Wieviel bringt das Einbrennen vom Lack

  • Hallo,

    bin gerade dabei, meinen alten BMW 1502 auf die anstehende Lackierung vorzubereiten. Lack soll ein 2k Acryl werden. Muss ich den unbedingt einbrennen? Wieviel Härte mehr bringt das Einbrennen von Acryl?

    MfG,
    Daniel

  • >Hallo,
    >bin gerade dabei, meinen alten BMW 1502 auf die anstehende Lackierung vorzubereiten. Lack soll ein 2k Acryl werden. Muss ich den unbedingt einbrennen? Wieviel Härte mehr bringt das Einbrennen von Acryl?
    >MfG,
    >Daniel


    Hallo,
    ich bin zwar kein Lackierer, meine aber zu wissen warum. Durch einbrennen wird der Trocknungsvorgang beschleunigt. Dieser würde ohne einbrennen erheblich länger dauern. Der Lack ist erst nach völliger Aushärtung wiederstandsfähig. Bei Kunstharzlack dauert das extrem lange, 2K Acryllack ist da erheblich schneller. Die Lackiererei brennt glaube ich mit 60 ein, im Autowerk erheblich höher da keine Anbauteile am Auto sind. Heute wird dort auch Wasser oder Pulverlack verwendet. Nach meiner Erfahrung sollte beim selberlackieren ohne Einbrennmöglichkeit der Lack erst so spät wie möglich poliert oder der Witterung ausgesetzt werden - 2K Acryllack nicht vor einer Woche (bei großen Flächen). Was ich festgestellt habe: Eine Neulackierung, egal ob selbst oder durch eine Werkstatt (mit einbrennen) ausgeführt erreicht niemals die Qualität der Autohersteller. Woran das liegt kann ich nicht sagen. Ich selbst habe schon Unfallschäden nachlackieren lassen oder selbst ausgebessert. Da mein Fahrzeug ständig frei bewittert wird kann ich sagen: Die Stellen werden um den Faktor 10 schneller matt - man muss ständig polieren!! Farbe Rot ist besonders sensibel. Bei starker Umweltbeanspruchung sollte der Originallack so lange wie möglich erhalten werden. Durch geschicktes ausbessern kleiner Stellen und polieren kann auch der matteste Lack wieder aufgemöbelt werden - deswegen niemals neu lackieren. Ist ja auch eine Wertminderung.

    Gruß
    Martin

  • Hallo!

    Also mein Lackierer erzählte mir neulich, daß Lack nicht eingebrannt wird. Nach dem Lackieren steht der Wagen in einem beheizten Raum. Das ist kein Einbrennen. Wenn ich mich recht erinnere war das mal vor Jahren so mit dem einbrennen.

    Übrigens fährt der mit den frisch lackierten Autos gleich durch die Waschanlage als Service für die Kunden. Er meinte das sei kein Problem für den Lack.
    chris

  • >Hallo!
    >Also mein Lackierer erzählte mir neulich, daß Lack nicht eingebrannt wird. Nach dem Lackieren steht der Wagen in einem beheizten Raum. Das ist kein Einbrennen. Wenn ich mich recht erinnere war das mal vor Jahren so mit dem einbrennen.
    >Übrigens fährt der mit den frisch lackierten Autos gleich durch die Waschanlage als Service für die Kunden. Er meinte das sei kein Problem für den Lack.
    >chris

    Hallo,
    ich bin da kein Fachmann. 2K Acryllack härtet natürlich gut durch - auch ohne einbrennen. Einbrennen ist sicherlich ein "Voraltern" für bessere Beständigkeit. Trocknungstemperaturen sind auf der Farbdose angegeben. Nur frischen Lack sofort in die Waschanlage? Ich habe da so meine Zweifel!

    Gruß
    Martin

  • Hallo!

    Vermutlich meinst Du das beschleunigte Aushärten / Trocknen bei 60 Grad!?

