Por15- Schlechte Erfahrung!

  • Hallo!

    Ich habe den Por 15 Rostverhütungslack ausprobiert und bin enttäuscht! Ich ging folgendermaßen vor:

    1:Metall mit Sandstrahlen reinigen und anschliessend mit Cream-ex zweimal behandelt.
    2:Wie es dann komplett rostfrei war, reinigte ich das Blech (Radlauf) mit Marine Clean und machte es trocken.
    3:Nun strich ich den Por15 Lack darauf, mit einem Pinsel. Nach ca. 6Std. den zweiten Anstrich.
    4:Spät am nächsten Tag lackierte ich dann mittels einer Spraydose den ganzen Radlauf.
    Soweit schien alles in Ordnung, bis ich mir den Radlauf 2. Wochen später genauer ansah. Mich traf der Schlag, überall kam der Rost rausgequollen. Das Blech war mit Pusteln übersäht. Das Gemeine an der Sache ist das ich zuvor immer VW- Rostschutzgrundierung benutzt habe und die hielt ohne Decklack locker einen Winter, ohne Rostpinktel.
    Meine Frage nun an euch erfahrene Rostbekämpfer: Habe ich etwas falsch gemacht??? Oder habt ihr vielleicht auch solche Erfahrungen damit gemacht?

    Bin für jede Antwort dankbar!

    Roman

  • Hallo Roman,

    da gibt's Massen an Möglichkeiten:

    * Die Reihenfolge sollte sein: erst mit MarineClean entfetten, dann (mit MetalReady) entrosten, und schließlich POR-15 draufpinseln. Du hast erst entrostet, dann entfettet. Das könnte die mit CreamEx geätzte Oberfläche ungünstig beeinflusst haben.

    * Hast Du nach dem Entfetten mit MarineClean auch gründlichst gespült? Zurückgebliebene eingeschlossene Rostpartikel wirken da "wahre Wunder".

    * Mit was für Wasser hast Du gespült? In manchen Gegenden enthält das Leitungswasser überschüssige Kohlensäure, das wird so aggressiv, daß die Wasserleitungen nach zwei Jahren durch sind. Auf Blech geht's erheblich schneller. Gab es nach dem Spülen einen ockerfarbenen Anflug auf dem Blech?

    * Hast du nach dem Spülen richtig trocknen lassen und dann nicht mehr draufgelangt? Fingerabdrücke ergeben bei POR-15 bleibende Erinnerungen in Form markstückgroßer Flächen, von denen sich die Farbe auch nach Stunden noch "zurückzieht".

    * Hast Du an einem Regentag gearbeitet(hohe Luftfeuchtigkeit)?

    * Hast Du zwischen Punkt 2 und 3 den Zwischenschritt gemacht: vorbehandeln mit MetalReady? Das ätzt blanke Bleche an, damit POR-15 überhaupt richtig haften kann, und bei angerosteten Blechen wird der Rost über irgendeinen chemischen Salto umgewandelt. Angeblich werden auch ganze Rostbatzen wieder zu Eisen (glaub ich aber nicht).

    * Ein zweiter Anstrich mit POR-15 ist bei vorschriftsmäßiger Vorbehandlung nicht nötig.

    * Schließlich: hast du das an einem Werktag gemacht und gibt es in der Nachbarschaft einen metallverarbeitenden Betrieb (v.a. Edelstahl!)? Das hört sich grotesk an, passiert aber öfter als man denkt. Wenn dort im Freien Stahl verarbeitet wird, sind alle Deine Bemühungen umsonst, weil Eisenstaubpartikel überall hin verweht werden - das hat mich mal einen Golf 1 gekostet.

    * Und: Auf POR-15 hält kein Spraydosenlack direkt. Das ist so, weil die Amis völlig andere Lackaufbauten (Isocyanat ist Hartkunststoff ähnlich wie Sekundenkleber) haben als in Europa (1K- oder 2K-Acryl ist wesentlich weicherer Kunststoff). Deshalb unbedingt vier Tage warten, bis der Lack richtig durchgehärtet ist, erst dann gut anschleifen (P240) und Decklack drauf. Tipp wenn's besonders gut sein soll: am zweiten Tag mit dem Wasserschlauch abspritzen, dann härtet es besser aus.

