kleiner Beitrag zum ewigen Thema Schweissgerät

  • Hallo,
    ich hab sehr lange überlegt und mich gut informiert, welches Schweissgerät ich mir für meine Oldtimer-Restauration zulegen soll. MIG oder WIG.
    Hier die Zusammenfassung meiner Erfahrungen.

    WIG: macht die eindeutig die schöneren Nähte, k(l)eine Raupen, die man nachher wegschleifen muss, keine Verhärtung der Naht durch zu rasches Auskühlen, weniger Verzug, allerding sind die Geräte sauteuer ca. 2000,- (mit HF-Zündung sollte es schon), die Nähte müssen sauber vorbereitet sein, meist Arbeiten mit zwei Händen und Helm, ein wenig Übung gehört auch dazu, Platzprobleme beim "verzwickten" Arbeiten am Auto, auf der Werkbank geht es gut.

    MIG:
    Hab mir jetzt ein 200 A, MIG Gerät mit 20 L Gas und 15kg 0.8mm Draht gekauft.
    Bereich: 20- 190 Ampere, mit 10 Stufen , d.s. ca 17 Ampere pro Stufe (wenn es linear ist), also sehr feine Abstufung.
    das Arbeiten ist im Prinzip deppensicher, mit so einem Gerät kann jeder (!)nach ein paar Minuten, wenn die Einstellungen für die Blechstärke passen, Dünnbleche schweissen.
    Ich arbeite die meiste Zeit ohne Visier, beim Punkten und kurzen Nähte (1cm) braucht man nur kurz wegschauen (das ist auch kein Gesundheitsrisiko). Eine Hand bleibt frei zum halten der Blechteile.
    Meine grösste Sorge waren vor der Kaufentscheidung die Nähte im sichtbaren Bereich. Also weniger die Nähte, die unter dem Fahrzeug sind, oder irgendwo unter der Fussmatte verschwinden, sondern Kotflügel, Schweller, Türen, Seitenwand, Fensterbereiche. Hier wäre WIG wohl das beste wegen der Nacharbeit, allerdings geht es auch mit MIG, stumpf einschweissen, entweder dicht Punkte setzen, aber auch sehr kurze Nähte gehen verzugsfrei, und dann muss man halt schleifen, beim WIG hätte man hier weniger Arbeit. Aber ums Verzinnen oder Spachteln kommt man hier sowieso nicht vorbei. Und in der Regel hat man hier nicht so viele Nähte bei einer Oldtimerrestauration, hier spielt sich das meiste unter dem Wagen ab.
    Wenn man wenig schleifen will, muss man sich ein bischen spielen mit Stufe, Drahtvorschub, Zeit und Anstellwinkel, man kriegt dann ziemlich flache Punkte/ Nähte hin.

    Also für mich kann ich sagen, die Vorteile des MIG überwiegen, obwohl WIG die schöneren Nähte gibt.

    Noch was zum Gerät:
    Ist von Elmag (Österreich), liegt zwischen Baumarkt und Profiqualität.
    Hat auch eine Punktschweissautomatik, wo man die Punktzeit in Sekunden einstellen kann. Kann man aber meiner Meinung nach vergessen, weil der Schweissbeginn nicht immer exakt zündet und das Gerät stoppt natürlich auch dann wenn man effektiv noch nicht so lange gebruzzelt hat. Also gleichmäßigere Punkte kriegt man mit dem Gehör und dem eigenen Zeitgefühl besser hin.
    einsatzbereit, Kosten 1170,-
    mit Superrabatt: 1000,-

    Man muss sich irgendwann entscheiden sonst geht die Arbeit nicht weiter.
    Bis jetzt bin ich sehr zufrieden damit.
    Grüße
    Gerald




  • ich erlaube mir einfach mal den threat weiterzuführen :)
    was das gerät haben sollte:
    mindestens einen 2rollen drahtvorschub. bei einem 4m schlauchpaket sollte es allerdings auch schon ein 4rollen drahtvorschub sein.

    kupfergewickelter trafo-KEINE Alugewickelten nehmen

    380/400V Spannungsversorgung. Vergesst die 220/230er Geräte.

    wenn man ausser der Karosserie auch was anderes Schweissen will (Regal zB) sollte es ein Gerät mit ca. 240A sein. Die Preisdifferenz zwischen 180/190er und 240/250er Geräten ist nicht gravieren.

    Ablagefach für die Gasflasche ist auch empfehlenswert (haben aber schon fast alle Geräte)

    2Takt/4Takt Schweissverfahren ist auch von Vorteil

    verstellbare Zeit für "burn back" Drahtrückbrand

    ebenso ist eine Punktschweissvorrichtung von Vorteil.

    Meine erst kürzlich Erworbene MIG/MAG Anlage hat
    240A... 130A/100% ED
    4Rollen Drahtvorschub
    12 Leistungsstufen
    16 Stufen für Drahtvorschub#
    2/4 Takt Einstellung
    verstellbarer Drahtrückbrand
    4m Schlauchpaket
    Drahtstärke von 0,6-1,0mm
    Kupfergewickelter Trafo (aus Ungarn)
    Elektronik aus Österreich
    Drahtvorschub aus der Schweiz
    Gas: Korgon18

    Bin echt stolz auf das Teil :D

  • Aber gibts denn keine einigermaßen ordentlichen Geräte für 220V? Ich hab ja ein passables 380 V Gerät, aber halt keinen Anschluß in meiner Halle:-(. Wollt mir halt jetzt ein gebrauchtes 220 VGerät kaufen und das 380 verkaufen.

    MFG Flo

  • ich hab mich ca. 2monate mit dem thema schutzgasschweissgerät auseinandergesetzt-mich informiert-verglichen... und JEDER hat mir von einem 220/230er abgeraten. Sobald man "ein bisschen mehr" will stößt das 220er an seine grenzen-von reserven ganz zu schweigen.
    und wenns wirklich unbedingt ein 220er sein soll dann etwas wirklich gutes kaufen:
    Fronius, Polysoude

  • >Aber gibts denn keine einigermaßen ordentlichen Geräte für 220V? Ich hab ja ein passables 380 V Gerät, aber halt keinen Anschluß in meiner Halle:-(. Wollt mir halt jetzt ein gebrauchtes 220 VGerät kaufen und das 380 verkaufen.
    >MFG Flo

    Und wenn du einfach einen 380 V vom Verteilerkasten installieren lässt. Bis zum Zählerkasten müsstest du doch 3 Phasen haben, oder? das kann ja nicht so viel kosten. (Ohne, dass ich jetzt "deine Halle" kenne)
    Gerald

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