Erfahrungen mir Leinöl zur Hohlraumkonservierung

  • Hallo,

    ich wollte / muss meinem Volvo eine Hohlraumkonservierung gönnen. In Schweden nimmt man dazu wohl Leinöl - hat jemand Erfahrungen damit? Ich benutze Leinöl-Firnis aus dem Baumarkt für kleinere Roststellen aussen, aber taugt es was für Hohlräume? Einige Stellen sind bereits durchgerostet, teilweise auch schon geschweisst. Leinöl härtet wohl mit der Zeit aus, Sanders-Fett ja nicht. Was sagt Ihr zu dem Öl?

    Gruss Dirk

  • > Was sagt Ihr zu dem Öl?

    Hallo!

    Ich hab das Zeug an meiner Ente verarbeitet. Kurze Vorgeschichte:
    Alten Rahmen halbwegs geschweißt mit den Schweißkenntnissen eines 18Jährigen (=null), Fertan "Entrostung", Holts Hohlraumwachs rein. Rahmen schön Rot lackiert. Das war ca. 1993.
    1,5 TÜVs später war leider wieder ein Rostloch drin, ich mittlerweile KFZ-Mechaniker, und null Bock auf eine neue "Restaurierung", also die übliche Werkstatt-Vorgehensweise: kleines Blech drüberpunkten.
    Danach hab ich alles (Rahmen, Schweller, einfach alle Hohlräume) mit Leinöl-Firnis per Druckbecher geflutet.
    Ich habe in Erinnerung, damals im OldtimerMarkt (oder Praxis) gelesen zu haben, daß jemand einen Langzeittest gemacht hat: Bleche mit verschiedenen Schutzmitteln behandelt und auf Garagendach gelegt. Dabei soll Leinölfirnis am besten heschützt haben. Das war mein Entscheidungsgrund, denn Wachs kommt mir seit der miesen Erfahrung NIE mehr rein, Fertan werde ich auch nicht mehr anfassen. Mike Sanders war mir zu teuer und aufwendig. Fluid Film kannte ich damals nicht, würde ich aber nächstes Mal versuchen.
    So, die Ente hab ich immer noch, nur steht sie seit 3-4 Jahren abgemeldet daheim. Nur zum Tüv gehts alle 18 Monate.
    Am Rahmen konnte ich letztes Jahr nichts finden (der Tüv auch nicht), nur im Innenraum hats an manchen Stellen weitergerostet. Aber dort war auch kein Leinöl...

    Fazit: Ich habe Leinölfirnis seit etwa 6 Jahren drin, soweit ich mich erinnern kann habe ich einmal nachbehandelt (bin jetzt nicht sicher). Das alles in einem Rahmen, den man getrost als "komplett verrostet" bezeichnen kann. Und? Keine Durchrostungen.
    Nachteil: Das Zeug stinkt bestialisch, sowohl bei der Verarbeitung (und die Dauerei in 20 Meter Umkreis!!! Das gab Mecker in der Werkstatt, und die Autos durfte ich auch waschen ;) ), als auch mindestens einen Monat lang in Auto. Wie eine ranzige Frittenbude, eher schlimmer.
    Aber: wenn's schää macht...
    Noch ein Problem: Auto tropft wie ein Kieslaster für ein paar Wochen, wenn man es großzügig anwendet.
    Die Leinölfirnis wird fest, sogar sehr hart, aber ich glaube, nur an der Oberfläche. Muß mal nachsehen, wenn ich wieder zu Hause bin. Vielleicht bietet sich FF zur Nachbehandlugn an, denn das ist ja dünnflüssig und könnte das Leinöl auffrischen.
    In Zukunft werde ich wohl die Kombi FF und Sanders verwenden, zumindest, wenns um eine höherwertige Restauration geht.

