Einige Fragen zu:Türen konservieren

  • Ich möchte die Türen an meinem Golf2 - knapp über 20 Jahre alt- (innen) konservieren bzw. bin gerade dabei. An der Fahrertür habe ich bereits die Verkleidung entfernt. Wie erwartet habe ich (im Inneren) an den Falzen links und rechts leichten Rostansatz. Am Boden (dort wo das Wasser bei Regen steht) stärkeren Rost.


    Folgendes habe ich gemacht:
    1. Alte Bitumen-Dämmatte entfernt und Neue verklebt (bereits erledigt)
    2. Türboden mit Ovatrol getränkt (vor rund 7 Wochen erledigt)
    3. An der Innenseite Falze links und rechts sowie den Boden mit Fluid-Film AS-R behandelt (vor rund 3 Wochen erledigt)
    Jetzt würde ich jetzt noch machen:
    4. Bodenbereich der Tür mit Fluid-Film AR einpinseln damit das AS-R nicht ausgewaschen wird.


    Ist dieses Vorgehen ok? Würdet ihr etwas anderst machen?


    Ach ja, noch eine weitere Frage. Löst das Fluid-Film eigentlich meine frisch verklebten Damm-Matten im Laufe der Monate wieder ab und sie fallen auf den Türboden?



    Danke schon mal für eure Meinungen & Hinweise



    Grüsse
    Nico

  • Du hast eine gute sinnvolle Kombination gewählt, es ist allerdings damit zu rechnen, dass das Bitumen durch Fluidfilm zumindest aufgeweicht wird. Obs abfällt, kommt auf die Menge an Fluidfilm an.
    Bitumenkram am besten komplett weglassen.
    Ich habe an meinem Patrol (auch 20 Jahre alt) das gleiche Problem mit Schuppenpanzerfarbe von Kreidezeit und Owatrol gelöst. Das hat den Vorteil, dass an der Tür-Unterfalz kein schmieriger Film verbleiben muss.
    Im Türinneren hast Du die optimale Lösung.


    Gruß
    Frank

  • Frank, vielen Dank schon einmal für deine Antwort.


    Ich hatte es in meinem Eingangsposting nicht extra erwähnt aber die Angaben bezogen sich alle auf das Türinnere. Habe es jetzt aber entsprechend ergänzt.


    Aussen sieht die Tür noch relativ gut aus. Hatte "nur" an der Seite an einem Blechfalz eine ca. 3cm grosse Stelle wo es schon leicht rostig war. Bin mir relativ sicher, dass hier der Rost bereits von Innen nach Aussen kommt. Ich habe die Stelle entrostet und mit Brantho Nirtofest gestrichen. Mal schauen was sich da die nächsten Monate / Jahre tut.



    Ich möchte nochmal auf die Dämmatten / Antidröhn-Matten kommen:
    Meine Befürchtungen gingen bereits in die Richtung, dass aufgrund der Kriechwirkung von Fluid-Film die Dinger vielleicht nicht halten.
    Ich hätte schon gerne diese Dinger drin, weil damit die Tür beim Schleissen nicht so blechern klingt. Ab Werk war ebenfalls so eine Bitumen-Matte verbaut - und ich steh doch so auf Original :)


    Wäre also für den Fall das man auf solche Matten in den Türen Wert legt anstatt Fluid Film das Mike Sanders Fett geeigneter? Da die Tür gut zugänglich ist, wäre auch das Verarbeiten mit Pinsel kein Problem.
    Ich frage deshalb, weil in der Sonderaussage der Oldtimer Praxis "Restaurieren Teil 2" wird ganz am Schluss des Heftes das Fahrzeug auch mit Fett behandelt. Auf den Bildern sieht es so aus, als ob das Fett bis ganz an die Dämmatten gesprüht wird. Es liest sich wohl so, dass hier ein eigenentwickeltes Fett von der Firma TimeMax zum Einsatz kommt, aber das sollte in Bezug auf mein Problem mit der Haltbarkeit der Dämmatten
    keinen Unterschied machen.



    Konservierende Grüsse
    Nico

  • Schneid doch mal ein Stück von den Matten ab und teste es mit den verschiedenen Fetten.
    So rein theoretisch sollte es dem Bitumen egal sein, was an fettiger/öliger Materie drauf kommt, Bitumen nimmt das auf und wird dann weicher.
    Es gab doch hier im Forum mal jmd. der den Bitumen des UBS mit Getriebeöl behandelt hatte, um ihn aufzufrischen.

