@ Autodienst Scheuß

  • hallo,
    du scheinst ja ein fachkompetenter kenner zu sein.
    wie ist denn deine meinung zu (jährlicher) hohlraumbehandlung mit (bio)kettensägenöl ?
    gruss stefan

  • Danke für die Blümchen :o)

    Nur... nutzt dir jetzt auch nix. Weil Fachkompetenz hört da auf, wo man irgendwas nicht selbst probiert und gesehen hat. Da halt ich dann einfach die Klappe, es gibt ja schon genug Leute die von Dingen reden von denen sie gar keine Ahnung haben...

    Ich werde sowas oft gefragt, aber ich hab schlichtweg keine Zeit für all die Experimente.. was ich da nicht alles ausprobieren müßte. "Haben Sie mal das Tralalaöl aus der Schweiz mit dem die Seile der Dingsdabahn geschmiert werden ausprobiert? Das ist toll!" - "nee, kenn ich nicht..." - "doch echt, klasse ist das, man muß nur ne Maske tragen weil das leider hochgiftig ist" - Ende der Unterhaltung. Die Leute kommen auf die unmöglichsten Ideen. Bio-Kettenöl ist ja sicher nicht hochgiftig, aber.. kriecht das denn auch fein, kann das Rostschichten durchdringen und ausbremsen? Weiß man nicht. Ist das wirklich sooviel billiger wie andere Sachen die das erwiesenermaßen können und alle 2 Jahre angewendet werden (zu ende rechnen!) ? Ist das Experiment also überhaupt vonnöten? Woran soll man das experimentieren ohne evtl. Schaden anzurichten? hmmm... ;)

    Gruß, Jörg

  • > können und alle 2 Jahre angewendet werden (zu ende rechnen!) ? Ist das > Experiment also überhaupt vonnöten? Woran soll man das experimentieren ohne

    das mit dem "einmal im jahr" jahren war jetzt nur eine idee. sicher würde auch alle 2 jahre genügen.
    mein alter herr hatte seinerzeit seine autos regelmässig mit (frischem) getriebeöl behandelt und die autos sind niemals gerostet. zu dieser zeit gab es noch keine wundermittelchen a´la mike sanders oder fluidfilm usw.
    ich dachte eigentlich, dass bio-kettensägenöl eine bessere alternative zu
    getriebeöl sein könnte.
    eigentlich würde ich ja gerne fluidfilm-a nehmen aber bei den hier im forum erkennbaren problemen mit den gummidichtungen nehme ich davon besser abstand.
    ach .. ich probier´s einfach mal an meinem alltagsauto aus. damit meine elektrospritze das zeugs auch sauber versprüht, mische ich das kettensägeöl mit wd40 und ab in die hohlräume :)

  • ...glaubst Du im Ernst daß Kettensägenöl keine Gummiteile angreifen könnte? Da wär ich aber mal vorsichtig... die Gummiproblematik ist kein spezielles Problem von Fluid, sondern von Ölen schlechthin! Grundsatz: Gummiteile ölfrei halten. Egal was fürn Öl... das kann immer in die Hose gehen!

    Gruß, Jörg

  • >...glaubst Du im Ernst daß Kettensägenöl keine Gummiteile angreifen könnte? Da wär ich aber mal vorsichtig... die Gummiproblematik ist kein spezielles Problem von Fluid, sondern von Ölen schlechthin! Grundsatz: Gummiteile ölfrei halten. Egal was fürn Öl... das kann immer in die Hose gehen!
    >Gruß, Jörg

    HAllo,
    da kann was Wahres dran sein, denn nur weil es Natur pur ist, heisst es noch lange nicht, dass es für die Dichtungen o.k. ist.
    Ich erinnere mich an die Pionierzeit des Biodiesels in den 80ern (RME, also Rapsöl-Methylester), wo's Probleme gab, weil es die Dichtungsmaterialien zerfras.

    Beim Kettensägenöl weiss ich nicht inwieweit dieses chemisch modifiziert wurde, ich denke aber dass es grossteils aus unverändertem, natürlichem Raps- oder sonstigem Pflanzenöl besteht.- dann sollte es nichts machen, wie gesagt der Methylester war schon ein Problem.

