Sandgetrahlt, phosphatiert und was nun drauf nun ???

  • Hallo Ihr Korrosionschutzfreunde,

    ich habe meinem 6er-BMW mal etwas genauer unter die Schale gesehen und ein paar kleine Roststellen erspät, die aber noch nicht tragisch waren. Es wurde aber Zeit, um ohne Schweissarbeiten davon zu kommen.

    Die Roststellen habe ich mit feinem Quarzsand gestrahlt, danach mit Phosphossäuere mit Inhibitor auf Wattebäuschchen an der blanken Blechstelle wieder phosphatiert. Anschlissend mit einem Hochdruckreinigen die Stellen mit Wasser neutralisiert. Normalerweise wäre noch eine Passivierung angebracht, aber im Reparaturbereich kann ich dazu nichts finden.

    Ich komme aus dem Bereich der Auto-/Fahrzeug-/Flugzeuglackierung und der entsprechenden Vorbehadlungen und verfüge über den entsprechenden elektrochemischen Hintergrund.

    Da es zwischen dem industriellen Fertigungsprozess eine Autokarosse und dem Reparaturbereich einer älteren Karosse Unterschiede in den Möglichkeiten und den einsetzbaren Materialien gibt, kann ich hier nur bedingt auf meine Fachkenntnisse zurückgreifen. Die industriellen Produkte sind nur im Badprozess oder Spritzprozess einsetzbar. Zudem sind auch nicht nicht handelsüblich und die handelsüblichen Produkte aus dem Reparaturbereich kenne ich nicht.

    Nun habe ich mich auf dem Reparatursektor einemal umgesehen.

    Auf diesem Markt geht es für meine Begriffe zu wie auf einem Jahrmarkt, mit Gauklern und Wunderheilern. Es ist, mit dem entsprechenden elektrochemischen Hintergrundwissen ausgestattet, haarsträubend was da alles angeboten, auf Dosen geschrieben steht und einem als Allheilmittel unter die Nase gehalten wird. Besonders wenn das Herkunftsland USA auf der Verpackung steht ist höchste Skepsis geboten. Man kennt ja die amerikanische Neigung, sämtliche Schwachsinn aus der Fersehwerbung zu kaufen, nur weil es schön angeprisen wird. Coca-Cola war je ürsprünglich auch so ein Jahrmarkts-Wunderheilmittel !!

    Selbst bei Produkten mit Phosphossäre gibt es wieder gewaltige Unterschiede. Manche können zwar bedingt entrosten, mit der anschliessenden Phosphatschicht ist es dann aber nicht weit her. Nachdem ich die Oberfläche nach der probeweisen Anwendung eines cremeartigen Produktes zu Neutralisation mit Wasser abgewaschen hatte, war das Blech nach ein paar Stunden schon wieder verrostet....ab in die Tonne mit dem Zeug.
    Ich habe aus Altbeständen eine Säure mit Inhibitor, die löst den Rost porentief aus und phosphatiert die Oberfläche mit einer sicher eine Woche gegen Feuchtigkeit resistenten Schicht.

    Wenn man nach der Behandlung den Wagen mit Wasser (Hochdruckreinigen) abwäscht, und die Säure aus Ritzen und Spalten auszutreiben, anschliessend mit einem Gemisch aus 30 - 50 % Spiritus und dem Rest an Wasser nachspült und an unsensiblen Stellen reinen Spiritus anwendet, der das Wasser aus den Fugen austreibt, dann kann man anschliessend beschichten.

    Und nun die Frage....mit WAS ??????

    Ich habe mal BOB getestet...."Spoppt den Rost dauerhaft". Die Flüssigkeit habe auf frischgestrahltes Blech aufgetragen, 2 Tage gewartet und dann mal mit der Drahtbürste drüber gewischt. Im Nu war nichts mehr davon zu sehen.....ab in die Tonne mit BOB.

    Nun habe ich POR 15 in der Hand...Herkunftsland USA...siehe oben!
    Por 15..Rostverhütungslack....klingt schon atemberaubend......Direkt über den Rost streichen....klingt wie aus der Fersehwerbung....Versiegelt Rost für immer ?? Soll ich die Dose eingentlich noch aufmachen und einen Test durchführen oder sie gleich an die Wand werfen ??

    Aber was mache ich jetzt auf mein schön gestrahltes und mit Phosphorsäure und Watte optimal vorbereitetes Blech drauf ???
    Wenn ich jetzt nämlich irgend eine Mist draufpappe, dann war die ganze Schufterei umsonst!

