Motorhaube lackieren

  • Hallo,

    habe eine SataJet RP Pistole und großen Kompressor mit Druckluftfilter. Will nun eine abgebaute Haube schwarz Metallic lackieren. Wie würdet ihr das machen, Haube senkrecht hinstellen oder liegend? Habe gestern lackiert (Haube liegend) und hab mit Breitstrahl den Basislack Bahn für Bahn gezogen. Ging auch ganz gut aber nach dem Klarlack erkennt man, dass die silbernen Metallicteilchen in gerade eben diesen Bahnen sichtbar sind. Es sieht also nicht so perfekt gleichmässig aus. Will es nochmals lackieren aber wie wird es nun besser? Im Kreuzgang? Außerdem kommt verdammt viel Staub rein, obwohl ich vorher mit dem Staubbindetuch drüber bin. Druckluftfilter hab ich auch, kann also nur an der dreckigen Umgebungsluft liegen, aus der der Dreck kommt.

    MfG
    Bernd

  • Hallo,
    zu Staubfrei siehe weiter unten. "Wie bekommt man einen Raum staubfrei?"

    Manche Farbtöne sind schwierig zu lackieren, sie neigen zur "Wolkenbildung", d.h. ungleichmäßiger Verteilung der Metallicpartikel. Ursache: meistens wird zu "satt" gespritzt und die Partikel sinken im noch feuchten Lack ab oder verschwimmen. Ich würde in jedem Fall mindestens zwei Gänge im Kreuzgang dünn spritzen und anschließend "ausnebeln", d.h. einen letzten Kreuzgang mit doppelter Geschwindigkeit spritzen, so daß der Lack fast schon trocken ankommt.
    Stellt man die Haube senkrecht, kann es leicht zu Läufern kommen, auch ist die untere Kante schwierig, da man ja fast senkrecht nach oben spritzen muß.
    Waagrecht gibt es eben bei ungereinigter Luft Staubeinschlüsse.

    MfG
    wolfgang

  • Hallo Wolfgang,

    dank dir für die Tipps!! Werde die Haube am Wochenende nochmal lackieren und deine Ratschläge befolgen. Habe ich mir auch schon gedacht, dass ich es in mehreren dünnen "Kreuzgangschichten" machen werde. Ich berichte dann von meinem hoffentlich eintretenden Erfolg ;)

    MfG Bernd S.

  • den letzten Gang mit weniger Druck ( 2bar an der Pistole) und weitem Abstand(ruhig 50cm) ausnebeln, sieht dann recht matt aus nach dem Ablüften und fühlt sich ein bisl rau an, macht aber nix, dafür gibts auch keine Wolken.

  • achso, nochwas, wenn du erst kürzlich lackiert hast und der Klarlack nich richtig ausgehärtet ist, dann achte darauf, keine Durchschliffe beim erneuten Anschleifen zu verursachen, sonst kommt durch den recht scharfen Lösungsmittelanteil im Basislack der ganze Ranz schön hoch (Abbeizeffekt)...Was das Thema taub betrifft, was für Kleidung trägst Du denn beim lackieren? Was für einen Filter benutzt du? Hast Du ein Bechersieb benutzt für den Klarlack? Hilfreich is es, die ganze Bude einen Tag vorm lackieren ordentlich auszupusten, am besten mit Durchzug, dann ordentlich alles mit dem Schlauch feucht machen, wenns geht auch die Decke abspritzen, wenn sich dann der Rest am nächsten Tag gelegt hat, wieder alles schön feucht machen und bloß nich fegen, besser mit dem Staubsauger arbeiten, der wirbelt nix auf und man muß auch keine Häufchen wegfegen...und trotzdem wirst du Staubeinschlüsse haben, aber die gibts inna Kabine auch....das die Pistole tadellos gereinigt wurde setze ich mal voraus. Im Baumarkt gibt es billige Einweg-Lackieranzüge, taugen nich viel, sind aber um längen besser als der sauberste Arbeitsanzug...

  • vielen Dank für die nützlichen Ratschläge. Was wäre eigentlich, wenn ich nur mit Badehose lackiere? Sollte jetzt kein Scherz sein ;) Müsste doch am saubersten werden oder?

  • Ich will jetzt keine Haarspaltereien betreiben, aber das Spritzen mit verschiedenen Arbeitsweisen hat einen großen Einfluß auf den Farbton und das Erscheinungsbild der Lackierung, gerade bei Metallic- oder Flip-Flop-Lacken.
    1 Kreuzgang mit Ausnebeln
    2 Kreuzgänge mit/ohne Ausnebeln
    jeweils unterschiedlicher Spritzdruck und Düsengröße.
    Damit kann ich aus dem gleichen Basislack mindestens 10 deutlich unterscheidbare Farbnuancen machen. Wichtig, wenn es eine Reparaturlackierung ist und der Farbton möglichst genau passen soll. Dazu gehört sehr viel Erfahrung und vor allem reproduzierbare Arbeitsbedingungen.

    MfG
    wolfgang

  • grundsätzlich hast du da wohl recht, wenn aber jemand dabei ist und es nicht wolkenfrei hinbekommt, denke ich, ist es müßig, über Farbunterschiede, die verschiedene Spritztechniken/ Düsengrößen/Lackierpistolen hervorrufen können, zu referieren. Farbunterschied bei schwarz und Motorhaube ist wohl eher das kleinere Übel als Wolkenbildung. Allerding benutze ich die RP Digital aus diesem Grund auch nicht für Basislacke, die neigt recht stark zum wolken, für Basislacke nehme ich lieber die HVLP, habe damit ein tadelloses Ergebnis. Allerdings kann ich mit HVLP keinen Klarlack lackieren, da bin ich zu blöd zu, bin da noch die alte Hochdrucktechnik gewohnt und komme mit der RP besser zurecht.


    >Ich will jetzt keine Haarspaltereien betreiben, aber das Spritzen mit verschiedenen Arbeitsweisen hat einen großen Einfluß auf den Farbton und das Erscheinungsbild der Lackierung, gerade bei Metallic- oder Flip-Flop-Lacken.
    >1 Kreuzgang mit Ausnebeln
    >2 Kreuzgänge mit/ohne Ausnebeln
    >jeweils unterschiedlicher Spritzdruck und Düsengröße.
    >Damit kann ich aus dem gleichen Basislack mindestens 10 deutlich unterscheidbare Farbnuancen machen. Wichtig, wenn es eine Reparaturlackierung ist und der Farbton möglichst genau passen soll. Dazu gehört sehr viel Erfahrung und vor allem reproduzierbare Arbeitsbedingungen.
    >MfG
    >wolfgang

  • Hallo!

    komme gerade aus der Halle und habe fertig lackiert und: es ist optimal geworden! Absolut gleichmässig und hochglänzend. Es ist nur ganz wenig Staub drin, den ich mit 2500er nass und 3M Finishpaste beseitigen werde. Dank euch noch mal für die Tips!!
    Übrigens: Ja die Pistole habe ich natürlich immer penibelst zerlegt und gereinigt, die sieht aus wie neu. Lag wohl doch an dem staubigen Boden, den ich diesmal besonders sorgfältig befeuchtet habe. Und ich habe nur mit Badehose bekleidet lackiert, um Staub möglichst zu vermeiden. Klappte gut :)

    MfG
    Bernd

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