nochmal Bulli - Fugenrost: Fugen hartlöten? oder...

  • Moin!

    Ich bin gerade dabei, meine Caravelle Carat komplett zu restaurieren. Dabei tritt natürlich auch das Fugenrost-Problem wieder auf.

    Ich war jetzt am überlegen, die Fugen hartzulöten. Soll angeblich ganz gut vor Fugenrost schützen, hab das aber noch nie gemacht und so meine Zweifel, weil da ja schon so viel Rost tief innen drinne ist.

    Was meint ihr dazu? Könnte das prinzipiell klappen oder lieber doch nicht?

    Dann lese ich hier grad was von Mike Sander's Korrosionsschutzfett . woher bekomme ich denn das Zeugs? Und ist das wirklich so gut? Sandstrahlen werde ich die ersten Stellen morgen abend. Dieses Mike Sander's Korrosionsschutzfett dann da so tief wie möglich in die Fuge rein, und dann hätte ich Ruhe? Wie teuer ist das Zeugs? Und woher bekomme ich das?

    Wäre prima, wenn ihr mir da weiter helfen könnt, es eilt nämlich etwas. Hab schon die ersten blanken Blechstellen, die müssen versiegelt werden!

    ciao, und schonmal besten Dank für Eure Hilfen!
    Andi.





  • Als Antwort auf: nochmal Bulli - Fugenrost: Fugen hartlöten? oder... geschrieben von HOH am 05. März 2001 22:42:15:

    Hallo Andy,

    die Fugen beginnen zu rosten, weil die Fugenmasse aushärtet, reisst und dann Wasser dahinter läuft.

    Hartlöten beschleunigt das ganzen sehr schnell, da die Karosserie an den Fugen arbeitet, und an den Hartgelöteten Stellen sofort reissen würde.

    Am besten die Fugen saubermachen, nach Gebrauchsanweisung mit Fertan behandeln,
    und dann mit dem neuen Fugenmaterial von VW behandeln.

    Evtl. würde ich das ausfugen machen lassen, da es nicht einfach ist hier ein super Ergebnis zu erziehlen.

    Wenn Du Sandstrahlen lässt, musst Du peinlich genau auch den letzten Sandkorn
    wieder aus der Fuge bekommen. Da der Sand sonst in den Fugen scheuert.

    Viel Spass und Erfolg
    Tschüss
    Martin






  • Als Antwort auf: Blos nicht geschrieben von Martin am 06. März 2001 08:09:43:

    Hallo Andy, ich seh das etwas anders:
    1) >die Fugen beginnen zu rosten, weil die Fugenmasse aushärtet, reisst und dann Wasser dahinter läuft.
    nur die halbe wahrheit: die fugen rosten, weil da zwei bleche überlappen, in deren falz nie farbe hingekommen ist. es beginnt dort, wo die bleche aufeinander liegen, breitet sich an der oberfläche aus und unterrostet lack und dichtmasse. frisch sandgestrahlt hat der gilb kaum 2 mm weg, um wieder aus den fugen hervotzutreten.

    2) >Hartlöten beschleunigt das ganzen sehr schnell, da die Karosserie an den Fugen arbeitet, und an den Hartgelöteten Stellen sofort reissen würde.
    das hat man mir auch erzählt, habe am heck meines volvos dann trotzdem hartgelötet (zum teil die gleiche falzkonstruktion, in den letzten 8 jahren ist da allerdings nichts passiert.
    >Am besten die Fugen saubermachen, nach Gebrauchsanweisung mit Fertan behandeln,
    3) fertan macht aus braunem rost schwarzen, dieser lässt sich zwar leicht manuell entfernen, allerdings nicht zwischen zwei aufeinanderliegenden blechen. damit ist der eigentliche sinn von fertan dahin, denn die korrosionsschutzwirkung des umgewandelten eisens ist fast identisch mit der einer rostschicht. habe einige fertanbehandelte stellen am auto - verzögerung des weiterrostens max. 6 monate.

    gruß jörn




  • Als Antwort auf: andere meinung geschrieben von jörn am 06. März 2001 23:48:39:

    >Hallo Andy, ich seh das etwas anders:
    >1) >die Fugen beginnen zu rosten, weil die Fugenmasse aushärtet, reisst und dann Wasser dahinter läuft.
    >nur die halbe wahrheit: die fugen rosten, weil da zwei bleche überlappen, in deren falz nie farbe hingekommen ist. es beginnt dort, wo die bleche aufeinander liegen, breitet sich an der oberfläche aus und unterrostet lack und dichtmasse. frisch sandgestrahlt hat der gilb kaum 2 mm weg, um wieder aus den fugen hervotzutreten.