    Ich habe noch ein Gebinde Zinkchromat (grüngelb) aufgetrieben.
    Setze ich das am besten ein??

    Für fundierte Erfahrungsberichte und Hinweise bin ich höchst dankbar !

    Schöne Grüsse,

    Erwin

    PS: Anschliessend kommt in alle Bereiche die keiner mechanischen Belastung durch Steinschlag ausgestzt sind, sowie in alle Holme und Ritzen Mike Sanders Fett und Fluid Liquide rein, bzw. Mike Sanders Fettband drüber. Damit habe ich vor 13 Jahren meine M535i behandelt und der Wage ist jetzt nach 18 Jahren und etwa 600.000 km ohne eine Beanstandung wieder durch den TÜV gegangen. An 2 Stellen (Motorhaube und B-Säule) hat er Roststellen in der Grösse eines Finger- bzw. Daumennagels. Es sind genau die Stellen, die ich seinerzeit in Unkenntnis übersehen habe.

  • Was hälst Du von Fertan?

    BOB ist hervorragend. Wird steinhart? 2x Versiegelung und 2x Grundierung. Habe das nur eingesetzt. Hält prima!!!!!!! Vorteil: Wird schnell trocken.

    POR ist ähnlich wie BOB, nur dicker. Manche empfehlen erst BOB-Vers. und dann POR.

    Dann gibt es noch Löwe Rostprimer (manche empfehlen das auf Fertan),

    Rostegal,

    Bleimennige V40 (Zero-Lacke.de) oder Owatrol RLS (ölfarbenbasiert),

    und den ARD-Ratgeber Test. Infos siehe:
    http://www.forum-auto.de/technik_antirost.htm.
    Man beachte: Testsieger ist eine Ölfarbe mit Eisenglimmer von Kreidezeit. Nachteil: lange Trocknungszeit.

    Auch ist es wert, einmal auf http://www.brantho-korrux.de zu gehen. '3in 1' ist nach DIN zugelassen zur Anwendung auf handentrosteten Blechen (mit Restrost) (SA 2) und erreicht im Off-Shore-Bereich (d.h. auf Bohrinseln etc. (!!)) eine garantierte Lebensdauer von mehr als 15 Jahren. Was will man da mehr?

    Dann gibt es noch: http://www.ageso.de, eine Zinkfarbe
    sowie http://www.ormecon.de/
    (oder : http://www.tedag.de/tedag/Syst…dy_oberflachenschutz.html), eine Beschichtung angeblich besser als Zink.

    Nun gut aussuchen.

