Wie die Auspuffschellen vor Rost schützen?

  • Hallo Freunde des Rosts,


    ich musste bei meinem T4 den Auspuff wechseln.


    Der moderne Mensch macht sich ja erstmal schlau. Also fleißig gesurft und gekuckt. Problem sind die Schraubverbindungen. Also gut - betreffende Stelle ein paar Tage immer wieder mit w40(?) eingesprüht. Dann wollte ich zur Tat schreiten. Nuss passte - okay. Erst ein bissel festgezogen und dann versucht loszuschrauben. Plötzlich macht es kloink - Schraube durchgebrochen. Nein - nicht der Kopf weg - in der Mitte. Aber sieht selbst:



    Spontan kam mir in den Kopf: SOLLBRUCHSTELLE nach xx Jahre ???


    Da braucht man sich eigentlich auch um Drehmoment usw. keine Gedanken machen. Naja - auf jeden fall erleichtert - das Ding ist ab! Der Auspuff ist jetzt auch gewechselt. Aber ich werde in nochmal demontieren, wenn ich die Antworten auf meine Fragen habe.


    Man ließt viel über wie kann man den Auspuff gegen Rost schützen. Doch auf zwei Fragen habe ich keine so richtige Antwort gefunden:
    1.) Wie kann ich die Schrauben schützen, damit sie nach Jahren nicht so aussehen und dennoch "leicht" aufgehen


    2.) Wie kann ich das zusammenrosten der zwei ineinander gesteckten Rohre verhindern. Schließlich will man sie ggf. auch mal auseinander ziehen können und nicht nur als ein Stück demontieren.


    Wäre eventuell die >Wera Keramikpaste< ein probates Mittel?


    Achso - eins noch - ich habe einen Benziner. Wegen der Temperatur am Auspuff.


    Vorab schon mal herzlichen Dank für die anregenden Infos.


    Gruß aus Stuttgart[hr]
    Wie macht man es, dass die Fotos direkt im Beitrag angezeigt werden?


    Gruß aus Stuttgart

  • Moin!
    Auch die Besuche von Suchmaschinen werden scheinbar mitgezählt.


    Zuerst mal zum Bild: ich mache es so, dass ich das Bild in meinen Web-Space kopiere und dann die Adresse des Bildes hier wie folgt eintrage:
    (img)http://www.afripix.de/Kram/Bild.jpg(/img)
    Statt der runden Klammern musst Du eckige nehmen.


    Wenn Deine Auspuffrohre ineinander gesteckt werden, so ist Keramikpaste tatsächlich nicht schlecht. Ich muss hier allerdings gestehen, dass ich nicht weiß, ob Keramikpaste im Allgemeinen wasserlöslich ist - solltest Du mal antesten. Bei der Verbrennung von Benzin entseht ja u.A. viel Wasserdampf, der dann früher oder später die Paste zumindest teilweise wegwäscht. In dem Falle gibts ja noch die gute alte Kupferpaste.
    Gegen das Rosten der Schrauben hilft eines garantiert: suche in Ebay "Auspuffschelle Edelstahl" und Dir wird für kleines Geld geholfen.


    Frank

  • Deine Fotos erzählen mir folgendes:


    Galvanische Korrosion!


    Schelle aus Edelstahl, Schraube aus Baustahl. Mach mal einen Magnetentest: Auf Edelstahl (Austenitischer Edelstahl hängt der Magnet nicht fest, auf normalem Stahl schon).


    Edelstahl ist in der Spannungsreihe edel wegen des Chromoxides welches sich sehr schnell nach der Zerspanung/Umformung im Werk bildet. Normales Stahl (z.B. 8.8 Schrauben) sind deutlich unedler. Es entsteht ein galvanisches Element wo die Ströme fleissig fliessen mit dem Ergebnis wie du hast.


    Man kann 3 Dinge tun:


    1. Edelstahlschraube kaufen
    2. Feuerverzinkte Schraube kaufen. Eine normalverzinkte Schraube funktioniert nicht weil die Zinkschicht zu dünn ist. Funktionsweise: Zink ist noch unedler als normal Stahl und wird deshalb korrodieren (Opferanode). Der Trick ist aber dass Zink etwa 20-30 mal langsamer Zinkoxid bildet als Eisenoxid weshalb es SEHR lange dauert bis die Zinkschicht weggefressen ist. Zink schmilzt bei etwa 420 Grad - ich weiss nicht wie warm dein Auspuff ist.
    3. Alles in Kupferpaste einbuddeln. Wohl die schlechteste Lösung.