    Aber eben nur wenn dort Wasser hinkommt. Dafür gibt es ja die Dichtmasse.
    Beim aktulellen Sprinter ist diese sogar schwarz und nicht überlackiert.
    die wissen schon warum.

    >2) >Hartlöten beschleunigt das ganzen sehr schnell, da die Karosserie an den Fugen arbeitet, und an den Hartgelöteten Stellen sofort reissen würde.
    >das hat man mir auch erzählt, habe am heck meines volvos dann trotzdem hartgelötet (zum teil die gleiche falzkonstruktion, in den letzten 8 jahren ist da allerdings nichts passiert.


    Ein Volvo mit einem Bulli zu vergleichen na ja. Der Bulli verwindet sich doch wohl erheblich stärker als ein normaler PKW.

    Und wenn das die Lösung wäre, wurde VW wohl kaum im T4 2001 immernoch mit Fugenmasse arbeiten.

    >>Am besten die Fugen saubermachen, nach Gebrauchsanweisung mit Fertan behandeln,
    >3) fertan macht aus braunem rost schwarzen, dieser lässt sich zwar leicht manuell entfernen, allerdings nicht zwischen zwei aufeinanderliegenden blechen. damit ist der eigentliche sinn von fertan dahin, denn die korrosionsschutzwirkung des umgewandelten eisens ist fast identisch mit der einer rostschicht. habe einige fertanbehandelte stellen am auto - verzögerung des weiterrostens max. 6 monate.

    Das ist das leidige Thema Anwendung nach Anleitung. fertan muss nachbehandelt werden, entweder mit Wachs oder Lack.

    >gruß jörn
    Tschüss
    Martin





  • Als Antwort auf: Re: andere meinung/OK aber.. geschrieben von Martin am 07. März 2001 08:07:16:

    [Hartlöten]

    >Und wenn das die Lösung wäre, wurde VW wohl kaum im T4 2001 immernoch mit
    >Fugenmasse arbeiten.

    Das Problem ist, daß das Hartlöten viel aufwendiger als abdichten mit
    Karosseriedichtmasse. Und VW baut zigtausend T4s.

    Abgesehen davon scheinen mir Flußmittelrückstände auf dem Blech sehr
    problematisch zu sein, weil dort keine Farbe haftet.

    >Das ist das leidige Thema Anwendung nach Anleitung. fertan muss nachbehandelt
    >werden, entweder mit Wachs oder Lack.

    So stehts wenigstens auf der Packung.

    N.





  • Als Antwort auf: Re: andere meinung/OK aber.. geschrieben von Nico Hoffmann am 07. März 2001 13:02:39:

    >[Hartlöten]
    >>Und wenn das die Lösung wäre, wurde VW wohl kaum im T4 2001 immernoch mit
    >>Fugenmasse arbeiten.
    >Das Problem ist, daß das Hartlöten viel aufwendiger als abdichten mit
    >Karosseriedichtmasse. Und VW baut zigtausend T4s.
    eben, ist eine kostenfrage. bei den käfer-cabrios befinden sich werksseitig 2 ca. 20 cm lange nähte zur schließung der falze in bereich vor dem scheibenrahmen. die fahrzeuge waren schon immer etwas teurer. mein 29 jahre altes exemplar ist hier und da schon reichlich angegammelt, nur die hartgelöteten stellen sind 100% intakt.

    >Abgesehen davon scheinen mir Flußmittelrückstände auf dem Blech sehr
    >problematisch zu sein, weil dort keine Farbe haftet.
    die nähte und das umliegende blech werden nach den löten sowieso glattgeschliffen , da ist dann kein flußmittel mehr drauf.

    zum reißen der nähte: über das unterschiedliche ausmaß der verwindungen eines volvos und eines bullis kann man diskutieren und mutmaßen. der scheibenrahmen des käfer-cabrios steht frei, wenn man das verdeck schließt entsteht reichlich spannung, der rahmen bewegt sich um mehrere mm und das ist mehr als die verwindungen beider o.g. fahrzeuge zusammen.

    zum fertan: eine nachbehandlung bringt nichts, solange das blech mit dem umwandlungsprodukt beschichtet ist, da kann man auch gleich den puren rost mit wachs oder farbe einstrichen, das resultat ist das gleiche, hab´s ausprobiert.

    jörn





  • Als Antwort auf: ich schon wieder geschrieben von jörn am 08. März 2001 00:36:45:

    Hi,

    da haben sich ja wieder 2 käferfreaks gefunden.