    * VW-Rostschutzgrundierung ist immer eine gute Alternative, wenn's noch eine Saison halten soll - länger aber nicht. Bei uns heißt das Zeug "Rattenfutter".

    Wenn man davon absieht, daß das Zeug saugiftig ist und peinlich genau verarbeitet werden muß, hab ich mit POR-15 keine schlechten Erfahrungen.

    Guck außerdem mal beim Rostpapst: http://www.korrosionsschutz-depot.de/


    Grüße von RennSemmel
    leidvoll geprüft mit POR-15, aber trotzdem überzeugt


    >Hallo!
    >Ich habe den Por 15 Rostverhütungslack ausprobiert und bin enttäuscht! Ich ging folgendermaßen vor:
    >1:Metall mit Sandstrahlen reinigen und anschliessend mit Cream-ex zweimal behandelt.
    >2:Wie es dann komplett rostfrei war, reinigte ich das Blech (Radlauf) mit Marine Clean und machte es trocken.
    >3:Nun strich ich den Por15 Lack darauf, mit einem Pinsel. Nach ca. 6Std. den zweiten Anstrich.
    >4:Spät am nächsten Tag lackierte ich dann mittels einer Spraydose den ganzen Radlauf.
    >Soweit schien alles in Ordnung, bis ich mir den Radlauf 2. Wochen später genauer ansah. Mich traf der Schlag, überall kam der Rost rausgequollen. Das Blech war mit Pusteln übersäht. Das Gemeine an der Sache ist das ich zuvor immer VW- Rostschutzgrundierung benutzt habe und die hielt ohne Decklack locker einen Winter, ohne Rostpinktel.
    >Meine Frage nun an euch erfahrene Rostbekämpfer: Habe ich etwas falsch gemacht??? Oder habt ihr vielleicht auch solche Erfahrungen damit gemacht?
    >Bin für jede Antwort dankbar!
    >Roman

  • >Hallo!
    >Ich habe den Por 15 Rostverhütungslack ausprobiert und bin enttäuscht! Ich ging folgendermaßen vor:
    >1:Metall mit Sandstrahlen reinigen und anschliessend mit Cream-ex zweimal behandelt.
    >2:Wie es dann komplett rostfrei war, reinigte ich das Blech (Radlauf) mit Marine Clean und machte es trocken.
    >3:Nun strich ich den Por15 Lack darauf, mit einem Pinsel. Nach ca. 6Std. den zweiten Anstrich.
    >4:Spät am nächsten Tag lackierte ich dann mittels einer Spraydose den ganzen Radlauf.
    >Soweit schien alles in Ordnung, bis ich mir den Radlauf 2. Wochen später genauer ansah. Mich traf der Schlag, überall kam der Rost rausgequollen. Das Blech war mit Pusteln übersäht. Das Gemeine an der Sache ist das ich zuvor immer VW- Rostschutzgrundierung benutzt habe und die hielt ohne Decklack locker einen Winter, ohne Rostpinktel.
    >Meine Frage nun an euch erfahrene Rostbekämpfer: Habe ich etwas falsch gemacht??? Oder habt ihr vielleicht auch solche Erfahrungen damit gemacht?
    >Bin für jede Antwort dankbar!
    >Roman
    Hallo, ich denke auch dass es an der Reihenfolge lag.
    Nach dem entrosten erst Marine clean dann Creamex oder Metall-Ready.
    Metallready gründlich spülen aber nicht mechanisch entfernen.

    Hatte hier auch vor kurzem über Probleme mit Por15 berichtet, lag wirklich an der Vorgehensweise. Weiß zwar immer noch nicht wie gut Por 15 letztlich hält kann aber sagen dass die Verarbeitungsweise entscheidend zum Erfolg beiträgt.


    Nebenbei: KANN MIR HIER JEMAND SAGEN WIE por15 FUNKTIONIERT?
    WORAUS ES BESTEHT, BZW. WAS DARAN GIFTIG IST ODER SEIN SOLL?