    Dirk










    >Hallo Ihr Korrosionschutzfreunde,
    >ich habe meinem 6er-BMW mal etwas genauer unter die Schale gesehen und ein paar kleine Roststellen erspät, die aber noch nicht tragisch waren. Es wurde aber Zeit, um ohne Schweissarbeiten davon zu kommen.
    >Die Roststellen habe ich mit feinem Quarzsand gestrahlt, danach mit Phosphossäuere mit Inhibitor auf Wattebäuschchen an der blanken Blechstelle wieder phosphatiert. Anschlissend mit einem Hochdruckreinigen die Stellen mit Wasser neutralisiert. Normalerweise wäre noch eine Passivierung angebracht, aber im Reparaturbereich kann ich dazu nichts finden.
    >Ich komme aus dem Bereich der Auto-/Fahrzeug-/Flugzeuglackierung und der entsprechenden Vorbehadlungen und verfüge über den entsprechenden elektrochemischen Hintergrund.
    >Da es zwischen dem industriellen Fertigungsprozess eine Autokarosse und dem Reparaturbereich einer älteren Karosse Unterschiede in den Möglichkeiten und den einsetzbaren Materialien gibt, kann ich hier nur bedingt auf meine Fachkenntnisse zurückgreifen. Die industriellen Produkte sind nur im Badprozess oder Spritzprozess einsetzbar. Zudem sind auch nicht nicht handelsüblich und die handelsüblichen Produkte aus dem Reparaturbereich kenne ich nicht.
    >Nun habe ich mich auf dem Reparatursektor einemal umgesehen.
    >Auf diesem Markt geht es für meine Begriffe zu wie auf einem Jahrmarkt, mit Gauklern und Wunderheilern. Es ist, mit dem entsprechenden elektrochemischen Hintergrundwissen ausgestattet, haarsträubend was da alles angeboten, auf Dosen geschrieben steht und einem als Allheilmittel unter die Nase gehalten wird. Besonders wenn das Herkunftsland USA auf der Verpackung steht ist höchste Skepsis geboten. Man kennt ja die amerikanische Neigung, sämtliche Schwachsinn aus der Fersehwerbung zu kaufen, nur weil es schön angeprisen wird. Coca-Cola war je ürsprünglich auch so ein Jahrmarkts-Wunderheilmittel !!
    >Selbst bei Produkten mit Phosphossäre gibt es wieder gewaltige Unterschiede. Manche können zwar bedingt entrosten, mit der anschliessenden Phosphatschicht ist es dann aber nicht weit her. Nachdem ich die Oberfläche nach der probeweisen Anwendung eines cremeartigen Produktes zu Neutralisation mit Wasser abgewaschen hatte, war das Blech nach ein paar Stunden schon wieder verrostet....ab in die Tonne mit dem Zeug.
    >Ich habe aus Altbeständen eine Säure mit Inhibitor, die löst den Rost porentief aus und phosphatiert die Oberfläche mit einer sicher eine Woche gegen Feuchtigkeit resistenten Schicht.
    >Wenn man nach der Behandlung den Wagen mit Wasser (Hochdruckreinigen) abwäscht, und die Säure aus Ritzen und Spalten auszutreiben, anschliessend mit einem Gemisch aus 30 - 50 % Spiritus und dem Rest an Wasser nachspült und an unsensiblen Stellen reinen Spiritus anwendet, der das Wasser aus den Fugen austreibt, dann kann man anschliessend beschichten.
    >Und nun die Frage....mit WAS ??????
    >Ich habe mal BOB getestet...."Spoppt den Rost dauerhaft". Die Flüssigkeit habe auf frischgestrahltes Blech aufgetragen, 2 Tage gewartet und dann mal mit der Drahtbürste drüber gewischt. Im Nu war nichts mehr davon zu sehen.....ab in die Tonne mit BOB.
    >Nun habe ich POR 15 in der Hand...Herkunftsland USA...siehe oben!
    >Por 15..Rostverhütungslack....klingt schon atemberaubend......Direkt über den Rost streichen....klingt wie aus der Fersehwerbung....Versiegelt Rost für immer ?? Soll ich die Dose eingentlich noch aufmachen und einen Test durchführen oder sie gleich an die Wand werfen ??
    >Aber was mache ich jetzt auf mein schön gestrahltes und mit Phosphorsäure und Watte optimal vorbereitetes Blech drauf ???
    >Wenn ich jetzt nämlich irgend eine Mist draufpappe, dann war die ganze Schufterei umsonst!
    >Ich habe noch ein Gebinde Zinkchromat (grüngelb) aufgetrieben.
    >Setze ich das am besten ein??
    >Für fundierte Erfahrungsberichte und Hinweise bin ich höchst dankbar !
    >Schöne Grüsse,
    >Erwin
    >PS: Anschliessend kommt in alle Bereiche die keiner mechanischen Belastung durch Steinschlag ausgestzt sind, sowie in alle Holme und Ritzen Mike Sanders Fett und Fluid Liquide rein, bzw. Mike Sanders Fettband drüber. Damit habe ich vor 13 Jahren meine M535i behandelt und der Wage ist jetzt nach 18 Jahren und etwa 600.000 km ohne eine Beanstandung wieder durch den TÜV gegangen. An 2 Stellen (Motorhaube und B-Säule) hat er Roststellen in der Grösse eines Finger- bzw. Daumennagels. Es sind genau die Stellen, die ich seinerzeit in Unkenntnis übersehen habe.

  • Hallo Dirk,

    Du hast mir da wirklich sehr geholfen.

    Ich bin dem 1. Internethinweis gefolgt und dann mit Herrn Cordes telefoniert. Der hat mich an Mike Sanders weitergeleitet.

    Ich nehme jetzt Epoxidharzgrundierung und dann den normalen Lackaufbau. Dazu muss die Metallfläche aber rostfrei sein, was bei mir der Fall ist!