    Weder in den Produktinformation von Standox noch in denen von Sikkens ist die
    Rede davon, dass eine Trocknung bei 60 Grad Vorteile bezüglich der Härte bringt.
    Lediglich die Standzeit in der Halle wird dadurch verkürzt.
    Für Lackierereien ist das natürlich ein wichtiger Vorteil, für den Privatmann recht egal.

    Bei beiden Herstellern kann der bei 60 Grad getrocknete Lack schon nach 60 Minuten poliert werden.
    Bei Lufttrocknung und 20 Grad muss das Auto immerhin über Nacht stehen, bevor es poliert werden kann.


    Grüße,

    Oliver

  • >Hallo!
    >Vermutlich meinst Du das beschleunigte Aushärten / Trocknen bei 60 Grad!?
    >Weder in den Produktinformation von Standox noch in denen von Sikkens ist die
    >Rede davon, dass eine Trocknung bei 60 Grad Vorteile bezüglich der Härte bringt.
    >Lediglich die Standzeit in der Halle wird dadurch verkürzt.
    >Für Lackierereien ist das natürlich ein wichtiger Vorteil, für den Privatmann recht egal.
    >Bei beiden Herstellern kann der bei 60 Grad getrocknete Lack schon nach 60 Minuten poliert werden.
    >Bei Lufttrocknung und 20 Grad muss das Auto immerhin über Nacht stehen, bevor es poliert werden kann.
    >
    >Grüße,
    >Oliver

    Hallo,
    habe mal nachgesehen, genau so steht das auch auf den Farbdosen. 6-8 Stunden bei 20°C, 1 Stunde bei 60°C egal ob Kunstharz oder 2K Acryllack. Der Kunstharzlack war dann aber noch lange nicht durch. Der 2K Acryllack ist erheblich besser, vermutlich aber auch noch nicht zu 100 Prozent ausgehärtet.

    Wieso aber reicht die Werkstattlackierung nicht an die Qualität einer Werks-Originallackierung heran? Bei meinem 20 Jahre alten Auto zeigen verschiedene zwischen 5 bis 10 Jahre zurückliegenden (Unfall) Nachlackierungen alle eine viel stärkere Neigung zum Verwittern - schon nach 2 Jahren. Die Stellen wurden von einer Fachwerkstatt oder von mir selbst mit Lack von unterschiedlichen Lackherstellern zu unterschiedlichen Zeiten sowie mit 2K Acryllack oder auch mit Kunstharzlack lackiert. Das Auto steht immer immer draußen. Das Verwittern ist daher gut zu beobachten.

    Gruß
    Martin

  • >habe mal nachgesehen, genau so steht das auch auf den Farbdosen.
    >6-8 Stunden bei 20°C, 1 Stunde bei 60°C egal ob Kunstharz oder 2K Acryllack.
    >Der Kunstharzlack war dann aber noch lange nicht durch. Der 2K Acryllack ist
    >erheblich besser, vermutlich aber auch noch nicht zu 100 Prozent ausgehärtet.

    Bei 2K Acryllack sorgt der Härter dafür, dass der Lack schnell hart wird.
    Auf Deiner Kunstharzdose ist sicherlich nicht von "hart" sondern von "trocken" die Rede!?

    Ich kann Dir von 1K Lackierungen am Fahrzeug nur abraten.
    Vor längerer Zeit habe ich den Tank an meinem Motorrad mit Standox-Lack OHNE Härter
    aus der (hochwertigen) Spraydose lackiert.
    Das Ergebnis war zuerst perfekt und niemand wollte glauben, dass es eine Spraydosenlackierung war.
    Leider musste mein Motorrad draußen parken, weshalb der Lack schon nach einem halben Jahr stark verwittert war.
    Richtig hart und resistent gegen Schadstoffe wird wohl nur der 2K Acryllack.

    Weshalb industrielle Lackierungen länger halten sollen, kann ich Dir leider nicht genau sagen.
    Bei der modernen Großserienfertigung werden aber wohl andere Verfahren und andere Lacke verwendet.
    Bei der Reparatur liegt der Schwerpunkt eben eher auf der leichten Verarbeitung, bei der Fahrzeugherstellung in der Haltbarkeit.


    Grüße,

    Oliver

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