Erkenntnisse Hohlraumschaum

  • Hallo zusammen,

    so - ich hab mittlerweile mal ein paar Erfahrungen mit dem 2K-Schaum aus dem Bauhaus gemacht (s.u.).

    1.) Die Verarbeitung ist relativ simpel, allerdings kam bei mir nur etwa die Hälfte der angegebenen Menge ("bis zu 13l", es waren maximal 6l) aus der Dose.

    2.) Der Schaum drückt nicht nach, ich hatte vorher eine Getränkedose etwas "verbeult", die Struktur der Beulen blieb jedoch beim Ausschäumen vollständig erhalten. Um die Karosserieform braucht man sich also weniger Sorgen zu machen.

    3.) Das Material dehnt sich ganz ordentlich aus (etwa auf das Doppelte). Ich habe eine 1 Liter-Blechflasche ausgeschäumt bis sie voll war, darauf wuchs dann hinterher noch ein etwa ebensogroßer "Schaumpilz".

    Zur Feuchtigkeitsaufnahme:

    Wasserdicht ist das Material nur bei unverletzter Oberfläche. Eine "nackte" Schnittfläche zieht Wasser wie ein Schwamm. Das Wiegen erübrigte sich, da die Wasseraufnahme schon mit dem bloßen Auge zweifelsfrei erkennbar war.

    Der gleiche Sachverhalt trifft jedoch auch auf den Audi-Originalschaum zu, ich habe noch einige Original-Stücke aus dem Radlauf da liegen, an denen ich das getestet habe.

    Offensichtlich bildet sich eine dichte Oberfläche, wenn der Hohlraum vollständig ausgefüllt ist, und das Material nicht nachbearbeitet wird. Dann wird anscheinend auch kein Wasser gezogen.

    Wenn man zuviel Material einsetzt, quillt es durch entsprechende Öffnungen heraus. Das "Herausgequollene" scheint ebenfalls keine wirklich dichte Oberfläche zu haben, sondern ist eher "blasig", wobei viele der Blasen aufplatzen. Das muß dann natürlich abgeschnitten werden, und man hat wieder eine undichte Schnittfläche.

    Ich weiß nun ehrlich gesagt nicht, was ich machen soll. Ich glaube schon, daß sich das vielfach teurere Audi-Material genau so verhält, ich habe sogar den Verdacht, daß es das gleiche Material vom gleichen Hersteller ist (ist aber nur ein Gefühl, nichts Bewiesenes).
    Ich würde den Hohlraum schon gerne wieder ausschäumen. Allerdings hab ich auch keine Lust, in drei Jahren das nächste Seitenteil einzusetzen, weil das jetzige dann weggerostet ist.

    Andererseits scheint das ab Werk verbaute Material recht ähnliche Eigenschaften zu haben wie das, was ich getestet habe. Somit kann es ja auch nicht ganz verkehrt sein.

    Ich hoffe alles ist soweit verständlich beschrieben.

    Was würdet Ihr jetzt machen? Hat jemand ne Idee dazu?

    Viele Grüße
    Thomas

  • >Hallo zusammen,
    >so - ich hab mittlerweile mal ein paar Erfahrungen mit dem 2K-Schaum aus dem Bauhaus gemacht (s.u.).
    >1.) Die Verarbeitung ist relativ simpel, allerdings kam bei mir nur etwa die Hälfte der angegebenen Menge ("bis zu 13l", es waren maximal 6l) aus der Dose.
    >2.) Der Schaum drückt nicht nach, ich hatte vorher eine Getränkedose etwas "verbeult", die Struktur der Beulen blieb jedoch beim Ausschäumen vollständig erhalten. Um die Karosserieform braucht man sich also weniger Sorgen zu machen.
    >3.) Das Material dehnt sich ganz ordentlich aus (etwa auf das Doppelte). Ich habe eine 1 Liter-Blechflasche ausgeschäumt bis sie voll war, darauf wuchs dann hinterher noch ein etwa ebensogroßer "Schaumpilz".
    >Zur Feuchtigkeitsaufnahme:
    >Wasserdicht ist das Material nur bei unverletzter Oberfläche. Eine "nackte" Schnittfläche zieht Wasser wie ein Schwamm. Das Wiegen erübrigte sich, da die Wasseraufnahme schon mit dem bloßen Auge zweifelsfrei erkennbar war.
    >Der gleiche Sachverhalt trifft jedoch auch auf den Audi-Originalschaum zu, ich habe noch einige Original-Stücke aus dem Radlauf da liegen, an denen ich das getestet habe.
    >Offensichtlich bildet sich eine dichte Oberfläche, wenn der Hohlraum vollständig ausgefüllt ist, und das Material nicht nachbearbeitet wird. Dann wird anscheinend auch kein Wasser gezogen.
    >Wenn man zuviel Material einsetzt, quillt es durch entsprechende Öffnungen heraus. Das "Herausgequollene" scheint ebenfalls keine wirklich dichte Oberfläche zu haben, sondern ist eher "blasig", wobei viele der Blasen aufplatzen. Das muß dann natürlich abgeschnitten werden, und man hat wieder eine undichte Schnittfläche.
    >Ich weiß nun ehrlich gesagt nicht, was ich machen soll. Ich glaube schon, daß sich das vielfach teurere Audi-Material genau so verhält, ich habe sogar den Verdacht, daß es das gleiche Material vom gleichen Hersteller ist (ist aber nur ein Gefühl, nichts Bewiesenes).
    >Ich würde den Hohlraum schon gerne wieder ausschäumen. Allerdings hab ich auch keine Lust, in drei Jahren das nächste Seitenteil einzusetzen, weil das jetzige dann weggerostet ist.
    >Andererseits scheint das ab Werk verbaute Material recht ähnliche Eigenschaften zu haben wie das, was ich getestet habe. Somit kann es ja auch nicht ganz verkehrt sein.
    >Ich hoffe alles ist soweit verständlich beschrieben.
    >Was würdet Ihr jetzt machen? Hat jemand ne Idee dazu?
    >Viele Grüße
    >Thomas