    Grüße,
    Daniel

  • >> Was sagt Ihr zu dem Öl?
    >Hallo!
    >Ich hab das Zeug an meiner Ente verarbeitet. Kurze Vorgeschichte:
    >Alten Rahmen halbwegs geschweißt mit den Schweißkenntnissen eines 18Jährigen (=null), Fertan "Entrostung", Holts Hohlraumwachs rein. Rahmen schön Rot lackiert. Das war ca. 1993.
    >1,5 TÜVs später war leider wieder ein Rostloch drin, ich mittlerweile KFZ-Mechaniker, und null Bock auf eine neue "Restaurierung", also die übliche Werkstatt-Vorgehensweise: kleines Blech drüberpunkten.
    >Danach hab ich alles (Rahmen, Schweller, einfach alle Hohlräume) mit Leinöl-Firnis per Druckbecher geflutet.
    >Ich habe in Erinnerung, damals im OldtimerMarkt (oder Praxis) gelesen zu haben, daß jemand einen Langzeittest gemacht hat: Bleche mit verschiedenen Schutzmitteln behandelt und auf Garagendach gelegt. Dabei soll Leinölfirnis am besten heschützt haben. Das war mein Entscheidungsgrund, denn Wachs kommt mir seit der miesen Erfahrung NIE mehr rein, Fertan werde ich auch nicht mehr anfassen. Mike Sanders war mir zu teuer und aufwendig. Fluid Film kannte ich damals nicht, würde ich aber nächstes Mal versuchen.
    >So, die Ente hab ich immer noch, nur steht sie seit 3-4 Jahren abgemeldet daheim. Nur zum Tüv gehts alle 18 Monate.
    >Am Rahmen konnte ich letztes Jahr nichts finden (der Tüv auch nicht), nur im Innenraum hats an manchen Stellen weitergerostet. Aber dort war auch kein Leinöl...
    >Fazit: Ich habe Leinölfirnis seit etwa 6 Jahren drin, soweit ich mich erinnern kann habe ich einmal nachbehandelt (bin jetzt nicht sicher). Das alles in einem Rahmen, den man getrost als "komplett verrostet" bezeichnen kann. Und? Keine Durchrostungen.
    >Nachteil: Das Zeug stinkt bestialisch, sowohl bei der Verarbeitung (und die Dauerei in 20 Meter Umkreis!!! Das gab Mecker in der Werkstatt, und die Autos durfte ich auch waschen ;) ), als auch mindestens einen Monat lang in Auto. Wie eine ranzige Frittenbude, eher schlimmer.
    >Aber: wenn's schää macht...
    >Noch ein Problem: Auto tropft wie ein Kieslaster für ein paar Wochen, wenn man es großzügig anwendet.
    >Die Leinölfirnis wird fest, sogar sehr hart, aber ich glaube, nur an der Oberfläche. Muß mal nachsehen, wenn ich wieder zu Hause bin. Vielleicht bietet sich FF zur Nachbehandlugn an, denn das ist ja dünnflüssig und könnte das Leinöl auffrischen.
    >In Zukunft werde ich wohl die Kombi FF und Sanders verwenden, zumindest, wenns um eine höherwertige Restauration geht.
    >Grüße,
    >Daniel

    Vielen Dank, Daniel für den ausführlichen Bericht.

    Warum willst Du in Zukunft Sanders und Fluid-Film nehmen, wenn Leinöl-Firnis so gut funktioniert hat? Nur wegen dem Gestank? Was mir etwas Sorgen macht: das Zeug kriecht ja nicht so gut wie heisses Sanders Fett, was ist wenn man nicht alle Stellen in den Hohlräumen erwischt hat?

    Wie gesagt in Schweden wird Leinöl sogar vom TÜV empfohlen und es ist sehr günstig. In Schweden gibt's das auch extra im Autozubehör - ist quasi ein offizielles Rostschutzmittel dort. Man kann das Öl wohl auch erhitzen, dann wird es natürlich dünnflüssiger und lässt sich besser verteilen. Mit dem Dreck ist das nicht so ein Problem, das Zeug ist ja nicht giftig und die Werkstatt wo ich es evtl. machen will macht sowas ständig.

    Gruß Dirk


  • >Warum willst Du in Zukunft Sanders und Fluid-Film nehmen, wenn Leinöl-Firnis so gut funktioniert hat? Nur wegen dem Gestank? Was mir etwas Sorgen macht: das Zeug kriecht ja nicht so gut wie heisses Sanders Fett, was ist wenn man nicht alle Stellen in den Hohlräumen erwischt hat?

    Ich würde Sanders Fett nehmen, weil es auch nach Jahren nicht aushärtet. Da bin ich mir eben nicht sicher beim Leinöl(Firnis). Das Zeug ist außen schon wie Baumharz, glatt und hart.
    Und vor dem Fett eben FF, wegen der Kriechfähigkeit und Rostschutz.
    Oder eben doch alle paar Jahre Leinöl rein...
    Es kriecht sicher besser als Sanders, dann das erstarrt, sobald es auf kalte Blechteile trifft! Das Öl ist lange genug flüssig (wochenlang), um in die letzte Ritze zu kriechen, würde ich sagen.
    Gruß,
    Daniel

  • (Hersteller Pfinder) enthält aller Wahrscheinlich nach Leinöl! (Geruch und Formulierungen im Datenblatt). Vielleicht kann da jemand mal eine Forschung hineinstecken.

