ändern da nichts.


    Entscheidend ist die Trockenschichtdicke. Normales "3in1" habe ich noch nicht gestrichen, und ich besitze weder ein Viskosimeter noch ein Schichtdicken-Messgerät, gebe aber zu bedenken: Pigmentierung mit Eisenglimmer bewirkt generell, dass sich die Schichtdicke und die Schutzwirkung einer Rostschutzfarbe erhöhen. Schau Dir doch mal die Mikrometer-Angaben von "3in1" mit und ohne Eisenglimmer an:


    "Beim Streichen mit dem Rund- oder Flachpinsel werden Schichtdicken von 40-80 µ je Arbeitsgang erreicht. Wir empfehlen eine Wartezeit von 1-2 Stunden einzuhalten vor dem zweiten Arbeitsgang. (Glimmerfarbtöne können mit 60-120 µ je Arbeitsgang aufgebracht werden, z.B. graualu 9007, grün DB 601, d`grau DB 703.)" [size=x-small](Technisches Merkblatt und Verarbeitungshinweise Brantho-Korrux "3 in 1", S. 4)[/size]


    "Die eisenglimmerhaltigen Farbtöne ermöglichen noch höhere Schichtdicken je Arbeitsgang (+ 50 %) bei verlängerten Trockenzeiten und noch längeren Haltbarkeiten." [size=x-small](ebd. S. 6)[/size]


    Ein anderer Anbieter, militaerlacke.de (Hersteller Eldekor), teilt zu seinem Eisenglimmer-DB-703-Chassislack auf Kunstharzbasis mit:


    "Die Schichtdicke ist doppelt so groß wie bei herkömmlichen Lacken." (Quelle)


    Vielleicht lässt sich anhand der Fotos die Schichtdicke ahnen: Drei Schichten mit Eisenglimmer-3in1 haben bei mir im Radkasten den fehlenden Steinschlagschutz um den Hohlraumstopfen ziemlich gut aufgefüllt.


    [Blockierte Grafik: http://www.abload.de/img/2011-09-radk-3in1-k84w.jpg]



    > Man bekommt auch lästige
    > Pinselstriche mit dem Eisenglimmer.


    Kommt auch drauf an, ob man etwas anderes erwartet hat. Und allein am Eisenglimmer liegt es nicht. Mein Vater hat 3in1 in Weiß benutzt. Kein Eisenglimmer, trotzdem sieht man die Pinselstriche etwas. Ein Blick auf die Fotos zeigt, in welchem Maß das Problem bei 703-Anthrazit auftritt. Am Unterboden geht diese Optik für mich in Ordnung, wenn dafür die Schutzwirkung gut ist.


    [Blockierte Grafik: http://www.abload.de/img/2011-3in1-pinselstrichb8tw.jpg]



    > Es trocknet sehr langsam und selbst
    > nach Monaten kann ein Fingernagel
    > mit grossem Druck die Lackschicht abschraben.


    Jemand aus dem W124-Forum hat einen 4x4-Suzuki mit 3in1 lackiert und berichtet von [url=http://forum.mb124.de/read.php?1,637772,637816#msg-637816]zwei Wochen bis zur Durchtrocknung[/url] bei drei Schichten. Wenn die Farbe nach Monaten noch nicht richtig belastbar ist - sind dann die folgenden Infos des Korrosionsschutz-Depots falsch?
    "Brantho Korrux 3in1 ist sehr abriebfest, d.h. es kann nur schwer abgekratzt werden, je nach Farbton sieht man allerdings Kratzspuren im Lack die die Schutzwirkung in keinster Weise beeinträchtigen." - "Brantho-Korrux 3in1 ist annähernd so stabil wie POR15."


    Im Radkasten wird sich ja einigermaßen schnell für mich herausstellen, wie widerstandsfähig diese Farbe ist.


    MfG, Hanseat [Blockierte Grafik: http://www.abload.de/img/vanishcbrh.gif]


  • Ich besitze Praxiserfahrung mit DB 703 und RAL 9000. Ich verwendete den gleichen Pinseltyp und bemühte mich so viel (dick und satt) wie möglich aufzutragen - also viel mehr als die 80 µm. Die Schichtdicken wurden etwa gleich und die Trocknungszeiten sind gleich.


