back to the roots- E-Hand-Schweissen

  • Hallo,
    ich brauch durchgehende Nähte für die Anfertigung von anspruchsvollen Reparaturblechen.also nicht nur punkten und dann verzinnen oder verspachteln sondern dicht.
    Bisher hab ich es folgendermassen gemacht: Bleche exakt auf Stoss zugeschnitten, im üblichen Abstand gepunktet, dann die Zwischenräume ausgepunktet, Punkte tw. überlappend, grob niederschleifen, ganze Wärmezone ausgedengelt (Spannung "rausklopfen"), evtl. Löcher nachpunkten, feinschleifen. Die Oberfläche kriegt man so perfekt hin (lackierfertig !)- allerdings irrsinnig zeitaufwendig.

    Deshalb suche ich die längste Zeit Alternativen. Es gibt folgende Möglichkeiten:
    1. WIG, beste Lösung, aber Extra-Anschaffung eines teuren Gerätes
    2. Autogen, auch Extra-Ausrüstung, hoher Wärmeeintrag, Verzug,
    3. man verwendet einfach das MAG, hat aber sicher Verzug durch hohen Wärmeeintrag und dengelt die eingefallenen Täler wieder raus.

    Gestern hab ich folgendes probiert. Bleche schön auf Stoss, gepunktet in 1 cm Abständen mit MAG, weil schneller und ohne Schweissschirm bequemer. etwas niedergeschliffen. Dann eine durchgehende Naht mit E-Hand drübergelegt, Gleichrichter, 40 A (tiefer gehts leider nicht), 1,5mm Elektrode ETI von Böhler. wichtig: relativ schnelle breite Pendelbewegung über den Stoss, flacher Winkel, stechende Führung

    Die Naht ist perfekt, gasdicht (Korrosion), durchgeschweisst, Rückseite etwas verzundert, aber nach dem Schleifen ok, geht auf jeden Fall bei 1mm Blech,
    weniger Auftrag als bei MAG, deshalb weniger schleifen. viel schneller als die MAG-Punkterei, wenn man lange Nähte hat,

    Versuche mit 0.75er waren eher mies aber nicht hoffnungslos (zu hohe Stromstärke, brennt durch), werd aber folgendes versuchen: dichtere Punkte setzen, wegen Wärmeableitung, längeres (gestückeltes) Elektrodenkabel verwenden- grössere Widerstand - weniger Spannung -weniger Stromstärke (vielleicht komm ich damit auf 30 Amp ?), denke, hier kann man noch optimieren

    Bin mit den Ergebnissen sehr zufrieden, da ich fast ausschliesslich 1mm Blech aufwärts verwende.

    Eine Möglichkeit fällt mir noch ein. Es gibt bei ebay sehr günstige WIG-Schlauchpakete, die passen auf jeden Schweisstrafo ca. 65 E, mit Druckminderer und Argonflasche müsste man 100 Euro investieren und mal ausprobieren. Der Schutzgas-Schutz dürfte bei gleicher Stromstärke besser sein als der Schlacke-Schutz.und der RIESEN-vorteil: kein Zusatzmaterial notwendig, also kein Fremdstahl im Tiefziehblech und viel flachere Nähte, fast kein schleifen erforderlich.

    Grüsse
    Gerald
    , der sich kein WIG leisten will

  • Hi,

    hat irgendwer schonmal Erfahrungen mit so einem WIG-Schlauchpaket an einem normalen Gleichrichter gemacht? Würde mich echt interessieren...


    Was mir noch nicht ganz klar ist: wieso gibst du beim stumpf schweißen mit WIG kein Fremdmaterial zu? Nach meinem Versändnis müsstest du doch, wie bei Autogen auch, minimale Überlappung haben, damit das in der Schmelze ohne Materialzugabe "zu einem Blech" wird. Oder eben wirklich sumpf an einandern setzen und dann minimale Materialzugabe in Form von Schweißdraht....

    Oder hab ich das falsch verstanden?

    Da meine Corgox-18-Pulle eh gerade leer ist: wie ist es beim MIG-Schweißen von "normalen" Blechen mit Argon? Ich hab keine Lust, mir zwei Pullen hinzustellen, wenn auch Argon für das normale Schutzgas-Gerät etwas mit Kanonen auf Spatzen geschossen ist. Was meint ihr???


