Motorradverkleidung lackieren. NEWBIE

  • Hallo zusammen

    Ich reparier grad meine kleine 125er. Die Verkleidung war jetze zum reparieren, schweißen weg in guten Händen. Jetzt möcht ich die komplette Verkleidung schwarz gelackt haben. Selbermachen ist Pflicht, denn mir in'n Hintern treten, wenn's nicht so gut geworden ist, geht einfacher. :))
    Aber zum Problem:
    Bisher hab ich sowas immer gepinselt(an ner 50er) und nicht mit Klarlack beendet. Hielt bisher nicht schlecht, aber ich hatte einschlüsse und'S war nicht alles richtig glatt, dazu...Läufer. :(
    Des weiteren ist die jetzige Verkleidung von der Grundfarbe(Material) weiß, d.h. ich müßte ja auch von hinten lackieren, sonst seh ich ja immer was durch.

    Reicht einfach schwarz?! Ist schwarz == schwarz?! Hab hier noch was von schwarz-metallic gelesen, geht das auch zu spritzen? Sieht das überhapt aus?
    Wieviele Schichten Klarlack sollten drauf? Oder eher Bootslack?!

    Welcher Lack ist zu empfehlen?! Welches Equipment ist zu verwenden?!

    Ich möcht halt das das Dingen hinterher einfach top da steht. Und dafür brauch ich einfach ein sattes schwarz. Das da viel Arbeit, vor allem was das schleifen angeht, reingehen wird, ist mir kar. Die Arbeit scheu ich aber auch net.

    Danke schonmal für Tips und Anregungen

    Gruß
    Lieke

  • Hallo Lieke,

    Klar kannst Du das selber machen, aber Achtung: gut lackieren heisst erstmal ueben. Du hast natuerlich Glueck, dass Du nur kleine Flaechen bearbeiten musst, aber Du hast auch zwei Probleme:

    Erstens duerfte es sich um eher runde Oberflaechen handeln, das heisst, Du musst ueber alle Boegen einen gleichmaessigen Lackauftrag hinbekommen. Also ueben, vielleicht preisguenstig an Abfaellen von Blechrohren vom Spengler.

    Zweitens brauchst Du nur kleine Lackmengen, und die meisten Gebinde aus dem Lackierbedarf kommen ab 2 L aufwaerts. Also einen guten Draht zu einer Autolackiererei oder dem Lackierbedarfs-Laden in Deiner Stadt herstellen und kleine Mengen anmischen lassen.

    Vom Equipment kannst Du auf eine elektrische Airless-Pistole, z.B. Wagner und dort die bessere mit regelbarem Spruehdruck / Farbmenge, zurueckgreifen. Gerade fuer kleine Flaechen hab ich damit gute Erfahrungen gemacht. Alternativ haben andere im Forum auch Airbrush-Pistolen mit kleinerem, preisguenstigem Kompressor empfohlen. Sollte fuer Dich auch gut funktionieren.

    Lackaufbau ist wohl wie beim Auto:
    1. Rostschutz-Primer (2K Washprimer), 2 duenne Lagen mit Zwischentrockenzeit von 1 bis 2 Tagen
    2. Epoxi Primer oder Fueller-Primer auftragen, einige Tage durchtrocknen lassen und feinschleifen; Entfetten und anschliessend nochmals eine Lage Primer, um eventuell duenn geschliffenen Stellen gut abzudecken
    3. Entfetten und 2 Schichten nass-in-nass (mit 5 bis 10 Min. Ablueftzeit lackieren) Basis oder Decklack - ja es gibt schwarz-metallic und das hat eine tieferen Glanz und Schimmer
    4. jetzt die Linierung auf der Verkleidung aufbringen, und mit dem Pad nochmals ganz fein matt schleifen (nicht stark aufdruecken beim Schleifen!) und entfetten.
    5. Zwei bis drei Schichten nass in nass Klarlack (wieder 2K).

    So macht's ein Bekannter von mir, der sich als Autolackierer nebengbei auf die Restaurierung von Motorrad-Schutzblechen und Verkleidungen spezialisiert hat. Wenn er einen ganz tiefen Glanz erzielen will, legt er zwischen die ersten zwei Schichten Basis oder Decklack und eine weitere deckende Schicht Basis oder Decklack noch eine weitere verlaufende Schicht Klarlack. Auch und gerade bei kleine Motorrad-Teile ist der Aufwand durchaus gerechtfertigt.

    Gruss,
    Wolfhard.

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