    Ich habe auch kein Viskosimeter und kein Schichtdickenmesser. Aber wenn man sich das Ergebnis anschaut, mit Stanleymesser Gittertests macht, das Blech wieder durchschneidet, dann sind beide Varianten annährend gleich.


    Lucas

  • bikemaniac: ich habe alle Teile mit ROSTUX (was Brantho Nitrofest in Spraydosen von der Firma PROSOL ist) vor behandelt. Wegen weil Spraydose, ahbe ich etwa 4 Lagen aufgetragen. Dann habe ich überpinselt. Die grüne Alpina-Farbe verläuft sehr gut.
    Dieses Rostux in der Spraydose kann ich nur empfehlen. Für kleine Teile packe ich da nicht die Pistole aus.


    Und sein wir mal ehrlich: wessen Anlasser oder Lichmaschine ist schonmal durchgerostet? :rolleyes:


    habe da auch noch ein Lenkgetriebe...
    http://www.afripix.de/Kram/Kugelumlauflenkung_Patrol_Y60.pdf

  • Zitat von bikemaniac


    Ich besitze Praxiserfahrung mit DB 703 und RAL 9000. Ich verwendete den gleichen Pinseltyp und bemühte mich so viel (dick und satt) wie möglich aufzutragen - also viel mehr als die 80 µm. Die Schichtdicken wurden etwa gleich und die Trocknungszeiten sind gleich.
    Ich habe auch kein Viskosimeter und kein Schichtdickenmesser. Aber wenn man sich das Ergebnis anschaut, mit Stanleymesser Gittertests macht, das Blech wieder durchschneidet, dann sind beide Varianten annährend gleich.


    Hallo Lucas,


    kann mir da keinen Reim drauf machen. Habe mich für DB-703-Eisenglimmer-3in1 entschieden, weil ich mich auf die Herstellerangaben zur höheren Schichtdicke dieses Anstrichs verlassen habe. Ob die Angaben von Branth stimmen, kann ich nicht zuverlässig überprüfen. Augenmaß ist schwierig, denn laut Datenblatt beträgt der Schichtdicken-Unterschied zwischen normalem 3in1 und dem Eisenglimmer-3in1 im Mittel 0,03 Millimeter pro Schicht. Mein Vater hat sandgestrahlte Schmiedeeisen-Fenstergitter mit normalem 3in1 in Reinweiß 9010 gestrichen. Beim Blick auf die trockene weiße Farbe an den Kanten würde ich vermuten, dass ich mit dem 703-Eisenglimmer-3in1 eine höhere Schichtdicke als mit dem Reinweiß hinbekommen hätte. Belegen kann ich das nicht.


    Eigentlich führt auch kein Weg daran vorbei, dass eine Eisenglimmer-Pigmentierung höhere Schichtdicke und längere Schutzwirkung zum Resultat hat. Wegen dieses Effekts werden auch Zwischenbeschichtungen mit Eisenglimmer pigmentiert, es geht also nicht um die Optik. Falls das Eisenglimmer-3in1 nicht in das übliche Schema "Eisenglimmer = höhere Schichtdicke" passt, dann hätte Branth-Chemie die 3in1-Glimmersorten extra so trimmen müssen, dass deren Schichtdicke trotz des Eisenglimmers nicht von den normalen 3in1-Sorten nach oben abweicht. Der Eisenglimmer-Vorteil ginge damit verloren. Wozu sollte ein Hersteller das machen und dann noch abweichende, falsche Schichtdicken-Angaben ins Datenblatt schreiben?


    MfG, Hanseat [Blockierte Grafik: http://www.abload.de/img/vanishcbrh.gif]

  • Ich habe nur 1 Schicht von beiden Varianten aufgetragen. Würde man mehrere Schichten auftragen, dann sieht man wahrscheinlich einen Unterschied. Also rein logisch müsste es einen Unterschied geben (gebe ich zu) - ich habe ihn aber nicht feststellen können.