    CarstenP86

  • >Hi,
    >hat irgendwer schonmal Erfahrungen mit so einem WIG-Schlauchpaket an einem normalen Gleichrichter gemacht? Würde mich echt interessieren...
    >
    >Was mir noch nicht ganz klar ist: wieso gibst du beim stumpf schweißen mit WIG kein Fremdmaterial zu? Nach meinem Versändnis müsstest du doch, wie bei Autogen auch, minimale Überlappung haben, damit das in der Schmelze ohne Materialzugabe "zu einem Blech" wird. Oder eben wirklich sumpf an einandern setzen und dann minimale Materialzugabe in Form von Schweißdraht....
    >Oder hab ich das falsch verstanden?
    >Da meine Corgox-18-Pulle eh gerade leer ist: wie ist es beim MIG-Schweißen von "normalen" Blechen mit Argon? Ich hab keine Lust, mir zwei Pullen hinzustellen, wenn auch Argon für das normale Schutzgas-Gerät etwas mit Kanonen auf Spatzen geschossen ist. Was meint ihr???
    >
    >CarstenP86


    Argon kannste beim MAG-Schweißen mit Stahl vergessen. Die Naht wird wulstig und keinen guten Einbrand an den Seiten. Mischgas mit CO2 "bläst" die Naht flach.

    Meine Erfahrung!!!

    Gruß Jörn

  • Hi,

    da man mit Mischgas sicher nicht WIG schweißen kann, muss man also doch zwei Pullen haben *grummel*

    Na ja, reizen tut mich das aber trotzdem.

    Hat das irgendwer schonmal ausprobiert???


    CU Carsten

  • >Hi,
    >da man mit Mischgas sicher nicht WIG schweißen kann, muss man also doch zwei Pullen haben *grummel*
    >Na ja, reizen tut mich das aber trotzdem.
    >Hat das irgendwer schonmal ausprobiert???
    >
    >CU Carsten

    Hallo,
    wegen E-Hand schweissen:
    hab mich gestern wieder ein bisschen gespielt.Also 0.75er Blech mit 40 Amp. 1.5er Elektrode geht fast nicht, brennt durch. Stromstärke zu hoch, bzw.der Luftzutritt...


    wegen WIG

    Das mit dem Low-Budget WIG kann schon funktionieren,
    ich denke dabei natürlich nur an die kleinen Einweg-ArgonFlaschen (weiss nicht ,ca 1.5 Liter)kostet ca 20 Euro.
    Dazu ein Druckminderer kostet auch ca. 20-40 (mit oder ohnen Manometer/LiterMengen-angabe)
    WIG-Brenner hab ich bei ebay neu schon um 40-60 Euro gesehen.
    Das Gas müsste man dann eben vor der Schweissung aufdrehen, ein zus. Absperrventil wär nicht schlecht. Fürs Handling wärs kein Problem, wir würden ja keine kilometerlangen Nähte ziehen, sondern nur ab und zu eine perfekte Naht hinlegen wollen.
    Also mit 100 Euro müsste man auskommen.
    Problem wird sein, dass die Trafos nicht weiter runter zu regeln sind, meiner eben nur bis 40 A. Inverter gehen bis mind. 15 A oder gar bis 0 A.

    Versuche, den Leitungswiderstand der Kabel zu erhöhen sind mir bisher nicht gelungen, weil mir das passende Material fehlt, das diesen Stromdurchsatz verträgt. Ich dachte schon an irgendwelche Heizelemente vom Schrott, muss mir die Sache aber noch elektrotechnisch durchrechnen, Herr Ohm lässt grüssen. Funktioniert natürlich nur bei "hirnlosen" Trafos (bei meinem Gleichrichter gehts sicher), Geräte mit Spannungsanhebung würden den Effekt wieder ausgleichen.

    Aus dem Bauch heraus würd ich sagen, dass mit 40 A die Schweissung mit Schutzgas besser verlaufen sollte als mit Elektrode, weil kein Sauerstoff, weil Schutzgas kühlt, Schlacke isoliert und verursacht Wärmestau.
    Also vielleicht muss ich gar nicht mit dem Strom weiter runter und 0.75er Blech funktioniert mit 40 Amp ?.

    Wegen Zusatzstoff:
    der grosse Vorteil beim WIG: Du kannst dir aussuchen, OB du Zusatzstoff verwendest, und WELCHEN. D.h im optimalsten Fall, du kannst dir ein dünnes Streifchen aus dem GLEICHEN Material mit der Blechschere runterschneiden und verschweissen. aber unlegierten Baustahl (entspricht am ehesten dem Karosserieblech) müsste es natürlich auch handelsüblich als Stäbchen geben.

    Aber wie schon erwähnt, für 1mm Blech ist die E-Hand-Schweissung meiner Meinung nach hinsichtlich Einbrand und Gleichmässigkeit besser als MAG, natürlich nach etwas Übung, inklusive Probleme mit dem Zünden, Festkleben etc.
    Die Bleche müssen allerdings ganz dicht auf Stoss liegen. grossere Spalte mit MAG vorher zupunkten.

    Grüsse
    Gerald




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