    Allgemein zum Einölen von Karosserieteilen:
    Hab mal vor ein paar Jahren meinen 124er vor dem Winter mit altem Motoröl eingepinselt (Unterboden, Fahrwerksteile). Die Umweltproblematik ist bei diesen Mengen zu vernachlässigen, andere Autos verlieren diese Mengen über die Ölwanne oder sonst wo...
    Auf jeden Fall war ich mit dem Ergebnis nach ein paar Monaten im Frühjahr nicht sehr zufrieden. Der Ölfilm und der Staub bildeten eine morsche Schicht- ähnlich wie eine aufgeblühte Lackstelle und darunter rostete munter weiter.
    Ich dachte auch, dass das Motoröl besser an der Oberfläche haften würde und Wasser den Zutritt versperrt.- war nicht so.

    Wichtig ist- glaube ich - die gute Reinigung und (zumind. grobe) Entrostung der Oberfläche, Wenn man dann Öl oder sonstige Konservierungsstoffe aufbringt, wird die Stahl oberfläche gut abgedichtet.
    Das kennt man ja von Autoteilen oder anderen sonstigen Stahlkonstruktion, die betriebsbedingt mit Öl vollgesabbert werden- da rostet nichts. Z.B. mein Restaurationsobjekt 108er aus 1970, der Kardanwellentunnel , wo es immer brav im Fahrtwind das Motoröl nach hinten geschleudert hat, ist quasi fabriksneu unkorrodiert, andere Stellen ander Karre längst verrostet...

    Grüsse
    Gerald





  • ...deine Beobachtungen sind richtig. Und auch Rapsöl läßt übrigens bestimmte Gummimischungen aufquellen. Kommt immer auf die Zusammensetzung des Gummis an und wenn dann grad das Falsche dazu kommt- löst sich das Gummi entweder gleich in Wohlgefallen auf, oder es wird nur weicher und hier und da passiert eben auch gar nichts. Man weiß es vorher halt nicht. Motoröl zerstört Achsgummis und so weiter und so fort.

    Motoröl als Konservierung- in der Tat denkbar ungeeignet. Es ist ziemlich beliebt gebrauchte Teile die eingelagert werden mit Motoröl einzuschmieren- zum einen hat man das ja eh da und man denkt wenns eingölt ist rostet das auch nicht. Auch ich hab das früher gemacht. Zwei Jahre später hab ich die Sachen in den Schrott geworfen, nett verrostet (in dem Lager wars sehr feucht) und- wo ist denn nur die Ölschicht geblieben? Nur partiell eingetrocknete Schmiere und der Rest- Rost. Öle die nicht zur Schmierung sondern zur Konservierung angerührt wurden verhalten sich da ganz anders. Diese Schutzschicht ist nach Jahren noch da wo du sie aufgebracht hast, völlig intakt.

    Noch ein Unterschied: Korrosionsschutzöle sind zumeist unbegrenzt haltbar und verändern sich nicht. Motorenöle, sofern es sich nicht um vollsynthetische Öle handelt (und auch da bin ich mir nicht sicher), sind nicht unbegrenzt haltbar und vor allem einfaches Mineralöl ist einem Zersetzungsprozeß unterlegen. Grad kürzlich hab ich einen Kanister sehr altes 15W40 Frischöl entsorgt. Was da im Kanister war, hatte mit Motoröl nichts mehr gemein, was an Flüssigkeit da war war dünn wie Wasser und die restlichen Bestandteile schwammen in Form von Klumpen darin herum.

    Gruß, Jörg

  • Erstmal müsstest du wissen ob nun Bio oder Mineralisch.

    Hast du schonmal mit Kettensägenöl gearbeitet ?

    Denke ehér nein, sonst würdest du nicht fragen.

    Vergiß den Ölkram und nimm Mittel, die bewährt sind. Kann man ja hier reichlich nachlesen.


  • >Noch ein Unterschied: Korrosionsschutzöle sind zumeist unbegrenzt haltbar und verändern sich nicht. Motorenöle, sofern es sich nicht um vollsynthetische Öle handelt (und auch da bin ich mir nicht sicher), sind nicht unbegrenzt haltbar und vor allem einfaches Mineralöl ist einem Zersetzungsprozeß unterlegen.

    mit teilsynthetischem öl hab ich gute erfahrungen gemacht, konserviert und haftet sehr lange.





    Grad kürzlich hab ich einen Kanister sehr altes 15W40 Frischöl entsorgt. Was da im Kanister war, hatte mit Motoröl nichts mehr gemein, was an Flüssigkeit da war war dünn wie Wasser und die restlichen Bestandteile schwammen in Form von Klumpen darin herum.
    >Gruß, Jörg

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