    Mit RAL9000 habe ich als Test versucht 3 und 4 Schichten aufzutragen und zwar immer so das ich zwischen jeder Schicht eine Woche wartete. Erst nach 2-4 Monaten ist die komplette Schicht annährend ausgehärtet. Ich weiss man könnte den Prozess wahrscheinlich beschleunigen indem man zwischen jeder Schicht vielleicht 2-3 Wochen wartet. Dies ist einfach ziehmlich problematisch. Würde man z.B. zwei lackierte Teile nach 2 Monaten zusammenbauen riskiert man das die Schicht beim Anpressen einfach verschmiert und genau dort wird die Schicht dann wieder ganz dünn sein. Man braucht also eine Werkstatt/Garage wo man alles für bis zu 4 Monaten belegen kann. Plötzlich wird alles mit Brantho ein ½Jahres Projekt :)


    Lucas

  • Zitat von bikemaniac

    Man braucht also eine Werkstatt/Garage wo man alles für bis zu 4 Monaten belegen kann. Plötzlich wird alles mit Brantho ein ½Jahres Projekt


    Hallo zusammen,


    muss man 3in1 vier Monate trocknen lassen? Vergleichbare Aussagen sind mir bisher nicht untergekommen, auch wenn 3in1 sicher nicht schnell trocknet.


    Auf der ersten Seite diese Threads ist ja schon eine Suzuki-4x4-Lackierung verlinkt, bei welcher der Lackierer von einer 3in1-Trockenzeit von zwei Wochen bei drei Schichten [url=http://forum.mb124.de/read.php?1,637772,637816#msg-637816]berichtet[/url]. Das dürfte ungefähr hinhauen. Im 3in1-Thread eines BMW-Forums ging es sogar noch schneller: "Ja das Zeug ist jetzt durchgetrocknet. Hat aber ungefähr 3-4 Tage gedauert." (Fundstelle)


    Meine Beobachtung ist, dass die Farbe schnell anzieht und grifffest wird, aber lange bis zur endgültigen Durchtrocknung braucht. Beim Einsetzen eines Hohlraumstopfens in ein 3in1-lackiertes Blech binnen eines Tages erwies sich die Farbe noch als zu weich, was kein Wunder ist. Der Anstrich bestand aus drei Schichten. Nach 5 Tagen klappte es problemlos. Die Farbe ist nach einer Woche weitgehend belastbar, bei drei Schichten und Zimmertemperatur. Übliche Belastungen im Fahrbetrieb sollten dann auch an kritischen Stellen wie im Radkasten möglich sein, bei mir ging´s jedenfalls. Dass 3in1 aber schon nach einer Woche übersteht, mit dem Schraubenzieher mutwillig darauf herumzuschaben, halte ich für unwahrscheinlich, das muss man ja auch nicht machen. Bis zu endgültigen vollen Belastbarkeit dürfte im Schnitt ein Monat vergehen, so meine Schätzung. Die Farbe bleibt allerdings immer elastisch. Eine 3in1-Lackierung wird deshalb auch z.B. unter dem Druck eines Fingernagels nachgeben. Dann noch, was das Korrosionsschutz-Depot zu 3in1 sagt:

    Zitat

    Die komplette Durchtrocknung kann je nach Trocknungstemperatur und erreichter Schichtstärke 2-8 Wochen betragen. (Quelle)


    > Glücklicherweise gibt es ja
    > auch "Nitrofest" nun in
    > verschiedenen Farben.
    Weiß nicht so recht. Kann Nitrofest als vollwertige Alternative zu 3in1 durchgehen? Nitrofest ist eher eine Grundierung, die man auch als alleinige Beschichtung wie 3in1 einsetzen kann. Neben dieser Überschneidung gibt es auch Unterschiede. Die matte Oberfläche von Nitrofest ist schleifbar, das seidenglänzende 3in1 kann nicht geschliffen werden. Überspachteln geht bei Nitrofest auch.


    Vorteile von 3in1 sind dagegen: Höhere (Stein-)schlagfestigkeit, behauptet zumindest das Korrosionsschutzdepot. Und 3in1 ist auch mit Eisenglimmer erhältlich, was höhere Schichtdicke und Schutzwirkung bedeutet, behaupten zumindest Branth-Chemie und ich. Auch im Seidenglanz dürfte ein leichter Vorteil liegen. Matte, raue Oberflächen sind auf lange Sicht nicht so widerstandsfähig gegen äußere Einflüsse wie glänzende Oberflächen. Als alleiniger Langzeit-Rostschutzanstrich wird 3in1 besser sein als Nitrofest.


    MfG, Hanseat [Blockierte Grafik: http://www.abload.de/img/vanishcbrh.gif]

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