    Die von mir eingesetzte Säure besitze ich seit ca. 25 Jahren, aber das Produkt und eine Bezugsadresse ist mir unbekannt. In der damaligen Firma wurde in der seifigen Lösung Schalthebel für Autos phosphatiert. Damals hatte ich von diesen Dingen und Vorgaängen nicht den Schimmer einer Ahnung. Eine alte rostige Stahlkette hatte ich mal ein Jahr in der Lösung liegen. Sie war mehrere Millimeter mit Phosphat bedeckt.

    Von der Lösung habe ich nur noch 1 Liter und behandele ihn wie einen Goldschatz.
    Ich werde aber bei der früheren Firma mal nachforschen. Das Produkt ist sicher noch auf dem Markt. Ich schätze das es sicher 20 - 30 % Säüre enthält.

    Ich tränke Watte damit, klebe diese watte an die Blechstellen und injeziere die Säure dann alle paar Stunden bis 1x täglich mir der Spritze und einer min. 0,8er Nadel nach. Man kann die Watte auch wenden. Die watte läßt sich behandeln wie Kaugummi. Man kann sie auch über Kopf ankleben. Das ist ideal für den Unterboden. Ganz wichtig ist natürlich ein weisser Kittel und eine Nierenschale :-).

    Zum Vergleich habe ich Cream-Ex probiert. Wenn man es mehrere Male anwendet dann entrostet es auch, aber die Phosphatschicht ist nicht sonderlich gut. Wie schon erwähnt hat nach mehreren Stunde die Korrosion wieder eingesetzt und die mit der Säure behandelten Stelle sind nach gut 2 Wochen und mehreren Hochdruckattacken immer absolut rostfrei. Im Korossionschutzdepot, Tel. 0901 - 6801, gibt es aber auch noch "Metal Ready", ein flüssiges Produkt. Das habe ich aber nicht probiert.

    Wenn ich nähere über das Mittel in Erfahrung bringen kann, lasse ich es wissen.

    Schöne Dank noch mal und schöne Grüsse,

    Erwin

  • planst Du zum Einsatz?

    Gruß

    Dirk

    >Hallo Dirk,
    >Du hast mir da wirklich sehr geholfen.
    >Ich bin dem 1. Internethinweis gefolgt und dann mit Herrn Cordes telefoniert. Der hat mich an Mike Sanders weitergeleitet.
    >Ich nehme jetzt Epoxidharzgrundierung und dann den normalen Lackaufbau. Dazu muss die Metallfläche aber rostfrei sein, was bei mir der Fall ist!
    >Die von mir eingesetzte Säure besitze ich seit ca. 25 Jahren, aber das Produkt und eine Bezugsadresse ist mir unbekannt. In der damaligen Firma wurde in der seifigen Lösung Schalthebel für Autos phosphatiert. Damals hatte ich von diesen Dingen und Vorgaängen nicht den Schimmer einer Ahnung. Eine alte rostige Stahlkette hatte ich mal ein Jahr in der Lösung liegen. Sie war mehrere Millimeter mit Phosphat bedeckt.
    >Von der Lösung habe ich nur noch 1 Liter und behandele ihn wie einen Goldschatz.
    >Ich werde aber bei der früheren Firma mal nachforschen. Das Produkt ist sicher noch auf dem Markt. Ich schätze das es sicher 20 - 30 % Säüre enthält.
    >Ich tränke Watte damit, klebe diese watte an die Blechstellen und injeziere die Säure dann alle paar Stunden bis 1x täglich mir der Spritze und einer min. 0,8er Nadel nach. Man kann die Watte auch wenden. Die watte läßt sich behandeln wie Kaugummi. Man kann sie auch über Kopf ankleben. Das ist ideal für den Unterboden. Ganz wichtig ist natürlich ein weisser Kittel und eine Nierenschale :-).
    >Zum Vergleich habe ich Cream-Ex probiert. Wenn man es mehrere Male anwendet dann entrostet es auch, aber die Phosphatschicht ist nicht sonderlich gut. Wie schon erwähnt hat nach mehreren Stunde die Korrosion wieder eingesetzt und die mit der Säure behandelten Stelle sind nach gut 2 Wochen und mehreren Hochdruckattacken immer absolut rostfrei. Im Korossionschutzdepot, Tel. 0901 - 6801, gibt es aber auch noch "Metal Ready", ein flüssiges Produkt. Das habe ich aber nicht probiert.
    >Wenn ich nähere über das Mittel in Erfahrung bringen kann, lasse ich es wissen.
    >Schöne Dank noch mal und schöne Grüsse,
    >Erwin

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