Rost RESTLOS entfernen??

Hallo,

habe an meinem Eldo das Vinyldach/Feuchtigkeitsbiotop runtergerissen.
Das Dach werde ich mit Por15 streichen.
Jetzt habe ich an mehreren Stellen die "Rostkrater", stellenweise durchrostet (dazu später mehr).
Müssen diese restlos entfernt werden oder machen diese nach der "Versiegelung" mit Por15 nichts aus. laut Packungsaufschrift kann man ja auch "direkt auf Rost streichen". Jedes noch so kleine Roststückchen zu entfernen wird ja richtig arbeit...

Die Durchrostungen (3-4 Stellen, grösstes Loch max. 1cm) würde ich gerne mit Flüssigmetall stopfen, schweissen scheint mir bei dieser Größenordnung üertrieben zu sein.
Und zwar wollte ich folgendermassen Vorgehen: Dach mit 1. SChicht Por streichen, dann Locher mit Fflüssigmetall auffüllen. Dann die 2. Schicht Por15 auftragen.
Hab leider keine aktuellen Bilder von meinem "Werk"

Gruß mike

Hallo Mike,

Dein Eldo scheint, den Bildern nach, aus der gleichen Epoche zu stammen wie mein Buick Electra. Auch letzterer hatte ein, langsam rissig werdenden Vinyldach. Gott sei Dank hab ich die Risse rechtzeitig mitbekommen und den Vinylbezug heruntergerissen bevor darunter Rost entstehen konnte. Zudem wurden die Daecher von Buick und Cadillac damals mindestens grudiert, bevor das Vinyl auf's Dach geklebt wurde. Das koennte auch bei Deinem Eldo der Fall sein, dann koennte sich der Rost auf die wenigen Loecher beschraenken.

Auf meine Frage nach der fachgerechten Restaurierung meines Buick-Daches meinte ein befreundeter Karosseriebauer hier in Ottawa:

1. sehr gruendlich mit der Zopfdrahtbuerste - oder durch Kunststoffstrahlen - die ganze alte Grundierung bis auf's blanke Blech herunterschleifen / -strahlen.

2. Innenhimmel herausnehmen lassen und moegliche kleinste Loecher zuschweissen. Alles andere (auch GFK & Co.) reisst mit der Zeit wieder, da sich jedes Dach im Fahrbetrieb unmerklich leicht verwindet. Falls stumpf schweissen ausscheide, meinte er, koenne man kleine Metallplaettchen von unten gegen die Loecher punkten und von oben verzinnen und verschleifen.

3. dann mit phosphorsaeurehaltiger 2K Grundierung vorgrundieren und mit 2K Epoxi-Primer / Filler druebergehen. Danach kann man entscheiden, ob wieder ein Vinyldach (gibt's hier fuer ca. 250 bis 350 kanadische Dollar passgenau als After Market Parts !!!) drauf soll oder das Dach hell oder dunkel abgesetzt normal lackiert wird.

Soweit der Rat, den mir der Restaurierungs-Profi hier gegeben hat. Wenn Du naehere Infos oder Teile-Kontakte brauchst, schick mir kurz eine Mail:

GeomaticsConsult@aol.com

Viel Freude mit dem Eldo,

Gruss,
Wolfhard.

Hallo Wolfhard,

ist ein 72er. Das Vinyldach ist aber meines wissens nicht original, was da alles an fensterkit, silikon etc. mit "verarbeitet" war deutet auf den (oder einen der 5 anderen) Vorbesitzer hin
Risse waren keine zu sehen, die Feuchtigkeit hatte sich um die Fenster herum (in denen Das Regenwasser immer stehen bleibt) hochgesaugt.

Bin jetzt so vorgegangen:
Dach und Leisten ab, Kleber mit Verdünnung runtergeholt, dann alles bis auf blanke Blech gesandstrahlt und gebürstet.
Habe mich GENAU an die Por15 Anweisungen gehalten, entfetten, Metal anätzen etc. und habe jetzt 2 Schichten aufgetragen.
Die Löcher habe ich bis jetzt nicht gefüllt, Schweissen fällt leider mangels Kenntnis raus. Die Löcher sind auch nicht oben am Dach sondern untem am Rand des Dachs, würden also vom Vinyl abgedeckt. Kommt also nicht auf Schönheit an.
Denke Flüssigmetall und Por15 tuts (POR soll ja sehr flexibel sein, wenn man es sogar auf Federn und ähnliches auftragen kann.)

Für ein paar Tips zu passenden Vinyldächern wäre ich sehr dankbar. Kann zwar auch hier eins bekommen (350 €, 4Wochen Lieferzeit, Qualität unbekannt) oder es vom Sattler anfertigen und aufziehen lassen (min. 500 €, hat es angeblich schon mehrmals gemacht). Ein paar Teileadressen wären aber nicht verkehrt.

>Viel Freude mit dem Eldo,
>Gruss,
>Wolfhard.

Danke, den habe ich, leider nicht mein Bankkonto ;)))

Gruß

Mike

Hallo Mike,

Hatte ich's mir doch gedacht, Dein Eldo ist wirklich aus der gleichen Aera wie mein Buick, sogar vom gleichen Baujahr.

Nun ja, diverse Kit und Silikon-Dichtversuche hab ich auch beim Dachabziehen freigelegt, und zwar unter den Randeinfassungs-Leisten rings um das Vinyl am Uebergang zu den Scheiben. Und genau da, noch genauer auch unten am Rand des Dachs, bei mir an der C-Saeule, da sitzen auch bei meinem Buick links zwei kleine, stecknadelkopf-grosse Rostloechlein.

Du hast Recht, die kann man wirklich mit Fluessigmetall dichten, denn da verwindet sich nichts, und genau das werd ich auch machen.

Wenn Du das Dach bereits bis auf's blanke Blech gestrahlt und gebuerstet hast und zusaetzlich mit Phosphorsaeure-Reiniger vorbehandelt, dann faellt die Grundierungs- und Lackierkur, die mir der oertliche Restaurierer genannt hat, logischerweise als ueberfluessig aus. Zwei Lagen POR15 sollten auch reichen als Lack unter dem neuen Bezug.

Was die Quellen fuer ein neues Dach angeht, da gib mir nochmal einige Tage. Neben den Lieferanten, die in den hiesigen Oldie-Zeitschriften annoncieren sitzen hier im Grossraum Ottawa und hinunter nach Toronto noch mehrere Firmen, die mit originalgetreuem Material Dachbezuege (und auch Sitzbezuege und Teppiche) nach Original-Schnittmustern fertigen. Die muss ich nochmal anrufen und Preise und Qualitaet abfragen. Was ich im Sommer auf Cruise Nights gesehen habe, das spricht fuer echte Profi-Qualitaet zum kleinen Preis. Wie gesagt, more news soon.

Noch ein Teile-Tip fuer Dich: Schau dochmal beim US Car Club der Schweiz vorbei (website muss ich Dir noch raussuchen). Die Eidgenossen scheinen auch ueber eine gute und guenstige interne Teileversorgung zu verfuegen. So oder so und abgesehen vom Dachhersteller hoer ich mich mal verstaerkt nach Teile-Spezialisten von hier um. Bei der Manotick Cruise Night ist jemand, der einen 71er oder 73er Eldorado komplett restauriert hat. Der sollte eine gute Quelle sein.

Damit fuer heute viele Gruesse nach Deutschland

und nochmals Alles Gute fuer 2004.

Gruss aus Ottawa,

Wolfhard.