    Gruß, TORSTEN


  • >Hallo, ich denke auch dass es an der Reihenfolge lag.
    >Nach dem entrosten erst Marine clean dann Creamex oder Metall-Ready.
    >Metallready gründlich spülen aber nicht mechanisch entfernen.
    >Hatte hier auch vor kurzem über Probleme mit Por15 berichtet, lag wirklich an der Vorgehensweise. Weiß zwar immer noch nicht wie gut Por 15 letztlich hält kann aber sagen dass die Verarbeitungsweise entscheidend zum Erfolg beiträgt.
    >
    >Nebenbei: KANN MIR HIER JEMAND SAGEN WIE por15 FUNKTIONIERT?
    > WORAUS ES BESTEHT, BZW. WAS DARAN GIFTIG IST ODER SEIN SOLL?
    >
    >Gruß, TORSTEN
    >
    Hallo Torsten,

    meiner Erfahrung nach hält auf POR-15 GAR NIX, weil dieses Zeug chemisch völlig anders aufgebaut ist als 1K- oder 2K-Acryllack. Möglichkeiten, auf die (ausgehärtete) Oberfläche aufzutragen sind (in absteigender Reihenfolge):

    - POR-15 als grundierung und zusätzlich gleich in der richtigen Oberflächenfarbe besorgen (z.B. Motor-Emaillack)
    - Anschleifen mit P240 trocken, Haftvermittler drauf, anschließend 2K-Decklack

    Isocyanat ist ein Kunststoff-Baustein, er mit der Feuchtigkeit in der Luft aushärtet (daher immer Dose nur zum Entnehmen öffnen und sofort wieder versiegeln). Schau Dir mal folgende URL an: http://www.hoeseler-por15.com/1_tips-d.htm

    Über die Wirkung von Isocyanat (erinnert sich noch jemand an Bhopal?):
    http://www.landesgesundheitsam…werbearzt/isocyanate2.htm
    http://www.volkart.ch/d/index_h_bhopal.html

    Autolacke auf dem amerikanischen Markt sind wesentlich größeren Belastungen ausgesetzt und deshalb grundsätzlich viel härter. Darum wirken auch amerikanische Autopflegemittel auf europäischen Lacken viel zu scharf und dienen eigentlich eher dazu, sie unrettbar kaputtzukriegen - einmal probieren und Klarlack ade!

    Grüße von Rennsemmel

  • Hallo, danke Dir für die Info. Jetzt kann ich gut verstehen was Du mit der Gesundheitsgefährdung meinst.
    Werde demnächst meine Achsen am BMW 02 neu lackieren und denke darüber nach dieses mit Por 15 zutun. Bin eigentlich oft eher Mißtrauisch wenn Produkte aus den USA hier als neues Wundermittel angepriesen werden.
    Denkst Du ich sollte Por 15 dafür nehmen?
    Habe bereits die Federn und div. kleinteile damit lackiert. Die Oberfläche ist Top nur den Rostschutz konnte ich halt noch nicht testen.

    Wie gesagt besten Dank und schöne Grüße,
    Torsten.

  • Hallo Torsten,

    Achsen sind ein klarer Fall für POR-15, vorausgesetzt, daß Du die Vorbehandlung echt kleinlich einhältst. Mein größtes Problem mit dem Zeug ist weniger die Gesundheit (immer im Freien, an einem trockenen/sonnigen Tag, nie das Zeug spritzen, und Gummihandschuhe Industriequalität), als vielmehr der "Rückzugseffekt" nach dem Auftragen. Wenn irgendwo winzige öl- oder fetthaltige Partikel auf die frisch vorbereitete Oberfläche fallen, so wie's eben immer passiert, entstehen noch Stunden nach dem Auftragen von POR-15 jesdesmal ein Bereich von ca. 2cm Durchmesser, aus dem der Lack zurückkriecht. Ich würde (gerade im Achsbereich) als Vorbereitung dampfstrahlen, dann MarineClean und nochmal dampfstrahlen. Falls Dir MarineClean zu teuer ist, kannst Du in einem Schweißfachgeschäft auch mal nach HP 2000 Entfettungskonzentrat von Elektra Beckum fragen, das ist chemisch das Gleiche, kostet aber kein Vermögen. Vergiß Kaltreiniger!