    Lucas

  • Daß man Auspuffschrauben noch nach Jahren lösen kann, dürfte eher selten vorkommen.


    Will man sich wenig Arbeit mit dem Lösen machen (speziell bei U-Schellen aus Rundstahl), dann zieht man die Mutter mit ner Knarre und 6-Kant-Nuß fest, statt sie zu lösen. Nach 1, 2 Umdrehungen reißen sie fast immer ab.


    Gegen den Schraubenrost hilft nur, Niro-Schrauben zu verwenden. Ebenso bei Schellen. Da man letztere aber meist runterkloppen kann, wenn die Schraube mal los ist, lohnt sich das wohl kaum.


    Deine Schraube war wohl kaum aus Edelstahl, so vergammelt sehen die kaum jemals aus.


    Kupfermuttern: woher nehmen?? Dann gleich Niro bzw. Edelstahl.


    Ineinandergesteckte Rohre kriegt man auch irgendwie wieder auseinander. Hilft alles nichts, dann den dünneren Stutzen knapp absägen. Mit Schraubenzieher mit Schlagknopf den Spalt vergrößern und das innen steckende Stück nach innen einbeulen und damit Stück für Stück vom äußeren lösen. Geht das äußere dabei kaputt, hätte es eh nicht mehr lange gehalten.

  • Also Kupfer oder Messingmuttern sind doch relativ leicht zu bekommen!


    Wird bei teuren Auspuffanlagen doch sogar teilweise samt schelle und schraube aus kupfer verwendet...


    aber ganz günstig wird das wohl nicht sein

  • Alles was man aus Edelstahl an den Auspuff macht führt dazu das der Auspuff schneller rostet.


    Aber gut..ich nehm auch immer Edelstahlschrauben und Edelstahlmuttern, weil man eine der Schrauben kaum drankommt und wenn die dann noch verrostet ist siehts zappenduster aus.


    Du kannst aber eine Auspuffschelle aus verzinktem Material nehmen, und auch verzinkte Unterlegscheiben. Dann rosten die Teile alle erstmal bevor der Auspuff anfängt zu rosten.


    Aufpassen, die Edelstahlschrauben werden schnell lose am Auspuff. Dreh zwei Muttern, eine zum kontern, auf jede Schraube damit die dir nicht rausfallen.

  • Hallo, bei meinen 20 und 25 Jahre alten BMWs sind alle Muttern an den Auspufflanschen aus Kupfer, und ich kann mich nicht erinnern, mal eine abgerissen zu haben. Die Endtopf-Halteschellen sind aus normalen Stahl und reißen schon mal ab, trotz Kupferpaste.
    Am Samstag hatte ich auch so ein Erlebnis mit diversen M8er Schrauben (Tonnenlager) am Unterboden, die ich vor ca 10 Jahren mit Küpferpaste eingedreht hatte - sie waren bombenfest, obwohl im Innern noch Paste war. Anscheinend war das Spritzwasser zu stark und hatte die Kupferpaste teilweise aus dem Gewinde gespült.


    (Vorgehensweise Verschraubung öffnen: (Tags zuvor:) Rostlöser. Dann Gewinde saubergebürstet. Dem Inbus mit dem Hammer befreiende Schläge verpasst. Mit dem Schlagschrauber versucht zu öffnen: =( Inbus ist rund. Torx-Nuß bzw. 12er Vielzahn reingeklopft-ohne Erfolg. Toll. Hammer und Meissel können es auch nicht besser. Dann M6er Schraube in den ehemals 5er Inbus geklopft und verschweisst, dann ging es auf. Spannend machte es der nur 5cm entfernte Tank, aber es gab ein Happy-end.)


    Ineinander gesteckte Rohre vom Auspuff lassen sich wieder lösen, indem man sie mit dem Autogenbrenner erhitzt und dreht. Ist natürlich nicht ungefährlich, man muß Löscher und nasse Lappen parat haben.
    VG Stephen

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