    Dirk (der andere)


    >Hallo,
    >ich wollte / muss meinem Volvo eine Hohlraumkonservierung gönnen. In Schweden nimmt man dazu wohl Leinöl - hat jemand Erfahrungen damit? Ich benutze Leinöl-Firnis aus dem Baumarkt für kleinere Roststellen aussen, aber taugt es was für Hohlräume? Einige Stellen sind bereits durchgerostet, teilweise auch schon geschweisst. Leinöl härtet wohl mit der Zeit aus, Sanders-Fett ja nicht. Was sagt Ihr zu dem Öl?
    >Gruss Dirk

  • >
    >>Warum willst Du in Zukunft Sanders und Fluid-Film nehmen, wenn Leinöl-Firnis so gut funktioniert hat? Nur wegen dem Gestank? Was mir etwas Sorgen macht: das Zeug kriecht ja nicht so gut wie heisses Sanders Fett, was ist wenn man nicht alle Stellen in den Hohlräumen erwischt hat?
    >Ich würde Sanders Fett nehmen, weil es auch nach Jahren nicht aushärtet. Da bin ich mir eben nicht sicher beim Leinöl(Firnis). Das Zeug ist außen schon wie Baumharz, glatt und hart.
    >Und vor dem Fett eben FF, wegen der Kriechfähigkeit und Rostschutz.
    >Oder eben doch alle paar Jahre Leinöl rein...
    >Es kriecht sicher besser als Sanders, dann das erstarrt, sobald es auf kalte Blechteile trifft! Das Öl ist lange genug flüssig (wochenlang), um in die letzte Ritze zu kriechen, würde ich sagen.
    >Gruß,
    >Daniel

    Ich habe gerade in einem anderen Forum etwas über den Unterschied Leinöl - Leinölfirnis gelesen, weiss aber nicht so recht was jetzt besser ist:

    Leinöl bleibt wohl ölig, während Firnis hart wird. Das scheint also das zu sein was Du auch verwendet hast, Daniel. Vielleicht wär's besser ein Leinöl zu benutzen was nicht aushärtet, wobei mir gerade das aushärten große Hoffnung macht!!!

    Gruß Dirk


  • >Ich habe gerade in einem anderen Forum etwas über den Unterschied Leinöl - Leinölfirnis gelesen, weiss aber nicht so recht was jetzt besser ist:
    >Leinöl bleibt wohl ölig, während Firnis hart wird. Das scheint also das zu sein was Du auch verwendet hast, Daniel. Vielleicht wär's besser ein Leinöl zu benutzen was nicht aushärtet, wobei mir gerade das aushärten große Hoffnung macht!!!


    Wenn's ölig bleibt tropft es ewig weiter...
    Optimal wäre natürlich eine nicht-flüssige Oberfläche mit flüssigem Untergrund. Aber so richtig gibts das nicht.
    Auch FF wird gel-artig. Ob's ganz aushärtet weiß ich nicht.
    Man könnte man probieren, wie elastisch Leinölfirnis bleibt. Wenn's immer noch zäh ist, sollte das reichen. Werde es bei Gelegenheit überprüfen.

    Gruß,
    Daniel

  • Hi,
    ich habe zwar keinen Hohlraum damit behandelt, aber vielleict auch eine interessante Erfahrung gemacht. Einen ziemlich verrosteten Eisenträger über der Tür ewiner Gartenlaube habe ich nach grober Bürstenentrostung mehrmals über einen Tag verteilt mit 'doppelt gekochtem Leinölfirnis' aus dem Baumarkt überpinselt. Ein paar Tage später, nach definitivem Aushärten, habe ich den Träger beim Renovieren der Laube einfach mit der verwendeten Wand- und Decken-Dispersionsfarbe überpinselt. Nach nun fast 2 Jahren kommt aber schon wieder der Rost durch. Und das ohne dsirekte Nässeeinwirkung. Mein Fazit: sehr vorsichtig sein bei der Auswahl des RICHTIGEN Leinölfirnis. Am Auto mache ich also lieber keine Experimente damit....

    Gruß

    Mark

  • Hallo zusammen,

    es werden dem Leinöl organische Metallverbindungen sog. Trockenstoffe zugesetzt, dadurch wird die Reaktion mit Luftsauerstoff katalysiert, es kommt zur Trocknung. Die klassische Trocknung / "Härtung" von Kunstharzlack.
    Durch abmischen von Leinöl und Leinölfirnis kann die Trocknungsgeschwindigkeit natürlich herabgesetzt werden. Ob euch das hift, vermag ich nicht zu sagen.

    Gruß

    Thomas

  • Ich meine, sie enthält Leinöl. Läßtg sich gut verarbeiten, benezt auch gut die Kanten. Über Dauerhaftigkeit kann ich noch nichts sagen.

    Dirk

    >Hallo,
    >ich wollte / muss meinem Volvo eine Hohlraumkonservierung gönnen. In Schweden nimmt man dazu wohl Leinöl - hat jemand Erfahrungen damit? Ich benutze Leinöl-Firnis aus dem Baumarkt für kleinere Roststellen aussen, aber taugt es was für Hohlräume? Einige Stellen sind bereits durchgerostet, teilweise auch schon geschweisst. Leinöl härtet wohl mit der Zeit aus, Sanders-Fett ja nicht. Was sagt Ihr zu dem Öl?
    >Gruss Dirk

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