    Hallo,

    frag doch mal z.b bei Hymer oder einen anderen Wohnmobilhersteller nach wegen
    geschlossenporigen Schaum. Die Arbeiten damit täglich.
    Und werden Dir bestimmt das Richtige anbieten können.


  • Hallo Thomas, erstmal vielen Dank für deinen ausführlichen Bericht und deine Tests! Finde es super das du Dir die Mühe gemacht hast.
    War leider irgendwie zu erwarten das es nicht das von uns allen gewünschte Ergebnis gebracht hat :(
    Ok, also grundsätzlich passt die Sache mit dem Schaum, nur die Oberfläche ist das Problem. Würde sagen du kannst es so probieren:

    In den Holraum der ausgeschäumt werden soll eine Plastiktüte die groß genug ist reinfummeln, anschließend vielleicht mit Druckluft etwas "aufblasen" damit sich die Tüte auch an die Blechteile anschmiegt, und dann kommt da der Schaum rein.
    Wäre das ne Möglichkeit?

    Gruss Peter

  • Mal abgesehen davon, dass ich der Sache mit der Schaum wg. Kapillareffekt zwischen Blech und Schaum und ev. Rep. gar nicht traue, hab ich schon sehr feinporigen Schaum verwendet. Nein, nicht am Auto.
    Das war ein 2-Komponentenzeugs. Schön dünnflüssig.
    Man gießt das Zeug nach dem Mischen einfach rein und nach ca. 2 Minuten beginnt es zu "quellen". (nicht drückend)
    Das hat sich in jeder Ritze verteilt.
    Man musste es aber auf einen Rutsch reingießen, nicht stufenweise.
    Wenns unbeingt Schaum sein soll, würde ich mir überlegen die Blechteile vorher auf jede Fall zu fluidisieren oder zu sandern.
    Obs was hilft? Würde abre mein Gewissen beruhigen :)

    Hoffe du berichtest weiter!
    Sehr interessant!

    Grüsse
    uwe

  • Hallo zusammen,

    an so flüssiges 2K-Zeug hab ich auch schon gedacht, könnte ich sogar recht problemlos bekommen. Ich fürchte nur, hier wird die richtige Dosierung noch schwerer. Aber da könnte man ja auch mal ne Versuchsreihe zu machen.

    Die Überlegung mit dem Kapillarspalt trifft auch meine Sorge, denn dagegen nützt mir der beste geschlossenporige Schaum nichts. Gerade aus diesem Grund scheidet auch eine Plastiktüte aus, da man damit diesen Effekt eher noch potenziert.

    Man müßte eben (wie damals im Werk) eine etwa 2-3 mm starke Wachsschicht einbringen, die ja dann evtl. durch den quellenden Schaum noch etwas zusammengedrückt wird, so daß der Spalt möglichst minimiert wird.

    Ob man mit MS oder FF eine solche Schichtdicke hinbekommt, bezweifle ich. Vor allem, wenn Sanders dann unter Wärmeeinwirkung wegkriecht, entsteht wieder ein (problematischer) Spalt. Deshalb erscheint mir MS in dem Zusammenhang weniger geeignet.

    Wie sehen das die Sanders-Experten?

    Ich denke nur, es kann ja nicht so verkehrt gewesen sein, was die damals im Werk gemacht haben. Nur bekommt man das Originalwachs so nicht zu kaufen. Meines Wissens wird die Karosse im Werk von dem heißen Wachs durchflutet (in einem Bad? kann man aber herauskriegen.) Beim VAG-Händler bekommt man zwar für viele Euros einen Hohlraumschutz, das ist erwiesenermaßen nicht das ab Werk verbaute Original-Material.

    Vielleicht mache ich mir auch zu viele Gedanken dazu und es wird in dem Hohlraum gar nicht in relevantem Maße naß. Vielleicht sollte ich mir einfach denken, der steht ja ohnehin noch (entfernt) in Verbindung zum Kofferraum, und einfach den Schaum reinfüllen, der Kofferraum wird ja auch nicht naß...

    Welcher nicht aushärtende Hohlraumschutz kommt denn noch in Frage, mit dem man eine entsprechende Schichtdicke hinbekommt, der aber im Sommer nicht wegkriecht (wodurch die Schichtdicke ja abnehmen würde)?

    Viele Grüße
    Thomas

  • Der ist sehr feinporig und damit unproblematischer. Wird von den EVUs eingesetzt, wenn z.b. Löcher in Hauswänden für Gas oder Strom gebohrt werden um die anschliessend wieder zu verfüllen. Da kommt allerdings über die sichtbaren Flächen anschliessen ein Bitumenähnlicher Schmand drübergepinselt ( Wegen Feuchtigkeitsschutz )

    Gruß Michael

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