Schweißen - Sauerstoff + Acetylen Flaschen für Privatleute???

  • Tach zusammen,

    Gibt es ausser den Sicherheitsvorschriften für den Umgang mit Sauerstoff + Acetylen Flaschen (zum Autogen-Schweißen), Vorgaben die gegen den Vertrieb an Privatpersonen sprechen?

    Wenn nicht, wo bekommt man sowas in "Haushaltsüblichen" Mengen (München) - und wieviel ist das für einen ambinionierten Hobbyschweißer?

    Nur das Beste,

    Arno

  • ...ist ja nicht ganz ungefährlich.

    Ohne einen Lehrgang darüber besucht zu haben, würde ich DRINGEND davon abraten, autogen zu schweissen. Ich habe einen mehrwöchigen Lehrgang besucht, und sogar nach über zehn jähriger Pause noch eine gute Naht in einer Türhaut hinbekommen, aber ganz ohne Erfahrung wirst Du voraussichtlich kein befriedigendes Ergebnis hin bekommen.

    "Schutzgasschweissen" habe ich mir auch selbst beigebracht ;)

    Gruß

    Bjørn

  • Hi, Autogen macht für mich ein befreundeter Schmied, der hat auch die nötige erfahrung.

    es gibt definitiv KFZ Bedarf , der auch acetylen Flaschen abgibt.
    kost aber bei uns ( raum köln) um die 230 euro 10 Liter.
    nicht vergessen, die flasche kost wohl so 180 euro,
    daher der preis!!!

    danach gehört die flasche aber dir.

    http://www.m-seider.de/ausruestung.htm
    guck mal da , da steht viel, ich habe es aber nicht gegengelesen.

    und tipp mal acetylen 10l in den google ein. da findste auch händler



  • Hallo,

    es gibt ja auch noch das Internetauktionshaus für solche Fälle.
    Ich habe selber auch lange gesucht für meine Ausrüstung, schließlich fand ich eine Auktion nach dem Motto "Ich versteigere eine gelbe Flasche", steht hier schon länger rum usw. - ansonsten ohne nähere Beschreibung

    Die hab ich für etwa 10,- "ins Blaue hinein" ersteigert nach dem Motto "kriegst Du für das Geld auch wieder los". Und es war tatsächlich eine 3kg-Acetylenflasche, noch dazu randvoll :)

    Daraufhin hab ich die Frau angemailt, ob sie auch noch eine blaue Flasche da stehen hätte. Hab ich auch für 10,- bekommen. War ne 3kg-Sauerstoffflasche, zwar leer, hat mir ein befreundeter Heizungsmonteur aber vollgemacht.

    Von ihm habe ich auch eine Autogen-Brennergarnitur bekommen, die im Betrieb nicht mehr gebraucht und daher aussortiert wurde - aber technisch nach gründlicher Reinigung und Einbau neuer Dichtungen wieder einwandfrei ist.

    Somit bin ich sehr günstig weggekommen mit der Autogenausrüstung. Schade ist, daß mir die 3kg-Acetylenflasche niemand mehr füllen wird. Aber für das Geld trotzdem kein schlechter Kauf. Die Sauerstoffflasche füllt mir der Heizungsbauer im Bedarfsfall.

    Trotzdem kann ich nur eindringlich sagen, unterschätze das mit den Sicherheitsvorschriften nicht! Laß es Dir zumindest gründlich erklären von jemandem der es kann, wie man mit den Sachen umzugehen hat und worauf man achten muß. Mit erster Hilfe solltest Du auch Bescheid wissen. Es können Probleme auftreten, die Du nicht im Ansatz ahnst:

    Ich hatte die Autogengarnitur neulich bei einem Freund mit Propangas (billiger und einfacher zu kriegen) betrieben; da die Verschraubung nicht paßte, hatte ich direkt den Schlauch abgemacht und an die Propanflasche bzw. deren Verschraubung angeschlossen. Funktionierte wunderbar soweit (wir wollten nur rotglühend erwärmen, nicht schweißen), allerdings wurde bei der Demontage der Schlauch verletzt. Dies bemerkte ich leider erst, als ich meinen eigenen Propananschluß wieder dran hatte und das ganze unter Druck stand. Das flüssige Propan spritzte aus dem Loch im Schlauch. Das Zudrehen der Flasche half auch nicht, da das ganze Schlauchvolumen noch unter Druck stand, es spritze weiter. Noch dazu im Keller (sowas macht man auch nicht drinnen, wenn es nicht zwingend sein muß). Um eine Gasexplosion zu vermeiden, drückte ich das Loch mit zwei Fingern zu und rannte mit dem Brenner raus ins Freie. Dort angekommen hatte ich Kälteverbrennungen II. Grades an den Fingern durch das ausströmende Gas. Die Finger waren komplett eingefroren und ohne Gefühl. Ich habe sie dann unter lauwarmem Wasser aufgetaut und danach intensiv mit Wasser gekühlt. Dies war in der Situation auch die richtige Vorgehensweise.

    Mittlerweile ist alles wieder verheilt, und Gott sei dank sind alle Finger noch dran. Allerdings hätte das auch anders ausgehen können. Der "Verlust mehrerer Langfinger", wie man in Fachkreisen sagt, hätte im schlimmeren Fall auch eintreten können. Richtige Ersthilfe und Glück haben dies aber verhindert.

    Warum schreibe ich das alles? Weil ich deutlich machen will, daß sowas nicht ungefährlich ist und man zwingend aufpassen muß und man die Sicherheitsbestimmungen bzw. Maßnahmen in "Notfällen" kennen sollte, wenn man solche Sachen anfaßt. Man kann echt nicht vorsichtig genug sein.

    Nehmt Euch in Acht, Leute - selbst ganz "banales" Propan kann schon für richtige Probleme ausreichen!

    Grüße
    Thomas

    (der seine Autogenausrüstung trotzdem weiter benutzt...)

  • Ich hab mit für kleine autogene Schweissarbeiten vor Jahren bei OBI ein Autogenset gekauft. Die Blaue Flasche (0,9 alternativ 2L)wird dabei von der Fa. Rothenberger (von der auch das Set ist) oder einem befreundeten Heizer nachgefüllt. Das "Azetylen" ist kein Azetylen sondern eine spezielle Schweisgasmischung, kommt aber auf die gleiche Temperatur. Gibt es auch bei OBI und ist sinnigerweise in einer gelben Einwegflasche.

    Da das Set von Rothenberger noch heute verkauft wird musst Du nicht zu OBI. Vmtl. kann man es dirket über R. im Internet bestellen oder auch in anderen Baumärkten bekommen.

  • Moin, moin,

    besten Dank für Eure Antworten. Wenn ich das jetzt richtig verstanden habe lautet die Zusammenfassung der Antworten:

    Es gibt keine Probleme bzw. gesetzliche Vorgaben die gegen den Einsatz und die Beschaffung von Acetylen und Sauerstoff zu privaten Autogen-Schweiß-Zwecken sprechen. Erwartet und dringend empfohlen wird jedoch, dass die Sicherheitsvorschriften (VDE, Feuerpolizeiliche Vorschriften) eingehalten werden (Danke, Thomas - das ist sehr deutlich angekommen!) und man sich über geeignete Notfallmassnahmen schlau macht. Darüber hinaus sollte die gesamte Ausrüstung regelmäßig kontrolliert (Schläuche, Uhren, Dichtungen), im Betrieb überwacht und an einem geeigneten Standort aufbewahrt und verwendet werden.

    Beschafft werden können die Druckflaschen oder deren Füllung im Web (eBay) oder bei Firmen aus den gelben Seiten.

    Merci mehrmalst und nur das Beste,

    Arno

    PS: Über den Umgang mit einer Autogen-Schweißanlage gibt es in "Die Karosserie" von P.H. Olving einiges zu lesen. Schweißkurse für Anfänger und Fortgeschrittene, die auch in den sicheren Umgang einführen, bietet u.a. die Fahrzeugakademie Schweinfurt, http://www.fahrzeugakademie.de, an.

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