    Der Rostschutz ist auf _fettrei_ aufgetragenen Oberflächen wirklich OK (also nicht überragend, aber besser als das meiste andere). Wenns Dir um den Rostschutz geht, dann ist die hier oft gepriesene Kombination FluidFilm + Mike Sander unschlagbar.

    Grüße von RennSemmel


    >Hallo, danke Dir für die Info. Jetzt kann ich gut verstehen was Du mit der Gesundheitsgefährdung meinst.
    >Werde demnächst meine Achsen am BMW 02 neu lackieren und denke darüber nach dieses mit Por 15 zutun. Bin eigentlich oft eher Mißtrauisch wenn Produkte aus den USA hier als neues Wundermittel angepriesen werden.
    >Denkst Du ich sollte Por 15 dafür nehmen?
    >Habe bereits die Federn und div. kleinteile damit lackiert. Die Oberfläche ist Top nur den Rostschutz konnte ich halt noch nicht testen.
    >Wie gesagt besten Dank und schöne Grüße,
    >Torsten.

  • Tach Roman,

    vor einigen Monaten habe ich einige Stoßstangenteile mit Por 15 bearbeitet und kann bislang nur von einem negativen Erlebnis berichten:

    Die Teile wurden vorab durch Sandstrahlung gereinigt und dann nach Vorgabe behandelt. An einem der Teile löste sich die doppelte Por15-Schicht als ich die Schraube an einem Bohrloch festzog. Es entstand kein Kratzer, sondern die Schicht blätterte unter dem Druck flächig ab.

    Hoeseler gibt eine besonders hohe Haft- und Kratzfähigkeit an, was das Mittel für den Einsatz am Unterboden und den Achsteilen sehr interessant macht ... An dieser Aussage habe ich mittlerweile leichte Zweifel. Das Problem ist, dass Steinschlagschäden in der Schicht sofort den blanken Stahl freilegen und kein weiterer Schutz vorhanden ist ...

    Auf der Webseite wird angegeben, dass die Haftfähigkeit beim direkten Auftrag auf Rost besonders hoch ist. Durch die Sandstrahlung scheint die Oberfläche zu glatt zu werden.

    Darüber hinaus ist die Verarbeitung recht teuer: Mit dem Lösungsmittel habe ich noch keinen Pinsel so reinigen können, dass er wieder zu gebrauchen war. Ich "plane" die Bearbeitung mehrer Teile jetzt im Voraus um die hohen Nebenkosten im Griff zu behalten ;-)))

    Für Achsteile bietet sich als Alternative die Kunststoffbeschichtung an.

    In ein paar Jahren mehr dazu,

    Arno

    Nur das Beste,

    Arno

  • Hi Roman (und alle anderen),

    wie hier ja schon beschrieben wurde, gilt es bei POR einige Arbeitschritte genau einzuhalten. Ebenso ist sauberes und kleinliches Arbeiten von Nöten. Trotzdem, so meine Erfahrung, gibt es da Grenzfälle.
    Den mit Flugrost angerosteten Unterboden meines Oldies habe ich großflächig mit POR15 silber/Chassiscoat black behandelt. Habe mich genauestens an die Prozesse gehalten (es wurde teilweise übrigens vorher gesandstrahlt) - trotzdem kommen an einigen Stellen winzige Rostpickelchen wieder durch. Sehr ärgelich, da ich mittlerweile das Fahrwerk wieder eingebaut habe und jetzt schlecht an die Stellen rankomme. Ich werde in Zukunft große angerostete Flachen wohl eher mit corroless 1 und 2 stilllegen - da weiß ich aus zehnjähriger Erfahrung, dass es gut funktioniert. Witzigerweise ist der Innenraum (POR15 schwarz glänzend) besser gelungen (Vorbehandlung die gleiche wie am Unterboden!). Die Oberfläche ist auch genau so, wie man es von der POR-Beschreibung erwartet.
    An Fahrwerks- und Kleinteilen werde ich nach wie vor POR15 nehmen, da ich dort sehr gute Erfahrungen gemacht habe. Mein Tip für Neuteile/blankes Metall: in möglichst warmen Metal Ready 45 Minuten baden. Danach haftet POR sehr gut.

    Grüße

    boris

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