    Meine wenigkeit fährt Buggy ,Käfer und um den Wünschen meiner Freundin gerecht zu werden T4 California.

    Das mit dem hartlöten auf am " normalen " Auto ist schon ok.

    Verzinnen geht ja auch.
    Aber die Nähte beim Bulli sind zu lang und die Karrosserie zu weich. Die Nähte der Seitenteile sind ca 1,80 Meter lang
    senkrecht von oben bis unten. Das hält nie im leben ohnen innen Verstärkungen
    einzuschweissen.

    Zudem dürfte es mit Heimwerker Mitteln recht schwer sein hier ein vernünftiges Ergebnis zu erziehlen.

    Fertan ist mal von der Zeitschrift Oldtimermarkt mit einer VW Werkstatt zusammen bei der Restaurierung eines Porsche 356 verwendet worden, und hat ein hervorragendes Ergebnis bekommen.

    Tschüss
    Martin




  • Als Antwort auf: ich auch von Käferfahrer zu Käferfahrer geschrieben von Martin am 08. März 2001 16:12:55:

    Hallöchen!

    Ihr macht es mir da wirklich nicht leichter, mich zu entscheiden. Bei Fertan bin ich eher skeptisch, beim Hartlöten aber auch. Mal ne andre Frage:

    Wie sieht denn das mit dem Korrosionsschutzfett von Mike Sander aus? Ich hab mir zum Testen mal eine 750g Dose bestellt. Ich hab mir gedacht, das Zeug in die Fugen zu bringen, hinther ordentlich Dichtmasse drauf und dann lakieren.

    Dieses Mikle-Sander-Zeug soll ja ganz gut sein... auch an dieser Stelle? Vorteil wäre dabei halt, es härtet nicht aus und kriecht weiter. Selnst wenn die Dichtmasse wieder reißen sollte, so ist dann immer noch dieses Fett zum Schutz vor weiterkorrodieren da.

    Oder?

    Bin jetzt schonmal gespannt auf Eure antworten. :)

    ciao,
    Andi.





  • Als Antwort auf: Auf Fett Dichtmasse und Lackieren? Darum werden Autos vorm Lackieren auch eingef geschrieben von ettet, damit der lack schön hält. am 12. März 2001 07:59:55:

    Hallo, Martin!

    Also, vielleicht hast Du das jetzt ja auch falsch verstanden... Is ja logisch, daß ich auf das Fett NICHT lackieren werden. Zum Lackierer wird der Bus eh gebracht, ich werd lediglich die Vorarbeiten machen. Nur anstatt dieses komische Fertan o.ä. in die Fugen laufen zu lassen, dachte ich halt lieber an sowas wie Korrosionsschutzfett. Das ich elastische Fugenmasse nehmen werde, ist mir inzwischen klar, hartlöten werde ich die Fugen lieber nicht. Das Risiko, daß das wieder reist und ich das Geld fürs Lackieren rausgeschmissen habe, ist mior zu groß. Das anschließend über die Fugenmasse lackiert wird, und NICHT auf das Fett, sollte doch klar sein, oder? Wird ja schließlich vom Werk her auch so gemacht, über die FUGENMASSE lackiert.

    Ich bin irgendwie der Meinung, weiter unten oder im Archiv oder sonstwo mal etwas davon gelesen zu haben, Korrosionsschutzfett in die Fugen laufen zu lassen, weil es angeblich besser wäre als Fertan. Wenn ich darüber dann die Dichtmasse spritze und alles dicht ist, ist ja das Fett im INNEREN der Fuge, kann dort gut vor Korrosion schützen, und von außen, wo KEIN Fett ist, kann ich doch prima lackieren. ODER ETWA NICHT???

    Achja, und das mit dem "Rollen" sehe ich eher als Beleidigung, ich bin aber nicht nachtragend, also vergessen wird das...

    (
    Ich dachte, ich bekomme hier sachliche Antworten, wie ICH die Sache am besten lösen kann, sonst bräuchte ich hier nicht schreiben und könnte gleich die ganze Kiste zum Lackierer schleppen, vielleicht baut der ja auch gleich noch mein Motor um, schweißt mir die anderen Türgriffe ein, verbreitert die Radläufe so wie ich das gerne möchte, weil er kann ja hellsehen, u.s.w., und das ganze für Zwomackfuffich...
    )

    ciao,
    Andi.





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