  • Wenn die Bitumenmatten einen guten Kleber auf der Rückseite haben sollte es kein Problem sein. Ich habe bei meinen autos auch immer überall Fluidfilm reingesprüht und die Bitumenmatten sitzen genauso fest wie vorher. Allerdings sind die glaub ich nicht geklebt sondern warm aufgeschmolzen so wie das aussieht.


    Probiers einfach mal mit einem kleinen Stück aus so wie Stobi schon sagte.

  • So, fast ein halbes Jahr ist vergangen und ich will euch eine kleine Rückmeldung geben.


    Aufgrund verschiedener Gründe ist mir die Durchführung eines Testes oder gar einer Testreihe unmöglich.
    Ok, also musste ich es einfach direkt am Auto testen. Bisher hält alles noch. Eigentlich sehr erstaunlich weil ich ja auch das extrem kriechende Fluid-Film AS-R benützt habe.

  • Du hast m.E. vieles Falsch gemacht. Mit Orwatol (von dem Zeug halte ich garnichts) hast du dir den Zugang zu den Falze versiegelt, aber keinesfalls die Falze selber. Jetzt kann das nachträglich eingebrachte FF nicht einziehen.


    Von MS halte ich auch nichts. Siehe hier:
    http://www.rostschutz-forum.de/showthread.php?tid=1001


    FF NAS hätte vollkommen genügt und das Zeug zieht in die Falze wie Sau, ganz im Gegensatz zu MS.

  • Mit Owatrol die Falze versiegelt?
    Nicht so direkt. Jedenfalls nach meinen Erfahrungen. Bei korrodierten Falzen (gerade wenn der Rost schon bei geöffnetem Falz von außen zu sehen ist) arbeite ich zuerst von innen und außen mit Owatrol. Das Zeug kriecht nämlich auch super. Dann im Außenbereich Owatrol CIP als Sperrschicht und dann ne beliebige Farbe. Ganz zum Schluß innen ordentlich Fluid Film. Wie schon oben angemerkt ist dann auch die Fettschmiererei außen nicht so groß. Und nach 5 Jahren gibts immer noch keinen neuen Rost.
    Wenn Du erst mal das gut kriechfähige Fluid Film drauf hast, dann wird es schwierig irgendwelche Farben aufzubringen. Denn gerade aus irgendwelchen Ritzen kriegst Du das Zeug nur ganz schwer raus. Außerdem ist dann die Gefahr der Spaltkorrosion wieder trefflich erhöht.
    Owatrol hat einen Nachteil-es braucht Zeit! Also Owatrol und dann Owatrol CIP drüber-ne Woche braucht das meistens, bis man drüber gehen kann. Also nix für ne Schnellreparatur. Deswegen wird es auch im gewerblichen Bereich (Werkstatt) nur selten eingesetzt.

  • Zitat von Medwed



    Wenn Du erst mal das gut kriechfähige Fluid Film drauf hast, dann wird es schwierig irgendwelche Farben aufzubringen. Denn gerade aus irgendwelchen Ritzen kriegst Du das Zeug nur ganz schwer raus. Außerdem ist dann die Gefahr der Spaltkorrosion wieder trefflich erhöht.


    Die Höhlräume, wo ich FF reinsprühe, lackiere ich sehr selten von innen ... eigentlich nie. Warum auch?

    Die Gefahr von Spaltkorrosion ist erhöht? So wie ich das sehe, ist sie eher fast auf 0% gesenkt. Wenn FF in den Falzen ist, rostet nix mehr.

  • Ich lackiere aber schon ab und zu mal die vom Rost befallenen Stellen von außen (Radläufe und ähnliches). Und da hält auf Fluid Film keine mir bekannte Farbe. Und gerade auf Grund der hervorragenden Kriechfähigkeit von FF kriegt man es außen aus Ritzen und Spalten kaum raus. Ergo hält da auch keine Farbe. Und gerade in den Grenzbereichen Farbe/ FF kann es munter rosten.
    Ich habe gerne Farbe im Außenbereich auf dem Auto, auch weil sich FF da schnell abwäscht. Daß von der Abschlußbehandlung mit FF etwas nach außen kriecht (insbesondere an den Wasserablauföffnungen), damit kann ich leben und das Zeug kann man auch gerade von ner lackierten Fläche gut abwischen.

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